Alpenveilchen

Alpenveilchen erfolgreich im Garten pflanzen: Tipps & Tricks

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Alpenveilchen bringen mit ihren vielfältigen Arten Farbe in jeden Garten, egal ob im Frühjahr, Sommer oder Herbst. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zur Auswahl geeigneter Arten, Standortwahl, Pflanzung und Pflege, damit Sie lange Freude an diesen bezaubernden Pflanzen haben.

Alpenveilchen auspflanzen
Alpenveilchen werden im Spätsommer ausgepflanzt

Geeignete Arten für den Garten

Für die Bepflanzung im Garten kommen besonders winterharte Alpenveilchenarten in Frage. Drei Arten haben sich als besonders geeignet erwiesen:

  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum): Diese Art ist ideal für Gärten, die bereits im Spätwinter Farbe erhalten sollen. Cyclamen coum beginnt in der Regel im Februar zu blühen und setzt bis in den März hinein zarte, duftende Blüten an. Die Pflanze ist wintergrün und verträgt auch leichte Fröste gut.
  • Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens): Diese Art blüht während der Sommermonate, meist von Juli bis August. Sie verbreitet ebenfalls einen angenehmen Duft. In milden Klimazonen bleibt die Pflanze immergrün, in kälteren Gegenden kann sie jedoch im ersten Halbjahr ihre Blätter verlieren. Nach der Blütezeit sprießen die neuen Blätter.
  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium): Diese Alpenveilchen Art blüht von August bis Oktober. Danach erscheinen die attraktiven Blätter, die den Winter überdauern und erst im Frühsommer wieder einziehen. Cyclamen hederifolium ist sehr winterhart; einige Sorten halten Temperaturen bis -25 °C stand.

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Diese Alpenveilchenarten decken verschiedene Blütezeiten ab, sodass fast das ganze Jahr über Farbakzente gesetzt werden können.

Der richtige Standort

Alpenveilchen bevorzugen halbschattige und geschützte Lagen, idealerweise unter Laubgehölzen. So ist die Pflanze vor direkter Sonneneinstrahlung und extremer Wärme geschützt. Ein absonniger Standort in Steingärten kann ebenfalls geeignet sein, sofern der Boden gut durchlässig und humusreich ist. Alpenveilchen benötigen eine Lufttemperatur zwischen 15 und 18 Grad Celsius.

Um Staunässe zu vermeiden und Wurzelerkrankungen vorzubeugen, empfiehlt es sich, den Boden mit einer Drainageschicht aus Sand oder Kies zu versehen. Schützen Sie die Pflanzstelle zudem vor Zugluft.

Standortvoraussetzungen

  • Halbschattige Standorte, idealerweise unter Laubgehölzen
  • Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius
  • Gut durchlässige, humus- und kalkhaltige Böden
  • Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung und Zugluft

Pflegen Sie Ihre Alpenveilchen an einem solchen Standort, werden Sie durch eine üppige und langanhaltende Blüte belohnt.

Bodenbeschaffenheit

Alpenveilchen gedeihen am besten in einem gut durchlässigen, humusreichen Boden, der leicht lehmig und kalkhaltig sein darf. Ideal ist eine Erde, die sowohl organisches Material wie Kompost als auch mineralische Anteile, beispielsweise Sand oder Kies, enthält. Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 6,0 und 7,5 liegen.

Tipps zur Bodenpflege

  • Lockern Sie den Boden spatentief auf und fügen Sie eine Drainageschicht ein, um Staunässe zu vermeiden.
  • Alpenveilchen bevorzugen eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, jedoch darf der Boden nie zu nass sein.

Passen Sie den Boden an diese Anforderungen an, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen.

Pflanzzeitpunkt

Der ideale Pflanzzeitpunkt für Alpenveilchen variiert je nach Art und ihren spezifischen Blühzeiten:

  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum): Pflanzung im Frühjahr, idealerweise zwischen Februar und April.
  • Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens): Pflanzung im März.
  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium): Pflanzung im April.

Durch die genaue Beachtung dieser Pflanzzeiten ermöglichen Sie Ihren Alpenveilchen eine optimale Entwicklung.

Pflanzanleitung

1. Boden vorbereiten: Lockern Sie den Boden spatentief auf und entfernen Sie Unkraut sowie grobe Steine. Prüfen Sie die Drainagefähigkeit.

2. Pflanzloch ausheben: Heben Sie Pflanzlöcher mit einer Tiefe von etwa 5–10 cm aus. Der optimale Pflanzabstand sollte etwa 10 bis 15 cm betragen.

3. Knollen vorbereiten: Bewahren Sie die Knollen vor der Pflanzung an einem kühlen, trockenen Ort auf. Stellen Sie sicher, dass sie keine Anzeichen von Fäulnis oder Beschädigungen aufweisen.

4. Knollen einsetzen: Setzen Sie die Knollen flach in die Erde:

  • Beim Vorfrühlings- und Sommer-Alpenveilchen zeigt die runde Seite nach oben.
  • Beim Herbst-Alpenveilchen zeigt die runde Seite nach unten.

5. Mit Erde bedecken: Bedecken Sie die Knollen locker mit etwa 2 cm Erde. Leichtes Andrücken der Erde stellt den Bodenkontakt sicher.

