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Was ist zu tun bei einem Eichenprozessionsspinnerbefall?

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Eigentlich wirken die Raupen des Eichenprozessionsspinners recht harmlos. Doch der Eindruck täuscht gewaltig: Nicht nur, dass die giftigen Brennhaare der Tiere eine schwere allergische Reaktion bei Mensch und Tier verursachen können, durch ihr in den letzten Jahren massenhaftes Auftreten bedrohen die Raupen Eichen und andere Bäume.

Thaumetopoea processionea
Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinner sind sehr giftig

Weshalb ist der Eichenprozessionsspinner für den Menschen so gefährlich?

Eichenprozessionsspinner können beim Menschen schwere Ausschläge hervorrufen. Besonders betroffen sind dabei nicht nur Dorfbewohner, deren Häuser sich in der Nähe von Wäldern befinden. Auch andere Personengruppen sowie Menschen, die sich häufig an bestimmten Orten aufhalten, sind gefährdet:

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Betroffene Orte und Bereiche Betroffene Personengruppen
Kindergärten, Schulen und Spielplätze Kinder und Erwachsene in entsprechenden Einrichtungen
Sportplätze und andere Outdoor-Sportanlagen, Freibäder, Campingplätze Erholungssuchende, Besucher von Sport- und anderen Freizeitanlagen
Parkanlagen und andere öffentliche Grünflächen, bewaldete Friedhöfe Erholungssuchende, Spaziergänger, Wanderer, Anwohner
bewaldete Naherholungsgebiete Angestellte und Arbeiter im Garten- und Landschaftsbau, von Grünflächen- und Friedhofsämtern, Straßenmeistereien, Forstarbeiter, Bauarbeiter etc.
Straßen, Autobahnen und Raststätten, Parkplätze (durch Straßenbäume und Alleen) Auto- und Fahrradfahrer, Fußgänger

Das folgende Video erläutert und zeigt sehr gut, was die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners beim Menschen anrichten können:

Symptome ähneln einer Allergie

Die einer allergischen Reaktion recht ähnlichen Symptome treten nach einem Kontakt mit den giftigen Brennhaaren der Raupe auf. Dabei müssen Sie das Tier nicht einmal direkt berührt haben, denn die leicht brechenden Härchen schweben auch in der Luft – vor allem an windigen Tagen. Die Härchen enthalten ein Kontaktgift, welches zu folgenden Symptomen bei Mensch und Tier führen kann:

  • heftiger Juckreiz
  • gerötete Haut
  • Ausbildung von Quaddeln, Knötchen und Eiterbläschen
  • Bindehautentzündung bei Kontakt der Härchen mit den Augen
  • Entzündung der Atemwege, sofern die Härchen eingeatmet wurden

In schweren Fällen kann zudem akute Atemnot auftreten, bei der Sie unbedingt den Notarzt rufen müssen! Geraten Sie zudem nicht nur einmal, sondern häufiger in einen derartigen Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner, so kann sich zudem eine richtige Allergie entwickeln.

Typischerweise treten die Symptome erst einige Stunden nach dem Kontakt mit den giftigen Härchen auf, so dass viele Menschen zunächst keinen Zusammenhang zwischen ihrem Unwohlsein, dem Ausschlag und dem gestrigen Waldspaziergang herstellen.

Wann muss man zum Arzt?

Sie sollten auf jeden Fall Ihren Hausarzt oder einen Dermatologen aufsuchen und sich von diesem gegen den oft sehr starken Juckreiz Anti¬histaminika sowie entzündungshemmende Cremes verschreiben lassen. Im Falle einer Bindehautentzündung sowie einer Atemnot sind zudem schnellstens weitere Medikamente notwendig, um schlimmere Folgen sowie eine Entzündung zu verhindern.

Raupe angefasst? Das müssen Sie jetzt tun

Sofern Sie in einem kontaminierten Gebiet unterwegs waren oder gar eine Raupe bzw. ein Gespinst berührt haben, können Sie die schlimmen Folge durch folgende Maßnahmen mildern:

  • getragene Kleidung ausziehen und bei 60 Grad Celsius waschen
  • sofort duschen gehen, Haut und Haare mehrfach einschäumen und ausspülen
  • dabei insbesondere Augen, Nase und Mund mit klarem Wasser ausspülen
  • in der Apotheke beraten lassen und vorsorglich eine Antihistaminsalbe besorgen

Anschließend heißt es abzuwarten, denn die ersten Symptome treten erst nach einigen Stunden oder sogar erst am nächsten Morgen auf. Bei einer schweren Reaktion können diese übrigens auch von Fieber, Schwindel und Müdigkeit begleitet werden.

