Alpenveilchen

Alpenveilchen pflanzen: So blüht es im Garten & Haus

Alpenveilchen bezaubern mit ihrer Farbenpracht Gärten und Wohnungen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die erfolgreiche Kultivierung verschiedener Alpenveilchenarten.

Geeignete Arten für den Garten

Für Gärten eignen sich insbesondere winterharte Alpenveilchenarten. Zu den zuverlässigsten gehören:

  • Cyclamen coum (Vorfrühlings-Alpenveilchen): Startet bereits im späten Winter oder frühen Frühjahr, meist im Februar oder März, mit zarten Blüten und attraktiven Blättern. Ideal für eine winterliche Blumenpracht im Garten.
  • Cyclamen hederifolium (Herbst-Alpenveilchen): Blüht von August bis November. Charakteristisch sind die robusten, herzförmigen Blätter, die nach der Blüte erscheinen und im Winter bestehen bleiben.
  • Cyclamen purpurascens (Sommer-Alpenveilchen): Blüht im Sommer, von Juli bis August. Diese Art ist in milderen Regionen immergrün, verliert jedoch in kälteren Gebieten ihre Blätter und treibt nach der Blütezeit neu aus.

Mit diesen Arten blüht Ihr Garten fast das ganze Jahr über. Achten Sie auf passende Pflanzzeiten und Standortbedingungen für optimales Wachstum.

Der richtige Standort

Alpenveilchen brauchen einen Standort, der ihren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Halbschattige Plätze, wie unter Laubgehölzen, sind ideal. Die Pflanzen sollten geschützt, aber nicht zugig stehen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, besonders draußen.

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Die optimalen Temperaturen liegen zwischen 12 und 18 Grad Celsius. Besonders im Winter sollte der Standort kühl sein, damit die Pflanzen nicht welken. Trockene Heizungsluft ist ebenfalls ungünstig. Ein Platz im kühlen Treppenhaus oder Wintergarten kann eine gute Wahl sein.

Für den Boden ist Durchlässigkeit entscheidend. Ein humusreicher Boden mit einer Drainageschicht aus Sand oder Kies verhindert Staunässe.

Bodenbeschaffenheit

Für ein gesundes Wachstum benötigen Alpenveilchen einen gut durchlässigen, humusreichen Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Eine Anreicherung mit organischem Material wie Kompost oder Torfmoos ist förderlich. Ein lockerer, kalkhaltiger Boden ist ideal.

Um Staunässe zu vermeiden, sollte der Boden nicht zu feucht sein. Eine Drainageschicht aus Sand oder Kies kann helfen, überschüssiges Wasser abzuleiten.

Pflanzzeitpunkt

Der richtige Pflanzzeitpunkt variiert je nach Art:

  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum): Pflanzung von September bis Oktober.
  • Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens): Pflanzung im März.
  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium): Pflanzung im April.

Achten Sie darauf, die Knollen korrekt zu setzen: Vorfrühlings- und Sommer-Alpenveilchen mit der runden Seite nach oben, Herbst-Alpenveilchen mit der runden Seite nach unten. Gießen Sie frisch gepflanzte Knollen gut an und sorgen Sie im ersten Jahr für ausreichende Wasserversorgung.

Pflanzanleitung

  1. Boden vorbereiten: Lockerer Boden in ca. 30 cm Tiefe, Unkraut und Steine entfernen. Humusreicher Boden ist ideal. Bei lehmigem Boden Sand oder Kies einarbeiten.
  2. Knollen pflanzen: Knollen mit der richtigen Seite nach oben (rund) bzw. unten (rund) setzen, ca. 5–10 cm tief.
  3. Pflanzabstände: Mindestens 10 cm Abstand zwischen den Knollen einhalten.
  4. Mit Erde bedecken: Erde leicht andrücken, um Hohlräume zu vermeiden.
  5. Angießen: Frisch gepflanzte Knollen gut wässern. Erde sollte gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass sein.
  6. Markieren: Pflanzstellen markieren, um die Knollen bei späteren Gartenarbeiten nicht zu beschädigen.