6. Angießen: Gießen Sie die frisch gepflanzten Knollen gut an, aber vermeiden Sie Staunässe.

7. Winterschutz anwenden: Ein Winterschutz aus Herbstlaub und Fichtenreisig schützt in den ersten Jahren nach der Pflanzung vor extremen Wetterbedingungen.

Winterschutz

In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollten Sie Ihre Alpenveilchen mit einer Abdeckung aus Herbstlaub und Fichtenreisig vor Frost und Wintersonne schützen, um Fäulnis zu vermeiden. Alpenveilchen in Töpfen können frostanfällig sein und sollten daher zum Überwintern an einen frostfreien Ort im Haus gebracht werden. Nach der Blüte benötigen Zimmer-Alpenveilchen eine Ruhephase bei kühlen Temperaturen.

Pflegetipps

  • Gießen: Während der Wachstums- und Blütezeit ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig. Vorfrühlings-Alpenveilchen profitieren von der natürlichen Feuchtigkeit des Bodens. Sommer- und Herbst-Alpenveilchen sollten während trockener Perioden regelmäßig gegossen werden. Gießen Sie stets von unten und entfernen Sie überschüssiges Wasser nach etwa 30 Minuten.
  • Düngen: Alpenveilchen sind keine Starkzehrer und benötigen nur wenig zusätzliche Nährstoffe. Eine Düngegabe aus Laubhumus oder reifem Kompost im Frühjahr alle zwei Jahre reicht aus.
  • Blütenpflege: Entfernen Sie verwelkte Blüten und Blätter regelmäßig, indem Sie diese abzwicken. Schneidwerkzeuge können die Pflanzen beschädigen.
  • Ruhezeit: Nach der Blüte treten viele Alpenveilchen-Arten in eine Ruhephase ein. Während dieser Zeit sollten Sie die Wassergaben erheblich reduzieren und nicht düngen.
  • Überwinterung: Garten-Alpenveilchen benötigen in den ersten Jahren einen Winterschutz aus Herbstlaub und Fichtenreisig. Töpfe und Kübel sollten an einen frostfreien Ort gestellt werden.

Vermehrung

Alpenveilchen können durch Aussaat oder Teilung der Knollen vermehrt werden.

Aussaat

  1. Saatschalen vorbereiten: Füllen Sie Saatschalen mit Anzuchterde oder einem Gemisch aus Blumenerde und Sand.
  2. Samen ausbringen: Säen Sie die Samen gleichmäßig auf die Oberfläche und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht Erde.
  3. Gießen: Gießen Sie die Samen vorsichtig an und decken Sie die Saatschale ab, um die Feuchtigkeit zu halten.
  4. Keimtemperatur: Halten Sie die Erde auf einer konstanten Temperatur von etwa 18 Grad Celsius.
  5. Pikieren: Nach der Entwicklung der ersten Blätter pikieren Sie die Sämlinge in einzelne Töpfe. Bis zur ersten Blüte vergehen etwa drei Jahre.

Teilung der Knollen

Diese Methode ist besonders für ältere Pflanzen geeignet.

  1. Knolle ausgraben: Graben Sie die Knolle nach der Blütezeit vorsichtig aus.
  2. Teilen: Schneiden Sie die Knolle mit einem scharfen Messer in der Mitte durch, sodass beide Hälften mehrere Triebknospen aufweisen.
  3. Schnittflächen behandeln: Bestäuben Sie die Schnittflächen mit Holzkohle, um Pilzinfektionen zu verhindern.
  4. Einpflanzen: Pflanzen Sie die geteilten Knollen an einem geeigneten Standort ein und gießen Sie sie mäßig an.
  5. Winterschutz: Schützen Sie die neu gepflanzten Knollen im ersten Winter vor Frost.

Krankheiten und Schädlinge

Auch wenn Alpenveilchen als robust gelten, können sie von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Pilzinfektionen

  • Grauschimmel (Botrytis cinerea): Tritt auf, wenn die Luftfeuchte zu hoch ist. Sorgen Sie für gute Luftzirkulation.
  • Schwarzfäule: Fördert das Wachstum von Pilzen an Knollen und Wurzeln. Achten Sie auf einen trockenen und gut belüfteten Standort.
  • Cyclamenwelke (Fusarium oxysporum): Verhindern Sie diese Krankheit durch gute Standortbedingungen und die Vermeidung von Staunässe.

Schädlinge

  • Dickmaulrüssler: Käfer und Larven schädigen Wurzeln und Knollen. Setzen Sie Nematoden zur Bekämpfung der Larven ein.
  • Spinnmilben: Treten bei trockener Raumluft auf. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit.
  • Thripse: Verursachen braune Flecken. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und erhöhen Sie die Raumfeuchtigkeit.
  • Trauermücken: Reduzieren Sie den Befall, indem Sie die Erde zwischen den Wassergaben abtrocknen lassen.

Präventionsmaßnahmen

  • Standortwahl: Wählen Sie einen gut belüfteten und halbschattigen Platz.
  • Gießverhalten: Gießen Sie von unten und vermeiden Sie Wasser auf den Blättern.
  • Hygiene: Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blätter und Blüten.

Mit diesen Maßnahmen fördern Sie die Gesundheit Ihrer Alpenveilchen und beugen einem Befall von Krankheiten und Schädlingen vor.

Bilder: BasieB / iStockphoto