Vorbeugung und Abwehr

eichenprozessionsspinner-was-tun

Wer einen Befall von Eichenprozessionsspinnern entdeckt, sollte möglichst Abstand halten


Natürlich ist es das Beste, wenn es gar nicht erst zu einem näheren Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner und somit zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt. So beugen Sie vor:

  • Raupen und Gespinste auf keinen Fall berühren
  • stattdessen Abstand halten und sich in der Nähe auch nicht auf den Boden setzen
  • falls befallene Gebiete bekannt sind: diese nicht betreten
  • die feinen Härchen fliegen auch in der Luft umher
  • bei einem Waldspaziergang unbedeckte Körperteile (Arme und Beine, Hals, Nacken) durch geeignete Kleidung schützen
  • befallene Areale nur wenn es unbedingt sein muss und mit vollständiger Schutzkleidung betreten (z. B. aus beruflichen Gründen)

Eichenprozessionsspinner im Garten

Haben Sie die Raupen und ihr Gespinstnest in Ihrem Garten gefunden, so entfernen Sie dieses auf keinen Fall selbst! Beauftragen Sie stattdessen einen Schädlingsbekämpfer bzw. einen erfahrenen Baumpfleger. Spritzen Sie die Raupennester auch nicht mit einem Wasserstrahl ab oder flammen sie ab: Dabei werden die feinen Gifthärchen erst recht aufgewirbelt und in der Umgebung verteilt.

Eichenprozessionsspinner bekämpfen

Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners sollten Sie auf keinen Fall selbst übernehmen, sondern dies den geschulten Profis überlassen. Diese rücken im Regelfalls in besiedelten Gebieten sehr schnell an, im Wald hingegen sind Bekämpfungsmaßnahmen nur bei einem starken Befall notwendig.

Raupen gefunden? Hier sollten Sie Ihren Fund melden

Durch den hohen gesundheitlichen Gefährdungsgrad für Mensch, Tier und Natur besteht eine Meldepflicht, sofern Sie Eichenprozessionsspinner bzw. ein Gespinstnest entdeckt haben. Die Kommunen sind darum bemüht, den Schädling durch Methoden wie Absaugen oder Abbrennen bzw. durch das Ausbringen von Insektiziden möglichst noch vor der Ausbildung des dritten Raupenstadiums abzutöten. Im Falle einer Entdeckung können Sie sich an das zuständige Gesundheits- oder Ordnungsamt wenden.

Natürliche Feinde

Glücklicherweise besitzt der Eichenprozessionsspinner viele natürliche Feinde, die immun gegen sein Gift sind und die Raupen stattdessen zum Fressen gern haben. Vogelarten wie der Kuckuck und der auffallend gefärbte Pirol gehören ebenso dazu wie diese Parasiten und räuberischen Käfer:

  • Wanzen
  • Raupenfliegen
  • Schlupfwespen
  • Großer und Kleiner Puppenräuber

Allerdings können die natürlichen Fressfeinde den Bestand bei einem massenhaften Auftreten nicht allein bekämpfen, zumal sich nur wenige Vogelarten an die giftigen Raupen trauen. Eine Ansiedlung dieser Tiere im Garten hilft jedoch, einem eventuellen Befall vorzubeugen bzw. in Schach zu halten.

Bekämpfungsmethoden

Bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners setzen die Profis verschiedene Methoden ein, von denen jedoch manche vor allem bei Umweltschutzverbänden umstritten sind.

