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Hecke richtig schneiden – Grundlagenwissen rund um den Heckenschnitt

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Eine Hecke akkurat zu schneiden, ist kein Buch mit sieben Siegeln. Dieses Tutorial macht Garten-Neueinsteiger mit allen Grundlagen vertraut rund um den Schnitt von Laub- und Koniferenhecken. Lesen Sie hier alles Wissenswerte zu den wichtigsten Schnittarten, den besten Terminen und der gekonnten Schnittführung für einen makellosen Heckenschnitt.

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Hecken werden am besten mit einer elektrischen Schere geschnitten

Wichtige Schnittarten mit Terminen

Generell ist eine Laubhecke schnittverträglicher, als eine Koniferen-Hecke. Dieser Grundsatz basiert auf dem Umstand, dass die meisten Laubgehölze aus mehrjährigem und altem Holz erneut austreiben, sodass selbst radikale Schnittarten, wie der Verjüngungsschnitt, problemlos möglich ist. Nadelgehölze hingegen verweigern konsequent den Austrieb, wenn Sie in den unbenadelten Bereich schneiden. Gleichwohl ist die Schnittpflege einer Koniferen-Hecke selbst für den Anfänger kein schwieriges Unterfangen.

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Der Zeitpunkt des Heckenschnitts ist ebenso wichtig, wie die Schnitt-Technik selbst. Lassen Sie an einer frühlingsblühenden Hecke im Spätwinter die Schere kreisen, fällt die diesjährige Blüte aus. Starkwüchsige Hecken sollten mindestens zweimal jährlich geschnitten werden. Kurz gesagt: erfolgreiches Schneiden einer Hecke basiert auf der Kenntnis einiger weniger Schlüsselfaktoren. Die wichtigsten Schnittarten mit den richtigen Terminen fasst die folgende Tabelle zusammen:

Schnittarten und Termine Frühlingsblühende Laubhecke Sommerblühende, laubabwerfende oder immergrüne Laubhecke Koniferen-Hecke
Aufbau- und Formschnitt nach der Blütezeit Februar Februar bis Anfang März
Pflegeschnitt optional am Johannistag (24. Juni) Ende Juni bis Mitte Juli Ende Juni bis Anfang August
Auslichtungsschnitt Ende November bis Ende Februar Ende November bis Ende Februar Februar bis Anfang März
Verjüngungsschnitt Ende November bis Ende Februar Ende November bis Ende Februar nicht möglich (Ausnahme: Eibe)

Nahezu alle Heckenpflanzen profitieren von einem Pflanzschnitt. Primär nach der Pflanzung wurzelnackter Laubgehölze setzen Sie eine kräftige Verzweigung an der Strauchbasis in Gang, wenn Sie noch am gleichen Tag die Schere zücken. Schneiden Sie alle Triebe um die Hälfte zurück. Mit dieser Maßnahme bewirken Sie einen Saftstau an den unteren Knospen, die daraufhin verstärkt austreiben. An immergrünen Laubsträuchern und Nadelgehölzen verläuft der Pflanzschnitt moderater um maximal 5 bis 10 Zentimeter.

Laubhecke aufbauen – dichtes Wachstum von Anfang an

In Reihe gepflanzt formieren sich Laubgehölze innerhalb weniger Jahre zu einer dichten grünen Wand. Populäre Arten sind Hainbuche, Feldahorn und Kirschlorbeer, deren Laubkleid keine neugierigen Blicke zulässt. Ebenfalls hoch im Kurs stehen Blütensträucher, wie Felsenbirne, Kornelkirsche oder Sommerflieder, die zum Laubgewand mit farbenfrohen Blüten erstrahlen. Alle Heckensträucher profitieren von einem stufenweisen Aufbauschnitt, der auf eine dichte Verzweigung abzielt vom Ansatz bis zur Krone. Etappenweise Schnitterziehung während der ersten Jahre ist der Schlüssel zum Erfolg. So machen Sie es richtig:

  • Bis zur gewünschten Endhöhe die Laubhecke zweimal jährlich schneiden
  • Bei jedem Schnitt alle Triebe so verschneiden, dass 5 bis 10 Zentimeter vom letzten Zuwachs stehen bleiben
  • Ins Heckeninnere wachsende, kümmerliche und zu eng stehende Zweige entfernen
  • Seiten, Flanken und Oberseite in gleichen Stufen in die Höhe und Breite erziehen

Wie untenstehende Abbildung veranschaulicht, verleihen Sie Ihrer Hecke von Beginn an ein konisches Profil. Eine Hecke sollte grundsätzlich unten breiter sein, als oben. Nur so ist sichergestellt, dass sich die Zweige nicht gegenseitig beschatten. Ohne kontinuierliche Lichtzufuhr kommt die Fotosynthese zum Erliegen und die Hecke verkahlt. Als Orientierung dienen zwischen Holzpflöcken gespannte Schnüre.

