Birke

Prozessionsspinner an der Birke

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Prozessionsspinner sind dafür bekannt, Eichen in Gespinste einzuhüllen. Ihre Raupen tummeln sich in großer Anzahl in den Ästen, sind giftig und daher auch gefürchtet. Im Zusammenhang mit Birken finden diese Nachtfalter selten Erwähnung. Ist das eine Entwarnung für die Birke?

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Prozessionsspinner befallen Birken nur selten
AUF EINEN BLICK
Befällt der Prozessionsspinner die Birke?
Birken gehören nicht zu den gefährdeten Baumarten. In Jahren mit sehr hohem Befall kann es jedoch vorkommen, dass vereinzelt junge Birken von Prozessionsspinnern befallen werden. Die notwendige Bekämpfung erfordert spezielle Kenntnisse im Umgang mit Insektiziden und sollte Fachleuten überlassen werden.

Welche Regionen sind besonders betroffen?

Der Prozessionsspinner tritt vermehrt in warmen und trockenen Regionen Deutschlands auf, zum Beispiel im Rheinland, und zeigt sich als der größte Schädling der Eiche.

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Wie sehen der Prozessionsspinner und seine Raupen aus?

Der erwachsene Falter ist unauffällig grau-braun und hat eine Flügelbreite von 3-4 cm. Die Raupen sind bis 5 cm lang, gelblich-braun gefärbt und mit unzähligen langen weißen Härchen übersät. Auffällig ist, dass sie meist in Massen vorkommen und praktisch die komplette Eiche bzw. Birke einspinnen können. Im Übrigen wird die Birke alljährlich von mehr als 100 Schmetterlingsarten aufgesucht. Raupen an Birken sind also keine Seltenheit, meist jedoch harmlos.

Wann sind Raupen des Prozessionsspinners aktiv?

Die Larven schlüpfen etwa Mitte August und sind bis Oktober im Baum aktiv. Danach bilden sie seidige Nester, in denen sie den Winter verbringen. Im Frühling bewegen sie sich Richtung Boden, wo sie sich in die Erde eingraben und einspinnen.

Wie können Prozessionsspinner den Menschen gefährlich werden?

Die Brennhaare der Raupen enthalten ein Protein mit der Bezeichnung Thaumetopoein. Es kann als Nesselgift betrachtet werden. Der Kontakt mit den Härchen kann für Menschen schwere Folgen haben, z. B.:

  • Hautirritation wie juckende Raupendermatitis
  • Bronchitis
  • Bindehautentzündung
  • allergische Schockreaktion

Die Härchen können übrigens sehr leicht abbrechen, in der Luft herumschwirren und beim Vorbeilaufen über die Atemwege aufgenommen werden. Die Brennhaare befinden sich auf abgeworfene Häute, die irgendwo im Unterholz herumliegen.

Wie kann ich mich vor Raupen des Prozessionsspinners schützen?

Häufig sind in betroffenen Wäldern entsprechende Warnschilder oder Absperrungen aufgestellt. Einem befallenen Baum sollten Sie generell nicht zu nah kommen, berühren Sie erst recht nicht die Raupen. Und sollten Sie dennoch unerwartet mit ihnen in Berührung kommen, duschen und wechseln Sie die Kleidung. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie erste Symptome einer Allergie verspüren.

Tipp

Melden Sie befallene Bäume dem örtlichen Gartenamt

Für den Befall mit dem Eichenprozessionsspinner besteht keine Meldepflicht. Wenn Sie auf einem Spaziergang eine Eiche, Birke oder einen anderen Baum mit unzähligen Raupen entdecken und den Eichenprozessionsspinner vermuten, sollten Sie das dennoch den Behörden melden. Diese können dann entscheiden, ob eine Bekämpfung notwendig ist.

Bilder: Tobias / stock.adobe.com