Veilchen

Duftveilchen: Faszinierende Pflanze mit betörendem Aroma

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Duftveilchen betören die Sinne mit einer ästhetischen Blütenpracht, von der ein süßlicher Duft ausgeht. Es sind typische Gewächse an halbschattigen Waldstandorten. Ihre Ansprüche machen das Duftveilchen zur perfekten Pflanze für verschiedene Themengärten. Am richtigen Standort benötigen die Veilchen kaum Pflege.

duftveilchen
Wie sein Name vermuten lässt, duftet das Duftveilchen wunderbar
AUF EINEN BLICK
Welche Eigenschaften haben Duftveilchen?
Duftveilchen (Viola odorata) sind ausdauernde, wintergrüne Pflanzen, die zwischen 5 und 15 cm hoch werden und von März bis April intensiv duftende, violette Blüten entwickeln. Sie eignen sich besonders für halbschattige Standorte in Gärten, als Unterpflanzung von Gehölzen oder in Themengärten.

Herkunft

Duftveilchen werden unter Botanikern als Viola odorata bezeichnet. Der Artzusatz „odorata“ deutet auf die intensiv duftenden Blüten hin. Diese Eigenschaft brachte der Pflanze ihren deutschen Namen ein. Sie ist auch als Wohlriechendes Veilchen oder Märzveilchen bekannt.

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Die zu den Veilchengewächsen zählende Viola hat Verbreitungsgebiete zwischen dem Mittelmeerraum und dem Kaukasus. Sie kommt in weiten Teilen Europas vor, wo sie an Waldrändern und schattigen Wegrainen wächst und den Unterwuchs von Gebüschen bildet. Seit der Antike wird das Duftveilchen in Gärten kultiviert. Als Zier- und Nutzpflanze wird die Art in Mitteleuropa seit dem Mittelalter genutzt.

Wachstum

Die krautige Pflanze ist ausdauernd und bildet unterirdische Rhizome als Überwinterungsorgan. Der oberirdische Spross entwickelt dicht an der Erdoberfläche Ausläufer, mit denen sich die Pflanze allmählich an ihrem Standort ausbreitet. Auf diese Weise entwickeln Duftveilchen innerhalb kurzer Zeit dichte Rasen, die den Boden bedecken. Voraussetzung ist ein ungestörtes Wachstum. Duftveilchen erreichen Wuchshöhen zwischen fünf und 15 Zentimeter.

Blätter

Duftveilchen entwickeln grundständige Blattrosetten mit mehreren Blättern. Sie gliedern sich in einen langen Blattstiel und eine herz- bis nierenförmige Spreite. Sie erscheint grasgrün und ist einfach aufgebaut. Durch die ähnlichen Ausmaße in Breite und Länge wirken die Blätter rundlich. Der Stiel ist mit rückwärts gerichteten Härchen übersät. Etwa in der Hälfte des Stiels tragen Duftveilchen zwei winzige Vorblätter. Das Laub ist wintergrün und sorgt während der kalten Jahreszeit für farbliche Akzente.

Blüte

Von März bis April erscheinen nickende Einzelblüten, die sich mit ihren langen Blütenstielen über die Blattrosetten erheben. Sie verströmen einen wohlriechenden Duft und stellen als Frühjahrsblüher eine wichtige Nahrungsquelle für Schmetterlinge und Hummeln dar. Die Blüten bestehen auf fünf Kronblättern, die ungleich geformt und dunkelviolett gefärbt sind. Es gibt Sorten, die rosa oder weiß blühen. Die Krone erreicht eine Größe zwischen zwei und drei Zentimeter.

Frucht

Nach der Blütezeit entwickeln Duftveilchen dreiklappige Kapselfrüchte. Ihre Wände sind elastisch und öffnen sich zur Samenreife, um die kugeligen Samen zu entlassen. Sie werden von Ameisen verbreitet, sodass sich das Duftveilchen schnell im Garten verbreitet.

Verwendung

Aufgrund ihrer Toleranz gegenüber lichtarmen Standorten eignet sich Viola odorata ideal für die Unterpflanzung von Wildhecken, Gehölzen oder Sträuchern wie Pfingstrosen und Rosen. Sie wachsen auch unter der Wurzelkonkurrenz benachbarter Gehölze ohne Probleme. Die niedrigen Pflanzen erweisen sich als trittfest und können direkt in die Rasenfläche oder auf eine begehbare Blumenwiese gepflanzt werden. Sie erzeugen eine ästhetische Fernwirkung und kommen in dicht stehenden Gruppen besonders gut zur Geltung.

