Buchsbaumzünsler

Gefahren und Bekämpfung des Buchsbaumzünslers

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Seit etwa 12 Jahren leiden Hobbygärtner vor allem bei uns in Deutschland unter einer regelrechten Invasion des Buchsbaumzünslers. Der gefräßige Falter vernichtet liebevoll gepflegte Buxus-Hecken und -kugelbäumchen im Nu. Detailliertes Wissen über ihn ist daher ein Muss für Hobbygärtner.

Buchsbaum Schädling
Buchsbaumzünsler sind eine ernstzunehmende Gefahr

Die Problematik des Buchsbaumzünsler-Befalls

Ein Buchsbaumzünsler-Befall ist nicht nur ärgerlich, sondern ziemlich kritisch. Denn abgesehen davon, dass sorgfältig gepflegte Buchshecken oder Kugelbuchsbäume unschön zerfressen und mit Gespinsten übersponnen werden, ist es auch nicht leicht, den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen. Zum wird ein Befall meist erst erkannt, wenn die Krone bereits unschön zerfressen ist, zum anderen können sich innerhalb einer Saison mehrere Generationen entwickeln.

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Ein weiteres Problem ist, dass Sie sich beim Neukauf von Pflanzen erneut den lästigen Schädling einhandeln können. Besonders über den Pflanzenhandel hat sich der Buchsbaumzünsler nämlich erst so stark verbreitet.

Ist der Buchsbaumzünsler giftig?

Bei exotischen Pflanzen und Insekten fragt man sich schnell, ob sie nicht womöglich giftig für Menschen, Vögel oder andere Tiere sein könnten. Beim Buchsbaumzünsler ist das nur indirekt der Fall. Er selbst ist zwar zunächst einmal nicht giftig – allerdings wird er es im Laufe der Buchsbaumbesetzung. Die Pflanze enthält nämlich einige Gifte, vor allem Alkaloide, die die Larven beim Fressen in ihre Körper einlagern. Dadurch nehmen auch die oben genannten Fressfeinde diese Gifte auf, wenn sie sich an den Raupen gütlich tun. Eine ernsthafte Gefahr scheint für die Singvögel davon allerdings nicht auszugehen.

buchsbaumzuensler

Der Buchsbaumzünsler an sich ist nicht giftig

Was tun gegen den Buchsbaumzünsler?

Wenn ein Befall bereits im Gange ist, gilt es, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wenn Sie schon bei der ersten Generation gründlich sind, können Sie womöglich den Rest der Saison Ruhe haben.

Grundsätzlich sollten Sie der Natur und Ihrer eigenen Gesundheit zuliebe immer erst versuchen, den Buchsbaumzünsler biologisch zu bekämpfen.

Mechanische Methoden

Gerade wenn der Befall noch nicht weit fortgeschritten ist, empfiehlt es sich, dem Plagegeist zunächst auf mechanische Weise zu begegnen. Das Kredo „Natürlich bekämpfen“ ist damit noch am allerbesten erfüllt.

Mechanische Methoden sind:

  • Absammeln
  • Abspritzen
  • Abblasen

Wenn die Anzahl an Larven überschaubar ist, können Sie die Tiere zum Beispiel mit der Pinzette absammeln, was natürlich etwas Geschick erfordert.

Die etwas gröbere Variante ist der Gartenschlauch bzw. Niedrigdruckreiniger oder ein Laubbläser. Damit können Sie die Raupen aus dem Strauch spülen oder blasen und sie auf einer vorher unter der Pflanze ausgebreiteten Folie auffangen.

Ökologische Mittel: Buchsbaumzünslerbekämpfung ohne Chemie

Wirksame chemiefreie Mittel sind:

  • Bazillus thuringiensis-Produkte
  • Ölprodukte
  • Essig
  • Kalk- und Gesteinsmehl

Bazillus thuringiensis – Xentari

Das Bakterium Bazillus thuringiensis ist ein wirksames Mittel zu biologischen Bekämpfung des Buchsbaumzünslers – es besiedelt die Raupen parasitär und bringt sie dadurch zum Absterben. Produkte mit dem Bazillus werden unter dem Namen Xentari verkauft, zum Beispiel von der Firma Neudorff „Raupenfrei“.

