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Raupen an Tomaten: So wirst du sie los!

Die unscheinbare Gemüseeule ist ein häufiger Schädling im Gemüsegarten und kann beträchtliche Schäden an Tomaten und anderen Pflanzen verursachen. Dieser Artikel beleuchtet den Lebenszyklus des Schädlings, typische Symptome und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung.

Gemüseeule - der Übeltäter im Tomatenbeet

Die Gemüseeule legt im Sommer bis zu 300 Eier pro Pflanze ab

Gemüseeule – der Übeltäter im Tomatenbeet

Die Gemüseeule (Lacanobia oleracea) ist ein weit verbreiteter Nachtfalter in Europa, oft unscheinbar und leicht zu übersehen. In den Monaten von Mai bis September legen die braunen Falter ihre Eier an Blättern und Stängeln von Tomatenpflanzen sowie anderen Gemüsesorten ab. Ein weiblicher Falter kann bis zu 300 gut versteckte Eier auf der Blattunterseite ablegen. Innerhalb einer Woche schlüpfen die Raupen, die sofort mit dem Fressen beginnen.

Verhalten und Lebenszyklus

Verhalten und Lebenszyklus

Eine frühzeitige Erkennung der Raupen verhindert erhebliche Schäden an den Pflanzen

Die Raupen der Gemüseeule durchlaufen sechs Larvenstadien und verpuppen sich nach etwa einem Monat. Sie fressen hauptsächlich nachts und hinterlassen charakteristische Löcher an Blättern und Früchten sowie größere Mengen Kot. Das schnelle Wachstum und die hohe Mobilität der Raupen erfordern eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung, um größere Schäden zu vermeiden.

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Vorlieben und Schäden

Vorlieben und Schäden

Raupen der Gemüseeule schädigen nicht nur Blätter, sondern auch die Früchte

Raupen der Gemüseeule haben eine besondere Vorliebe für reife Früchte, was sie für Tomatenkulturen besonders problematisch macht. Neben Tomaten sind auch Paprika, Chilischoten und andere Pflanzenarten betroffen. Die Raupen nagen nicht nur an den Blättern, sondern bohren sich auch in die Früchte, oft bis zur Aushöhlung. Dies kann dazu führen, dass ganze Pflanzen umfallen, wenn die Stängel stark beschädigt werden.

Tipps zur Schadensbegrenzung

Um die Schäden durch die Gemüseeule zu minimieren, sollten Sie regelmäßig Ihre Pflanzen kontrollieren und bei Verdacht auf Befall rasch handeln:

  • Schützen Sie die Pflanzen mit engmaschigen Insektennetzen
  • Setzen Sie die Tomaten in Mischkultur mit abschreckenden Pflanzen wie Borretsch
  • Nutzen Sie biologische Bekämpfungsmethoden wie Neemöl oder Bacillus thuringiensis

Durch eine integrierte Herangehensweise an Pflanzenschutz und -pflege können Sie Ihre Tomatenkulturen weitestgehend vor den gefräßigen Raupen der Gemüseeule schützen. Regelmäßige Kontrollen und das Wissen über die Lebensweise des Schädlings sind hierfür unerlässlich.

Gemüseeulen-Raupen bekämpfen

Zur Bekämpfung der Gemüseeulen-Raupen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Eine Kombination aus direkten und präventiven Maßnahmen maximiert die Wirksamkeit und schützt Ihre Tomatenpflanzen langfristig.

Raupen absammeln

Sammeln Sie die Raupen früh am Morgen ab, da sie zu dieser Zeit weniger aktiv sind. Kontrollieren Sie gründlich die Blätter und Blüten Ihrer Tomatenpflanzen und siedeln Sie die abgesammelten Raupen auf ungewünschte Pflanzen wie Brennnesseln um.

Bacillus thuringiensis einsetzen

Bacillus thuringiensis einsetzen

Bacillus thuringiensis ist ein bewährtes Mittel gegen Raupen im Tomatenbeet

Das Bakterium Bacillus thuringiensis (Bt) ist ein effektives biologisches Mittel. Es wird als Spritzlösung auf die Pflanzen aufgebracht und wirkt speziell gegen die Raupen, indem es deren Magen angreift. Beachten Sie, dass die Temperaturen über 15 °C liegen sollten, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

Neemöl anwenden

Neemöl anwenden

Neemöl bekämpft Raupen effektiv und schützt Pflanzen vor weiterem Befall

Spritzlösungen auf Neemöl-Basis wirken als Repellent gegen die Raupen. Besprühen Sie die Pflanzen gründlich, um die Wirkung zu maximieren. Neemöl-Insektizide enthalten Azadirachtin, das die Raupen am Weiterfressen und Entwickeln hindert.

Nützlinge fördern

Nützlinge fördern

Nistkästen und Insektenhotels locken nützliche Tiere in den Garten

Natürliche Feinde wie Raubwanzen, Vögel und Igel können die Population der Gemüseeulen-Raupen natürlich reduzieren. Fördern Sie diese Nützlinge, indem Sie Strukturen wie Nistkästen und Insektenhotels in Ihrem Garten bereitstellen.

Pheromonfallen einsetzen

Im Gewächshaus können Sie Pheromonfallen platzieren, die die männlichen Falter anlocken und unschädlich machen. Dies verhindert die Fortpflanzung und reduziert die Population langfristig. Im Freiland sind diese Fallen weniger geeignet, da sie auch Falter von außerhalb anziehen können.

Insektennetze verwenden

Schützen Sie Ihre Pflanzen präventiv, indem Sie engmaschige Insektennetze über die Pflanzen spannen. Dies verhindert, dass die Falter Eier auf den Blättern ablegen können.

Mischkultur anlegen

Mischkultur anlegen

Abschreckende Pflanzen schützen Tomaten effektiv vor gefräßigen Gemüseeulen-Raupen und fördern Gesundheit

Durch die Pflanzung von abschreckenden Pflanzen wie Knoblauch, Borretsch und Basilikum in der Nähe der Tomaten können Sie die Raupen fernhalten. Diese Pflanzen verströmen Duftstoffe, die die Gemüseeulen abwehren.

Durch die integrierte Anwendung dieser Methoden können Sie den Befall durch Gemüseeulen-Raupen effektiv kontrollieren und Ihre Tomatenpflanzen gesund und produktiv halten.

Bilder: SteveDeming / iStockphoto