Alpenveilchen

Alpenveilchen pflegen: Blühfreuden für Garten & Zimmer

Alpenveilchen bezaubern mit ihren farbenfrohen Blüten und eignen sich sowohl für den Garten als auch für die Fensterbank. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die Kultivierung von Alpenveilchen, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Blütenfarbe
Weiß, Rosa, Purpurrot
Blütenform icon
Blütenform
Nach oben gebogene Blütenblätter, einzeln auf langen, aufrechten Stielen
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Dunkelgrün, oft mit hellen Zeichnungen
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Welcher Standort ist geeignet?

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Spiralförmige Frucht des Alpenveilchens im Jonker Valley, Niederlande.
Foto: Dominicus Johannes Bergsma | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Alpenveilchen (Cyclamen) benötigen einen hellen bis halbschattigen Standort und bevorzugen kühle Temperaturen. Ein Platz im Garten unter höheren Gehölzen bietet Schutz und fördert die Bildung dichter Teppiche. Die Pflanzen gedeihen auch in halbschattigen Steingärten hervorragend.

Zimmer-Alpenveilchen sollten an einem hellen, luftigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Optimal sind Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad Celsius. Überhitzte Fensterbänke, insbesondere über Heizungen, sind ungeeignet, da die Pflanzen warme Standorte schlecht vertragen und bei Temperaturen über 18 Grad Celsius nicht blühen. Ungeheizte Treppenhäuser oder Wintergärten sind ideal, solange die Pflanzen vor Zugluft geschützt bleiben.

Winterharte Alpenveilchen-Arten können ganzjährig im Garten wachsen. Ein schattiger bis halbschattiger Platz mit humusreicher, durchlässiger Erde ist optimal. Staunässe sollte vermieden werden, insbesondere während der Ruhephase der Pflanzen, da sie den Pflanzen schadet.

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Alpenveilchen pflegen

Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) und Garten-Alpenveilchen haben spezifische Bedürfnisse in Bezug auf Wasserversorgung und Düngung. Während der Blütezeit von September bis April sollten Zimmer-Alpenveilchen regelmäßig von unten gegossen werden. Dazu Wasser in den Untersetzer geben und diesen nach 15 Minuten leeren, um Staunässe zu vermeiden. Vermeiden Sie es, die Knolle und die Blätter direkt zu benetzen, da dies zu Fäulnis führen kann. Wöchentliches Düngen mit niedrig dosiertem Flüssigdünger während der Blütezeit ist empfehlenswert, nach der Blütezeit genügt eine Düngung alle paar Wochen. Gelbe Blätter und verwelkte Blüten sollten regelmäßig entfernt werden, indem der Stiel vorsichtig herausgedreht wird.

Garten-Alpenveilchen (Cyclamen coum, Cyclamen hederifolium) benötigen ebenfalls besondere Pflege. In trockenen Jahren sind zusätzliche Wassergaben notwendig, um die Blütenpracht zu gewährleisten. Eine Düngung mit Laubhumus oder reifem Kompost im Frühjahr versorgt die Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen. Eine gute Bodenentwässerung ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden.

Alpenveilchen richtig pflanzen

Winterharte Alpenveilchen-Arten können sorglos im Garten gepflanzt werden. Vorfrühlings-Alpenveilchen werden im September, Sommer-Alpenveilchen im März und Herbst-Alpenveilchen im April gepflanzt. Vor dem Einsetzen sollte der Boden spatentief gelockert werden und die Knollen bis zur Pflanzung kühl und trocken gelagert werden.

Setzen Sie die Knollen fünf bis sieben Zentimeter tief in gelockerten, humusreichen Boden. Beim Vorfrühlings- und Sommer-Alpenveilchen sollte die runde Seite der Knolle nach oben zeigen, beim Herbst-Alpenveilchen nach unten. Ein Pflanzabstand von mindestens zehn Zentimetern ist einzuhalten. Mischen Sie die ausgehobene Erde mit Kompost und bedecken Sie die Knollen mit etwa zwei Zentimetern Erde. Nach dem Pflanzen gut angießen.

Ein halbschattiger Platz unter Laubgehölzen ist ideal, da er im Sommer leichten Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung bietet und im Winter für ausreichend Licht sorgt.

