Alpenveilchen

Alpenveilchen-Früchte: Samen, Vermehrung & Pflegetipps

Die unscheinbare Frucht des Alpenveilchens entwickelt sich versteckt im Boden. Der folgende Artikel beschreibt die faszinierende Reise der Samenbildung, von der Bestäubung bis zur Keimung.

Die Frucht des Alpenveilchens

Nach der erfolgreichen Bestäubung und dem Verwelken der Blüte bildet sich beim Alpenveilchen eine kugelförmige Kapselfrucht. Während der Reifephase krümmt sich der Stiel spiralförmig ein und zieht die Frucht in den Boden. Diese Methode schützt die Frucht vor äußeren Einflüssen und bietet optimale Bedingungen zur Samenreife, um die Samen im Boden zu überwintern. Schließlich öffnet sich die Kapsel im Boden und gibt die Samen frei, die dort keimen können.

Entwicklung der Kapselfrucht

Die Entwicklung der Kapselfrucht beginnt mit dem Verwelken der Blüte. Der lange, behaarte Fruchtstiel, an dem die befruchtete Blüte befestigt ist, beginnt sich während der Reifung spiralförmig einzurollen. Dadurch wird die Kapselfrucht in den Boden versenkt, wodurch eine geschützte Keimstätte für die Samen entsteht. Diese Methode hält die kleinen, runden Samen von ungünstigen Witterungsbedingungen fern und erschwert es Fressfeinden, an sie heranzukommen. Die feuchte Umgebung des Bodens begünstigt zusätzlich die Keimung der Samen.

Öffnung der Kapsel

Sobald die Kapselfrucht im Boden versenkt ist, öffnet sich die Kapsel allmählich und setzt die reifen Samen frei. Der Boden schützt die Samen vor extremen Witterungen wie starker Sonneneinstrahlung oder Frost und sorgt für eine konstant feuchte Umgebung, die die Keimung fördert. Zudem bietet die unterirdische Lage der Samen zusätzlichen Schutz vor Fressfeinden.

Aussehen der Samen

Die Samen des Alpenveilchens sind winzig, braunrot und haben eine leicht durchscheinende, geleeartige Oberfläche. Nach der Ausreifung im Sommer neigen sich die Stiele spiralförmig zum Boden, um die Samen in die Erde zu bringen, wo sie im Herbst keimen können.

Vermehrung von Alpenveilchen

Alpenveilchen lassen sich auf verschiedene Weisen vermehren, wobei die Aussaat der Samen am gängigsten ist. Für eine erfolgreiche Keimung setzen Sie die Samen im Spätsommer oder Herbst in Anzuchterde oder ein Gemisch aus Sand und Blumenerde. Die Samen sind Dunkelkeimer und benötigen daher Dunkelheit zum Keimen. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 21 Grad Celsius, und die Keimung dauert etwa vier bis sechs Wochen.

Eine alternative Methode ist die Teilung der Knollen während der Ruhezeit älterer Pflanzen. Schneiden Sie die Knolle so, dass jedes Teilstück mindestens eine Triebknospe aufweist, und streuen Sie Schwefelpulver (7,00€ bei Amazon*) auf die Schnittstellen, um sie vor Fäulnis zu schützen. Setzen Sie die Knollensegmente anschließend in die Erde und schützen Sie sie im ersten Winter vor Frost.

Einige Arten vermehren sich auch selbst, indem sie ihre Samen direkt in die Erde versenken. Diese Selbstvermehrung führt oftmals zu dichten Pflanzenteppichen.

Giftigkeit der Früchte

Die Früchte des Alpenveilchens sind stark giftig, ebenso wie andere Pflanzenteile. Das enthaltene Cyclamin kann bereits in geringen Mengen Vergiftungen verursachen. Symptome bei Menschen umfassen Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel, Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen. Für Haustiere, insbesondere Hunde und Katzen, stellt das Alpenveilchen eine größere Gefahr dar; selbst geringe Mengen können ernsthafte Symptome hervorrufen. Bewahren Sie Alpenveilchen daher außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren auf und tragen Sie bei der Pflege Handschuhe, um Hautreizungen zu vermeiden.

Bilder: NikaHV / Shutterstock