Pflanzpartner

Sie können Duftveilchen mit anderen Frühblühern kombinieren und sich auf diese Weise eine bunte Frühlingskulisse gestalten. Als Kombinationspartner eignen sich Winterlinge, Krokusse und Narzissen. Viola odorata harmoniert mit anderen blühfreudigen Pflanzen, die ähnliche Standortbedingungen aufweisen. Die violett blühende Gewöhnliche Nachtviole oder der Rote Fingerhut bevorzugen ebenfalls halbschattige Wuchsorte unter Gehölzen.

Duftveilchen eignen sich für verschiedene Themengärten:

  • Apothekergarten mit Heilkräutern
  • Bauerngarten mit hoch wachsenden Wildstauden
  • wilde Naturgärten
  • schattige bis halbschattige Waldgärten
  • Topfarrangements auf Dachgärten

Essbar

Duftveilchen entwickeln aromatische Blüten, die für verschiedene Speisen genutzt werden. Sie verfeinern Salate oder Suppen und verleihen Blütenbutter eine süßliche Note. Die Blüten können für Tee, Sirup oder Likör verwendet oder in kandierter Form als Dekoration für Eis, Desserts und Torten genutzt werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Die natürlichen Standorte von Viola odorata gewährleisten halbschattige bis lichte Verhältnisse mit guter Durchlüftung. Hitze und direkte Sonneneinstrahlung vertragen die zierlichen Gewächse nur bei ausreichend hoher Feuchtigkeit im Boden. Unter sommergrünen Hecken und Gebüschen fühlt sich das Duftveilchen wohl.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Das Substrat sollte nährstoffreich sein und frische Verhältnisse bieten. Eine hohe Durchlässigkeit verhindert die Bildung von Staunässe. Ideal ist ein mäßig saurer Lehmboden mit humosen Anteilen. Eine Mischung aus Blumenerde (7,00€ bei Amazon*) und Lehmpulver, die ausreichend gewässert wird, bietet der Pflanze perfekte Bedingungen. Viola odorata wächst in humusreicher Gartenerde und erweist sich als unproblematisch, wenn der Boden sandig ist.

Duftveilchen vermehren

Viola odorata ist bekannt für die Selbstaussaat über Samen und Ausläufer. Wenn Sie das Gewächs gezielt vermehren möchten, können Sie große Bestände teilen oder Samen sammeln und aussäen.

Teilung

Graben Sie die Pflanzen im Frühjahr aus und teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Messer in der Mitte. Jede Tochterpflanze sollte ausreichend Blätter zur Verfügung haben, damit sie schnell anwächst. Mischen Sie am neuen Standort etwas Kompost in das Substrat, um den geteilten Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.

Wann die Teilung sinnvoll ist:

  • Bestandsverjüngung
  • Standortwechsel
  • Vermehrung

Aussaat

Duftveilchen gehören zu den Kältekeimern. Säen Sie das Saatgut zwischen September und November im Beet aus. Alternativ können Sie die Samen in ein feuchtes Tuch wickeln oder in einen mit Sand gefüllten Gefrierbeutel streuen und für mehrere Wochen im Kühlschrank lagern. Streuen Sie die Körner anschließend auf ein feuchtes Anzuchtsubstrat und stellen Sie das Gefäß an einen hellen Platz.

Duftveilchen keimen bei einer Temperatur von 18 Grad Celsius. Sobald die Keimlinge einige Blätter entwickelt haben, werden sie vereinzelt. Die Pflanzen können direkt ins Beet gesetzt werden.

Duftveilchen im Topf

Viola odorata eignet sich als Zimmerpflanze. Sie kann einzeln in einen Topf gepflanzt oder mit anderen Wildkräutern in einen größeren Kübel gesetzt werden. Achten Sie auf eine optimale Wasserversorgung. Duftveilchen benötigen ein konstant feuchtes Substrat. Gießen Sie angesammeltes Wasser aus dem Untersetzer ab, damit die Wurzeln nicht nass stehen. Der Topf sollte an einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung platziert werden.

Duftveilchen gießen

Die wintergrünen Pflanzen haben einen mittleren Wasserbedarf. Jungpflanzen benötigen in der ersten Zeit gleichmäßige Feuchtigkeitsbedingungen im Substrat. Sobald sie angewachsen sind, erfordern Duftveilchen an halbschattigen Standorten unter Gehölzen keine zusätzliche Bewässerung. Wenn Sie die Pflanzen in sonniger Lage auf eine Rasenfläche gepflanzt haben, müssen Sie regelmäßig zur Gießkanne greifen. Das gilt auch während lang anhaltender Trockenperioden.

