Alpenveilchen

Alpenveilchen verblüht: Tipps zum Pflegen & Vermehren

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Alpenveilchen erfreuen mit ihrer Blütenpracht über Monate hinweg. Damit die Knollenpflanze auch im nächsten Jahr üppig blüht, benötigt sie nach der Blüte eine Ruhephase und die richtige Pflege. Dieser Artikel erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Alpenveilchen nach der Blüte optimal versorgen und auf die nächste Blüte vorbereiten.

Alpenveilchen nach der Blüte
Nach der Blüte kann das Alpenveilchen ausgepflanzt werden

Maßnahmen nach dem Verblühen

Alpenveilchen sind mehrjährige Pflanzen, die bei richtiger Pflege viele Jahre mit ihrer Blütenpracht begeistern können. Nach der Blütezeit, die in der Regel von September bis April dauert, benötigt das Alpenveilchen eine Ruhephase, um sich zu regenerieren. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie nach dem Verblühen der Pflanze beachten sollten.

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Verwelkte Blüten und Blätter entfernen

Entfernen Sie verwelkte Blüten und vergilbte Blätter durch vorsichtiges Herausdrehen am Stielansatz. Schneiden Sie die Pflanzenreste nicht ab, da die verbleibenden Stielenden leicht faulen können. Diese Maßnahme verhindert Fäulnis und schafft Platz für neue Knospen.

Gießen und Düngen reduzieren

Nach der Blütezeit sollten Sie die Wassergaben schrittweise reduzieren und die Düngung vollständig einstellen. Während der Ruhephase, die üblicherweise im Mai beginnt, benötigt die Pflanze nur sehr wenig Wasser. Gießen Sie nur so viel, dass die Knolle nicht vollständig austrocknet.

Sommer-Standort

Stellen Sie das Alpenveilchen während der Ruhephase an einen kühlen, schattigen Ort. Ein geschützter Platz im Freien, beispielsweise unter einem Baum oder Strauch, ist ideal. Wenn Sie keinen Garten haben, eignet sich ein kühler Raum im Haus wie ein unbeheiztes Treppenhaus oder der Keller.

Pflege nach dem Einziehen

Ab Mai beginnen die Blätter zu vergilben, ein Zeichen dafür, dass die Pflanze Energie in die Knolle zurückzieht. Dies ist ein natürlicher Prozess und kein Grund zur Sorge. Lassen Sie die Pflanze vollständig einziehen, indem Sie die Wassergaben weiter reduzieren. Während dieser Phase ist es wichtig, die Erde nur minimal feucht zu halten, um die Knolle vor dem Austrocknen zu bewahren.

Indem Sie diese Maßnahmen befolgen, unterstützen Sie Ihr Alpenveilchen optimal in seiner Ruhephase. Dies hilft der Pflanze, genug Kraft zu sammeln und bei den ersten Anzeichen kühlerer Temperaturen im Herbst wieder mit neuer Blütenpracht zu erwachen.

Vorbereitung auf die nächste Blüte

Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, erwacht das Alpenveilchen aus seiner Ruhephase und beginnt, neue Triebe zu bilden. Um sicherzustellen, dass Ihr Alpenveilchen gesund und kräftig blüht, sind einige vorbereitende Maßnahmen notwendig.

Umtopfen

Ein regelmäßiges Umtopfen fördert das Wachstum und die Blühkraft des Alpenveilchens. Alle zwei Jahre, idealerweise im September, sollten Sie das Alpenveilchen in neue Erde setzen. Wählen Sie einen Topf, der nur geringfügig größer ist als der vorherige. Verwenden Sie hochwertige Blumenerde, die gut durchlässig ist, eventuell aufgelockert mit Perlite oder Sand. Achten Sie darauf, dass die Knolle etwa zu einem Drittel aus der Erde herausschaut. Dies verhindert Fäulnis und fördert die Luftzirkulation um die Knolle.

