Buchsbaum-Raupe bekämpfen: Effektive Hausmittel im Überblick
2007 wurde erstmalig ein Befall mit dem Buchsbaumzünsler gemeldet. Der aus Ostasien vermutlich mit Pflanzenimporten eingeschleppte Schmetterling legt seine Eier ausschließlich am Buchsbaum ab, den seine oft zu hunderten an einer Pflanze sitzenden Raupen anschließend kahl fressen. Die Schädlinge sind schwer zu bekämpfen, in vielen Fällen hilft nur noch die chemische Keule. Bevor Sie diese einsetzen, probieren Sie zunächst eines der folgenden ungiftigen Hausmittel.
Engmaschige Netze
Der Buchsbaumzünsler überwintert als Ei in einem schützendem Gespinst im Inneren des Buchsbaums. Mit den steigenden Frühlingstemperaturen schlüpfen die Larven und beginnen sogleich das große Fressen. Die ersten Falter treten etwa ab Mai in Erscheinung und legen ihre Eier bevorzugt an noch nicht befallenen Buchsbäumen ab. Diese wiederum können Sie schützen, indem Sie engmaschige Netze (8,00€ bei Amazon*) darüber drapieren – die Eiablage und damit die nächste Generation wird dem Falter so unmöglich gemacht. Da sich jedoch pro Jahr etwa zwei bis drei Generationen entwickeln, müsste das Netz zwischen Anfang März und Ende September kontinuierlich an seinem Platz bleiben. Das sieht natürlich optisch weniger ansprechend aus.
Hochdruckreiniger / Staubsauger
Während der „Zünsler-Saison“ zwischen März und September ist es ratsam, vorhandene Buchsbäume regelmäßig auf Raupen und Eier zu kontrollieren. Dabei sollten Sie die Büsche und Hecken vorsichtig auseinander ziehen und einen Blick ins Innere werfen, da sich die Tiere bevorzugt im Dunklen aufhalten. Im Falle eines Raupenbefalls legen Sie den Boden rund um den betroffenen Buchsbaum mit einer Folie oder einer Plane aus und greifen zum Hochdruckreiniger. Mit diesem pusten bzw. spülen Sie die Schädlinge aus der Pflanze heraus und brauchen anschließend nur noch die Unterlage mit ihnen aufheben und entsorgen. Alternativ funktioniert die mechanische Entfernung auch mit einem Laubbläser oder mit einem Staubsauger. Für letzteren bräuchten Sie einen Fugenaufsatz, mit dem Sie die Tiere ganz gezielt absaugen können. Doch Vorsicht: Die Raupen sind erstaunlich flink, sobald sie Erschütterungen wahrnehmen. Zudem muss diese Maßnahme häufig wiederholt werden, da es immer wieder zu einem erneuten Befall kommen kann.
Raupen entfernen mit dem Hochdruckreiniger – So geht’s:
- Boden mit Folie, Vlies oder einer Plane auslegen
- diese mittels Steinen o. ä. beschweren
- Pflanzen mit Hochdruckreiniger (oder einem anderen geeigneten Gerät) behandeln
- darauf achten, dass die Raupen alle auf der Unterlage (und nicht im Gras o. ä.) landen
- Tiere bereits nach wenigen Metern und häufig absammeln
- diese können sonst entwischen und die Buchsbäume erneut befallen
Algenkalk
Seit 2016 ist bekannt, dass Algenkalk – ein Mittel, dass eigentlich zum Düngen sowie zur Bodenverbesserung verwendet wird – hervorragend gegen den Buchsbaumzünsler hilft. Um einen Befall zu verhindern bzw. einzudämmen, müssen Sie jedoch alle Buchsbäume mit Algenkalk überstäuben. Dies ist nicht nur optisch wenig ansprechend, sondern zieht weitere Probleme nach sich:
- Die mit dem Kalk bestäubten Blätter sind nicht mehr umfassend zur Photosynthese fähig.
- Algenkalk verstopft die Spaltöffnungen, so dass das Triebwachstum gehemmt ist.
- Der pH-Wert des Bodens gerät durch einen häufigen Einsatz aus dem Gleichgewicht.
- In der Folge wird die Aufnahme von Nährstoffen erschwert.
- Die Auswirkungen auf die lokale Insekten- und Vogelwelt ist noch nicht ausreichend erforscht.
Angesichts dieser Erkenntnisse sollte der Einsatz von Algenkalk gut überlegt werden. Ist der Befallsdruck allerdings sehr hoch und Sie werden der Plage anders nicht Herr, schafft das Mittel gut Abhilfe. Zudem sorgt es dafür, dass aus bereits abgelegten Eiern keine neuen Raupen schlüpfen.
Lichtundurchlässiger Müllsack
Diese Methode funktioniert lediglich an heißen und sonnigen Tagen:
- Stülpen Sie morgens über einen befallenen Buchs einen großen, lichtundurchlässigen Plastiksack.
- Müllsäcke eignen sich hierfür hervorragend.
- Die Abdeckung sollte bis zum Abend auf dem Strauch verbleiben.
- Unter dem Müllsack entsteht ein Hitzestau, der die Zünslerraupen absterben lässt.
- Der Buchs dagegen übersteht die Behandlung meist folgenlos.
- Sammeln Sie die Raupen abends ab und entsorgen Sie sie.
Um mit der Behandlung dauerhaft Erfolg zu haben, sollten Sie sie in regelmäßigen Abständen wiederholen. Die Eier sterben durch die Hitze nämlich nicht ab, so dass nach einigen Tagen bis Wochen neue Raupen auf der Pflanze zu finden sind. Allerdings senken Sie mit der Zeit den Befallsdruck, da weniger Raupen auch weniger eierlegende Falter bedeuten.
Tipp
Hängen Sie ab März Gelbtafeln oder Pheromonfallen in die Bäume und Sträucher rund um Buchsanpflanzungen. Diese verringern zwar nicht die Falterpopulation, aber zeigen Ihnen das Vorhandensein der Schädlinge deutlich an. Sind die ersten Falter gefangen, können Sie zeitnah Maßnahmen ergreifen.