Alpenveilchen

Alpenveilchen düngen: Wann und wie für optimale Blüte?

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Alpenveilchen benötigen während ihrer Blütezeit eine spezielle Pflege, zu der auch das richtige Düngen gehört. Dieser Artikel informiert über die optimale Nährstoffversorgung von Alpenveilchen für eine lange und ausgiebige Blüte.

Alpenveilchen Dünger
Alpenveilchen sollten vor allem im Herbst und im Frühjahr mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden

Zeitpunkt und Häufigkeit der Düngung

Alpenveilchen sollten vor allem während ihrer aktiven Wachstums- und Blütezeit gedüngt werden, die typischerweise von September bis April dauert. In dieser Phase benötigen die Pflanzen zusätzliche Nährstoffe, um ihr Blütenpotenzial voll auszuschöpfen. Eine regelmäßige Düngung alle zwei bis vier Wochen ist hierbei ausreichend. Verwenden Sie dazu flüssigen Blühpflanzendünger, den Sie immer in das Gießwasser mischen sollten, um die optimale Aufnahme durch die Wurzeln zu gewährleisten.

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Nach der Blütezeit ziehen sich Alpenveilchen in eine Ruhephase zurück, die in der Regel von Mai bis August anhält. Während dieser Zeit sollten Sie die Düngung vollständig einstellen, da die Pflanzen keine zusätzlichen Nährstoffe benötigen und sich erholen sollen. Reduzieren Sie auch die Wassergaben entsprechend, um die Knollen vor Überwässerung zu schützen.

Auswahl des Düngers

Für die optimale Versorgung Ihrer Alpenveilchen ist es entscheidend, den richtigen Dünger auszuwählen. Spezielle Blühpflanzendünger eignen sich besonders gut, da sie ein ausgewogenes Verhältnis der benötigten Makro- und Mikronährstoffe enthalten.

Ein ausgewogener Blühpflanzendünger sollte folgende Nährstoffe umfassen:

  • Makronährstoffe: Stickstoff (N) fördert das Blattwachstum, Phosphor (P) unterstützt die Blütenbildung und Wurzelentwicklung, und Kalium (K) stärkt die allgemeine Widerstandsfähigkeit der Pflanze.
  • Mikronährstoffe: Eisen (Fe) ist wichtig für die Chlorophyllbildung und damit für grüne Blätter, Mangan (Mn) beteiligt sich an der Photosynthese und Zink (Zn) unterstützt das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze.

Sollten Sie einen Universaldünger verwenden, achten Sie darauf, die Dosierung anzupassen. Ein Überangebot an bestimmten Nährstoffen kann genauso schädlich sein wie ein Nährstoffmangel. Für eine gleichmäßige und kontinuierliche Nährstoffzufuhr können Sie auch Langzeitdünger überlegen, die die Nährstoffe langsam freisetzen und so die Pflege erleichtern.

Flüssigdünger vs. Langzeitdünger

Bei der Wahl zwischen Flüssigdünger und Langzeitdünger für Ihre Alpenveilchen spielt die persönliche Vorliebe und der Pflegeaufwand eine zentrale Rolle.

Flüssigdünger

Flüssigdünger bietet eine schnelle Nährstoffzufuhr, da die Nährstoffe unmittelbar über das Gießwasser zu den Wurzeln der Pflanze gelangen. Damit können die Alpenveilchen schnell von einer verbesserten Nährstoffverfügbarkeit profitieren. Dabei ist die Dosierung relativ einfach zu steuern, was besonders praktisch ist, um auf akute Nährstoffmängel zu reagieren. Ein Nachteil ist jedoch die Notwendigkeit einer regelmäßigen Anwendung, meist alle zwei Wochen, um eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen.

Langzeitdünger

Langzeitdünger setzt die Nährstoffe über einen längeren Zeitraum kontinuierlich frei, was den Pflegeaufwand erheblich reduziert. Diese Düngerart eignet sich besonders gut für Garten- oder Terrassenpflanzen sowie für die Zimmerkultur über die Sommermonate. Erhältlich als Granulat, Stäbchen oder Pellets, wird Langzeitdünger meist im Frühjahr ausgebracht und muss nur alle zwei bis sechs Monate erneuert werden. Ein Nachteil ist die langsame Anfangswirkung, was das schnelle Reagieren auf akute Nährstoffmängel erschwert.

Oftmals kann eine Kombination aus beiden Düngertypen die optimalen Wachstumsbedingungen für Ihre Alpenveilchen schaffen. Sie können während der aktiven Wachstumsphase Flüssigdünger verwenden, um schnell Nährstoffe zuzuführen, und zusätzlich Langzeitdünger einsetzen, um eine langfristige Versorgung sicherzustellen.

