Stiefmütterchen

Stiefmütterchen & Veilchen: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Stiefmütterchen und Veilchen – beide Gattungen gehören zur Pflanzenfamilie der Veilchengewächse und sind beliebte Gartenpflanzen. Trotz ihrer engen Verwandtschaft unterscheiden sie sich in Wuchsform, Blütengröße und -farbe sowie Blütezeit.

Verwandtschaft und botanische Einordnung

Verwandtschaft und botanische Einordnung

Stiefmütterchen und Veilchen gehören zur Pflanzenfamilie der Veilchengewächse (Violaceae). Innerhalb dieser Familie sind sie der Gattung Viola zugeordnet, die weltweit über 200 Arten umfasst. Das beliebte Garten-Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana) ist das Ergebnis zahlreicher Kreuzungen des Wilden Stiefmütterchens (Viola tricolor).

Bekannte Mitglieder der Gattung Viola sind auch das Duftveilchen (Viola odorata) und das Hornveilchen (Viola cornuta). Diese Arten unterscheiden sich in ihren Merkmalen und Standortanforderungen. Während das Garten-Stiefmütterchen meist ein- oder zweijährig ist, sind Duft- und Hornveilchen häufig mehrjährig und gedeihen gut in naturnahen Gärten und unter Gehölzen.

Unterschiede zwischen Stiefmütterchen und Veilchen

Unterschiede zwischen Stiefmütterchen und Veilchen

Trotz der botanischen Nähe zeigen Stiefmütterchen und Veilchen deutliche Unterschiede:

  • Wuchsform: Stiefmütterchen sind ein- bis zweijährig und erreichen bis zu 20 cm Höhe. Veilchen sind meist mehrjährig und rund 15 cm hoch.
  • Blütenform und -größe: Die Blüten der Stiefmütterchen sind größer und auffälliger. Die charakteristische Anordnung ihrer fünf Kronblätter gibt ihnen ihren Namen. Veilchenblüten sind kleiner, aber ebenfalls fünfzählig.
  • Blütenfarbe: Stiefmütterchen bieten eine breite Farbpalette von Blau, Violett, Gelb, Orange bis Rot und Weiß mit mehrfarbigen Mustern. Veilchen sind meist in Violetttönen zu finden, es gibt aber auch weiße und rosa Varianten.
  • Blütezeit: Stiefmütterchen blühen abhängig von der Pflanzzeit von März bis in den Herbst. Veilchen blühen typischerweise von März bis Mai.
  • Duft: Duftveilchen sind für ihren süßen Duft bekannt, Stiefmütterchen hingegen duften meistens nicht.

Diese Unterschiede ermöglichen eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten im Garten.

Gemeinsamkeiten

Die folgenden Merkmale machen Stiefmütterchen und Veilchen zu beliebten Gartenpflanzen:

  • Standortansprüche: Beide Pflanzen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Plätzen in durchlässigem, humosem Boden.
  • Pflegeleicht: Sie benötigen nur mäßige Wassergaben und regelmäßige Düngung. Verblühte Blüten sollten entfernt werden, um die Blütenbildung zu fördern.
  • Essbarkeit: Die Blüten sind essbar und eignen sich zur Dekoration von Salaten, Desserts oder zur Herstellung von Tees und Sirupen.
  • Botanische Einordnung: Beide gehören zur Gattung Viola innerhalb der Veilchengewächse (Violaceae).

Diese Gemeinsamkeiten tragen zur Attraktivität und Praktikabilität der Pflanzen bei.

Bekannte Arten und Sorten

Die Gattung Viola umfasst eine Vielzahl an Arten und Sorten:

  • Garten-Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana): Beliebte Zierpflanze in zahlreichen Farbvariationen, oft ein- bis zweijährig.
  • Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor): Bekannt für Robustheit, wächst auf Wiesen und Äckern.
  • Duftveilchen (Viola odorata): Geschätzt für seinen intensiven Duft, zart violette Blüten, mehrjährig.
  • Hornveilchen (Viola cornuta): Viele kleine Blüten, oft in verschiedenen Farben, mehrjährig und frosthart.
  • Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis): Im Getreideanbau als Unkraut bekannt, nicht im Handel erhältlich.
  • Feldstiefmütterchen (Viola tricolor subsp. arvensis): Heilpflanze, bekannt für ihre Wirkung bei Hautkrankheiten.

Jede dieser Arten bietet einzigartige Vorteile und Gestaltungsmöglichkeiten für den Garten.

Verwendung von Stiefmütterchen und Veilchen

Verwendung von Stiefmütterchen und Veilchen

Stiefmütterchen und Veilchen sind vielseitige und pflegeleichte Pflanzen:

Zierpflanzen

Einsatzmöglichkeiten im Garten umfassen:

  • Gartenbeete und Rabatten: Ideal für Blumenbeete, zur Wegeeinfassung und Unterpflanzung von Sträuchern.
  • Kübel und Kästen: Farbakzente auf Balkonen und Terrassen.
  • Steingärten und Mauern: Geeignet auch für Steingärten und Mauerecken.
  • Gräber und Trauerfloristik: Besonders Stiefmütterchen werden oft für Gräber genutzt.

Medizinische und Kulinarische Verwendung

  • Naturheilkunde: Stiefmütterchen, insbesondere Viola tricolor, werden bei Hautkrankheiten eingesetzt. Veilchen wie Viola odorata helfen bei Erkältungen und Halsentzündungen.
  • Kulinarisch: Essbare Blüten zur Dekoration von Speisen, Herstellung von Sirup und Tees.

Durch ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten und die langanhaltende Blütenvielfalt sind Stiefmütterchen und Veilchen wertvolle Ergänzungen für jeden Garten. Nutzen Sie diese Pflanzen, um farbenfrohe Akzente zu setzen und ihre heilenden und kulinarischen Vorzüge zu erschließen.

Bilder: hsvrs / iStockphoto