Alpenveilchen: Der perfekte Standort in Ihrer Wohnung
Alpenveilchen erfreuen mit farbenprächtigen Blüten, benötigen jedoch spezifische Bedingungen. Dieser Artikel beleuchtet den idealen Standort, Pflege und Vermehrung von Alpenveilchen in der Wohnung.
Der ideale Standort für Alpenveilchen in der Wohnung
Alpenveilchen bevorzugen einen hellen, aber nicht direkten Sonnenplatz in der Wohnung. Geeignet sind insbesondere Ost- oder Westfenster, da diese ausreichend Licht liefern, jedoch keine intensive Mittagssonne bieten. Die Raumtemperatur sollte idealerweise zwischen 15 und 18 Grad Celsius liegen. Höhere Temperaturen können dazu führen, dass die Pflanze schnell schlapp macht und die Blüten verblühen. Vermeiden Sie Standorte in unmittelbarer Nähe von Heizkörpern und achten Sie darauf, dass die Luft nicht zu trocken ist. Optimal wäre ein Platz in einem kühlen Wintergarten, Schlafzimmer oder Treppenhaus. Zugluft und ständige Temperaturschwankungen sind ebenfalls nicht förderlich für das Gedeihen der Pflanzen. Mit diesen Voraussetzungen schaffen Sie für Ihr Alpenveilchen den besten Wachstumsbedingungen und können sich lange an seinen farbenprächtigen Blüten erfreuen.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Für das Wohlbefinden der Alpenveilchen ist die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidend. Alpenveilchen bevorzugen kühlere Temperaturen, die idealerweise zwischen 10 und 15 Grad Celsius liegen. Zu hohe Temperaturen können die Blätter zum Hängen bringen und die Blüten schneller verblühen lassen. Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle: In einer trockenen Umgebung, wie sie oft durch Heizluft entsteht, können die Pflanzen leiden. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Blätter mit Wasser oder durch das Aufstellen von Wasserschalen in der Nähe der Pflanzen. Ein Luftbefeuchter kann ebenfalls helfen, das Raumklima zu verbessern. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht Zugluft ausgesetzt sind. Ein geschützter Standort, fern von offenstehenden Fenstern und Türen, ist daher optimal.
Gießen und Düngen
Gießen Sie Ihre Alpenveilchen regelmäßig und gleichmäßig, aber vermeiden Sie Überwässerung. Die Erde sollte stets gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein, um Wurzelfäule zu verhindern. Gießen Sie die Pflanzen am besten von unten, indem Sie das Wasser in einen Untersetzer geben und die Töpfe etwa 30 Minuten darin stehen lassen. Überschüssiges Wasser muss anschließend entfernt werden. Es empfiehlt sich, kalkfreies Wasser wie Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser zu verwenden.
Während der Blütezeit von September bis April benötigen Alpenveilchen zusätzliche Nährstoffe. Düngen Sie die Pflanzen alle zwei bis vier Wochen mit einem flüssigen Blühpflanzendünger (8,00€ bei Amazon*). Ab Mai bis Ende August sollten Sie das Düngen einstellen, um der Pflanze die notwendige Ruhephase zu gewähren.
Sommerruhe
Nach der intensiven Blütezeit zwischen September und April benötigen Alpenveilchen eine Phase der Regeneration. Um diese Sommerruhe zu fördern, sollten Sie das Gießen schrittweise reduzieren und das Düngen komplett einstellen. Die Blätter des Alpenveilchens verfärben sich ein in dieser Zeit gelb und fallen schließlich ab – ein natürlicher Prozess, der keine Besorgnis erfordert. Stellen Sie die Pflanze an einen kühlen, schattigen Ort, der vor direkter Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung geschützt ist. Geeignete Plätze sind beispielsweise ein schattiger Bereich im Garten, unter Sträuchern oder Bäumen, oder ein kühler Keller. Warten Sie, bis keine Gefahr von Nachtfrösten mehr besteht, bevor Sie die Pflanze nach draußen verlegen, typischerweise ab Mitte Mai. Ab September oder Oktober können Sie das Alpenveilchen wieder ins Haus holen und an einem hellen Standort platzieren.
