Veilchenarten: Ein Überblick & Tipps für den Garten
Die Gattung der Veilchen (Viola) fasziniert durch ihre Artenvielfalt und ihren zarten Charme. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die botanischen Merkmale, die Verbreitung verschiedener Veilchenarten und gibt wertvolle Tipps für die Gartenkultur.
Artenvielfalt und Vorkommen
Die Gattung der Veilchen (Viola) umfasst weltweit etwa 400 bis 650 Arten. Diese Vielfalt erstreckt sich über die gemäßigten Klimazonen der Nordhalbkugel und einige höhere Gebirgsregionen der südlichen Hemisphäre. Besonders artenreich sind Nordamerika, die südamerikanischen Anden sowie Ostasien, insbesondere Japan.
In Mitteleuropa sind etwa 30 Arten in der Natur anzutreffen. Bekannte Vertreter in europäischen Gärten und Wildflächen sind das Duftveilchen (Viola odorata), das Hornveilchen (Viola cornuta) und das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor). Diese Veilchenarten gedeihen in unterschiedlichen Habitaten – von Wiesen und Waldrändern bis hin zu Feldern und schattigen Gehölzbereichen.
Auch in Nordamerika und Teilen Asiens, wie Japan, sind Veilchen heimisch. Südamerika, besonders die Anden, beherbergt mehr als 50 spezifische Arten. Australien und Tasmanien bieten ebenfalls Lebensraum für einige der weniger verbreiteten Veilchenarten, die oft alpine und subalpine Bedingungen bevorzugen.
In der Gartenkultur haben zahlreiche Zuchtformen und Hybriden einen festen Platz gefunden. Diese Varianten zeichnen sich durch eine reiche Farben der Blüten und Blühfreudigkeit aus und eignen sich hervorragend für Beete, Kübel und Balkonkästen. Veilchen sind symbolträchtig für Liebe und Demut, und haben heilende Wirkungen und werden oft als dekorative Pflanzen verwendet.
Botanische Merkmale
Veilchen (Viola) sind überwiegend krautige Pflanzen, die als ein- oder zweijährige, oft jedoch auch als mehrjährige Gewächse auftreten. Seltener gibt es auch halbsträucherartige Arten. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen von etwa 8 bis 50 cm. Charakteristisch ist die Ausbildung von Rhizomen, die als Überdauerungsorgane dienen.
Die Sprossachsen der Veilchen variieren stark: von kriechend über aufrecht bis kaum vorhanden. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert und können entweder grundständig oder wechselständig an der Sprossachse angeordnet sein. Es gibt sowohl einfache als auch geteilte Blattspreiten, und die Blattränder können glatt oder gezähnt sein. Bei einigen Arten sind die Blätter dicht behaart, meist an der Unterseite und an der Basis bewimpert.
Typisch für Veilchen sind die zygomorphen, also spiegelsymmetrischen Blüten. Diese bestehen aus fünf ungleich geformten Kronblättern, wobei das unterste Kronblatt das größte ist und oft einen nektarhaltigen Sporn bildet. Die Farben der Blüten reichen von Weiß über Gelb und Blau bis hin zu Violett. Die Blüten stehen einzeln und besitzen zwei Deckblätter an den Blütenstielen.
Die Staubblätter sind in einem Kreis angeordnet und bilden meist eine Hülle um den Fruchtknoten. Die beiden unteren Staubblätter ragen in den Sporn hinein und enthalten nektarsekretierende Anhängsel. Der Fruchtknoten ist oberständig und einkammerig, mit vielen Samenanlagen.
Die Kapselfrüchte der Veilchen öffnen sich mit drei elastischen Fruchtklappen und enthalten kugelige bis eiförmige Samen, die reichlich Endosperm enthalten. Die Samen besitzen oft eine glatte Oberfläche und können einen Arillus tragen.
Veilchen bevorzugen in der Regel nährstoffreiche, feuchte Böden und können in verschiedenen Lichtverhältnissen wachsen, von vollsonnig bis schattig, und sind auch essbar. Sie sind in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel weit verbreitet, besiedeln aber auch Gebirgsregionen in wärmeren Klimazonen.