Standort und Pflege

Das Alpenveilchen bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Platz an einem Ost- oder Westfenster ist ideal. Vermeiden Sie Heizungsluft, da diese die Pflanze austrocknen kann. Beginnen Sie nach der Ruhephase wieder mit regelmäßigen Wassergaben. Gießen Sie sparsam und vermeiden Sie Staunässe; ein Gießen von unten ist hier hilfreich. Dünger sollte alle zwei Wochen in schwacher Konzentration verabreicht werden, um die Pflanze mit notwendigen Nährstoffen zu versorgen.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Optimale Temperaturen für das Alpenveilchen liegen zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Die Umgebung sollte kühl sein, denn zu warme Bedingungen verkürzen die Blütezeit erheblich. Um die notwendige Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, können Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser besprühen oder den Topf auf eine Schale mit feuchten Kieselsteinen stellen. Dies schafft ein günstiges Mikroklima und beugt der Austrocknung vor.

Vorbereitung für den Winter

Vor dem Wintereinbruch sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Alpenveilchen gut vorbereitet ist. Die Pflanze benötigt in dieser Zeit weniger Wasser, aber die Erde sollte nicht komplett austrocknen. Stellen Sie die Pflanze an einen Ort, wo die Temperaturen nicht unter den Gefrierpunkt fallen. Ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist weiterhin wichtig.

Durch diese Schritte können Sie dazu beitragen, dass Ihr Alpenveilchen gut auf die nächste Blüte vorbereitet ist und Sie sich weiterhin an den farbenfrohen Blüten erfreuen können.

Schädlinge und Krankheiten

Alpenveilchen sind zwar relativ robuste Pflanzen, können aber dennoch von einigen Schädlingen und Krankheiten betroffen sein, besonders wenn die Pflegebedingungen nicht optimal sind. Hier sind die häufigsten Probleme und Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung:

Blattläuse und Thripse

Blattläuse und Thripse sind saugende Insekten, die den Pflanzensaft aufnehmen und so Wachstumsstörungen und deformierte Blätter verursachen können. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Im Falle eines Befalls hilft oft das Abwaschen der Pflanze mit einer milden Seifenlösung. Bei starkem Befall können auch biologische Insektizide zum Einsatz kommen.

Spinnmilben

Spinnmilben treten vor allem bei zu trockener und warmer Raumluft auf. Sie saugen ebenfalls Pflanzensaft und hinterlassen feine Gespinste an den Blattunterseiten. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Pflanze und lüften Sie den Raum regelmäßig. Bei starkem Befall hilft das Abduschen der Pflanze oder der Einsatz von Raubmilben als biologische Bekämpfung.

Dickmaulrüssler und Cyclamenmilben

Die Larven des Dickmaulrüsslers fressen Wurzeln und Knollen, was zu erheblichen Schäden führen kann. Sammeln Sie die Larven von den Pflanzen ab, um weitere Schäden zu verhindern. Cyclamenmilben befallen vor allem frische Triebe und später auch die Wurzelknolle. Sie hinterlassen Fraßspuren auf Blüten und Blättern. Ein Umtopfen der Pflanze kann hier Abhilfe schaffen, da die Milben nur schwer zu bekämpfen sind.

Grauschimmel (Botrytis)

Grauschimmel tritt häufig bei zu feuchter Erde und hoher Luftfeuchtigkeit auf und zeigt sich durch einen grauen, schimmelartigen Belag auf Blättern und Blüten. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und sorgen Sie für gute Belüftung. Reduzieren Sie die Bewässerung und lüften Sie regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.

Knollenfäule

Knollenfäule entsteht häufig durch übermäßiges Gießen und Staunässe und ist an einem unangenehmen feuchten Geruch sowie an der matschigen Konsistenz der Knolle zu erkennen. Eine Rettung befallener Pflanzen ist meist nicht möglich. Gießen Sie daher stets von unten und vermeiden Sie, dass die Knolle im Wasser steht. Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Pflanzenteile, um die Gefahr zu minimieren.

Cyclamenwelke

Cyclamenwelke ist eine Pilzerkrankung, bei der die Blätter welk werden und die Wurzelknolle Nekrosen entwickelt. Eine Bekämpfung ist schwierig, daher ist Vorbeugung durch optimale Pflegebedingungen der beste Schutz. Verwenden Sie gut durchlässige Erde und vermeiden Sie Staunässe.

Indem Sie Ihr Alpenveilchen regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten kontrollieren und optimale Pflegebedingungen schaffen, erhöhen Sie die Lebensdauer und Blühfreude Ihrer Pflanze erheblich.

Bilder: ArtesiaWells / iStockphoto