Kräuterbeet

Kräuterhochbeet anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Kräuter direkt aus dem eigenen Garten bereichern jedes Gericht mit frischen Aromen. Ein Hochbeet bietet optimale Bedingungen für das Wachstum verschiedener Kräuter und ermöglicht eine ergonomische Pflege. Dieser Ratgeber begleitet Sie Schritt für Schritt beim Anlegen und Pflegen Ihres eigenen Kräuterhochbeets.

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Der Anbau im Hochbeet hat mehrere Vorteile

Vorteile von Kräuterhochbeeten

Hochbeete für Kräuter bieten nicht nur praktische Vorteile, sondern verschönern auch Ihren Garten oder Balkon. Lassen Sie uns die wesentlichen Vorzüge betrachten:

  • Rückenschonendes Gärtnern: Die erhöhte Arbeitsfläche ermöglicht Ihnen, Ihre Kräuter bequem zu pflegen und zu ernten, ohne sich bücken zu müssen.
  • Ideale Wachstumsbedingungen: Die spezielle Struktur des Hochbeets sorgt für eine effektive Wärmeentwicklung, die von unten nach oben steigt. Davon profitieren insbesondere wärmeliebende mediterrane Kräuter.
  • Verlängerte Anbausaison: Dank der erhöhten Position sind Ihre Kräuter vor Bodenfrost geschützt. Mit zusätzlichem Schutz durch Vlies oder Matten können Sie die Anbauzeit im Jahr sogar noch verlängern.
  • Unabhängigkeit von Standort und Bodenqualität: Hochbeete ermöglichen Ihnen den Anbau von Kräutern unabhängig von der Bodenbeschaffenheit Ihres Gartens. Sie lassen sich auf unterschiedlichsten Untergründen aufbauen, sogar auf Balkonen.
  • Ästhetischer Mehrwert: Kräuterhochbeete sind nicht nur funktionell, sondern auch ein dekoratives Element, das Ihren Balkon oder Garten visuell aufwertet.

Diese vielfältigen Vorteile machen Kräuterhochbeete zu einer ausgezeichneten Wahl für alle Gartenliebhaber, die Wert auf rückenschonendes Arbeiten, anpassungsfähige Anbaubedingungen und eine ansprechende Optik legen.

Auswahl des Hochbeets

Auswahl des Hochbeets

Die Wahl des Materials beeinflusst die Lebensdauer und Optik des Hochbeets

Die Wahl des passenden Materials für Ihr Hochbeet ist ein wichtiger Schritt. Folgende Materialien bieten sich an:

  • Holz: Holzhochbeete fügen sich mit ihrer natürlichen Optik harmonisch in jeden Garten ein. Beachten Sie jedoch, dass unbehandeltes Holz der Witterung ausgesetzt ist und mit der Zeit vergraut.
  • Metall: Hochbeete aus Metall überzeugen durch ihre Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit. Sie sind in vielen Farben und Formen erhältlich und verleihen Ihrem Garten einen modernen Touch.
  • Stein: Steinbeete strahlen Robustheit und Dauerhaftigkeit aus. Sie speichern die Wärme gut, was sich positiv auf das Wachstum Ihrer Kräuter auswirkt.
  • Kunststoff: Hochbeete aus Kunststoff sind leicht und flexibel einsetzbar. Sie sind eine kostengünstige Alternative und in verschiedenen Ausführungen verfügbar.

Jedes Material hat seine eigenen Vorzüge. Die Wahl hängt von Ihren persönlichen Vorlieben, Ihrem Budget und den Gegebenheiten in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon ab.