Hecke Formschnitt

Erziehen Sie eine Laubhecke schrittweise. Bei jedem Schnitt bleiben 5 bis 10 Zentimeter vom letzten Zuwachs stehen. Schneiden Sie zweimal im Jahr, fördern Sie eine dichte Verzweigung von der Basis bis zur Krone. Beachten Sie bei der Terminwahl, ob es sich um frühlings- oder sommerblühende Sträucher handelt.

Hintergrund

Kenntnis haben vom Gesetz der Spitzenförderung gehört zum Einmaleins im Heckenschnitt

Ist der Gärtner mit dem Wachstumsgesetz der Spitzenförderung vertraut, führt er die Schere mit sicherer Hand. In jedem Gehölz strömen die Säfte nach oben. Das gilt für die gesamte Pflanze und den einzelnen Äst gleichermaßen. Die jeweilige Spitzenknospe erhält den stärksten Saftdruck und treibt am kräftigsten aus. An tiefer gelegenen Knospen reduziert sich der Saftdruck, je größer der Abstand zur Spitzenknospe. Mit einem Schnitt verändert sich der Saftfluss unterhalb der Schnittstelle. Bei gleichem Saftdruck sind weniger Knospen zu versorgen. Folglich treiben nunmehr tiefer gelegene Knospen vitaler aus. Der stufenweise Aufbauschnitt macht sich diesen Zusammenhang zunutze, indem die jeweiligen Spitzenknospen abgeschnitten werden, damit die Hecke von der Basis her reich verzweigt.

Laubhecke gekonnt in Form schneiden – Anleitung für Einsteiger

Hat die Laubhecke die anvisierte Höhe und Breite erreicht, mündet die Schnittpflege in einen alljährlichen Form- und Erhaltungsschnitt. Für das Gros beliebter Heckenpflanzen reicht ein einmaliger Schnitt vollkommen aus für das gepflegte Erscheinungsbild. Mit Ausnahme frühblühender Heckensträucher, hat sich der Februar als idealer Zeitraum herauskristallisiert. Es besteht keine Gefahr, nistende Vögel zu stören. Infolge einer längeren Regenerationszeit nach dem frühen Schnitt, erscheint die geschnittene Hecke bis Mai wie aus dem Ei gepellt. So absolvieren Sie einen fachkundigen Form- und Erhaltungsschnitt:

  • Vorab Schneidwerkzeuge reinigen und desinfizieren
  • Schnüre spannen als Orientierungshilfe für die vorteilhafte Trapezform
  • Im ersten Schritt alles Totholz auslichten sowie ungünstig stehende und schwache Triebe
  • Anschließend alle Heckenseiten im gewünschten Umfang verschneiden
  • Stets mit Blickrichtung auf die ungeschnittene Fläche arbeiten

In welcher Reihenfolge Sie sich den Heckenseiten widmen, obliegt Ihrer persönlichen Entscheidung. Viele Hausgärtner schneiden vorab die Heckenkrone. Das hat den Vorteil, dass die Proportionen für Seiten und Flanken besser einzuschätzen sind. So kommt eine Kirschlorbeerhecke mit einem großen Volumen besser zur Geltung, als baumartig wachsende Hecken aus Hainbuchen.

Laubhecke Rückschnitt

Eine formale Laubhecke schneiden Sie im Februar in die gewünschte Form. Im Juni/Juli widmen sich der Pflegeschnitt dem diesjährigen Zuwachs. Die Trapezform mit breiterer Basis garantiert für ein lichtdurchflutetes, dicht beblättertes Wachstum.

Exkurs

Großblättrige Laubhecke besser schneiden mit manueller Heckenschere

Hecken aus großblättrigen Laubgehölzen stehen hoch in der Gunst privater Gärtner. Paradebeispiel ist Kirschlorbeer, der mit glänzend-grünen, bis zu 14 Zentimeter langen Blättern begeistert. Den perfekten Heckenschnitt absolvieren Sie mit einer manuellen Zweihand-Schere. Dank kontrollierter Schnittführung erzielen Sie ein makelloses Schnittbild. Im Gegensatz dazu werden die schmucken Blätter vom gegenläufigen Messerbalken einer elektrischen Heckenschere gnadenlos zerfetzt.