Duftveilchen richtig düngen

In nährstoffreichen Böden entfällt eine regelmäßige Düngung. Mischen Sie im Frühjahr etwas Kompost unter das Substrat, damit die Pflanzen während ihrer Wachstums- und Blühphase optimal versorgt sind. Den gleichen Effekt erzielen Teichschlamm oder Teichwasser.

Duftveilchen richtig schneiden

Die Veilchengewächse benötigen keinen Rückschnitt. Abgetrocknete Blätter können entfernt werden, sofern sie das Gesamtbild stören. Wenn Sie verwelktes Laub an der Pflanze belassen, wird es bis zur nächsten Vegetationsperiode von Bodenorganismen zersetzt. Dadurch werden Nährstoffe freigesetzt, sodass diese von der Pflanze aufgenommen und genutzt werden können. Auf diese Weise dienen verrottende Blätter als natürlicher Dünger.

Überwintern

Viola odorata ist vollkommen winterhart. Ihre wintergrünen Blätter überstehen die frostige Jahreszeit ohne Schutz. Wenn die Pflanzen unter hohen Gehölzen wachsen, sind sie an schneefreien Tagen optimal vor der Wintersonne geschützt.

Kübelpflanzen müssen frostfrei überwintert werden, da das Substrat schnell einfriert. Stellen Sie das Gefäß an einen hellen und kühlen Platz. Ideal ist ein unbeheizter Wintergarten oder ein heller Platz im Keller oder Hausflur. Achten Sie darauf, dass das Substrat gleichmäßig feucht bleibt. Gedüngt werden die Pflanzen nicht.

Schädlinge

Sowohl Freilandpflanzen als auch Topfveilchen werden gelegentlich von Schädlingen befallen. Während Kübelpflanzen häufiger während der Überwinterung unter einem Befall leiden, treten unerwünschte Gäste an Beetpflanzen im Frühjahr auf.

Spinnmilben

Diese Schädlinge befallen bevorzugt Kübelpflanzen im Winterquartier, wenn die Luft zu trocken und warm ist. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser und achten Sie auf ein gleichmäßig feuchtes Substrat. Diese Maßnahme zeigt auch bei befallenen Pflanzen Wirkung.

Gall- oder Veilchenmücken

Gallmücken beeinträchtigen die Entwicklung der Blüten. Die Insekten legen ihre Eier in den Knospen ab, sodass sich die geschlüpften Larven von den frischen Blüten ernähren können. Entfernen Sie betroffene Knospen, die angeschwollen wirken und eine unebene Form aufweisen.

Schnecken

Frisch austreibende Blätter sind im Frühjahr ein gefundenes Fressen für Schnecken. Jungpflanzen sollten daher isoliert vorgezogen werden. Zum Schutz der Freilandpflanzen können Sie einen Schneckenzaun aufbauen. Ein natürlich wirkendes Hindernis bieten scharfkantige Steine.

Pilzbefall

Topfpflanzen, die an schlecht belüfteten Standorten stehen, werden bei zu hoher Luftfeuchtigkeit vom Falschen Mehltau besiedelt. Erkennbar ist der Befall durch einen grauen Mehlbelag. Reinigen Sie betroffene Blätter und besprühen Sie die Pflanze wöchentlich mit einer Lösung aus einem Teil Milch und acht Teilen Wasser.

Duftveilchen blüht nicht

Verschieden Ursachen können in Frage kommen, wenn Duftveilchen nicht zur Blüte kommen. Überprüfen Sie die Standortbedingungen und achten Sie auf eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit. Zu kalkhaltige Böden können dazu führen, dass die Pflanzen keine Blüten entwickeln. Fügen Sie dem Boden eine saure Komponente zu. Verwenden Sie für Kübelfpflanzen ein Gefäß, welches ein bis zwei Zentimeter größer ist als der Wurzelballen. Sie benötigen eine Winterruhe, um zur Blüte zu kommen.

Blütenpracht und Standort:

  • üppige Blüte und kleine Blätter an nährstoffarmen Waldstandorten
  • große Blätter und fehlende Blüte in der Nähe von gedüngten Beeten

Tipp

Duftveilchen wachsen problemlos unter Birken, wo andere Pflanzen nur schwer überleben. Pflanzen Sie verschiedene Sorten, um ein farbenfrohes Arrangement zu erzeugen. Die Gewächse entwickeln Hybride mit neuen Farbtönen.

Sorten

  • Suphurea: Schwaches Wachstum, nicht wintergrün. Für Kübelfplanzung empfohlen. Gelb blühend.
  • Lydia Groves: Blüten zartrosa mit orangegelbem Zentrum, süß duftend. Bis 15 Zentimeter hoch.
  • Alba: Reinweiße Blüten. Erreicht Wuchshöhen bis 15 Zentimeter.

Bilder: Tania Zbrodko / Shutterstock