Neem

Produkte auf Neemölbasis boomen derzeit als schonendes Pflanzenschutzmittel. Auch gegen Buchsbaumzünslerplagen sind sie eine wirksame Hilfe. Der Wirkstoff Azadriachtin aus den Neembaumsamen wird in den Blättern des Buchsbaums eingelagert und hemmt die Häutung und damit die Entwicklung der Raupen. Besonders vorteilhaft dabei ist, dass sie sofort mit dem Zerfressen des Laubs aufhören. Beachten Sie, dass die Neemölbehandlung möglichst nicht bei großer Hitze erfolgen sollte. In heißen Wetterphasen spritzen Sie daher am besten nach Sonnenuntergang.

Um den Wirkstoff möglichst gründlich auf dem Buxus zu verteilen, empfiehlt es sich, ein Konzentrat zu nutzen. Dieses wird mit Wasser verdünnt (Verhältnis ist jeweils auf dem Produktbehältnis angegeben) und in einen Disperser gegeben. Um die Oberflächenspannung des Gemischs herabzusetzen, können Sie ihm einen Tropfen Spülmittel oder etwas Schmierseife beifügen. Dadurch erreichen Sie eine gründlichere Flächenabdeckung und bessere Erfolgsquoten.

Ballistol-Öl

Auch Ballistol-Öl kann als Gegenmittel bei einer Buchsbaumzünslerplage eingesetzt werden. Vorteilhaft ist dabei, dass es das Mittel fertig in Sprühdosen gibt. Das erleichtert die Anwendung. Das Öl wirkt vor allem, indem es den Gasaustausch der Eier behindert und die Atemwege der Larven zusetzt.

Essig

Auch Essig zählt zu den erprobten Hausmitteln gegen den Buchsbaumzünsler. Er macht die Blätter des Buchs für die Schädlinge ungenießbar. Am besten ist es, wenn Sie den Essig gleich mit anderen Hausmitteln kombinieren, sprich mit Öl und etwas Wasser. Dadurch kommt die atemwegsverstopfende Wirkung hinzu und der Gesamteffekt erhöht sich.

Backpulver

Backpulver findet außer im Kuchenteig seit jeher viele Fremdanwendungen. Außer gegen Flecken soll es auch noch gegen den Buchsbaumzünsler helfen. Dazu wird eine Lösung mit Wasser angerührt und über einen Disperser auf den Buchs gespritzt.

Kalk

Algenkalk in Pulverform wird bei Buchsbäumen normalerweise erfolgreich gegen Pilzerkrankungen eingesetzt. Doch auch gegen den Buchsbaumzünsler kann Kalk wirken. Die mit dem Kalkpulver belegten Blätter sind für die Larven nämlich unattraktiv zum Fressen. Mit fein zerstoßenem Muschelkalk können Sie es auch versuchen.

Urgesteinmehl

Eine ähnliche Wirkung kann mit Urgesteinmehl erzielt werden. Lagert sich das Gesteinsmehl auf den Blättern des Buchsbaums ab, wird dem Zünsler die Eiablage erschwert.

Hausmittel Buchsbaumzünsler

Wann spritzen?

Eine Spritzkur mit ökologischen Bekämfpungsflüssigkeiten sollten Sie anwenden, sobald Sie eine Population von Buchsbaumzünslern feststellen. Es ist immer besser, wenn Sie schon die erste Zünsler-Generation in der Saison restlos ausrotten und so eine Folgegeneration verhindern. Um eine Schädlingspopulation effektiv zu beseitigen, sollten Sie in einem Zeitraum von etwa 3 Wochen drei gründliche Spritzungen vornehmen.