Mechanisch und thermisch

Es gibt drei verschiedene mechanische bzw. thermische Verfahren zur Bekämpfung der Raupe, die allesamt etwa ab Ende Mai zum Einsatz kommen:

Verfahren Durchführung Pro Contra
Absaugen Absaugen von Raupen, Gespinsten und deren Inhalt durch spezielle Geräte rückstandsfrei, schonend für die umgebende Natur umständlich, wenig geeignet bei massenhaftem Befall
Abbrennen Abbrennen der Raupen und der Gespinstneste durch Gasbrenner restlose Zerstörung des organischen Materials Aufwirbeln der Gifthaare, Beschädigung des Baumes, Brandgefahr
Absammeln Verkleben der Gespinstnester samt Raupen durch geeignete Präparate und anschließendes Entfernen rückstandsfrei, schonend für die umgebende Natur umständlich, wenig geeignet bei massenhaftem Befall, Gefährdung für Durchführenden

Der dabei anfallende biologische Abfall gilt als ätzender Betriebsabfall und wird auf einer Sonderverbrennungsanlage restlos entsorgt.

Chemisch und biologisch

Viele Kommunen bekämpfen ein massenhaftes Auftreten des Eichenprozessionsspinners mit dem Ausbringen von chemischen Pflanzenschutzmitteln oder einer mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis angereicherten Spritzbrühe, die mittels Hubschraubern großflächig oder auf Einzelbäume auf die Blätter befallener bzw. von einem Befall bedrohter Bäume gesprüht werden. Diese Methoden sind effektiv, bergen jedoch auch massive Gefahren für die Umwelt. So gegen dadurch nicht nur die Raupen des Eichenprozessionsspinners, sondern auch andere Schmetterlingsraupen sowie auch brütende Vögel daran zugrunde – letztere nicht nur wegen der Giftstoffe, sondern vor allem aufgrund des anschließenden Nahrungsmangels. Umweltverbände propagieren daher schonendere Methoden wie etwa das Absaugen.

Merkmale

Eichenprozessionsspinner als Raupe und Schmetterling

Beim Eichenprozessionsspinner (lat. Thaumetopoea processionea) handelt es sich um einen nachtaktiven Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner (lat. Notodontidae). Der erwachsene Falter ist recht unscheinbar, aber an den folgenden Merkmalen gut zu erkennen:

Körpermerkmal/ Geschlecht Männlicher Falter Weiblicher Falter
Flügelspannweite 25 bis 32 mm 30 bis 36 mm
Färbung Vorderflügel glänzend asch- bis braungrau mit zwei dunklen, weißlich umrandetenQuerbinden dunkler gefärbt als beim Männchen mit kaum bis gar nicht vorhandener Zeichnung
Färbung Hinterflügel gelblich-weiß mit bräunlicher Bogenlinie und dunklem Fleck, gefranst grauweiß, gefranst
Hinterleib grauschwarz behaart grauschwarz behaart, stumpfes Ende
Besonderheiten Flügel können sehr dunkel und ohne Zeichnung sein Flügel können sehr dunkel und ohne Zeichnung sein

Die erwachsenen Tiere fliegen zwischen Ende Juli und Ende August. Die Raupen hingegen sehen je nach Stadium recht unterschiedlich aus. Sie durchlaufen insgesamt sechs verschiedene Stadien bis zur Verpuppung, besitzen jedoch schon von Anfang an die langen und sehr leicht brechenden Gifthaare. Die Tiere schlüpfen zwischen April und Anfang Mai und wandern allabendlich zum nächtlichen Fressen in die Baumkronen. Dabei können ganze, bis zu zehn Meter lange Prozessionen – daher auch der deutsche Name – mit bis zu 30 Tieren nebeneinander ausgebildet werden.

Exkurs

Verwechslungsgefahr mit der harmlosen Gespinstmotte

Die weißen, häufig an Baumstämmen oder in Astgabeln befindlichen Gespinste des Eichenprozessionsspinners ähneln den ebenfalls weißen Nestern der verschiedenen Gespinstmotten. Diese sind allerdings, im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner, vollkommen harmlos. An diesen Merkmalen erkennen Sie ein Gespinstmottennest:

  • Ausbreitung: Gespinst überzieht ganze Bäume und Sträucher
  • Bevorzugte Gehölze: Traubenkirschen, Weiden, Pappeln, Weißdorn, Pfaffenhütchen, manchmal Obstbäume
  • Aussehen der Raupen: gelblich mit schwarzen Punkten, komplett unbehaart
  • Gefährdung: befallene Gehölze treiben durch die rasche Verpuppung noch im selben Sommer wieder aus

Die Nester des Eichenprozessionsspinners hingegen sind örtlich auf den Stamm des befallenen Baumes begrenzt, zudem sind zumeist andere Baumarten betroffen als bei den Gespinstmotten.

