Veilchen

Winterharte Veilchen: Tipps für Pflege & Standort im Winter

Veilchen, bekannt für ihre charmante Blütenpracht, sind erstaunlich widerstandsfähig. Dieser Artikel beleuchtet die Winterhärte verschiedener Veilchenarten und gibt Tipps zur optimalen Pflege während der kalten Jahreszeit.

Winterhärte von Veilchen

Veilchen sind prinzipiell robust und oft winterhart, was sie zu beliebten Pflanzen für den Garten und Balkon macht. Ihre Winterhärte variiert jedoch stark je nach Art und Sorte:

1. Temperaturtoleranz:

  • Einige Veilchenarten, wie das Hornveilchen, vertragen Temperaturen bis zu -15°C.
  • Besonders widerstandsfähige Arten, wie das Labrador-Veilchen, überstehen sogar Temperaturen bis zu -40°C.

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2. Verfügbarkeit des Frostschutzes:

  • Veilchenarten, die dem Wilden Hornveilchen ähneln, enthalten Glycerin in den Zellen, welches wie eine Art Frostschutzmittel wirkt und somit extrem kalten Temperaturen standhält.

3. Standorte und Schutzmaßnahmen:

  • An sehr kalten, sonnigen Tagen kann es bei Veilchen zur sogenannten Frosttrocknis kommen. Eine Schicht aus Laub oder Reisig als temporärer Frostschutz kann helfen.
  • Pflanzen in Töpfen oder Balkonkasten sollten nahe an Hauswänden aufgestellt und auf isolierende Unterlagen gestellt werden, um zusätzliche Wärme und Schutz zu bieten.

Winterharte Veilchenarten

Mehrere Veilchenarten zeichnen sich durch ihre besondere Winterhärte aus. Diese Arten bieten nicht nur eine bezaubernde Blütenpracht, sondern zeichnen sich auch durch ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber tiefen Temperaturen aus:

  • Behaartes Veilchen (Viola hirta): Diese Art gedeiht sowohl in Kultivierung als auch in der freien Natur. Sie ist anpassungsfähig und verträgt verschiedene Standortbedingungen problemlos.
  • Europäisches Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens): Ideal für schattigere Gartenbereiche. Es überdauert frostige Winter und blüht oft schon im zeitigen Frühjahr.
  • Kanadisches Veilchen (Viola canadensis): Diese Art stammt aus Nordamerika und ist für ihre schneeweißen Blüten bekannt. Sie vermehrt sich über Rhizome und eignet sich gut als Bodendecker.
  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum): Zeigt seine Blüten schon im Spätwinter und trotzt selbst härtesten Frösten. Es passt gut in Gartenbereiche, wo es durch seine Blütenfülle auffällt.
  • Geteiltblättriges Veilchen (Viola palmata): Ein wunderschönes, fast blaues Veilchen, das mehrjährig und bestens für kalte Winter gerüstet ist. Es bevorzugt humose, gut durchlässige Böden.

Pflanz- und Pflegeempfehlungen

Damit Ihre winterharten Veilchen optimal gedeihen und die kalte Jahreszeit problemlos überstehen, sollten Sie folgende Tipps beachten:

  • Standort: Pflanzen Sie Ihre Veilchen an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Geschützte Plätze, wie nahe Hauswände oder unter Gehölzen, bieten zusätzlichen Schutz.
  • Boden: Achten Sie auf einen humosen und gut durchlässigen Boden, um Staunässe zu vermeiden.
  • Winterschutz: Junge Pflanzen und besonders empfindliche Sorten profitieren von einer leichten Abdeckung mit Laub oder Reisig, um sie vor extremen Kahlfrösten zu schützen.
  • Gießen: Besonders während längerer Trockenperioden im Winter sollten Sie sparsam gießen, um die Erdfeuchtigkeit zu erhalten, ohne Staunässe zu verursachen.

Standort und Pflege im Winter

Um sicherzustellen, dass Ihre winterharten Veilchen die kalte Jahreszeit gut überstehen, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Bodenbelag: Streuen Sie nach dem Einziehen der Pflanzenteile eine Mulchschicht aus, um die Stauden im folgenden Jahr zu unterstützen. An windoffenen oder exponierten Stellen können Sie junge oder empfindliche Veilchen mit Reisig oder Tannenzweigen abdecken.
  • Wasserzugabe: Reduzieren Sie die Wassergabe im Winter auf ein Minimum und achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden. In längeren Trockenperioden sollte der Boden jedoch nicht vollständig austrocknen.
  • Pflege bei Topfpflanzen: Veilchen in Töpfen oder Kübeln sollten nahe an eine Hauswand oder auf eine isolierende Unterlage gestellt werden.
  • Schutz bei extremen Temperaturen: Ein leichter Frostschutz hilft bei extremen Kahlfrösten, die Pflanze gesund durch die härteste Kälte zu bringen.

Blütezeit von winterharten Veilchen

Die verschiedenen Arten von winterharten Veilchen zeichnen sich durch unterschiedliche Blütezeiten aus:

  • Hornveilchen (Viola cornuta): Die Blütezeit beginnt im frühen Frühjahr und kann bis in den November andauern. In milden Wintern blühen spezielle Züchtungen auch bei kalten Temperaturen kontinuierlich.
  • Duftveilchen (Viola odorata): Diese Art erfreut mit einer Hauptblütezeit im Frühjahr und oft auch einer zweiten im Herbst. Die kleinen, duftenden Blüten verschönern den Garten in Übergangszeiten.
  • Labrador-Veilchen (Viola labradorica): Das Labrador-Veilchen blüht von April bis Mai. Trotz seiner kurzen Blütezeit beeindruckt es durch seine hohe Winterhärte.

Verwendung von winterharten Veilchen

Winterharte Veilchen bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Ihren Garten, Balkon und sogar Friedhöfe:

  • Unterpflanzung: Verwenden Sie kleinere winterharte Veilchenarten zur Unterpflanzung von höheren Gewächsen wie Immergrünen oder Hochstämmchen.
  • Hängeampeln und Blumenampeln: Sorten wie das winterharte Hornveilchen eignen sich ideal für Hängeampeln, wo sie durch ihren überhängenden Wuchs farbenfrohe Akzente setzen.
  • Steingärten und Mauern: Winterharte Veilchen fühlen sich auch in Steingärten oder Mauerritzen wohl und bilden dort farbenfrohe Teppiche.
  • Blumen- und Bauerngärten: Kombinieren Sie Veilchen mit anderen typischen Blumenarten, um klassische Bauerngarten-Arrangements zu schaffen.
  • Kübel- und Schalenpflanzungen: Pflanzungen in dekorative Kübel oder Schalen verschönern Balkone und Terrassen auch im Winter.
  • Verwilderungseffekte: Lassen Sie Veilchen sich frei im Garten ausbreiten, um natürliche Verwilderungseffekte zu erzielen und für überraschende Farbmuster zu sorgen.

Mit diesen vielseitigen Einsatzmöglichkeiten tragen winterharte Veilchen nicht nur zur visuellen Freude bei, sondern auch zur biologischen Vielfalt im naturnahen Garten.

Bilder: liveslow / iStockphoto