Chemische Mittel

Von chemischen Mitteln ist wegen der allgemein schädigenden Auswirkungen auf das Biosystem von Garten und Umwelt natürlich grundsätzlich abzuraten. Wenn allerdings keines der ökologischen Mittel hilft und Sie sonst keinen Ausweg mehr sehen, können Sie auch darauf zurückgreifen.

Calypso

Effektiv wirkt etwa das Mittel „Schädlingsfrei Calypso“ von Bayer. Abgesehen von dessen nicht gerade umweltschonendem Charakter kann die Anwendung aber auch Sie selbst schädigen. Vor allem können bei Hautkontakt allergische Reaktionen auftreten, keinesfalls sollte das Mittel in die Augen kommen oder verschluckt werden.

Lizetan

Unter dem Handelsnamen „Lizetan“ vetreibt die Firma Protect Garden ein Spritzmittel, das auf dem synthetisch hergestellten Neemölbaum-Wirkstoff Azadriachtin basiert. Für den Buchsbaumzünsler hat sich zum Beispiel das Produkt „Lizetan Schädlingsfrei“ als sehr wirkungsvoll erwiesen. Es hat prinzipiell die gleiche systemische Wirkung wie biologische Neem-Produkte, ist allerdings weniger schonend und kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Bi 58

Bi 58 ist nicht für den Freilandeinsatz zugelassen, nur die Anwendung auf Zierpflanzen in Gewächshäusern ist erlaubt. Bi 58 ist ein anwendungsfertiges Spritzmittel, das mit den Wirkstoffen Abamectin und Pyrethrine arbeitet. Abamectin wirkt schädigend auf das Nervensystem von Schädlingen, Pyrethrine wirkt als Kontaktgift. Die besprühten Insekten sterben davon schnell ab, allerdings hat das Mittel eine langfristig schädigende, giftige Wirkung auf Wasserorganismen.

Careo

Auch das Insektizid „Schädlingsfrei Careo“ von Celaflor ist ein chemisches Spritzmittel, das gegen den Buchsbaumzünsler eingesetzt werden kann. Sein Wirkstoff ist das Fraßgift Acetamiprid, das zur Lähmung und zum Absterben der Schädlinge führt. Das Konzentrat ist allerdings auch wiederum giftig für Wasserorganismen.

Pheromon-Fallen

Auch mit Fallen kann gegen Buchsbaumzünslerpopulationen vorgegangen werden. Vor allem Pheromon-Fallen werden gegen den Schädling eingesetzt.
Eine Pheromon-Falle macht sich die Duftanziehung beim Paarungsablauf von Schädlingsinsekten zunutze. Synthetisch hergestellte Lockstoffe der weiblichen Insekten, fachsprachlich Pheromone, werden dazu entweder mit Klebstoff auf Täfelchen kombiniert oder in ein Fallenbehältnis injiziert. Bei der ersten Methode kleben die angelockten männlichen Insekten also einfach fest, bei der zweiten geraten sie in das Fallenbehältnis, das sie nicht mehr verlassen können. Indem die männlichen Buchsbaumfalter gefangen werden, wird die Paarungsquote und damit die Vermehrung reduziert.

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Pheromonfallen haben eine eher schwache Wirkung

Funktionsweise

Die Behältnisfallen bestehen meist aus einem Fallenkörper und zwei Depotkammern für den Lockstoff, einem Pheromon-Gel, das mithilfe einer Spritze eingefüllt wird. Dieses Gel gibt es in der Regel auch als Nachfüllpackung zu kaufen. Mit diesem Prinzip arbeiten zum Beispiel Fallen von Natria (Bayer), von Solabiol oder von Neudorff. Die Neudorff-Falle gibt es unter dem Markennamen Neudomon als spezifische Buchsbaumzünsler-Variante.

