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Buchsbaum-Zünsler-Befall: So erkennen und bekämpfen Sie ihn

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Erstmalig 2006 im Südwesten Baden-Württembergs entdeckt, hat sich der Buchsbaumzünsler nahezu flächendeckend in Deutschland verbreitet. Drei oder vier Raupen genügen, um eine Buchsbaumkugel von 25 Zentimeter Durchmesser vollständig kahl zu fressen. Während Gartenfreunden in den Anfangsjahren kaum Mittel zur Bekämpfung zur Verfügung standen, gibt es zwischenzeitlich wirkungsvolle Maßnahmen, welche das beliebte Gehölz vor dem Hunger der Raupen retten kann.

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Die Raupen des Buchsbaumzünslers richten großen Schaden an
AUF EINEN BLICK
Wie erkenne und bekämpfe ich einen Buchsbaumzünsler-Befall?
Ein Buchsbaumzünsler-Befall ist an hellen Flecken auf dem Laub, Kotkrümeln, feinen Gespinsten, alten Puppenhüllen und Raupen zu erkennen. Mechanische Maßnahmen, Abdeckung mit Folie, biologische Insektizide und Rückschnitt können zur Bekämpfung beitragen. Eventuell Ersatzpflanzen in Betracht ziehen.

Wie sieht der Buchsbaum-Zünsler aus?

Beim Buchsbaumzünsler handelt es sich um einen circa 40 Millimeter großen Falter. Die Flügel sind weiß und haben dunkelbraune Außenränder. Die kleinen Schmetterlinge verstecken sich unter den Blättern des Buchsbaumes, wo sie auch ihre Eier ablegen.

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Im April/Mai, sobald die Temperaturen dauerhaft über 7 Grad steigen, sowie August/September schlüpfen aus diesen die grün gefärbten, schwarz gepunkteten Raupen. Ausgewachsen erreichen diese eine Größe von etwa vier Zentimetern.

Wie erkenne ich den Befall?

Das Schadbild ist sehr charakteristisch und auch für den Laien einfach zu erkennen:

  • Durch die erste Fraßtätigkeit (Schabefraß) zeigen sich helle Flecken auf dem Laub.
  • Biegen Sie die Triebe des Buchsbaums auseinander, können Sie Kotkrümel, feine Gespinste und unter Umständen alte Puppenhüllen entdecken.
  • Raupen sind nicht immer zu finden, da diese gut getarnt sind. Bei Störungen lassen sie sich einfach fallen oder seilen sich an einem Gespinstfaden ab.
  • Im fortgeschrittenen Stadium bleibt nur die Mittelrippe der Blätter bestehen.
  • Befallen werden überwiegend die Sorten Buxus sempervirens und Buxus microphylla.

Welche Regionen sind betroffen?

Mangels natürlicher Feinde ist der aus Asien stammende Schädling wohl nicht mehr auszurotten. Erstmals gesehen wurde der Falter im April 2007 in Weil am Rhein, in der Nähe der Schweizer Grenze. Von hier aus hat er sich rasant, gefördert durch den Pflanzenhandel, in ganz Deutschland verbreitet.

Welche Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es?

Zunächst ist es sehr wichtig, Buchsbäume regelmäßig sorgfältig zu kontrollieren. Nehmen Sie vor allem den inneren und sehr dicht gewachsenen Bereich der Gehölze gründlich in Augenschein. Bewährt hat sich der Einsatz von Pheromonfallen (22,00€ bei Amazon*), um Zeitpunkt und Menge der Falter einschätzen zu können.

Mechanische Maßnahmen

Um die nächste Generation zu dezimieren, sollten Sie alle gefundenen Raupen und Puppen absammeln. Verwenden Sie hierfür eine Pinzette und gehen Sie sehr behutsam vor, da sich die Tiere ansonsten in andere Bereiche zurückziehen oder fallen lassen.

Dies können Sie sich zu Nutze machen und den Baum alternativ abklopfen. Bitte nutzen Sie keinen Hochdruckreiniger zur Unterstützung, denn durch diese Maßnahme werden auch viele Nützlinge getötet.

Die auf eine unter den Buchs gelegte Plane oder Decke gefallenen Tiere entsorgen Sie in einem dicht schließenden Beutel über den Hausmüll.

Abdeckung durch Folie

Da die Raupen des Buchsbaumzünslers recht hitzeempfindlich sind, können Sie befallene Einzelpflanzen an einem sonnigen Tag einfach mit schwarzer Folie abdecken. Durch die sprunghaft ansteigende Temperatur sterben die Raupen innerhalb kürzester Zeit.

Allerdings werden die Eigelege durch diese Maßnahme nicht zerstört. Wiederholen Sie die Behandlung deshalb mehrmals im Abstand einiger Wochen.

Biologische Insektizide

Der BUND empfiehlt das Spritzen von biologischen Insektiziden wie dem Bacillus thuringiensis sowie Pflanzenschutzmitteln auf Teebaum- oder Leinölbasis. Diese Mittel müssen jedoch mehrfach ausgebracht werden. Der Grund: Haben die Raupen eine Größe von etwa drei Zentimeter erreicht, erfolgt eine Notverpuppung. Die Puppenhülle hält das Mittel ab und das Mittel bleibt wirkungslos.

Rückschnitt

Hat der Zünsler massive Schäden verursacht, kann ein Rückschnitt den Buchsbaum retten.

Die Kompostierung des Schnittguts auf dem eigenen Kompost ist nicht zu empfehlen, da hier die für die Tötung der Raupen und Puppen nötige Temperatur nicht erreicht wird. Bringen Sie größere Mengen befallener Zweige deshalb in dicht verschlossenen Säcken zur regionalen Kompostierungsanlage.

Was tun, ist der Buchsbaumzünsler nicht in den Griff zu bekommen?

In diesem Fall sollten Sie keine Neuanpflanzung wagen. Verschiedene Kleinsträucher wie

  • Japanische Stechpalme
  • Kleinblättriger Rhododendron
  • Zwerg-Eibe
  • Immergrüne Heckenkirsche

sind ähnlich schnittverträglich und eigenen sich gut als Ersatz. Vielleicht versuchen Sie, gerade bei Beeteinfassungen, einmal eine ganze andere Lösung und begrenzen Gemüsebeete mit robusten Kräutern wie Schnittlauch oder Lavendel.

Tipp

Aus China sind Fälle bekannt, in denen der Buchsbaumzünsler mangels Nahrung auch Pfaffenhütchen und Stechpalmen befallen hat. Trotzdem dies in Deutschland noch nicht beobachtet wurde, sollten Sie auch diese Gewächse sorgsam im Auge behalten.

Bilder: Tomasash / Shutterstock