Blüte

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Alpenveilchen: Rosa Blüten mit charakteristisch gebogenen Blütenblättern.
Foto: Darkone | Lizenz: CC BY-SA 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten der Alpenveilchen variieren je nach Art und Sorte von Weiß über Rosa bis Purpurrot. Sie sind charakteristisch für ihre nach oben gebogenen Blütenblätter und stehen einzeln auf langen, aufrechten Stielen über den herzförmigen Blättern.

Die Blütezeiten sind je nach Art unterschiedlich:

  • Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum): Blühen von September bis April.
  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum): Blühen von Februar bis März.
  • Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens): Blühen von Juli bis August.
  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium): Blühen von August bis Oktober.

Viele Sorten haben auch zweifarbige oder geflammte Blüten sowie gewellte oder gekräuselte Blütenblätter, einige Züchtungen verströmen zudem einen angenehmen Duft.

Nach der Blütezeit verdrehen sich die Stiele einiger Arten spiralförmig und versenken die Samenkapsel in die Erde, was die Vermehrung der Pflanzen unterstützt.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Alpenveilchen benötigen einen lockeren, durchlässigen und humusreichen Boden. Schwere, lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand oder Kies verbessert werden, um die Drainage zu optimieren und Staunässe zu verhindern.

Ein kalkhaltiger Boden ist vorteilhaft, da die Pflanzen Kalk bevorzugen. Der Boden sollte moderat feucht, aber niemals nass sein, besonders während der Ruhephase der Pflanzen.

Alpenveilchen vermehren

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Samen und geöffnete Kapseln des Efeublättrigen Alpenveilchens.
Foto: Meneerke bloem | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Alpenveilchen können durch Aussaat, Teilung der Knollen oder Selbstbestäubung vermehrt werden. Die Aussaat erfolgt am besten unmittelbar nach der Samenreife von Mai bis Juni in Saatschalen (34,00€ bei Amazon*) mit Anzuchterde oder Blumenerde-Sand-Mischung. Decken Sie die Samen mit einer dünnen Schicht Erde ab und wässern Sie vorsichtig. Nach etwa vier Wochen keimen die Samen, und die Jungpflanzen können pikiert werden. Bis zur ersten Blüte vergehen etwa drei Jahre.

Die Teilung der Knollen eignet sich besonders für das Efeublättrige Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium). Diese Methode sollte bevorzugt im Spätsommer durchgeführt werden. Reinigen Sie die Knolle, teilen Sie sie mit einem scharfen Messer und bestäuben Sie die Schnittflächen mit Holzkohle oder Schwefelpulver. Pflanzen Sie die Knollenhälften wieder in die Erde und halten Sie sie mäßig feucht.

Mit Selbstbestäubung kann die Vermehrung ebenfalls gelingen. Pollen einer offenen Blüte werden auf eine andere offene Blüte übertragen, der Fruchtknoten schwillt an und bildet Samen.

Blätter

Die Blätter der Alpenveilchen sind lang gestielt, grundständig und haben eine herz- bis pfeilförmige Form. Sie sind dunkelgrün und oft mit attraktiven, hellen Zeichnungen auf der Oberseite versehen. Einige Arten, wie das Efeublättrige Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium), behalten ihre Blätter den Winter über und bilden einen grünen Teppich, der erst im Frühjahr zurückgeht.

Sorten & Arten

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Alpenveilchen in Jabal Moussa, Libanon: Einzelblüte in Nahaufnahme.
Foto: sunoochi | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die Gattung der Alpenveilchen (Cyclamen) bietet eine große Vielfalt an Blütenfarben, -formen und -größen sowie unterschiedlichen Wuchseigenschaften:

Für den Garten:

  • Efeublättriges Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium)
  • Europäisches Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens)
  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum)

Für das Haus:
Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum)
Besondere Arten:
Geschweiftblättriges Alpenveilchen (Cyclamen repandum)

Die Blütenfarben reichen von Weiß über Rosa bis hin zu kräftigem Purpur. Es gibt auch Sorten mit zweifarbigen und geflammten Blüten sowie zierliche Miniatur-Alpenveilchen.

Alpenveilchen richtig schneiden

Verwelkte Blüten und Blätter sollten regelmäßig entfernt werden, um Platz für neue Blüten zu schaffen und Fäulnis zu verhindern. Anstatt die verwelkten Teile abzuschneiden, drehen Sie den Stiel vorsichtig heraus, um sicherzustellen, dass keine Stielreste an der Pflanze verbleiben.

