Aussaat von Veilchensamen
Veilchensamen können sowohl im Freiland als auch in Pflanzschalen ausgesät werden. Beide Methoden haben spezifische Anforderungen, um eine optimale Keimung und gesunde Pflanzenentwicklung zu gewährleisten. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat liegt zwischen August und März.
Direktsaat im Freiland
Wählen Sie für die Direktsaat einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humusreichem, mäßig feuchtem Boden. Streuen Sie die Samen gleichmäßig auf die Erde und drücken Sie sie leicht an. Da viele Veilchenarten Lichtkeimer sind, ist es oft nicht notwendig, die Samen mit Erde zu bedecken. Halten Sie nach der Aussaat den Boden gleichmäßig feucht, um den Keimprozess zu unterstützen.
Vorziehen in Pflanzschalen
Für das Vorziehen in Pflanzschalen empfiehlt sich nährstoffarme Anzuchterde. Verteilen Sie die Samen gleichmäßig auf der Oberfläche der Erde und drücken Sie sie leicht an. Sorgen Sie für konstante Feuchtigkeit des Substrats. Stellen Sie die Pflanzschalen an einen warmen Ort mit etwa 18°C. Die Keimung erfolgt in der Regel innerhalb von 14 bis 18 Tagen.
Kaltkeimer
Einige Veilchenarten sind Kaltkeimer und benötigen eine Kälteperiode zur Keimung. Um diese Bedingungen zu simulieren, legen Sie die Samen nach einer kurzen Warmphase von etwa 15-20°C für 2-4 Wochen in den Kühlschrank bei 0-4°C. Danach können Sie die Samen wie gewohnt aussäen.
Keimdauer und Pikieren
Die Keimdauer von Veilchensamen beträgt in der Regel 14 bis 18 Tage. Sobald die Keimblätter erscheinen und das erste echte Blattpaar sichtbar wird, ist es Zeit, die Sämlinge zu pikieren.
Pikieren Sie die Sämlinge in einzelne Töpfe oder setzen Sie sie in größere Abstände um. Wählen Sie nur die kräftigsten Pflanzen aus, da diese die besten Entwicklungschancen haben. Dieser Schritt fördert ein starkes und verzweigtes Wurzelsystem, was besonders wichtig für das spätere Auspflanzen ist. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung auf die frisch pikierten Pflänzchen.
Standort und Pflege
Veilchen bevorzugen halbschattige Standorte, können sich aber auch in sonnigen Bereichen wohlfühlen. Der ideale Boden ist humusreich und gut durchlässig, um Staunässe zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass der Boden mäßig feucht bleibt, da Trockenheit die Blütenbildung beeinträchtigen kann.
Gießen und Düngen
Während der Wachstums- und Blütezeit ist regelmäßiges Gießen notwendig. Der Boden sollte nicht vollständig austrocknen. Bei Kultivierung in Pflanzgefäßen empfiehlt sich alle 14 Tage eine leichte Düngung. Im Freiland reicht in der Regel eine Gabe von Kompost im Frühjahr aus.
Mulchen
Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Laub oder Rindenmulch hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken. Das Mulchen ist besonders in wärmeren Regionen oder während längerer Trockenperioden sinnvoll.
Verblühtes Entfernen
Entfernen Sie verwelkte Blüten regelmäßig, um die Pflanze zur Bildung neuer Blüten zu ermuntern. Schneiden Sie die Blütenstiele vorsichtig mit einer Schere oder den Fingern ab.
Vermehrung
Veilchen lassen sich durch Selbstaussaat, Wurzelteilung, Stecklinge oder Ausläufer vermehren.
Selbstaussaat
Nach der Blüte bilden sich Samenkapseln, die bei Reife aufspringen und die Samen in die Umgebung schleudern.
- Vorteil: Aufwandslos und naturbelassen
- Nachteil: Unkontrollierbar; Pflanzen können an unerwünschten Stellen wachsen
Wurzelteilung
Diese Methode eignet sich besonders für ältere Pflanzen im Frühjahr oder Herbst.
Schritte:
- Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Boden.
- Teilen Sie den Wurzelballen in mehrere Teile mit ausreichend Wurzeln und Trieben.
- Pflanzen Sie die geteilten Stücke wieder ein und gießen Sie gut an.
Vermehrung über Stecklinge
Schneiden Sie im Frühjahr oder Sommer ca. 5-10 cm lange Stecklinge von einer gesunden Pflanze ab.
- Entfernen Sie die unteren Blätter.
- Setzen Sie die Stecklinge in nährstoffarme Anzuchterde und halten Sie das Substrat konstant feucht.
- Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, nicht direkten sonnigen Ort. Nach einigen Wochen sollten sich Wurzeln bilden.
Ausläufer
Einige Veilchenarten bilden natürliche Ausläufer, die sich ausbreiten und neue Pflanzen bilden.
- Vorteil: Schnelle Flächenverbreitung
- Nachteil: Verbreitung schwer kontrollierbar
Ameisenverbreitung
Veilchen-Samen werden oft von Ameisen durch ihre nährstoffreichen Anhängsel verbreitet, die Ameisen als Nahrung dienen.
Verwendung
Veilchen bereichern nicht nur den Garten, sondern finden auch vielfältige Verwendung in der Naturheilkunde und Küche.
Zierpflanzen
Veilchen eignen sich hervorragend für die Gestaltung von Gärten, Balkonen und Steingärten. Sie sind anpassungsfähige Pflanzen, die in verschiedenen Gartenstilen von Bauerngärten bis hin zu romantischen Gärten Verwendung finden.
Heilpflanzen
Veilchen werden wegen ihrer entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften geschätzt. Sie können als Tee oder Sirup zubereitet und bei Husten, Hautproblemen und Entzündungen der Mundschleimhaut verwendet werden.
Kulinarische Verwendung
Die essbaren Blüten von Veilchenarten eignen sich zur Dekoration von Desserts, Salaten und Getränken. Kandierte Veilchenblüten sind als edle Süßigkeit oder zur Dekoration von Torten beliebt. Beachten Sie, dass Veilchen in geringen Mengen verzehrt werden sollten, da sie Saponine enthalten, die in größeren Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.