Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler befällt andere Pflanzen im Garten

Der Buchsbaumzünsler befällt nicht nur Buchsbäume, sondern kann auch andere Pflanzen im Garten schädigen. Erfahren Sie hier, wie Sie einen Befall an Stechpalmen und Spindelsträuchern erkennen, bekämpfen und vorbeugen.

Befallene Pflanzenarten

Auch wenn der Buchsbaumzünsler in Europa hauptsächlich Buchsbäume befällt, kann er in seiner ostasiatischen Heimat auch andere Pflanzen als Wirte nutzen. Hierzu gehören insbesondere:

  • Stechpalmen (Ilex-Arten): Diese Pflanzen enthalten ähnliche Bitterstoffe wie Buchsbäume, die die Raupen des Zünslers anziehen.
  • Spindelsträucher (Euonymus-Arten): Auch diese Pflanzenarten werden durch ihre Inhaltsstoffe für den Schädling attraktiv.

In Europa sind Befälle von Stechpalmen und Spindelsträuchern bislang selten, dennoch sollten Sie diese Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls kontrollieren. Das hilft, einem möglichen Schädlingsbefall frühzeitig entgegenzuwirken.

Ausmaß des Befalls

Der Buchsbaumzünsler wurde erstmals 2014 in bestimmten Stadtgebieten Europas nachgewiesen und hat sich seither stark ausgebreitet. Viele Regionen berichteten bereits 2017 über flächendeckende Befälle. Die Raupen verursachen anfangs moderate Fraßschäden an den Blättern, die später ganze Pflanzenteile betreffen können. Ohne rechtzeitige Bekämpfung können ganze Buchsbaumbestände vernichtet werden.

Pheromonfallen sind nützlich, um den Befall frühzeitig zu erfassen und gezielte Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.

Gründe für den Befall

Mehrere Faktoren begünstigen die Verbreitung des Buchsbaumzünslers in Europa. Die klimatischen Bedingungen mit warmen Temperaturen und milden Wintern sind ideal für den Schädling. Hinzu kommt das Fehlen natürlicher Fressfeinde. Raupen werden aufgrund der im Buchsbaum enthaltenen Bitterstoffe von heimischen Vögeln und Insekten meist verschmäht. Auch Pflanzenimporte, zum Beispiel aus der Schweiz, verstärkten die Ausbreitung entlang des Rheins und weiter in den Norden.

Monokulturen in Gärten und Parks bieten dem Zünsler eine ideale Nahrungsquelle. Stechpalmen und Spindelsträucher fallen ebenfalls in sein Beuteschema.

Folgen des Befalls

Ein Befall durch den Buchsbaumzünsler verursacht bei Stechpalmen und Spindelsträuchern ähnliche Schäden wie bei Buchsbäumen. Die Raupen fressen Blätter und grüne Rinde, was zu Blattverlust und im schlimmsten Fall zu vollständigem Kahlfraß führt. Befallene Pflanzen sind an übrig gebliebenen Blattrippen, Gespinsten und hellgrünem Kot erkennbar. Wiederholte oder stark ausgeprägte Fraßschäden schwächen die Pflanzen dauerhaft und machen sie anfälliger für Sekundärinfektionen.

Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung

Um Ihre Stechpalmen und Spindelsträucher vor einem Befall zu schützen und bestehende Schäden zu begrenzen, sind folgende Maßnahmen effektiv:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie Ihre Pflanzen wöchentlich auf Anzeichen eines Befalls, insbesondere in den inneren Bereichen.
  2. Manuelles Absammeln: Sammeln Sie Raupen oder Gespinste sofort ab und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
  3. Wasserstrahl: Besprühen Sie befallene Pflanzen gründlich mit einem starken Wasserstrahl. Nutzen Sie eine Plane, um die Raupen aufzufangen.
  4. Rückschnitt: Schneiden Sie befallene Pflanzenteile zurück und entsorgen Sie das Schnittgut im Hausmüll.
  5. Biologische Pflanzenschutzmittel: Setzen Sie bei starkem Befall Insektizide wie Bacillus thuringiensis oder Neemöl ein.
  6. Algen- oder Steinmehl: Einnebeln der Pflanzen kann präventiv wirken.
  7. Förderung natürlicher Feinde: Installieren Sie Nistkästen, um natürliche Fressfeinde wie Spatzen oder Meisen anzulocken.
  8. Pheromonfallen: Nutzen Sie zur Überwachung der Befallsstärke.

Regelmäßige Kontrolle und schnelles Handeln sind entscheidend, um den Buchsbaumzünsler daran zu hindern, Ihre Pflanzen dauerhaft zu schädigen.

Natürliche Feinde des Buchsbaumzünslers

Zur biologischen Kontrolle des Buchsbaumzünslers tragen immer mehr heimische Tierarten bei. Vögel wie Spatzen, Kohlmeisen und Buchfinken nutzen die eiweißreichen Raupen zunehmend als Nahrung. Beobachtungen zeigen, dass diese Vogelarten gezielt nach den Raupen suchen.

Auch verschiedene Wespenarten wie Schlupfwespen und Brackwespen attackieren sowohl die Eier als auch die Raupen des Buchsbaumzünslers. Spitzmäuse durchstöbern das dichte Laub der Buchsbäume auf der Suche nach den Raupen und tragen so zur Verringerung der Population bei.

Um diese nützlichen Fressfeinde zu fördern, bieten Sie zusätzliche Lebensräume und Nahrungsquellen an. Das Aufhängen von Nistkästen kann Vögel anlocken, während natürliche Unterschlüpfe aus Totholz und Laub Verstecke für Spitzmäuse bieten. Ein naturnah und artenreich gestalteter Garten unterstützt die biologische Bekämpfung des Buchsbaumzünslers durch seine natürlichen Feinde.

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