Alpenveilchen

Alpenveilchen draussen: So gedeihen sie auch im Garten

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Winterharte Alpenveilchen bringen Farbe in schattige Gartenbereiche und erfreuen über verschiedene Jahreszeiten hinweg mit ihrer Blütenpracht. Dieser Artikel liefert Informationen zu geeigneten Sorten, Standortbedingungen, Pflanzung, Pflege und Vermehrung sowie wichtigen Hinweisen zur Giftigkeit.

Alpenveilchen im Garten
Nur wenige Alpenveilchen-Sorten können dauerhaft bei uns draußen überleben

Winterharte Alpenveilchen-Sorten

Während Zimmer-Alpenveilchen für den Innenbereich konzipiert sind, gibt es einige frostresistente Sorten, die sich bestens für den Garten eignen. Diese winterharten Alpenveilchen bieten ein farbenfrohes Schauspiel über verschiedene Jahreszeiten hinweg. Zu den bekanntesten und robustesten Sorten zählen:

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1. Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium):

  • Blütezeit: Ende August bis Oktober
  • Blütenfarbe: Weiß bis Rosa
  • Eigenschaften: Efeuähnliche Blätter, äußerst frostbeständig
  • Besondere Hinweise: Diese Sorte zieht im Sommer ihr Laub ein und treibt im Herbst wieder aus. Ideal für Standorte unter Laubgehölzen.

2. Europäisches Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens):

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Blütenfarbe: Karminrot
  • Eigenschaften: Immergrüne Blätter mit purpurfarbener Unterseite und silbrig gemusterter Oberseite
  • Besondere Hinweise: Diese Art ist auch unter extremen Wetterbedingungen robust und findet häufig Einsatz in Steingärten.

3. Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum):

  • Blütezeit: Dezember (bei mildem Wetter) bis März
  • Blütenfarbe: Violett bis Karminrot
  • Eigenschaften: Herzförmige Blätter, die bereits im Herbst erscheinen und schnell dichte Blütenteppiche bilden
  • Besondere Hinweise: Ein warmer, geschützter Standort im Garten ist optimal, wobei der Boden im Sommer nicht vollkommen austrocknen sollte.

Alle winterharten Alpenveilchen sind mehrjährig und verwildern mit der Zeit, wodurch sie im Garten dichte Blütenteppiche bilden können. Sie sind ideal für halbschattige Standorte und bevorzugen humusreichen, kalkhaltigen Boden. Jungpflanzen oder neu gesetzte Knollen sollten in den ersten Wintern einen leichten Schutz aus Reisig oder Laub erhalten, um bestmöglich vor starkem Frost geschützt zu sein.

Standortbedingungen für Alpenveilchen im Freien

Für ein gesundes Wachstum der Alpenveilchen im Freien ist die Wahl des geeigneten Standorts entscheidend. Die Pflanzen bevorzugen halbschattige bis schattige Lagen, die gegen direkte Sonneneinstrahlung und extreme Witterungsbedingungen geschützt sind. Bereiche unter Laubgehölzen sind ideal, da diese im Sommer Schatten spenden und im Winter genügend Licht durchlassen.

Der Boden sollte humusreich, leicht kalkhaltig und gut durchlässig sein. Achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht, da dies die empfindlichen Knollen schädigen kann. Eine gleichmäßige, mäßige Feuchtigkeit des Bodens ist ideal, wobei im Sommer eine gewisse Trockenheit akzeptabel ist. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius sind optimal für das gesunde Wachstum der Pflanzen.

Ein leicht geschützter Platz, der vor extremen Witterungsbedingungen wie starkem Wind oder heftigen Regenfällen bewahrt wird, ist für Alpenveilchen im Garten ideal. Wenn Sie diese Standortbedingungen beachten, können Sie viele Jahre Freude an der robusten Blütenpracht Ihrer Alpenveilchen haben.