Verbreitung und Lebensraum

Der Klimawandel ist schuld an der massenhaften Vermehrung des Eichenprozessionsspinners. Ursprünglich in Südeuropa beheimatet, sind die gefährlichen Raupen mittlerweile bis nach Norddeutschland vorgedrungen.

Ursprünglich beheimatet ist der Eichenprozessionsspinner auf der Iberischen Halbinsel, also in Spanien und Portugal, von wo aus er aber schon vor einigen Jahrzehnten seinen Eroberungsfeldzug über Süd- und Mitteleuropa bis in den Süden Russlands und sogar nach Nordeuropa angetreten ist. Mittlerweile sind Raupen und Falter sogar in Norddeutschland und Südschweden heimisch.

In Deutschland sind alle Bundesländer betroffen, insbesondere aber waldreiche Flachlandregionen in Berlin und Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt sind durch ein massenhaftes Auftreten gekennzeichnet. Die Tiere bevorzugen an Eichen reiche Wälde, vor allem Kiefernwälder mit Eichenbestand sowie Eichen-Hainbuchenwälder. Sie treten aber auch an Einzelbäumen auf, beispielsweise in Parks, an Straßenrändern oder an Alleebäumen. Dabei bevorzugt der Eichenprozessionsspinner trockene und sonnige Standorte.

Biologie und Lebensweise

Der unscheinbare, kleine Falter schwärmt hauptsächlich zwischen Juli und August, kann aber auch im September noch auftreten. Dann legen die Weibchen innerhalb weniger Tage bis zu 300 Eier bevorzugt an auf der warmen Südseite befindliche Zweige im Kronenbereich der Bäume. Hier überwintert die so genannte Eiraupe, wobei sie bis zu minus 29 Grad Celsius Frost problemlos übersteht. Die etwa einen Millimeter großen Eier sind dabei gut durch ein bräunliches Drüsensekret getarnt.

Schlupfzeit der Larven

Sobald die Eichenblätter im April und Mai des Folgejahres austreiben und das Frühjahr warm und trocken ist, schlüpfen die Raupen. Diese sind zunächst braungelb gefärbt, wechseln aber mit fortschreitender Entwicklung ihre Färbung ins grau-schwärzliche. Insgesamt absolvieren die Raupen des Eichenprozessionsspinners innerhalb der neun bis zwölf Wochen bis zur Verpuppung sechs verschiedene Larvenstadien.

Jungraupen im ersten und zweiten Stadium besitzen dabei noch keine gefährlichen Brennhaare, denn diese entwickeln sich erst in der dritten Larvenphase. Ab dieser sind die Raupen an den langen, in Bündeln herausstehenden Raupenhaaren gut zu erkennen. Diese allerdings sind ungiftig für Mensch und Tier, denn die eigentlich giftigen Brennhaare sind sehr kurz und lediglich 0,1 bis 0,2 Millimeter dünn. Sie werden nur bei Bedrohung abgestoßen. Eine einzige voll ausgebildete Eichenprozessionsspinnerraupe besitzt dabei bis zu einer halben Million dieser giftigen Brennhaare.

Nestbau

Im Juni schließlich bauen die Raupen des Eichenprozessionsspinners die für sie typischen Gespinstnester. Diese sind zumeist an den Stämmen von Eichen, manchmal aber auch in den Astgabeln zu finden. Die Tiere benötigen die Nester für ihre Häutung. Dabei füllen sich die Raupennester mit der Zeit durch alte Larvenhäute und Kot immer mehr an und können schließlich bis zu anderthalb Meter groß werden.

Allerdings verbleiben die Raupen nicht dauerhaft darin, sondern wandern abends und nachts in mehreren Reihen kolonnenartig in die Baumkrone, wo sie die ganze Nacht fressen und schließlich mit Sonnenaufgang in ihre Nester zurückkehren.

Verpuppung

Haben die Tiere ab Ende Juni / Anfang Juli genug gefressen, beginnt der Verpuppungsprozess. Auch dieser erfolgt in den Gespinstnestern und dauert zwischen 20 und 35 Tagen an. Die giftigen Brennhaare der Raupen bleiben allerdings in den Nestern haften, weshalb diese auch ohne Raupen noch nach Jahren für Menschen und Tiere gefährlich sein können.