Düngung während der Ruhephase

Während der Sommermonate, wenn Alpenveilchen ihre Blätter abwerfen und in die Ruhephase eintreten, sollten Sie das Düngen vollständig einstellen. Diese Zeitspanne dient der Pflanze zur Erholung. Anstatt zusätzliche Nährstoffe zuzuführen, ist es wichtig, die Wassergaben zu reduzieren und die Erde zwischen den Wassergaben leicht austrocknen zu lassen. Dies verhindert eine Überwässerung und unterstützt eine optimale Regeneration. Platzieren Sie die Pflanze an einem kühlen, schattigen Ort, aber achten Sie darauf, dass etwas Licht vorhanden ist, um die Pflanze gesund zu erhalten. Sobald im Herbst das neue Wachstum einsetzt, können Sie die Bewässerung allmählich wieder erhöhen.

Fehler beim Düngen vermeiden

Beim Düngen von Alpenveilchen können einige typische Fehler leicht vermieden werden, um die Gesundheit und Blütenpracht der Pflanzen nicht zu gefährden. Hier sind die wichtigsten Punkte, die Sie beachten sollten:

Richtige Dosierung

Alpenveilchen reagieren empfindlich auf eine zu hohe Nährstoffkonzentration im Boden. Vermeiden Sie daher Überdüngung, indem Sie die auf der Düngerpackung angegebenen Mengen nicht überschreiten. Eine Überdüngung kann zu Wurzelverbrennungen und Blattverfärbungen führen, was die Pflanze dauerhaft schädigen kann.

Düngen auf feuchte Erde

Düngen Sie Ihre Alpenveilchen niemals auf trockene Erde, da dies die Wurzeln verbrennen kann. Achten Sie darauf, die Erde vor der Düngung leicht zu befeuchten. Dies sorgt dafür, dass die Nährstoffe gleichmäßig verteilt und besser aufgenommen werden können.

Kontrolle des pH-Werts

Die optimale Aufnahme von Nährstoffen erfolgt bei einem pH-Wert des Bodens zwischen 6,0 und 6,5. Überprüfen Sie den Boden regelmäßig auf seinen pH-Wert und passen Sie ihn gegebenenfalls an. Ein falscher pH-Wert kann die Effizienz der Düngung verringern und zu Mangelerscheinungen führen.

Standortbedingungen berücksichtigen

Alpenveilchen bevorzugen einen kühlen und hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zu warme Temperaturen können die Pflanze stressen und ihre Fähigkeit zur Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Platzieren Sie die Pflanze idealerweise bei Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad Celsius.

Kein Dünger in der Ruhephase

Während der Ruhephase, die von Mai bis August dauert, sollten Sie auf Düngergaben verzichten. In dieser Zeit benötigt die Pflanze keine zusätzlichen Nährstoffe. Reduzieren Sie die Wassergaben und lassen Sie die Erde zwischen dem Gießen leicht austrocknen, um Fäulnis zu vermeiden.

Regelmäßige Bodenlockerung

Lockern Sie die Erde regelmäßig auf, um eine gute Belüftung der Wurzeln zu gewährleisten und die Aufnahmefähigkeit für Wasser und Nährstoffe zu verbessern. Verdichtete Böden können die Wurzeln stressen und die Effizienz der Düngung mindern.

Anzeichen für Nährstoffmangel

Alpenveilchen sind empfindliche Pflanzen, die auf Nährstoffmängel schnell mit sichtbaren Symptomen reagieren. Damit Sie Ihre Pflanzen rechtzeitig unterstützen können, sollten Sie auf folgende Anzeichen achten:

  • Chlorosen (Gelbfärbung der Blätter): Eine Gelbfärbung der Blätter, besonders bei den jungen Blättern, kann auf einen Eisenmangel hinweisen. Wenn die gesamte Blattfläche betroffen ist und zudem Kümmerwuchs auftritt, könnte ein Schwefelmangel vorliegen.
  • Blassgrüne oder bläulich-violette Blätter: Blassgrüne Blätter oder violett gefärbte Stiele deuten häufig auf Phosphormangel hin. Eine unzureichende Phosphorversorgung kann besonders in Kombination mit Kälte auftreten.
  • Verminderte Blütenbildung: Ein Mangel an Phosphor und Kalium kann zu einer schlechten oder fehlenden Blütenbildung führen. Dies zeigt sich oft durch weniger Blüten oder kleinere, farblich unattraktive Blüten.
  • Schwaches Wachstum und blasse Verfärbungen: Diese Symptome können auf Stickstoffmangel hinweisen, der die allgemeine Vitalität der Pflanze beeinträchtigt.
  • Verkrüppelte Blätter und dunkle Flecken: Solche Symptome können Anzeichen für Mangan- oder Zinkmangel sein. Diese Mangelerscheinungen können auch zu einer Unterentwicklung der Pflanze führen.

Achten Sie darauf, diese Mängel frühzeitig zu erkennen und gezielt zu beheben, damit Ihre Alpenveilchen gesund wachsen und üppig blühen können. Verwenden Sie daher einen ausgewogenen Dünger, der sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe enthält.

Bilder: Micaela-Lafferty_1995 / iStockphoto