Alpenveilchen: Diese Sorten blühen auch im Winter
Winterharte Alpenveilchen bringen auch in der kalten Jahreszeit Farbe in den Garten. Dieser Artikel stellt geeignete Arten vor und gibt Tipps zu Standortwahl, Pflege und Vermehrung.
Winterharte Alpenveilchenarten
Winterharte Alpenveilchen sind eine reizvolle Bereicherung für jeden Garten, da sie in der kalten Jahreszeit lebendige Farbtupfer setzen können. Hier stellen wir Ihnen drei besonders robuste und frostbeständige Arten vor.
Efeublättriges Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium)
Das Efeublättrige Alpenveilchen, auch bekannt als Herbst-Alpenveilchen, gedeiht besonders gut in halbschattigen Lagen und blüht von August bis Oktober. Seine Blütenpracht erstreckt sich von Weiß über Rosa bis hin zu verschiedenen Rottönen. Charakteristisch für diese Art sind die efeuähnlichen Blätter, die auch im Winter ihre dekorative Wirkung behalten.
Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum)
Das Vorfrühlings-Alpenveilchen gehört zu den ersten Blüten des Jahres. Bereits ab Januar oder Februar zeigt es seine rosa, roten oder weißen Blüten und bringt somit früh Farbe in den Garten. Typisch sind seine herz- oder nierenförmigen Blätter, die meist teils grün, teils silbrig gezeichnet sind. Nach der Blüte zieht sich die Pflanze in den Boden zurück und kommt im nächsten Jahr wieder.
Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens)
Das Sommer-Alpenveilchen, auch Europäisches Alpenveilchen genannt, erblüht zwischen Juli und September. Es zeichnet sich durch purpurrosa Blüten und einen intensiven Duft aus. Nach der Blüte bildet es neue herzförmige Blätter aus, die bis zum Frühjahr bestehen bleiben. Diese Art ist ebenfalls winterhart und benötigt während der Sommermonate gleichmäßige Feuchtigkeit.
Durch die Wahl der passenden winterharten Alpenveilchenarten können Sie sicherstellen, dass Ihr Garten das ganze Jahr über, einschließlich der kälteren Monate, farbenfroh und lebendig bleibt.
Standort und Bodenbeschaffenheit
Winterharte Alpenveilchen ist ein halbschattiger bis schattiger Standort ideal, vorzugsweise unter Laubgehölzen, die ihnen im Sommer Schutz bieten und im Winter ausreichend Licht durchlassen. Der Boden sollte gut durchlässig und humos sein, um Staunässe zu verhindern. Ein neutraler bis mäßig kalkhaltiger Boden mit einer gleichmäßigen Feuchtigkeit fördert das Wachstum der Pflanzen optimal. Vor dem Pflanzen ist es besonders wichtig, den Bereich gründlich von Unkräutern zu befreien, insbesondere von Wurzelunkräutern.
Um die Bodenstruktur zu verbessern, empfiehlt es sich, Sand und reifen Kompost einzuarbeiten. Ein Pflanzabstand von 20 bis 30 Zentimetern stellt sicher, dass die Pflanzen genügend Platz haben, um sich gut zu entwickeln. Sorgen Sie dafür, dass die Erde um die Pflanzen gleichmäßig feucht bleibt, ohne dass Staunässe entsteht.
Pflanzen und Pflegen
Winterharte Alpenveilchen erfordern spezielle Pflegemaßnahmen, um optimal gedeihen zu können. Die Pflanzung sollte idealerweise im Frühjahr oder Herbst erfolgen. Dabei werden die Knollen etwa sieben bis zehn Zentimeter tief in gut durchlässigen, humosen Boden gesetzt.
Gießen und Düngen
Während der Blütezeit ist darauf zu achten, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt. Es empfiehlt sich, die Pflanzen alle zwei Jahre mit organischem Dünger wie Kompost oder Laubhumus zu versorgen.