Krankheiten & Schädlinge

Alpenveilchen sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge. Häufige Probleme sind:

  • Grauschimmel (Botrytis cinerea): Vermeiden Sie hohe Luftfeuchtigkeit und warmen Standort. Wechseln Sie den Standort und gießen Sie weniger.
  • Knollenfäule: Vermeiden Sie übermäßiges Gießen und entfernen Sie verwelkte Pflanzenteile regelmäßig.
  • Cyclamenwelke: Stellen Sie optimale Bodenbedingungen sicher und vermeiden Sie Stress für die Pflanzen.
  • Blattläuse, Dickmaulrüssler, Spinnmilben, Cyclamenmilben: Bekämpfen Sie diese durch natürliche Feinde, regelmäßige Kontrolle und Nutzung geeigneter Mittel.

Vorbeugende Maßnahmen wie den Standort optimal zu wählen, das Gießen anzupassen und für eine gute Belüftung zu sorgen, tragen zur Gesundheit der Alpenveilchen bei.

So kommt die Pflanze über den Winter

Zimmer-Alpenveilchen sollten frostfrei überwintert werden. Stellen Sie die Pflanzen nach der Blüte an einen kühlen, hellen Ort und reduzieren Sie die Bewässerung. Eine ideale Temperatur liegt zwischen 12 und 16 Grad Celsius. Über den Sommer sollten die Knollen gut trocknen und kühl gelagert werden. Im September topfen Sie die Knollen in frische Erde um und stellen sie an einen helleren Platz.

Winterharte Alpenveilchen-Arten im Garten können mit minimalem Schutz vor Frost überwintern. Legen Sie eine Schicht aus Laub oder Fichtenreisig über die Pflanzen, um sie vor Frost und Wintersonne zu schützen. Knollen sollten mindestens sieben Zentimeter tief gepflanzt werden.

Mit diesen Überwinterungstipps bleiben Ihre Alpenveilchen gesund und vital auch in der kalten Jahreszeit.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist die Platzierung der Knollen beim Pflanzen von Alpenveilchen so entscheidend?

Die richtige Platzierung der Knollen ist für das Wachstum und die Gesundheit der Alpenveilchen essentiell. Beispielsweise sollten Vorfrühlings- und Sommer-Alpenveilchen mit der runden Seite der Knolle nach oben gepflanzt werden, während Herbst-Alpenveilchen mit der runden Seite nach unten gesetzt werden. Diese Platzierung sorgt dafür, dass die Wurzeln sich richtig entwickeln können und das Wasser gut abfließt, um Fäulnis zu vermeiden.

Können Alpenveilchen auch als Schnittblumen verwendet werden?

Ja, Alpenveilchenblüten eignen sich hervorragend als Schnittblumen. Beim Schneiden sollten die Stiele mit einem scharfen Messer schräg angeschnitten werden. Die Blüten verbleiben dann 1 bis 2 Wochen frisch in der Vase. Wichtig ist, die Blüten durch ruckartiges Ziehen von der Pflanze zu trennen, um eine saubere Abtrennung zu gewährleisten und Fäulnis am Stielansatz zu verhindern.

Welche Sorten von Alpenveilchen sind besonders winterhart?

Es gibt einige Alpenveilchen-Arten, die besonders winterhart sind und Temperaturen bis zu -40 °C überstehen können. Dazu gehören das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum), Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) und Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium). Andere Arten, wie Cyclamen cilicium und Cyclamen repandum, überstehen Temperaturen bis zu -20 °C, sollten jedoch mit einem Winterschutz versehen werden.

Ist es möglich, Zimmer-Alpenveilchen zu übersommern, und wie funktioniert das?

Ja, Zimmer-Alpenveilchen können über den Sommer hinweg gepflegt werden, um im Herbst wieder zu blühen. Nach der Blütezeit werden alle vertrockneten Pflanzenteile entfernt, und die Knolle wird an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt. Im September wird die Knolle in frisches Substrat umgetopft und an einen hellen, kühlen Platz gestellt. Nach wenigen Wochen treiben die Pflanzen neu aus und beginnen bald wieder zu blühen, oft noch üppiger und schöner als zuvor.

Bilder: irisphoto1 / Shutterstock