Erfahrungen: mäßige Wirksamkeit

Die Fallenmethode ist zwar ziemlich unaufwändig, weil nur die Falle aufgehängt und über die Saison die Lockstoffdepots alle paar Wochen einmal aufgefüllt werden muss. Allerdings ist die Wirkung längst nicht so effektiv wie bei gezielten Behandlungen am Buchs durch Hausmittel und Spritzkuren. Die Anzahl der Männchen wird schließlich nur etwas reduziert, aber mitnichten auf null gesetzt. Es bleiben in der Regel also immer noch Individuen übrig, die sich mit Weibchen paaren können.

Pheromon-Fallen werden deshalb auch eigentlich eher in der Land- und Forstwirtschaft zum Monitoring, also zur Diagnostizierung eines Populationsausmaßes eingesetzt und weniger zur eigentlichen Schadensbegrenzung. Insofern können aber auch Sie solche Fallen zur Inspektion einsetzen, also um festzustellen, ob sich Buchsbaumzünsler überhaupt in Ihrem Garten aufhalten. So können Sie sich auf eine gezielte Bekämpfung vorbereiten.

Tipp

Damit Sie sich den Ärger mit dem Buchsbaumzünsler gar nicht erst einhandeln, lohnt es sich, vorzubeugen. Das beginnt schon bei der Pflanzenbesorgung. Inspizieren Sie einen Buchsbaum vor dem Kauf mit Adleraugen: Wenn Sie feine Gespinste oder kleine Kot-Krümel erkennen, ist ein Buchsbaumzünslerbefall ziemlich sicher.

Ein Überspannen von Buchsbäumen mit einem feinen Netz kann auch hilfreich sein, da es die Falter von der Eiablage abhält.

Befallene Buchsbäume entsorgen

Zum Schluss sei noch ein Wort zur richtigen Entsorgung von befallenen Buchsbaumzweigen oder ganzen Pflanzen gesagt. Da sich der Schädling in den letzten Jahren so massiv ausbreitet, hat jeder Hobbygärtner eine gewisse Verantwortung, einer weiteren Verbreitung vorzubeugen. Zwar gibt es keine behördliche Meldepflicht für einen Buchsbaumzünslerbefall, aber im Interesse der allgemeinen Gärtnergemeinschaft sollte bei der Bekämpfung möglichst gründlich vorgegangen werden.

Buchsbaumzünsler kompostieren

Befallene Pflanzenteile sollte auf keinen Fall kompostiert werden

Wichtig ist:

  • Keine Entsorgung auf dem Kompost
  • Ideal: Verbrennen

Befallenes Pflanzenmaterial gehört nicht auf den Kompost!

Wenn Sie also mit einer starken, hartnäckigen Population zu kämpfen haben und ihre Buchsbäume stark zerfressen sind, ist es nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch zur Verhinderung der Weiterverbreitung nötig, befallenes Pflanzenmaterial gründlich zu entfernen. An den zerfressenen und abgestorbenen Trieben eines Buxus, die bei einem Radikalschnitt zusammenkommen, können immer noch verpuppte Zünsler sitzen. Damit sie keinen weiteren Schaden anrichten können, darf das Schnittgut also keinesfalls auf dem Kompost entsorgt werden. Dort können sich die Raupen weiterentwickeln und der Ärger beginnt von Neuem.

Verbrennen ist am besten

Am besten ist es, abgeschnittene, befallene Buchsbaumzweige in einer Recyclinganlage verbrennen zu lassen. So wird dem Schädling am sichersten der Garaus gemacht. Mindestens sollten Sie das Schnittgut aber im Hausmüll entsorgen, wo noch vorhandene Larven geringere Chancen haben, sich bis zum Falter weiterzuentwickeln.

Besonders gefährdete Gebiete

In Deutschland ist vor allem das im Rheinland, im Rhein-Main-Gebiet und im Südwesten sehr stark von der Buchsbaumzünsler-Plage betroffen. Hier fühlt sich der Schädling wegen des warmen Klimas besonders wohl. Deshalb warnt der Deutsche Gartenbauverband in diesen Regionen sogar explizit vor der Anpflanzung von Buchsbäumen.

Hintergrund

Fakten zum Buchsbaumzünsler

Zoologie, Herkunft und Verbreitung
Der Buchsbaumzünsler heißt zoologisch Glyphodes perspectalis und ist ein kleiner Schmetterling. Er gehört zur Familie der Rüsselzünsler, die vorwiegend in tropischen Regionen verbreitet sind. Auch der Buchsbaumzünsler ist nicht bei uns heimisch. Er kommt ursprünglich aus Ostasien, von wo aus er um 2007 herum zu uns nach Mitteleuropa eingeschleppt worden ist – wohl durch den Pflanzenhandel. Seitdem hat seine Verbreitung zum Leidwesen vieler Hobbygärtner stark um sich gegriffen. Leider ist er auch nicht leicht zu bekämpfen. Aufgeben müssen Sie aber trotzdem nicht.

Um den Buchsbaumzünsler erkennen zu können, bedarf es außerdem eines aufmerksamen Auges, weil die Raupen im grünen Buchslaub schwer auszumachen sind. Je früher jedoch ein Befall erkannt wird, desto höher liegen die Chancen für eine erfolgreiche Bekämpfung.

Aussehen der Falter
Ein adulter Buchsbaumzünsler hat eine breite, gespreizte Dreiecksform von etwa 40 mm Breite und 25 mm Länge. Seine Flügel sind cremeweiß und braun gerändert. In der Mitte des oberen braunen Randes können Sie bei genauem Hinsehen beidseitig einen kleinen, halbmondförmigen Fleck erkennen. Es gibt aber auch ganz braune Exemplare.

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Die Falter des Buchsbaumzünslers sind eher unscheinbar

Aussehen der Raupen
Die Raupe des Buchsbaumzünslers ist etwa 5 cm lang und gelblichgrün gefärbt. Auf dem Rücken verläuft ein schwarzbraun-weißes, gepunktetes Streifenmuster. Der Kopf ist schwarz und über den ganzen Körper hinweg ist die Raupe mit weißen Borsten besetzt.

Eigentlicher Schaden durch Larven

Die eigentlichen Übeltäter, die für die zerstörten Buchsbäumchen sorgen, sind nicht die adulten Falter, sondern die Larven. Ist ein Buchsbaumzünsler nämlich einmal zum fertigen Schmetterling ausgewachsen, hat er fast nur noch die Aufgabe, für Nachwuchs zu sorgen und lebt danach nicht mehr lange. Den Hauptteil seines Daseins verbringt der Schädling also damit, sich fressend auf diese seine Bestimmung der Eiablage vorzubereiten. Als Falter hält er sich übrigens weniger auf Buchsbäumen, sondern vielmehr auf anderen Pflanzen auf.

Seine Eier legt der Buchsbaumzünsler hingegen immer auf Buchsbäumen ab. Dort schlüpfen die Larven und hüllen sich über den Winter hinweg in weißen Gespinsten. Erst wenn Frost sich merklich verabschiedet, werden die Raupen aktiv. Dann verlassen sie ihre Gespinsthöhle und beginnen, sich an den Blättern ihrer Wirtspflanze gütlich zu tun. Dadurch bekommen sie Energie zum Wachsen und für die Absolvierung mehrerer Entwicklungsstadien.
Zum Schluss ziehen sie sich wie alle Schmetterlinge in eine Puppe zurück, um sich darin zum Falter zu verwandeln.

Schadbild

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Gespinste und angefressene Blätter sind ein sicherer Hinweis auf einen Buchsbaumzünslerbefall

Da die geschlüpften Buchsbaumzünsler-Raupen in relativ gut sichtbaren Gespinsten im Buchsbaum überwintern, können Sie schon in der kalten Jahreszeit einen Befall erkennen.

Wenn die Raupen im März ihr gefräßiges Treiben starten, wird die Pflanze sukzessive entlaubt und gibt ohne Gegenmaßnahmen bald ein traurig nacktes Bild ab. Haben Sie also spätestens ab März ein aufmerksames Auge auf ihren Buchs – denn die Raupen beginnen vom Kroneninneren her zu fressen, sodass das Bäumchen nach außen hin noch länger tadellos aussieht.