Winterschutz für junge Pflanzen
Obwohl winterharte Alpenveilchenarten Frost vertragen, ist es ratsam, junge Pflanzen in ihrem ersten Winter oder bei besonders rauer Witterung mit einem leichten Winterschutz zu versehen. Eine Schicht aus Herbstlaub oder Fichtenreisig schützt nicht nur vor Frost, sondern auch vor der Wintersonne.
Langfristige Pflege
Nach der Blütezeit ziehen sich viele Alpenveilchenarten in die Knolle zurück. Die Pflanzen sollten dann in Ruhe gelassen werden, da sie in dieser Phase Nährstoffe sammeln und speichern. Eine dünne Mulchschicht hilft, den Boden vor dem Austrocknen zu schützen.
Indem Sie diese Pflegehinweise beachten, stellen Sie sicher, dass Ihre winterharten Alpenveilchen kontinuierlich gedeihen und Ihrem Garten tolle Farbakzente verleihen.
Vermehrung
Winterharte Alpenveilchen können sowohl durch Aussaat als auch durch Knollenteilung vermehrt werden. Durch die entsprechende Methode lässt sich die Pflanze optimal an Ihre Gartenbedingungen anpassen.
Aussaat
Die Aussaat der Samen erfolgt am besten im Spätsommer oder Herbst. Verwenden Sie Saatschalen (15,00€ bei Amazon*), die mit einer Mischung aus Anzuchterde und Sand gefüllt sind. Bedecken Sie die Samen mit einer circa 0,5 Zentimeter dicken Erdschicht und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Die Keimtemperatur sollte etwa 18 bis 21 Grad Celsius betragen. Der Standort muss dunkel sein. Die Keimzeit beträgt in der Regel vier bis sechs Wochen. Bis zur ersten Blüte vergehen mindestens zwei Jahre.
Knollenteilung
Eine weitere Methode der Vermehrung ist die Teilung der Knollen. Diese Methode eignet sich insbesondere für ältere Pflanzen und sollte während der Ruhezeit der Pflanzen durchgeführt werden. Graben Sie die Knollen vorsichtig aus und teilen Sie sie mit einem scharfen Messer in mehrere Abschnitte. Jede Teilknolle sollte mindestens eine Triebspitze haben. Bestäuben Sie die Schnittflächen mit Holzkohle, um Infektionen zu vermeiden. Setzen Sie die geteilten Knollen anschließend wieder in den Boden, wobei die Pflanztiefe etwa sieben bis zehn Zentimeter betragen sollte.
Selbstverbreitung
Besonders das Efeublättrige Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) hat die Fähigkeit, sich selbst auszusäen. Die reifen Samenkapseln verdrehen sich und bohren sich teilweise in die Erde, sodass sich die Pflanze auf natürliche Weise im Garten verbreiten kann.
Durch diese Vermehrungsmethoden können Sie sicherstellen, dass Ihre winterharten Alpenveilchen kontinuierlich gedeihen und Ihren Garten mit ihrer Blütenpracht bereichern.
Giftigkeit
Alpenveilchen enthalten in allen Pflanzenteilen giftige Stoffe, insbesondere die Knollen. Bereits geringe Mengen können bei Menschen und Tieren schwerwiegende Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Typische Symptome sind:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Schweißausbrüche
- Schwindel
- Krämpfe
Die Aufnahme größerer Mengen, insbesondere der Knolle, kann sogar lebensbedrohlich sein und zu Atemlähmung führen. Schon ein Verzehr von weniger als einem Gramm kann Vergiftungserscheinungen auslösen. Bei Kindern und Haustieren besteht durch die hohe Giftstoffkonzentration ein erhöhtes Risiko. Falls Sie vermuten, dass jemand Pflanzenteile verzehrt hat, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Um das Risiko zu minimieren, pflanzen Sie Alpenveilchen an einem sicheren Ort, der für Kinder und Haustiere unzugänglich ist. Achten Sie bei der Gartenarbeit darauf, Handschuhe zu tragen und sich danach gründlich die Hände zu waschen.