Stiefmütterchen

Stiefmütterchen säen: So gelingt die eigene Zucht

Artikel zitieren

Stiefmütterchen erfreuen mit ihrer Blütenpracht zu jeder Jahreszeit. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die erfolgreiche Aussaat und Pflege von Stiefmütterchen, von der Standortwahl bis zu hilfreichen Tipps für eine lange Blütezeit.

Stiefmütterchen Aussaat
Selbst gesäte Stiefmütterchen sind robuster als gekaufte

Der richtige Zeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Stiefmütterchen hängt von der gewünschten Blütezeit sowie dem bevorzugten Anzuchtort ab.

Lesen Sie auch

Aussaatzeitraum

  • Für eine Blüte im Frühjahr: Wenn Sie Stiefmütterchen im Frühjahr erblühen sehen möchten, sollten Sie die Samen bereits im Juli oder August des Vorjahres säen. Die Jungpflanzen benötigen einen leichten Winterschutz und blühen ab März.
  • Für eine Blüte im Spätsommer und Herbst: Säen Sie die Samen im zeitigen Frühjahr zwischen März und April aus. Es empfiehlt sich, die Pflanzen im Haus vorzuziehen und Ende Mai ins Freiland zu setzen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Die Blüte erfolgt dann ab September bis in den Oktober hinein.

Weitere Tipps

  • Kontinuierliche Blüte: Säen Sie alle vier Wochen neue Stiefmütterchen, um eine fast ganzjährige Blüte zu erreichen.
  • Keimbedingungen beachten: Stiefmütterchen sind Dunkelkeimer und die Samen sollten leicht abgedunkelt werden, beispielsweise mit einem Jutesack. Halten Sie die Erde während der Keimung gleichmäßig feucht, aber nicht nass.

Standort und Boden

Stiefmütterchen gedeihen am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Direktes Sonnenlicht ist im Frühjahr und Herbst ideal, während im Sommer ein leicht schattiger Platz vor übermäßiger Hitze schützt. Vermeiden Sie jedoch vollkommen schattige Bereiche, da die Blüte spärlich ausfallen könnte.

Der Boden sollte locker, humos und nährstoffreich sein. Eine gute Durchlässigkeit ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden. Ein frisch bis feuchter, sandiger Lehmboden ist ideal. Bei der Pflanzung in Töpfen legen Sie eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Splitt, um den Abfluss von überschüssigem Wasser zu erleichtern.

Halten Sie die Erde während der Wachstumsperiode mäßig feucht. In regenreichen Perioden sollten die Pflanzen vor übermäßiger Nässe geschützt werden.

Vorbereitung der Erde

Vor der Aussaat sollten Sie den Boden gründlich vorbereiten. Lockern Sie die Erde mit einer Harke oder Gartenhacke auf und entfernen Sie Unkraut und Steine, um eine feine, krümelige Struktur zu schaffen. Eine optimale Nährstoffversorgung erreichen Sie durch die Einarbeitung von Kompost oder organischem Dünger. Stiefmütterchen bevorzugen einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert.

Eine gute Bodendurchlässigkeit ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Bei sehr lehmhaltigem Boden, mischen Sie etwas Sand ein. Die ideale Temperatur für die Erde beträgt etwa 15 Grad. Lagern Sie die Erde im Winter in einem frostfreien Raum.

Im Topf sollten Sie eine wasserdurchlässige Schicht aus Tonscherben oder Splitt verwenden und nahrhafte, gut durchlüftete Blumenerde nutzen.

Aussaat

Für die erfolgreiche Aussaat beachten Sie folgende Schritte:

Zeitpunkt und Vorbereitung

  • Zeitplan: Säen Sie die Samen je nach gewünschtem Blühzeitpunkt. Für eine Herbstblüte von Juni bis August und für eine Frühjahrsblüte von Juli bis August des Vorjahres.
  • Winteraussaat: Wenn Sie Jungpflanzen überwintern möchten, säen Sie die Samen im Juli aus. Als zweijährige Pflanzen blühen sie ab März des folgenden Jahres.

Aussaatprozess

Nutzen Sie leichte Anzuchterde, Blumenerde oder Kokosfasern als Substrat. Reiben Sie die Samen vor der Aussaat mit Sand ab, um die ölige Schicht zu entfernen. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde, etwa 0,5 bis 1 Zentimeter tief. Da Stiefmütterchen Dunkelkeimer sind, sollten die Samen leicht abgedunkelt werden, etwa durch Abdecken mit einem Jutesack.

Standort und Pflege

Halten Sie das Saatgut gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Platzieren Sie die Saatschalen an einem hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort.

Einpflanzen und Vereinzeln

Sobald die Sämlinge etwa 5 Zentimeter hoch sind, können sie pikiert und in größere Töpfe oder ins Freiland gesetzt werden. Ein Pflanzabstand von etwa 20 Zentimetern ist ideal. Im Spätsommer, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Stiefmütterchen ins Freiland setzen.

Keimung und Pflege

Nach etwa 10 bis 14 Tagen erscheinen die ersten Keimlinge. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Sobald die Keimlinge etwa 5 Zentimeter hoch sind, vereinzelnen Sie sie in größere Töpfe oder setzen sie ins Freiland.

Regelmäßiges Gießen ist entscheidend. Halten Sie die Erde mäßig feucht und verwenden Sie möglichst Regenwasser. Im Freiland können Stiefmütterchen auch kurzzeitige Trockenheit gut überstehen. Ergänzen Sie alle paar Wochen einen Flüssigdünger zum Gießwasser. Im Freiland reicht oft eine Anreicherung des Bodens mit etwas Kompost.

Stiefmütterchen bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze. Im Sommer bietet ein leicht schattiger Platz Schutz vor der direkten Sonneneinstrahlung.

Weitere Tipps

  • Verlängerung der Blütezeit: Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blüten, um die Blühfreudigkeit zu fördern.
  • Effektive Bewässerung: Halten Sie den Boden stets mäßig feucht. Verwenden Sie Regenwasser und vermeiden Sie Staunässe.
  • Düngung: Düngen Sie alle drei bis vier Wochen mit Flüssigdünger oder natürlichen Alternativen wie Brennnesseljauche.
  • Pflege nach der Blüte: Schneiden Sie im Herbst auf ein Drittel zurück, um die Bildung neuer Triebe zu fördern.
  • Schutz vor Frost: Stiefmütterchen können Sie in besonders kalten Nächten mit Vlies oder Reisig abdecken. Pflanzen in Töpfen sollten in einem frostfreien, hellen Raum überwintern.

Durch diese Pflegehinweise fördern Sie eine gesunde Entwicklung und langanhaltende Blüte Ihrer Stiefmütterchen.

Bilder: urbancow / iStockphoto