Alpenveilchen im Garten pflanzen

Um winterharte Alpenveilchen erfolgreich im Garten zu pflanzen, sollten Sie den optimalen Zeitpunkt und die richtigen Techniken beachten:

Bester Pflanzzeitpunkt:

Ideal ist der Herbst, besonders die Monate September und Oktober, damit die Pflanzen genügend Zeit haben, vor dem Winter einzuwurzeln.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Pflanzen:

1. Standort wählen:

  • Suchen Sie einen halbschattigen, geschützten Platz aus, der vor direkter Sonne und starken Windböen geschützt ist. Ideal sind Bereiche unter Laubgehölzen.

2. Boden vorbereiten:

  • Der Boden sollte humusreich, leicht kalkhaltig und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Mischen Sie ggf. Kies oder Sand unter die Erde, um die Drainage zu verbessern.

3. Pflanzlöcher ausheben:

  • Graben Sie flache Pflanzlöcher, die etwa doppelt so breit wie die Knollen sind und 5-10 cm tief, je nach Größe der Knollen.

4. Alpenveilchen einsetzen:

  • Setzen Sie die Knollen mit der Oberseite nach oben in die Pflanzlöcher. Beim Europäischen Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) sollten die Wurzeln nach oben zeigen.

5. Mit Erde bedecken:

  • Bedecken Sie die Knollen mit etwa 2-3 cm Erde und drücken Sie die Erde leicht an, damit die Knollen festen Bodenkontakt haben.

6. Angießen:

  • Gießen Sie die frisch gepflanzten Alpenveilchen gründlich an, um den Bodensatz um die Knollen zu festigen und das Anwurzeln zu erleichtern.

Winterschutz:

Gerade in den ersten Wintern nach der Pflanzung empfiehlt es sich, die Alpenveilchen mit einer Mulchschicht aus Laub oder Reisig zu schützen, um sie vor starkem Frost zu bewahren.

Pflege von Alpenveilchen im Freien

Winterharte Alpenveilchen sind pflegeleicht, dennoch sollten einige wichtige Pflegemaßnahmen beachtet werden, um ein langes und gesundes Pflanzenleben zu gewährleisten.

Gießen:

Achten Sie darauf, Alpenveilchen im Freien regelmäßig zu gießen, besonders in Trockenperioden. Der Boden sollte stets feucht, aber niemals richtig nass sein, um Staunässe zu vermeiden. Gießen Sie am besten nahe am Boden, um Wasseransammlungen auf den Blüten zu vermeiden.

Düngen:

Im Allgemeinen benötigen Alpenveilchen im Garten keine zusätzliche Düngung. Wenn Sie dennoch düngen möchten, verwenden Sie im Frühjahr einen organischen Langzeitdünger, um das Wachstum zu unterstützen.

Bodenpflege:

Lockern Sie den Boden gelegentlich auf, um eine gute Belüftung und Drainage zu gewährleisten. Besonders in regenreichen Perioden sollten Sie darauf achten, dass der Boden gut durchlässig bleibt, um Wurzelfäule zu verhindern.

Ruhephase beachten:

Während der Sommermonate treten viele Alpenveilchen in eine Ruhephase ein und ziehen ihre Blätter ein. In dieser Zeit ist weniger Wasser nötig, um das Risiko von Staunässe zu minimieren. Eine dünne Mulchschicht kann hier hilfreich sein, um die Erdfeuchtigkeit zu halten und Unkrautwachstum zu reduzieren.

Winterschutz:

Obwohl viele Alpenveilchen frostbeständig sind, ist es ratsam, jungen Pflanzen in den ersten Wintern einen leichten Winterschutz zu bieten. Bedecken Sie die Pflanzen mit einer Schicht aus Laub oder Reisig, um sie vor extremen Temperaturen zu schützen.