Umtopfen
Alle zwei Jahre sollten Sie Ihr Alpenveilchen umtopfen, idealerweise im September, bevor die neue Blütezeit beginnt. Wählen Sie dazu einen Topf, der nur geringfügig größer ist als der bisherige. Dies verhindert, dass die Pflanze zu viel Energie in die Wurzelbildung investiert und sich stattdessen auf die Blüte konzentrieren kann. Alpenveilchen bevorzugen durchlässige Erde, daher sollten Sie Blumenerde verwenden, die gut drainiert ist. Eine Beimischung aus Tongranulat oder Sand kann die Drainage zusätzlich verbessern und Staunässe vermeiden. Achten Sie darauf, dass der neue Topf Drainagelöcher hat. Drücken Sie leicht auf die Topfränder und klopfen Sie den Wurzelballen vorsichtig heraus, um die Pflanze aus ihrem alten Topf zu lösen. Entfernen Sie lose und alte Erde von den Wurzeln, aber achten Sie darauf, die Knolle nicht zu beschädigen. Pflanzen Sie das Alpenveilchen in den neuen Topf und bedecken Sie es mit Erde, sodass etwa ein Drittel der Knolle aus der Erde herausschaut. Nach dem Umtopfen sollten Sie die Pflanze gut angießen und in den ersten Wochen etwas häufiger wässern, bis sie sich an den neuen Topf gewöhnt hat.
Vermehrung
Alpenveilchen können durch Samen oder Teilung der Knolle vermehrt werden. Die Vermehrung durch Samen ist etwas zeitaufwendiger, aber eine spannende Möglichkeit, neue Pflanzen zu ziehen. Säen Sie die Samen im Januar oder Februar in eine Saatschale mit einer Mischung aus Sand und Blumenerde und bedecken Sie die Samen mit einer etwa 1 cm dicken Erdschicht. Gießen Sie die Erde gleichmäßig an und decken Sie die Saatschale mit einer Haube ab, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Stellen Sie die Schale an einen dunklen, warmen Ort bei etwa 18–21 Grad Celsius. Nach etwa vier bis sechs Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge, es dauert jedoch ungefähr drei Jahre, bis die neuen Pflanzen das erste Mal blühen.
Eine einfachere Methode ist die Teilung der Knolle, die besonders während der Ruhezeit im Sommer sinnvoll ist. Graben Sie die Knolle vorsichtig aus und schneiden Sie sie mit einem scharfen Messer so durch, dass jede Hälfte mindestens eine Triebknospe enthält. Bestäuben Sie die Schnittstellen mit Holzkohlepulver oder Schwefel, um sie vor Pilzbefall zu schützen. Pflanzen Sie beide Knollenhälften wieder ein und gießen Sie sie mäßig an.
Schädlinge und Krankheiten
Alpenveilchen sind relativ empfindlich gegenüber verschiedenen Schädlingen und Krankheiten, die häufig durch suboptimale Standortbedingungen begünstigt werden. Zu den häufigsten Schädlingen gehören Spinnmilben und Blattläuse. Spinnmilben treten vor allem bei trockener und warmer Raumluft auf. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann vorbeugend wirken. Blattläuse können die jungen Triebe und Blätter schwächen. Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig und entfernen Sie befallene Teile.
Die Alpenveilchen können auch von verschiedenen Krankheiten betroffen sein, darunter Knollenfäule, Grauschimmel und Cyclamenwelke. Knollenfäule entsteht häufig durch zu nasses Substrat oder Gießen von oben. Gießen Sie immer von unten, indem Sie Wasser in einen Untersetzer geben. Grauschimmel zeigt sich durch faulende Blütenstiele und braune Blattflecken, die von einem grauen Schimmelrasen überzogen sind. Sorgen Sie für eine gute Belüftung und halten Sie die Raumtemperatur unter 20 Grad Celsius. Cyclamenwelke ist durch das plötzliche Welken der Blätter und Nekrosen an der Wurzelknolle gekennzeichnet. Eine befallene Pflanze kann in der Regel nicht gerettet werden.
Ein optimaler Standort und eine sorgfältige Pflege sind entscheidend, um das Risiko für Schädlinge und Krankheiten drastisch zu reduzieren. Verwenden Sie vorzugsweise abgestandenes, kalkfreies Wasser zum Gießen und achten Sie darauf, Ihr Alpenveilchen nicht direkter Sonnenstrahlung oder Zugluft auszusetzen.
Giftigkeit
Alpenveilchen sind in allen Pflanzenteilen giftig. Besonders hoch ist die Konzentration der giftigen Stoffe in der Knolle. Bereits eine kleine Menge kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Symptome einer Vergiftung umfassen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, neurologische Symptome wie Schwindel, Krämpfe und Lähmungserscheinungen sowie Atemprobleme. Auch der Hautkontakt mit dem Saft der Pflanze kann zu Hautreizungen führen. Um Unfälle zu vermeiden, sollten Sie Alpenveilchen stets außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platzieren. Achten Sie zudem darauf, sich nach der Gartenarbeit gründlich die Hände zu waschen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen.