So erkennen Sie den Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler kann beträchtlichen Schaden an Buchsbaumgewächsen anrichten. Dieser Artikel informiert über die Erkennung eines Befalls, den Lebenszyklus des Schädlings und effiziente Bekämpfungsmethoden.
Charakteristische Anzeichen eines Buchsbaumzünsler-Befalls
Das frühzeitige Erkennen eines Buchsbaumzünsler-Befalls kann entscheidend dafür sein, größere Schäden zu verhindern. Hier sind die wichtigsten Anzeichen, die auf einen Befall hindeuten:
1. Fraßschäden an den Blättern: Besonders auffällig sind die klassischen Fraßspuren der Raupen. Frische Blattfraßstellen zeigen sich durch helle Flecken, die durch das Abschaben der oberen Blattschicht entstehen. Später bleiben oft nur noch Blattrippen und -stiele übrig. Ein fortgeschrittener Befall kann zum Kahlfraß und schweren Schädigungen führen.
2. Gespinste und Raupenabfälle: Ein weiteres deutliches Merkmal sind die weißen, seidenartigen Gespinste der Raupen. Sie können diese Gespinste im Inneren des Buchsbaumes oder an den Trieben entdecken. Dunkelgrüne oder braune Kotkrümel sammeln sich häufig unter den Gespinsten an.
3. Verfärbungen der Blätter und Zweige: Absterbende und vergilbte Blätter und Zweige sind ein späterer Indikator. Besonders schwer befallene Buchsbäume zeigen eine gelb-beige Färbung.
4. Raupensichtung: Die Raupen sind gut erkennbar. Sie haben eine grün-gelbe Grundfarbe und tragen schwarze Streifen sowie gelbe Punkte. Ihre Kopfkapsel ist schwarz, und sie erreichen eine Länge von bis zu 5 cm.
Um große Schäden zu vermeiden, sollten Sie regelmäßig auf diese Anzeichen achten, insbesondere zu den Spitzenzeiten der Buchsbaumzünsler-Aktivität.
Lebenszyklus des Buchsbaumzünslers
Das Verständnis des Lebenszyklus des Buchsbaumzünslers hilft Ihnen, den richtigen Zeitpunkt für Bekämpfungsmaßnahmen zu bestimmen. Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) durchläuft jährlich mehrere Entwicklungsstadien.
Überwinterung und Erwachen im Frühjahr:
Die überwinternden Raupen befinden sich im dritten oder vierten Larvenstadium und verbringen den Winter in schützenden Gespinsten zwischen den Blättern des Buchsbaums. Mit steigenden Temperaturen im Frühling werden die Raupen aktiv und beginnen ihre Fraßtätigkeit, meist ab Mitte März.
Entwicklung und Fortpflanzung:
Nach ihrer Aktivierung durchlaufen die Raupen mehrere Entwicklungsstadien, bevor sie sich verpuppen und zu Faltern entwickeln. Die erste Faltergeneration erscheint in Mitteleuropa typischerweise von Ende Mai bis Mitte Juni.
Eier und Larven:
Die Falter legen ihre Eier vorwiegend an der Unterseite der Buchsbaumblätter ab. Nach etwa drei Tagen schlüpfen die Larven, die sich durch das Buchsbaumlaub fressen. Bei optimalen Bedingungen können mehrere Generationen pro Jahr entstehen.
Generationenfolge:
In Mitteleuropa treten in der Regel zwei Generationen pro Jahr auf. Der erste Zyklus beginnt mit dem Erwachen der überwinterten Raupen im Frühjahr, die zweite Generation entwickelt sich über den Sommer. In besonders warmen Jahren kann sich eine zusätzliche, dritte Generation im Spätsommer entwickeln.
Zeitpunkt der Kontrolle
Beginnen Sie im zeitigen Frühjahr mit regelmäßigen Kontrollen, um einen frühzeitigen Befall zu verhindern. Ab April empfiehlt es sich, den Buchsbaum wöchentlich auf Raupen und Kotkrümel zu überprüfen, besonders an warmen Tagen. Diese Inspektion sollte sich auf den gesamten Buchsbaum erstrecken, besonders auf das dichte Innere.
Wann und Wie Kontrollieren
1. Frühjahr (April – Mai):
- Kontrollieren Sie wöchentlich oder mindestens alle 2 Wochen auf überwinterte Raupen und erste Fraßspuren.
2. Sommer (Juni – August):
- Überprüfen Sie alle 2 bis 3 Wochen und achten Sie auf neue Raupen aus den Eiern der ersten Faltergeneration.
3. Herbst (September – Oktober):
- Setzen Sie die Kontrollen bis in den Oktober fort, um mögliche spätere oder dritte Generationen zu erfassen.
Zusätzliche Präventivmaßnahmen
- Entfernen Sie bis Ende Mai überwinternde Jungraupen durch Rückschnitt. Lassen Sie das Schnittgut nicht liegen, um die Raupen zu entfernen und natürliche Feinde zu fördern.
- Setzen Sie ab Anfang Juni Pheromonfallen (16,00€ bei Amazon*) ein, um die Anwesenheit von Faltern zu überwachen und den optimalen Zeitpunkt für Bekämpfungsmaßnahmen zu bestimmen.
Buchsbaumzünsler-Fallen
Mit Pheromon-Fallen können Sie die Präsenz von Buchsbaumzünsler-Faltern frühzeitig feststellen. Diese Fallen enthalten Sexuallockstoffe, die speziell die männlichen Falter anziehen. Hängen Sie die Fallen möglichst in Windrichtung in der Nähe Ihrer Buchsbäume auf, um eine effiziente Überwachung sicherzustellen.
Anwendung und Vorteile
- Früherkennung: Finden Sie Falter in der Falle, deutet das darauf hin, dass bald Eier gelegt werden und etwa 1 bis 2 Wochen später Raupen schlüpfen.
- Sicher für Mensch und Umwelt: Pheromon-Fallen enthalten keine Insektizide und sind somit ungefährlich für Menschen, Haustiere und Nützlinge. Sie stellen eine umweltfreundliche Methode zur Befallserkennung dar.
- Einfacher Einsatz: Hängen Sie die Fallen ab Anfang Juni auf, um die erste Flugphase der Falter zu decken und kontrollieren Sie diese regelmäßig, um die Aktivität der Schädlinge zu überwachen.
Schritt-für-Schritt zur Falleneinrichtung
- Standortwahl: Platzieren Sie die Fallen in der Nähe von Buchsbäumen und in Windrichtung, um die männlichen Falter effektiv anzuziehen.
- Höhe: Hängen Sie die Fallen in Augenhöhe auf, um die Kontrolle zu erleichtern und eine effektive Verbreitung des Pheromons zu gewährleisten.
- Kontrolle: Überprüfen Sie die Fallen wöchentlich auf gefangene Falter und entfernen Sie diese regelmäßig, um die Anziehungskraft der Fallen zu bewahren.
Mit diesen Maßnahmen können Sie einen potenziellen Buchsbaumzünsler-Befall frühzeitig erkennen und gezielt gegensteuern.