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Spinnmilben im Apfelbaum? So bekämpfen Sie sie effektiv

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Obstbaumspinnmilben zählen zu jenen Schädlingen, die Apfelbäumen sehr zusetzen können. Insbesondere in warmen, trockenen Sommern kann es zu einer massenhaften Vermehrung kommen. Wir zeigen Ihnen, woran Sie die Rote Spinne erkennen und wie Sie die Spinnmilben wieder loswerden.

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Spinnmilben sind an den feinen Gespinsten zu erkennen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Spinnmilben im Apfelbaum bekämpfen?
Ist im Frühling bereits ein Großteil der Tiere geschlüpft, können Sie Schädlingspopulation durch Abduschen mit Wasser stark dezimieren. Gezielt angesiedelte Raubmilben sowie im Garten heimische Raubwanzen, Marienkäfer und Florfliegen unterstützen Sie im erfolgreichen Kampf gegen die Spinnmilben.

Woran erkenne ich Spinnmilben im Apfelbaum?

Die Rote Spinne erkennen Sie an ihrem birnenförmigen Körperbau und den für Spinnentiere üblichen acht Beinen. Sie ist je nach Jahreszeit orange, zinnoberrot oder hellgrün gefärbt.

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Aufgrund ihrer Größe von nur 0,6 Millimeter sind die Schädlinge allerdings mit dem bloßen Auge häufig kaum zu sehen, zumal sie im Gegensatz zu anderen Spinnmilben-Arten keine Gespinste bilden. Unter der Lupe lassen sich die Tiere jedoch recht eindeutig identifizieren.

Wie entwickeln sich die Spinnmilben im Apfelbaum?

Im Winter zeigt sich bei den betroffenen Apfelbäumen, vorwiegend in den Furchen der Rinde oder in Knospennähe, ein bräunlicher Belag. Aus diesen Wintereiern schlüpfen im Frühjahr die Junglarven, die sich mehrfach häuten und zu ausgewachsenen Spinnmilben heranwachsen.

Im Frühling dauert diese Entwicklung etwa vier Wochen, im Sommer hingegen nur sieben bis zehn Tage, sodass sich die Zahl der adulten Tiere in den Sommermonaten sprunghaft vermehren kann. Pro Jahr entstehen bei warmen Witterungsbedingungen bis zu sieben Generationen Roter Spinnen.

Warum schädigen Spinnmilben den Apfelbaum?

Die Obstbaumspinnmilben ernähren sich vom Pflanzensaft und saugen zu diesem Zweck bereits ab der Blütezeit am Laub des Apfelbaumes. Dadurch treten zunächst bronzefarbene Sprenkel entlang der Blattadern auf. Da das Blatt nicht mehr richtig mit Nährstoffen versorgt wird, fließen diese zusammen und das Laub vertrocknet. Vorzeitiger Blattabwurf ist die Folge.

Bei starkem Befall führt die Saugtätigkeit zudem zu einem verminderten Triebwachstum und einer geringeren Größe der Äpfel. Darüber hinaus zeigt sich häufig ein verringerter Blütenansatz im darauffolgenden Jahr.

Wie kann ich Obstbaumspinnmilben effektiv bekämpfen?

Kontrollieren Sie bereits in den Wintermonaten alle Apfelbäume auf Wintereier. Hilfreich ist hierbei eine Lupe, mit der Sie die Beläge in Augenschein nehmen.

  • Sobald im Frühjahr die meisten Spinnmilben geschlüpft sind, spülen Sie insbesondere die Unterseite der Blätter gründlich mit lauwarmem Wasser ab.
  • Im Handel erhalten Sie Päckchen mit Raubmilben der Gattung Typhlodromus pyri oder Amblyseius californicus. Diese dezimieren die Anzahl der Milben erheblich.
  • Siedeln Sie zudem durch geeignete Behausungen Nützlinge wie Raubwanzen, Marienkäfer und Florfliegen an.

Tipp

Spinnmilben möglichst nicht mit chemischen Präparaten bekämpfen

Vom Einsatz von Pestiziden gegen die Obstbaumspinnmilben raten wir ab, denn die ausgesprochen nützlichen Raubmilben und andere Nützlinge fallen diesen Mitteln ebenfalls zum Opfer. Das gilt auch für alle Insektizide auf Basis natürlicher Pflanzenöle. Sollte die Verwendungen wegen extrem starkem Spinnmilbenbefall unumgänglich sein, empfiehlt es sich, im Frühling neue Raubmilben auszusetzen.

Bilder: VPales / stock.adobe.com