Alpenveilchen übersommern: Schritt für Schritt Anleitung
Alpenveilchen benötigen auch nach der Blüte spezielle Pflege, um im nächsten Jahr erneut zu erblühen. Dieser Artikel gibt Tipps zur optimalen Pflege während der Ruhephase und bereitet Ihre Pflanze auf die nächste Blüte vor.
Die Ruhephase des Alpenveilchens
Mit dem Ende der Blütezeit zieht sich das Alpenveilchen in seine Knolle zurück und reduziert seine Aktivitäten auf ein Minimum. Blüten und Blätter sterben allmählich ab und hinterlassen oft den Eindruck, die Pflanze sei tot. Tatsächlich jedoch bereitet sich das Alpenveilchen intensiv auf die nächste Blüteperiode vor.
Während der Ruhephase sollten Sie vertrocknete Pflanzenteile sorgfältig entfernen und die Knolle an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahren. Achten Sie darauf, dass die Erde zwar leicht feucht bleibt, aber niemals zu nass wird, um Knollenfäule zu vermeiden. Ein heller, jedoch nicht direkter Sonnenplatz ist ideal, um den natürlichen Lichtbedarf der Pflanze zu decken.
Im September, kurz vor der neuen Blütezeit, ist es ratsam, die Knolle in frisches Pflanzsubstrat umzutopfen. Stellen Sie den Topf anschließend an einen wärmeren Standort, um das Austreiben der Knolle zu fördern. Bei guter Pflege können sich dann innerhalb weniger Wochen neue Blüten und Blätter entwickeln.
Pflege während der Ruhephase
Während der Ruhephase im Sommer benötigt das Alpenveilchen besondere Aufmerksamkeit. Der Wasserbedarf ist in dieser Zeit deutlich geringer als während der Vegetationsphase. Reduzieren Sie die Wassergaben und achten Sie darauf, dass die Erde zwischen den Wassergaben stets leicht antrocknen kann. Es ist wichtig, die Knolle vor Austrocknung zu schützen, ohne jedoch Staunässe zu verursachen.
- Standort: Ein kühler, schattiger Ort ist optimal. Halbschatten ist ideal, denn direkte Sonneneinstrahlung kann die Pflanze stressen.
- Wasserbedarf: Halten Sie die Erde nur leicht feucht. Gießen Sie zurückhaltend und lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben trocknen. Vermeiden Sie Staunässe.
- Düngung: Verzichten Sie während der Ruhephase auf Düngen, um die Pflanze nicht zu überlasten.
Im Herbst, wenn neues Wachstum erkennbar wird, können Sie die Bewässerung langsam wieder erhöhen und das Alpenveilchen an einen helleren Standort bringen, um die Pflanze auf die neue Blühphase vorzubereiten.
Überwintern im Haus oder im Freien?
Die Überwinterung von Alpenveilchen hängt stark davon ab, ob die Pflanze im Haus oder im Freien gehalten wird sowie von der jeweiligen Sorte. Zimmer-Alpenveilchen und einige nicht winterharte Arten sind empfindlich gegenüber kalten Temperaturen und sollten im Haus überwintern. Ein heller, jedoch kühler Standort mit Temperaturen bis zu 18 °C ist ideal. Vermeiden Sie Zugluft und direkte Heizungsnähe.
Für winterharte Arten, die im Garten kultiviert werden, ist eine Überwinterung im Freien möglich. Diese Pflanzen sollten im Beet vorsorglich mit Reisig, Laub oder Stroh abgedeckt werden, um sie vor starkem Frost und intensiver Wintersonne zu schützen. Garten-Alpenveilchen in Töpfen oder Kübeln sollten an einen geschützten, frostfreien Ort umziehen, da sie in Gefäßen der Kälte stärker ausgesetzt sind.
Umtopfen im Herbst
Der ideale Zeitpunkt, um Ihr Alpenveilchen umzutopfen, ist im September, bevor die Pflanze ihre Blütezeit im Winter beginnt. Lösen Sie die Knolle vorsichtig aus dem alten Topf und entfernen Sie die alte Erde. Verwenden Sie einen neuen Topf, der nicht viel größer als der vorherige ist.
- Vorbereitung: Bereiten Sie frische Zimmerpflanzenerde vor und mischen Sie zur Verbesserung der Drainage etwas Tongranulat oder Sand unter.
- Einsetzen der Knolle: Setzen Sie die Knolle so in den neuen Topf, dass etwa ein Drittel aus der Erde herausragt. Dies verhindert das Verfaulen der Knolle.
- Nach dem Umtopfen: Gießen Sie die Pflanze moderat und stellen Sie den Topf an einen wärmeren Standort, um das Austreiben zu fördern. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und starke Temperaturwechsel.
Gießen von Zimmer- und Garten-Alpenveilchen
Zimmer-Alpenveilchen reagieren sehr empfindlich auf Staunässe. Daher ist das Gießen von unten empfehlenswert. Stellen Sie den Topf in einen mit kalkfreiem, zimmerwarmem Wasser gefüllten Untersetzer und lassen Sie ihn etwa eine halbe Stunde stehen. Entfernen Sie überschüssiges Wasser anschließend, um Wurzelfäule zu vermeiden. Halten Sie die Knolle trocken, da sie bei direktem Kontakt mit Wasser fäulnisgefährdet ist.
Für Garten-Alpenveilchen gilt während der Blütezeit im frühen Frühjahr und im Herbst mäßiges Gießen. Sommermonate hingegen erfordern nur sporadische Bewässerung, da die Pflanze sich in der Ruhephase befindet. Nutzen Sie eine gut durchlässige Erdmischung und tragen Sie eine Mulchschicht auf, um die Feuchtigkeit im Boden gleichmäßig zu halten.
Schädlinge und Krankheiten
Obwohl Alpenveilchen relativ robust sind, können sie von Schädlingen wie Dickmaulrüsslern, Cyclamenmilben, Spinnmilben und Thripsen befallen werden. Diese Schädlinge verursachen Fraßschäden und schädigen Blätter und Knollen.
- Dickmaulrüssler: Sammeln Sie die Käfer abends ab und topfen Sie die Pflanze um. Nematoden helfen gegen die Larven.
- Cyclamenmilben: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und spülen Sie die Wurzeln vor dem Umtopfen gründlich.
- Spinnmilben: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum, um Spinnmilben vorzubeugen.
- Thripse: Überwachen Sie regelmäßig Ihre Pflanzen und entfernen Sie befallene Teile frühzeitig.
Zu den häufigsten Krankheiten zählen Grauschimmel und Knollenfäule. Grauschimmel äußert sich durch einen grauen Belag auf Blättern und Blüten und tritt vor allem bei zu feuchten und warmen Bedingungen auf. Knollenfäule entsteht durch zu nasse Erde und führt zu welken Blättern und fauligen Knollen. Achten Sie darauf, moderat zu gießen und die Luftfeuchtigkeit zu kontrollieren.
Vorsicht und regelmäßige Pflege sind die besten Maßnahmen, um Ihre Alpenveilchen gesund zu halten. Bei ersten Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen sollten Sie sofort handeln, um größere Schäden zu verhindern.