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Buchsbaumzünsler: Wie giftig sind die Raupen wirklich?

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Seit 2007 breitet sich ein kleiner, schwarz-weißer Schmetterling samt seinem ebenso zahlreichen wie gefräßigen Nachwuchs in Deutschland und den angrenzenden Ländern aus: Die Rede ist vom Buchsbaumzünsler, der aus Ostasien durch Pflanzenimporte hierher gelangte und nun große Buchsbaumbestände bedroht. Die stets hungrigen, grünen und bis zu sechs Zentimeter langen Larven verspüren derzeit Heißhunger nur auf Buchsbaum und fressen diesen nach einem Befall innerhalb kürzester Zeit kahl. Die auffälligen Raupen sind jedoch giftig und sollten nur mit Handschuhen abgesammelt werden.

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Buchsbaumzünslerraupen sollten besser nicht mit bloßer Hand angefasst werden
AUF EINEN BLICK
Sind Buchsbaumzünsler-Larven giftig?
Buchsbaumzünsler-Larven sind giftig, da sie durch das Fressen von giftigen Buchsbäumen toxische Inhaltsstoffe wie Alkaloide aufnehmen und speichern. Deshalb sollten sie nur mit Handschuhen abgesammelt werden, um Hautreizungen zu vermeiden.

Raupen werden erst durchs Fressen giftig

Allerdings sind die Buchsbaumzünsler-Larven nicht von selbst giftig, sondern weil sie über ihre Nahrung – den giftigen Buchsbaum – dessen toxische Inhaltsstoffe aufnehmen und in ihren kleinen Körpern einspeichern. Mehr als 70 der verschiedenen Toxine, darunter vor allem Alkaloide, konnten in den Raupen nachgewiesen werden. Dabei scheint ihnen das Gift überhaupt nichts auszumachen, ganz im Gegenteil: Bevorzugt fressen die Raupen an den älteren Blättern des Buchsbaums, die eine höhere Konzentration an giftigen Stoffen aufweisen als junges Laub.

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Natürliche Fressfeinde des Buchsbaumzünslers

Der Grund scheint einleuchtend: Ihre sekundäre Giftigkeit macht die Raupen als Futter unattraktiv für heimische Schädlingsvertilger. In den ersten Jahren wurde beobachtet, dass Vögel die Larven zwar vereinzelt fraßen, sie aber anschließend wieder ausspuckten. Lange Zeit hatte der Buchsbaumzünsler keine natürlichen Fressfeinde und konnte sich umso ungestörter ausbreiten. Dies jedoch scheint sich allmählich zu wandeln, denn vermehrt wurden vor allem Spatzen und Kohlmeisen gesichtet, die die Raupen nicht nur selbst fraßen, sondern auch an ihre Nestlinge verfüttern. Es besteht also doch noch Hoffnung, dass die hiesige Nützlingsfauna die gefräßige Raupe doch noch als Nahrungsquelle für sich entdeckt.

Tipp

Anstatt die Raupen per Hand abzusammeln – was aufgrund des häufig starken Befalls mit mehreren hundert bis tausend Tieren sehr mühsam werden kann – können Sie sie auch mit dem Staubsauger (42,00€ bei Amazon*) absaugen oder mit einem Hochdruckreiniger aus dem Strauch herauspusten.

Bilder: klikkipetra / Shutterstock