Bekannte Veilchenarten
Hier sind einige der bekanntesten Veilchenarten, die Sie in Ihrem Garten oder auf dem Balkon pflanzen können:
Duftveilchen (Viola odorata)
Das mehrjährige, winterharte Duftveilchen ist bekannt für seine wohlriechenden violetten Blüten. Es blüht im Frühling und bei guten Bedingungen nochmals im Herbst. Duftveilchen bevorzugen schattige bis halbschattige Standorte und eignen sich ideal für Rabatten, schattige Gehölzränder und Unterpflanzungen.
Hornveilchen (Viola cornuta)
Hornveilchen zeichnen sich durch langanhaltende, farbenprächtige Blüten von Mai bis September aus. Diese mehrjährige, winterharte Pflanze gedeiht sowohl in Beeten als auch in Kübeln und Balkonkästen. Sie sind pflegeleicht und kommen mit unterschiedlichen Standorten gut zurecht.
Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)
Das ein- bis zweijährige Wilde Stiefmütterchen gedeiht auf Wiesen, Feldern und Wegrändern. Seine dreifarbigen Blüten – gelb, blau und violett – machen es zu einer auffälligen Wahl für naturnahe Gärten.
Pfingstveilchen (Viola sororia)
Pfingstveilchen wachsen kissenartig und dienen hervorragend als Bodendecker. Sie blühen im Frühjahr in vielfältigen Farben und sind robust sowie pflegeleicht, was sie ideal für Flächenbepflanzungen macht.
Labrador-Veilchen (Viola labradorica)
Dieses mehrjährige Veilchen bildet dichte Pflanzenteppiche und wird durch seine attraktiven violetten Blüten geschätzt. Es ist winterhart und pflegeleicht, was es zu einer idealen Wahl für Steingärten und Balkonkästen macht.
Hain-Veilchen (Viola riviniana)
Das Hain-Veilchen bevorzugt halbschattige, feuchte Standorte und ist eine exzellente Schmetterlingspflanze. Seine leuchtend violetten Blüten sind ein Highlight in jedem Garten, insbesondere an Waldrändern und schattigen Gehölzen.
Weitere Veilchenarten
Neben den bekannteren Arten gibt es viele weitere Veilchen, die unterschiedliche Standorte und ökologische Bedingungen bevorzugen. Hier sind einige Beispiele:
- Ackerveilchen (Viola arvensis): Diese einjährige, krautige Pflanze mit gelblich-weißen Blüten wächst bevorzugt auf Äckern, Wegrändern und Wiesen.
- Behaartes Veilchen (Viola hirta): Ein mehrjähriges Veilchen, das rosettenartige Polster und violette Blüten bildet. Es bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.
- Gelbes Galmei-Veilchen (Viola calaminaria): Mit auffälligen gelben Blüten wächst dieses mehrjährige Veilchen auf kalkhaltigen Böden in sonnigen Lagen.
- Hohes Veilchen (Viola elatior): Ein mehrjähriges Veilchen, das auf feuchten Wiesen und Waldrändern wächst und violette Blüten trägt.
- Langsporn-Veilchen (Viola calcarata): Dieses mehrjährige Veilchen blüht in Violett und ist in alpinen und gebirgigen Regionen heimisch.
- Sand-Veilchen (Viola rupestris): Dieses Veilchen bevorzugt sonnige, sandige Böden und hat violette Blüten.
- Sumpf-Veilchen (Viola palustris): Ein mehrjähriges Veilchen, das in feuchten Standorten wie Sümpfen und Mooren gedeiht und violette Blüten trägt.
- Zweiblütiges Veilchen (Viola biflora): Dieses mehrjährige Veilchen mit goldgelben Blüten kommt in Gebirgsregionen vor und gedeiht besonders gut in den Alpen.
- Viola corsica: Endemisch auf Korsika und im sardischen Archipel, trägt dieses Veilchen lilafarbene Blüten und bevorzugt felsige, gut drainierte Böden.
Diese Veilchenarten demonstrieren eine beeindruckende Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichste Umweltbedingungen und bereichern jede Gartenlandschaft. Wählen Sie diejenige, die am besten zu den spezifischen Bedingungen in Ihrem Garten passt.