Krankheiten und Schädlinge:

Regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge wie Blattläuse oder Spinnmilben sind sinnvoll. Sollten Sie Anzeichen eines Befalls entdecken, entfernen Sie die betroffenen Pflanzenteile und behandeln Sie die Pflanzen bei Bedarf mit einem biologischen Pflanzenschutzmittel.

Vermehrung von Alpenveilchen

Die Vermehrung von Alpenveilchen lässt sich auf verschiedene Weisen durchführen, wobei die Aussaat von Samen durch die Pflanze selbst eine natürliche Methode darstellt.

Natürliche Selbstvermehrung

Viele winterharte Alpenveilchen, wie das Herbst-Alpenveilchen, samen sich selbst aus, wenn Sie die Samen reifen lassen. Die Pflanze „bohrt“ die Samenkapseln halb in die Erde, was zur Bildung von neuen Pflanzenteppichen führt. Diese Methode ist besonders pflegeleicht und effektiv.

Vermehrung durch Aussaat

Für eine gezielte Vermehrung können Sie die Samen der Alpenveilchen manuell aussäen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Reife Samen ernten: Lassen Sie die Samenkapseln an der Pflanze ausreifen und ernten Sie die Samen, sobald sie sich öffnen.
  2. Samen vorbereiten: Säen Sie die frischen Samen direkt in Schalen mit einem Substrat aus Blumenerde und Sand.
  3. Aussaatbedingungen: Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und stellen Sie das Gefäß an einen dunklen, warmen Ort, da Alpenveilchen Dunkelkeimer sind.
  4. Keimung und Pflege: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Die Keimung erfolgt nach etwa vier bis sechs Wochen. Sämlinge sollten eine gleichmäßige, mäßige Feuchtigkeit erhalten und nach dem Keimen an einen helleren Ort gebracht werden.
  5. Umpflanzen: Sobald die Pflänzchen kräftig genug sind, können Sie sie in den Garten oder in einzelne Töpfe umpflanzen. Planen Sie ausreichend Platz für deren Wachstum ein.

Vermehrung durch Teilung

Eine weitere Methode besteht in der Teilung der Pflanze. Dies ist besonders bei älteren Pflanzen ratsam:

  1. Pflanze ausgraben: Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus.
  2. Knollen teilen: Teilen Sie die Knollen mit einem scharfen Messer in mehrere Stücke, wobei jedes Stück mindestens ein Auge (Knospe) haben sollte.
  3. Teilstücke einpflanzen: Pflanzen Sie die einzelnen Teile an geeigneten Stellen im Garten ein und bedecken sie die Knollen leicht mit Erde.

Mit diesen Methoden können Sie Ihre winterharten Alpenveilchen erfolgreich vermehren und Ihr Garten bildet mit der Zeit dekorative Blütenteppiche.

Giftigkeit von Alpenveilchen

Alpenveilchen sind in allen Pflanzenteilen, insbesondere in den Knollen, stark giftig. Bereits geringe Mengen, etwa 0,2 Gramm der Knolle, können schwere Vergiftungssymptome auslösen, die von Übelkeit und Erbrechen über Durchfall und Schweißausbrüche bis hin zu Krämpfen und Lähmungen der Atemwege reichen. Der Konsum von mehr als acht Gramm kann sogar tödlich sein.

Achten Sie daher darauf, die Pflanzen außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren zu halten. Wenn Blätter oder Knollen verzehrt werden, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe suchen. Nach Kontakt mit den Pflanzenteilen waschen Sie sich gründlich die Hände, um das Risiko einer Aufnahme über den Mund zu minimieren.

Die Bitterkeit der Pflanzenteile bietet einen natürlichen Schutz gegen Fressfeinde, dennoch ist besondere Vorsicht geboten. Beachten Sie diese Hinweise, um Vergiftungen zu vermeiden und dennoch die Schönheit Ihrer Alpenveilchen sorgenfrei genießen zu können.

Bilder: PatrikStedrak / iStockphoto