Befüllen des Hochbeetes

Befüllen des Hochbeetes

Durch die richtige Schichtabfolge wird die optimale Nährstoffversorgung der Kräuter gesichert

Ein gut strukturiertes Hochbeet ist die Basis für das Gedeihen Ihrer Kräuter. Die schrittweise Befüllung ist dabei entscheidend:

  1. Drainageschicht: Beginnen Sie mit einer Schicht aus Kieselsteinen oder Blähton am Boden des Hochbeets. Diese Schicht verhindert Staunässe und fördert eine gesunde Wurzelentwicklung.
  2. Rohkompost und Zweige: Auf die Drainageschicht folgt eine Schicht aus grobem Rohkompost und holzigen Zweigen. Diese Schichten dienen als natürlicher Dünger und verbessern die Durchlüftung des Bodens.
  3. Garten- und Pflanzenerde: Über den Rohkompost geben Sie eine Mischung aus Garten- und Pflanzenerde, insbesondere Erde für Kräuterbeete. Diese Schicht versorgt Ihre Kräuter mit den notwendigen Nährstoffen.
  4. Pflanzsubstrat: Den Abschluss bildet eine hochwertige Schicht aus speziellem Pflanzsubstrat, das auf die Bedürfnisse Ihrer Kräuter abgestimmt ist. Diese oberste Schicht ist wichtig für die Keimung der Kräutersamen und das Anwachsen junger Kräuterpflanzen.

Durch diese vier Schichten schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Kräuter und legen den Grundstein für eine reiche Ernte.

Auswahl der Kräuter

Auswahl der Kräuter

Für ein harmonisches Wachstum sollten Kräuter den spezifischen Standortbedingungen entsprechen

Die Zusammenstellung der Kräuter in Ihrem Hochbeet ist entscheidend für ihren Wachstumserfolg. Hier einige Tipps für die Auswahl:

  • Standortbedingungen: Berücksichtigen Sie die Lichtverhältnisse und den Wasserbedarf der Kräuter. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Thymian und Salbei bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und kommen mit weniger Wasser aus. Petersilie, Schnittlauch, Bärlauch und Minze hingegen benötigen mehr Feuchtigkeit und tolerieren auch schattigere Plätze.
  • Wachstumsbedingungen: Achten Sie auf die spezifischen Bedürfnisse jeder Kräutersorte. Zitronenmelisse und Basilikum beispielsweise benötigen etwas mehr Wasser als mediterrane Kräuter.
  • Kombination verschiedener Arten: Um ein ausgewogenes und ästhetisch ansprechendes Kräuterhochbeet zu gestalten, kombinieren Sie einjährige mit mehrjährigen Kräutern. Achten Sie dabei auf kompatible Standortanforderungen, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden. Einjährige Kräuter wie Dill, Basilikum und Koriander können jedes Jahr neu platziert werden, während mehrjährige Kräuter wie Thymian und Rosmarin dauerhafte Positionen im Beet einnehmen.
  • Bepflanzung gemäß Höhe: Planen Sie Ihr Hochbeet so, dass hohe Kräuter wie Lavendel die kleineren, sonnenliebenden Pflanzen nicht beschatten. Plätze im hinteren Bereich eignen sich für größere Kräuter, während im vorderen Bereich die niedrigeren Kräuter wie Thymian ihren Platz finden.

Mit einer durchdachten Auswahl und Anordnung Ihrer Kräuter sorgen Sie für ein harmonisches Wachstum und eine reiche Ernte aromatischer Kräuter.

Pflanzplan

Ein durchdachter Pflanzplan ist essenziell für ein ertragreiches und gesundes Kräuterbeet. Beachten Sie folgende Richtlinien:

Gute Nachbarn: Kombinieren Sie Kräuter mit ähnlichen Standortansprüchen, um ein harmonisches Wachstum zu fördern.

  • Salbei, Bohnenkraut, Thymian und Oregano gedeihen gut in direkter Sonne auf trockenem Boden.
  • Basilikum und Rosmarin teilen sich dieselbe Vorliebe für viel Licht und Wärme.
  • Für feuchteren Boden und Halbschatten eignen sich Dill, Petersilie und Kerbel.
  • Schnittlauch, Petersilie und Basilikum passen zusammen, wenn sie leicht feuchte Erde bevorzugen.

Schlechte Nachbarn: Vermeiden Sie die Anpflanzung von Kräutern nebeneinander, die sich in ihrem Wachstum behindern könnten.

  • Thymian und Majoran bevorzugen unterschiedliche Bodenfeuchtigkeit.
  • Melisse kann stark wuchern und Basilikum überwältigen.
  • Estragon und Dill stehen in Wurzelkonkurrenz.
  • Koriander und Fenchel können sich in ihrem Aroma negativ beeinflussen.

