Alpenveilchen vermehren: So gelingt die Nachzucht
Alpenveilchen lassen sich durch Aussaat und Teilung vermehren. Dieser Artikel gibt eine detaillierte Anleitung für die Vermehrung, Pflege und den Umgang mit Problemen bei der Kultivierung.
Aussaat von Alpenveilchen
Die Aussaat von Alpenveilchen ist eine effektive Methode zur Vermehrung und erfordert präzises Vorgehen. Sammeln Sie die Samen ab Mai oder Juni aus den reifen Kapseln und lassen Sie sie mindestens einen Tag trocknen. Dies erleichtert die spätere Keimung.
Weichen Sie die Samen mehrere Stunden in Wasser ein, um die Keimung zu beschleunigen. Bereiten Sie eine Saatschale oder Töpfe mit Anzuchterde oder einem Gemisch aus Blumenerde und Sand vor. Verteilen Sie die eingeweichten Samen gleichmäßig auf der Erde und bedecken Sie sie mit einer etwa 0,5 cm dicken Erdschicht, da Alpenveilchen Dunkelkeimer sind.
Befeuchten Sie die Erde gründlich mit einem Wasserzerstäuber und halten Sie sie während der gesamten Keimzeit durchgehend leicht feucht. Platzieren Sie die Schalen oder Töpfe an einem hellen Ort mit Temperaturen um 20 Grad Celsius. Nach etwa vier bis sechs Wochen sollten die ersten Keimlinge erscheinen.
Sobald die Keimlinge die ersten Blätter ausgebildet haben, vereinzeln Sie die jungen Pflanzen behutsam und setzen Sie sie in eigene Töpfe um. Alpenveilchen, die aus Samen gezogen wurden, blühen in der Regel erst nach etwa drei Jahren.
Teilung von Alpenveilchenknollen
Die Teilung der Knollen ist eine effektive Methode zur Vermehrung älterer Alpenveilchenpflanzen, insbesondere des Efeublättrigen Alpenveilchens (Cyclamen hederifolium). Gehen Sie sorgfältig vor:
1. Vorbereitung und Sicherheit:
- Tragen Sie Gartenhandschuhe, da die Knollen giftig sind und Hautirritationen verursachen können. Heben Sie die Knolle vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde und entfernen Sie anhaftende Erde.
2. Untersuchung und Teilung:
- Suchen Sie nach Triebknospen auf der Knolle. Diese kleinen, runden Verdickungen sind entscheidend für die erfolgreiche Teilung. Schneiden Sie die Knolle mit einem scharfen, sauberen Messer so, dass jede Hälfte mindestens eine Triebknospe enthält.
3. Vorbeugung von Infektionen:
- Bestreuen Sie die Schnittflächen der geteilten Knollen mit Aktivkohle oder Schwefelpulver, um sie vor Fäulnis oder Pilzbefall zu schützen.
4. Einpflanzen der Knollenhälften:
- Pflanzen Sie die Knollenhälften an einem hellen bis halbschattigen Standort in die Erde. Gießen Sie die Pflanzen mäßig, sodass die Erde gut durchfeuchtet, aber nicht staunass ist.
5. Pflege im ersten Winter:
- Schützen Sie die jungen Pflanzen im ersten Winter gut vor Frost, indem Sie Mulch oder ähnliches Material zur Abdeckung verwenden.
Durch diese sorgfältigen Schritte fördern Sie eine gesunde Entwicklung und ein kräftiges Wachstum der neuen Alpenveilchen.
Vermehrung von Zimmer-Alpenveilchen
Zimmer-Alpenveilchen vermehren sich am einfachsten durch Aussaat. Verwenden Sie frische Samen bei einer Bodentemperatur von 16 bis 20 Grad Celsius. Achten Sie darauf, dass die Samen im Dunkeln keimen. Nach vier bis sechs Wochen sollten die ersten Keimlinge erscheinen.
Auch die Teilung ist bei älteren Pflanzen möglich. Tragen Sie dabei Handschuhe, da alle Pflanzenteile giftig sind:
- Heben Sie die Knolle vorsichtig aus der Erde und entfernen Sie anhaftende Erde.
- Schneiden Sie die Knolle mit einem scharfen Messer so, dass jede Hälfte mindestens eine Triebknospe enthält.
- Bestreuen Sie die Schnittstellen mit Aktivkohle, um Infektionen vorzubeugen.
- Pflanzen Sie die Knollenhälften in frisches Substrat und gießen Sie diese mäßig.
Damit Ihre Zimmer-Alpenveilchen jährlich prächtig blühen, ist eine sorgfältige Überwinterung erforderlich:
- Nach der Blüte: Entfernen Sie alle vertrockneten Stängel und Blätter.
- Ruhephase: Stellen Sie das Gießen und Düngen ein und lassen Sie die Pflanze ruhen, bis die Blätter verwelkt sind.
- Lagerung: Bewahren Sie die Knolle an einem kühlen, schattigen Ort auf.
- Vorbereitung auf die neue Saison: Topfen Sie die Knolle im September in frisches Substrat um und nehmen Sie das regelmäßige Gießen und Düngen wieder auf.
- Standort: Stellen Sie das Zimmer-Alpenveilchen wieder an einen hellen, kühlen Standort.
Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Zimmer-Alpenveilchen gesund wachsen und viele Jahre Freude bereiten.
Fehlende oder eingehende Blüten
Fehlende oder eingehende Blüten bei Alpenveilchen deuten häufig auf Pflegefehler hin. Zu hohe Temperaturen können die Blütenbildung verhindern. Stellen Sie die Pflanze an einen kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 12 und 18 Grad Celsius.
Achten Sie auf gleichmäßige, aber sparsame Wassergaben. Gießen Sie nur, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, und vermeiden Sie Staunässe. Gießen Sie vorzugsweise von unten, indem Sie den Topf in eine Schale mit Wasser stellen und die Pflanze das benötigte Wasser aufsaugen lassen. Entfernen Sie überschüssiges Wasser nach etwa 30 Minuten.
Schrumpelige oder schlaffe Blütenstiele weisen auf Wassermangel hin. Achten Sie darauf, dass die Blütenstiele aufrecht stehen. Bei Laubverlust lassen Sie den Topfballen vollständig abtrocknen, bevor Sie erneut gießen. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann ebenfalls problematisch sein, da sie Schimmel begünstigen kann.
Beachten Sie diese Pflegetipps, um die Blühfähigkeit Ihrer Alpenveilchen zu verbessern und eine üppige Blüte zu fördern.