Buchsbaum

Buchsbaum in Gefahr: Rettungsmaßnahmen & Vorbeugung

Artikel zitieren

Seit einigen Jahren leidet der einst so populäre Buchsbaum unter einem drastischen Verlust seines guten Rufs. Galt das immergrüne Gehölz einst als perfekte Wahl für niedrige wie hohe Hecken, Einfassungen und Formschnitte, so machen seit einigen Jahren neue Krankheiten und Schädlinge sowohl dem Buchs als auch dem Gärtner das Leben schwer. Lesen Sie, wann sich Rettungsmaßnahmen lohnen.

buchsbaum-retten
Ein Buchsbaum ist nur dann zu retten, wenn rechtzeitig eingegriffen wird
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich einen kranken Buchsbaum retten?
Um einen Buchsbaum zu retten, sollten Sie ihn zwischen Januar und März schneiden, ab April mit Algenkalk bestäuben, den pH-Wert des Bodens zwischen 7 und 8 halten und für ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung sorgen. Pflanzen Sie Buchsbäume zudem mit ausreichend Abstand und wählen Sie resistente Sorten.

Buchsbaumkrankheiten auf dem Vormarsch

Problematisch sind vor allem das durch den Pilz Cylindrocladium buxicola hervorgerufene, hartnäckige Buchsbaum-Triebsterben sowie der sehr schwer zu bekämpfende Buchsbaumzünsler, dessen Raupen innerhalb kürzester Zeit ganze Bestände kahl fressen. Letzterer ist vor allem deshalb tückisch, weil der Befall oft zu spät bemerkt wird. Die Raupen beginnen ihre Frasstätigkeit im Inneren des Busches und arbeiten sich von dort langsam nach außen. Tummeln sich bereits hunderte Raupen auf dem Buchs, helfen nur noch drastische Maßnahmen. Beide Krankheiten sind erst seit wenigen Jahren bekannt, sie wurden durch Importe aus anderen Teilen der Erde eingeschleppt. Dennoch bedrohen sie den europäischen Buchs und damit verbunden eine Jahrhunderte alte Gartenkultur massiv.

Lesen Sie auch

Geeignete Rettungsmaßnahmen

Waren selbst Gartenexperten bis vor wenigen Jahren noch ratlos, weiß man heute deutlich mehr über die genannten Schadorganismen – vor allem darüber, wie sich ein Befall bekämpfen oder sogar vorbeugen lässt. Für beide Krankheiten greifen Sie am besten zu diesen Mitteln:

  • Schneiden Sie den Buchs nicht wie gewohnt zwischen April und September.
  • Stattdessen greifen Sie an einem frost- und regenfreien Tag zwischen Januar und März zur Schere.
  • Bestäuben Sie den Buchs ab Anfang April mit feinem Algenkalk.
  • Algenkalk ist zwar aus anderen Gründen ebenfalls nicht unproblematisch.
  • Dafür ist er aber bei einem akuten oder drohenden Befall eine wahre Wunderwaffe.
  • Halten Sie den pH-Wert des Bodens konsequent zwischen 7 und 8.
  • Sorgen Sie für eine ausgewogene Wasser- und Nährstoffversorgung.

Vorbeugend sollten Sie Buchsbäume niemals zu dicht pflanzen, sondern lieber etwas mehr Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen lassen. Wählen Sie zudem wenig empfindlichere Sorten: Vor allem die Einfassungssorten ‚Blauer Heinz‘ und ‚Suffruticosa‘ sind oft schwer betroffenen, andere (etwa ‚Faulkner‘ oder ‚Herrenhausen‘) dagegen selten.

Wann Sie den Buchsbaum besser ersetzen sollten

Sofern der Befall vor Juni auftritt, kann selbst ein schon kahler Buchsbaum oft noch gerettet werden. Schwierig wird es dagegen, wenn die Erkrankung mit ihren drastischen Auswirkungen später im Jahr auftritt. Je früher Befall und Bekämpfung erfolgen, desto mehr Zeit hat der Buchs zur Erholung und zum Neuaustrieb. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein im Herbst kahler bzw. stark zurückgeschnittener Busch sich bis zum Frühjahr erholt und neu austreibt, ist allerdings gering.

Tipp

Zwar zeigen braune Blätter häufig eine pilzliche Erkrankung an, manchmal allerdings steckt lediglich ein Sonnenbrand dahinter.

Bilder: mykhailo pavlenko / Shutterstock