Anordnung nach Wuchshöhe: Gestalten Sie Ihr Beet so, dass jede Pflanze ausreichend Licht bekommt.

  • Im Hintergrund platzieren Sie hohe Kräuter wie Fenchel und Borretsch.
  • Davor setzen Sie mittelgroße Kräuter wie Anis oder Kerbel.
  • Im Vordergrund finden niedrig wachsende Kräuter wie Thymian, Schnittlauch und Petersilie ihren idealen Platz.

Mit diesen Richtlinien schaffen Sie ein ausgeglichenes und ästhetisch ansprechendes Kräuterbeet, das Ihre Sinne erfreut.

Pflege des Kräuterhochbeetes

Pflege des Kräuterhochbeetes

Eine regelmäßige und sorgfältige Pflege sichert den Ertrag des Kräuterhochbeetes

Um ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte zu gewährleisten, benötigt Ihr Kräuterhochbeet eine angemessene Pflege. Beachten Sie dabei folgende Aspekte:

  • Gießen: Die Kräuter benötigen regelmäßige Wassergaben, besonders an heißen Tagen. Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelkrankheiten vorzubeugen.
  • Düngen: Eine jährliche Einarbeitung von Kompost oder organischen Düngemitteln im Frühjahr unterstützt die Nährstoffversorgung und fördert ein kräftiges Wachstum der Kräuter. Da die Nährstoffversorgung im Hochbeet in der Regel gut ist, sollte sparsam gedüngt werden.
  • Rückschnitt: Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung und damit ein dichtes Wachstum der Kräuter. Zudem können so Krankheiten und Schädlinge reduziert werden.
  • Unkraut entfernen: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, damit Ihre Kräuter ausreichend Licht, Wasser und Nährstoffe erhalten.
  • Schutz im Winter: Schützen Sie winterharte Kräuter mit Reisig, Stroh oder Vlies vor extremer Kälte. Nicht winterharte Kräuter sollten ins Haus geholt werden.

Indem Sie diese Pflegemaßnahmen beachten, sorgen Sie für ein gesundes und optisch ansprechendes Kräuterhochbeet.

Überwinterung

Die richtige Überwinterung Ihrer Kräuter ist entscheidend für deren Gesundheit und Wiederaufblühen im nächsten Frühjahr. Hier einige effektive Strategien:

  • Winterharte Kräuter schützen: Mediterrane und winterharte Kräuter wie Salbei, Thymian und Rosmarin, die ihre Blätter im Winter behalten, können meist im Hochbeet bleiben. Schützen Sie sie mit Fichten- oder Tannenzweigen, Laub, Thermo-Gartenvlies oder einer Klarsichtfolie vor extremen Kältewellen.
  • Vorbereitung auf Niederschläge: Für Kräuter aus trockenen mediterranen Regionen wie Rosmarin und Lavendel ist zu viel Winterfeuchtigkeit ein Problem. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hochbeet eine gute Drainage besitzt und geben Sie diesen Kräutern einen leicht erhöhten Standort.
  • Nicht winterharte Kräuter ins Haus holen: Nicht winterharte Kräuter wie Rosmarin (falls die Wintertemperaturen sehr tief fallen) müssen vor dem ersten Frost ins Haus geholt werden. Platzieren Sie sie in einem hellen, kühlen Raum und vermeiden Sie zu viel Gießen.
  • Optimale Nutzung des Hochbeets im Winter: Falls Sie Ihr Hochbeet im Winter nicht nutzen, schützen Sie den Boden mit Abdeckungen wie Teichfolie, Thermo-Gartenvlies oder Doppelstegplatten vor Frost und Nährstoffauswaschung. Alternativ können Sie eine Gründüngung aus Leguminosen im Dezember und robusten Gründüngungspflanzen wie Esparsette oder Klee im Februar ausbringen, die vor der neuen Aussaat im Frühjahr untergearbeitet werden.

Mit diesen Maßnahmen kommen Ihre Kräuter gut über den Winter und erblühen im nächsten Jahr wieder in voller Pracht.

Bilder: Manfred Ruckszio / Shutterstock