Starkwüchsige Laubhecke im Juni nochmals schneiden – Anleitung Pflegeschnitt

Der Johannistag (24. Juni) hat ausgedient als traditioneller Termin für den Heckenschnitt. Langjährige Feldversuche der Sächsischen Landesanstalt für Gartenbau haben erweisen: Nahezu alle Hecken wachsen dichter und gleichmäßiger, wenn der Hauptschnitt im Februar erfolgt. Vollkommen gestrichen wurde das Datum aus der Schnittpflege nicht, denn starkwüchsige Laubhecken profitieren von einem leichten Pflegeschnitt zu dieser Zeit.

Leichter Pflegeschnitt bedeutet konkret, dass Sie den diesjährigen Zuwachs um etwa ein Drittel zurückschneiden. Umfangreicher sollte der Rückschnitt nicht sein, da die Heckenpflanzen ansonsten zuviel an Substanz einbüßen. Die verbliebenen Blätter sind wichtig für den Aufbau von Nährstoffreserven für die Herbst- und Winterzeit. Erst im Februar öffnet sich erneut das Zeitfenster für einen Heckenschnitt.

Bleiben Sie auch beim Pflegeschnitt der vorteilhaften, konischen Heckenform treu. Wie untenstehende Abbildung demonstriert, garantierten schräge Seiten und Flanken an Ihrer Hecke für ein lichtdurchflutetes Wachstum. Hilfreich für die Orientierung während der Schnittarbeiten sind zwischen Stöcken gespannte Schnüre.

Laubhecke schneiden

Schneiden Sie eine Laubhecke stets in moderater Trapezform. Mit breiter Basis und schmaler Oberseite können sich die Zweige nicht gegenseitig beschatten und die Hecke bleibt allerorten dicht verzweigt und reich beblättert.

Tipp

Eine Hecke aus frühlingsblühenden Sträuchern, wie Forsythien oder Ginster, sollte nach dem Johannistag (24. Juni) nicht mehr geschnitten werden. Zu dieser Zeit sind die Blütenschönheiten emsig damit beschäftigt, die Knospen für das nächste Jahr anzulegen. Dabei sollte den Gehölzen keine Heckenschere in die Quere kommen, die alle Hoffnungen auf ein frühlingsfrisches Blütenfestival zunichte macht.

Laubhecke erfolgreich verjüngen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Eine alte, verkahlte und unförmige Laubhecke können Sie revitalisieren, indem Sie die Sträucher bis weit ins mehrjährige Holz verschneiden. Viele Hausgärtner scheuen davor zurück, eine Hecke radikal auf den Stock zu setzen. Schonender und erfolgversprechender verläuft ein Verjüngungsschnitt, den Sie auf zwei bis drei Etappen aufteilen. Die folgende Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie Sie es richtig machen:

  • Erster Schritt: im Spätwinter Oberseite und eine Flanke zurückschneiden auf kurze Zapfen mit einer Verzweigung
  • Zweiter Schritt: im Spätwinter die andere Flanke einkürzen auf Stummel mit einer Seitenverzweigung
  • Parallel zum zweiten Schritt den frischen Austrieb an Oberseite und Flanke um ein Drittel einkürzen

Es hängt von der Gehölzart ab, wie schnell der neue Austrieb aus den schlafenden Augen der Stummel einsetzt. Bei einigen Heckensträuchern kann sich der Prozess ein bis drei Jahre hinziehen. Setzen Sie während der Wartezeit die Nährstoff- und Wasserversorgung unvermindert fort.

Hintergrund

Heckenverjüngung unterliegt gesetzlichen Vorschriften

Die Sensibilisierung für den Schutz der Natur findet Ausdruck im Bundesnaturschutzgesetz. Der Paragraf 39 widmet sich ausführlich dem Schnitt aller Gehölzarten und legt strenge Regularien für die Terminwahl fest. Radikale Schnittmaßnahmen, wie eine Hecke auf den Stock zu setzen, sind begrenzt auf die Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar. Vom 1. März bis 30. September erstreckt sich die Schonfrist, die lediglich leichte Pflegeschnitte erlaubt. Grundsätzlich ist vor jedem Heckenschnitt sicherzustellen, dass keine wild lebenden Tiere gestört, vertrieben oder in irgendeiner Form beeinträchtigt werden.