Winterschutz

Winterharte Alpenveilchen benötigen in den ersten Jahren Schutz vor Frost. Decken Sie die Pflanzen mit Herbstlaub oder Fichtenreisig ab. Alpenveilchen in Töpfen sind durchfriergefährdet und sollten frostfrei überwintert werden. Stellen Sie die Töpfe ins Haus oder isolieren Sie sie gut. Nach der Blüte benötigen Zimmer-Alpenveilchen einen hellen, kühlen Raum für die Ruhephase.

Pflegetipps

Für ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte beachten Sie folgende Pflegehinweise:

  1. Gießen: Gießen Sie die Pflanzen von unten und vermeiden Sie Staunässe. Die Erde sollte leicht feucht sein, aber nicht nass. Vermeiden Sie Wasser auf Knollen oder Blättern.
  2. Düngen: Während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen schwach konzentrierten Flüssigdünger verwenden. In der Ruhephase nicht düngen.
  3. Lüften und Standort: Heller, geschützter Platz ohne direkte Sonne. Raumtemperatur zwischen 16 und 18 °C. Regelmäßig lüften.
  4. Reinigung und Pflege: Verwelkte Blüten und Blätter regelmäßig entfernen. Knollen im Frühling teilen, um neue Pflanzen zu gewinnen.

Mit diesen Tipps bleiben Ihre Alpenveilchen gesund und blühfreudig.

Vermehrung

Alpenveilchen können durch Aussaat oder Teilung der Knollen vermehrt werden.

Aussaat

Säen Sie die Samen direkt nach der Reife. Streuen Sie die Samen auf die Erdoberfläche und bedecken Sie sie mit einer dünnen Erdschicht. Decken Sie die Saatschale ab, um die Feuchtigkeit zu erhalten, und halten Sie eine Temperatur von ca. 18 Grad Celsius ein. Nach einigen Wochen erscheinen die Keimlinge.

Teilung der Knollen

Teilen Sie die Knollen älterer Pflanzen nach der Blütezeit. Schneiden Sie die Knollen so, dass jede Hälfte mindestens eine Triebknospe hat. Bestäuben Sie die Schnittflächen mit Holzkohle und pflanzen Sie die geteilten Knollen in die Erde. Schützen Sie die neuen Pflanzen im ersten Winter vor Frost.

Krankheiten und Schädlinge

Achten Sie auf folgende Probleme:

Häufige Krankheiten

  1. Grauschimmel (Botrytis cinerea): Erkennbar an grauem Belag auf Blättern und Blüten. Vermeiden Sie übermäßige Feuchtigkeit und sorgen Sie für gute Luftzirkulation.
  2. Knollenfäule: Entsteht durch Staunässe. Vorbeugung durch geeignete Standortbedingungen und richtiges Gießen.
  3. Cyclamenwelke: Pilzinfektion bei jungen Pflanzen. Achten Sie auf luftige Standorte und vermeiden Sie hohe Luftfeuchtigkeit.

Häufige Schädlinge

  1. Dickmaulrüssler: Larven und Käfer schädigen Wurzeln und Blätter. Bekämpfen Sie Larven mit Nematoden (7,00€ bei Amazon*) und sammeln Sie Käfer ab.
  2. Thripse: Verursachen braune Flecken. Bekämpfen Sie sie mit Seifenlösungen oder Schädlingsbekämpfungsmitteln.
  3. Cyclamenmilben und Spinnmilben: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und entfernen Sie betroffene Pflanzenteile. Bei starkem Befall geeignete Insektizide verwenden.

Durch regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Pflege vermeiden Sie die meisten Probleme und halten Ihre Alpenveilchen gesund.

Bilder: BasieB / iStockphoto