Schlupfzeit der Falter

Die erwachsenen Falter des Eichenprozessionsspinners schlüpfen schließlich ab Mitte August. Die unterschiedlich gefärbten männlichen und weiblichen Tiere starten sogleich in den Hochzeitsflug, an deren Ende die Weibchen schließlich ihre Eier ablegen. Der Schmetterling selbst hat nur eine sehr kurze Lebenserwartung und stirbt noch im Herbst.

Hintergrund

Warmes und trockenes Klima begünstigt massenhaftes Auftreten

Der Eichenprozessionsspinner braucht für seine Entwicklung ein warmes und trockenes Klima, weshalb er in Jahren mit entsprechenden Frühjahren und Sommern sowie nach anschließenden milden Wintern massenhaft auftritt.

Eichensterben durch massenhaften Raupenfraß

Bis vor etwa 30 Jahren trat der Eichenprozessionsspinner nur vereinzelt in Deutschland auf, weshalb Fraßschäden nur geringfügig blieben und die befallenen Bäume sich zudem durch ihren starken Johannistrieb gut regenerieren konnten. Ab den 1990er Jahren ist dies jedoch anders, da der Schädling nun in klimatisch günstigen Jahren massenhaft auftrat.

Dabei ist ein einmaliger Kahlfraß für die betreffenden Bäume im Grunde nicht so dramatisch, da sie erneut austreiben. Problematisch wird es hingegen, tritt der Eichenprozessionsspinner mehrere Jahre hintereinander stark auf. In diesem Fall leidet die Regenerationsfähigkeit der Bäume, sie werden geschwächt und anfällig für weitere Schädlinge und Krankheiten wie beispielsweise den Eichenprachtkäfer oder Mehltau. In der Folge wachsen die betroffenen Bäume nicht mehr oder zeigen nur noch Kümmerwuchs, produzieren keine Eicheln mehr und sterben schließlich ab.

Nahrungspflanzen

Wie ihr Name schon andeutet, ernährt sich der Eichenprozessionsspinner hauptsächlich von Eichenlaub. Dabei ist der Schädling grundsätzlich auf allen Eichenarten zu finden, ganz gleich, ob es sich um eine einheimische Trauben- oder Stieleiche oder die aus den USA stammende Roteiche handelt. In Ausnahmefällen werden jedoch auch andere Laubbäume und gelegentlich auch Nadelbäume (wie etwa Kiefern) befallen.

Häufig gestellte Fragen

Kann der Eichenprozessionsspinner auch Haustieren gefährlich werden?

Insbesondere Hunde sind durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners gefährdet, da die Tiere beim Freilauf durch die Büsche rennen und dabei in direkten Kontakt mit den Gifthaaren kommen. Zwar ist der Hundekörper durch sein Fell größenteils geschützt, doch unbedeckte Hautbereiche wie die Schnauze und die Mundschleimhaut sind gefährdet – letztere durch das Ablecken juckender Körperstellen. Dasselbe gilt übrigens auch für Katzen. Grundsätzlich können dieselben Symptome wie beim Menschen auftreten, auch die Behandlung ist dieselbe: Waschen Sie Ihr Haustier gründlich ab (z. B. in der Badewanne oder auch mit dem Gartenschlauch, lassen Sie es notfalls in einem See oder Bach schwimmen) und suchen Sie einen Tierarzt auf.

In unserem Stadtpark steht ein Warnschild. Warum sollte man ein von Raupen verseuchtes Gebiet möglichst nicht betreten?

Diese Warnschilder kennzeichnen mit den Raupen des Eichenprozessionsspinners kontaminierte Gebiete, die nach Möglichkeit nicht betreten werden sollten. Der Grund liegt in den Gifthärchen der Tiere, die bei windigem Wetter unter Umständen kilometerweit durch die Luft fliegen und so eingeatmet werden können.

Tipp

Auch Nematoden der Art Steinernema feltiae sind gegen den Eichenprozessionsspinner wirksam, so lange sie bei günstigem Wetter und während der zweiten Larvenstufe ausgebracht werden.