Wenn keine saftigen Blätter mehr übrig sind, machen sich die Raupen auch über die Rinde der jüngeren Triebe her und bringen diese zum Absterben. Ein eindeutiger Hinweis auf eine Buchsbaumzünsler-Plage sind übrigens die stehen bleibenden Blattgerippe, denn diese werden von den Parasiten verschmäht.

Fressfeinde

Zwar ist der Buchsbaumzünsler erst vor kurzem bei uns eingewandert und seine natürlichen Fressfeinde aus China und Co. haben ihn nicht begleitet. Dennoch scheinen sich einige anpassungsfreudige heimische Tierarten auf das neue Nahrungsangebot eingestellt und die Buchsbaumzünslerlarven auf ihren Speiseplan gesetzt zu haben. Dazu gehören vor allem Spatzen, Buchfinken, Kohlmeisen und einige Wespenarten.

Kann ein Buchsbaum resistent gegen den Buchsbaumzünsler sein?

Im Zuge der massiven Ausbreitung des Buchsbaumzünslers wird natürlich die Nachfrage nach Buxus-Sorten größer, die resistent gegen den Plagegeist sind. Schließlich gehört der Buchsbaum zum fest etablierten Kulturgut der hiesigen Gärtnergeschichte und hat eine große Liebhaberschaft.

Ernüchternde Realität

Leider gibt es bislang aber noch keine resistenten Buxus-Sorten. Wer also absolut nicht auf die klassische Hecken- und Kugelschnittpflanze verzichten möchte, muss also mit der Gefahr des Zünslerbefalls leben und im Falle des Falles den Bekämpfungsaufwand in Kauf nehmen.

Kleiner Lichtblick

Etwas tröstlich ist aber, dass es zumindest Varianten gibt, die etwas weniger anfällig zu sein scheinen. Dazu gehören vor allem die Sorten des Kleinblättrigen Buchsbaums, botanisch Buxus microphylla. Attraktive Sorten sind etwa die ‚Herrenhausen‘ oder die ‚Faulkner‘.

Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen möchten und nicht allzu sehr am echten Buxus hängen, ist auch das Ausweichen auf ähnliche Kleingehölze eine Überlegung wert. So können Sie dem lästigen Zünsler langfristig aus dem Weg gehen und sich dennoch an schnittverträglichen, akkurat formbaren und robusten Sträuchern erfreuen.

Vorschläge wären:

  • Zwerg-Liguster
  • Zwerg-Eibe
  • Kleinblättriger Rhododendron

Zwerg-Liguster

Besonders die Sorten des Zwerg-Ligusters bieten sich als Alternative zum Buchsbaum an. Mit seinen kleinen, elliptischen Blättern ähnelt er dem Buchsbaum sehr und bildet auch einen sehr vergleichbaren, niedrig-dichten Habitus aus. Er bleibt im Vergleich zu anderen Liguster-Arten mit 70 bis 100 cm Höhe ziemlich klein und wächst auch recht langsam. Er ist überdies anspruchslos, winterhart und immergrün.

Zwerg-Eibe

Ein etwas nadeligeres, aber ebenso dunkelgrünes und dichtes Erscheinungsbild hat etwa die Zwerg-Eibe. Sie lässt sich, ähnlich wie Buchsbäume, im Kübel zu klar geformten Silhouetten herankultivieren und ist ebenso immergrün. Auch als Beeteinfassung eignet sich das Kleingehölz gut. Ein netter Zusatz ist der rote Beerenfruchtschmuck!

Kleinblättriger Rhododendron

Etwas größere, aber für seine Gattung kleine Blätter hat der Kleinblättrige Rhododendron. Er wächst wie die Zwerg-Eibe von sich aus kompakt und kugelig und eignet sich dadurch gut als Buchsbaum-Ersatz. Auch er ist sehr robust und immergrün und trumpft mit dekorativen Blüten auf.