Aufbau einer Koniferen-Hecke erfordert Geduld – so geht es

Erst die fulminanten Nadelholzhecken verleihen berühmten Schlossgärten und legendären Parkanlagen ein magisches Ambiente. Hausgärtner vertrauen auf Thuja, Eibe und andere Koniferen, wenn es gilt eine wind- und blickdichte Hecke als Einfriedung oder Einfassung anzusiedeln. Wichtigster Unterschied zu Laubsträuchern: Nadelgehölze treiben aus altem, unbenadelten Holz nicht mehr aus. Einem sukzessiven Aufbau kommt daher bei Koniferen-Hecken besondere Bedeutung zu. So gedeiht die Hecke dicht und kompakt von Anfang an:

  • Zweimal jährlich schneiden, jeweils im Februar und Juni
  • Bei jedem Schnitt 3 bis 5 Zentimeter vom Neuzuwachs stehen lassen
  • Koniferen-Hecke von Beginn an in Trapezform erziehen
  • Ins Heckeninnere gerichtete Triebe und erkennbar schwache Zweige am Ansatz abschneiden

Seien Sie beim Kauf von Nadelgehölzen kritisch. In die fachkundige Erziehung einer Nadelholzhecke werden durchschnittlich 5 bis 10 Jahre investiert. Damit sich der Zeitaufwand lohnt, greifen Sie nur zu Jungsträuchern, die bereits aufrecht und dichtbuschig gedeihen. Breite oder säulenförmige Pflanzen eignen sich nicht für die Heckenpflanzung. Empfehlenswert sind die schnellwachsende Einfassungseibe ‚Hillii‘ (Taxus media) und der beliebte Lebensbaum ‚Smaragd‘ (Thuja occidentalis).

Der Aufbau einer dicht benadelten Koniferen-Hecke erfordert ein schrittweises Vorgehen. Schneiden Sie zurückhaltend im Februar und Juni im grünen Bereich. Maximal 5 Zentimeter sollte die Nadelgehölzhecke nach jedem Schnitt an Höhe gewonnen haben.

So bleibt die Koniferen-Hecke perfekt in Form

Hat Ihre Koniferen-Hecke das gewünschte Gardemaß erreicht, setzt sich die Schnittpflege mit einem alljährlichen Formschnitt fort. Je nach Nadelholz-Art steht der Schnitt im Februar und Juni/Juli auf dem gärtnerischen Terminplan. Bewegen Sie sich mit der Heckenschere auch weiterhin ausschließlich im grünen Bereich, damit keine braunen Stellen oder Löcher entstehen. Gleichwohl sollten Sie sich möglichst nahe an die vorherigen Schnittstellen herantasten. Geben Sie bei jedem Formschnitt pro Seite nur 1 Zentimeter hinzu, gewinnt die Hecke innerhalb von 10 Jahren weitere 20 Zentimeter an Breite. Auf kleinen Grundstücken erwächst daraus im Laufe der Zeit ein Platzproblem.

Exkurs

Richtig schneiden für ein akkurates Schnittbild

Mit einfachen Tricks beugen Sie welligen Heckenflanken und einer windschiefen Heckenkrone effektiv vor. Vor Beginn der Schneidarbeiten spannen Sie zur Orientierung eine Schnur zwischen zwei Stäben als Hilfslinie. Stellen Sie sich beim Schnitt so neben die Hecke, dass Sie sowohl die Schnur als auch die ungeschnittene Heckenfläche im Blick haben. Halten Sie die Schere mit gestreckten Armen parallel zur Hecke und schneiden mit gleichmäßigen Schwenkbewegungen aus den Schultern heraus. Dellen in der Heckenkrone sind ausgeschlossen, wenn Sie den Messerbalken der elektrischen Heckenschere waagerecht halten und aus dem Rücken heraus schwenken.

Eibenhecke verjüngen – so gelingt das ehrgeizige Projekt

Für einen radikalen Verjüngungsschnitt sind Nadelgehölze nicht geeignet – bis auf eine Ausnahme. Die wüchsige Eibe kommt mit einer gutmütigen Schnittverträglichkeit daher, die selbst einen kräftigen Schnitt ins alte Holz bewältigt. Während Thuja, Zypresse, Tanne und Kiefer erneuten Austrieb aus unbenadelten Trieben konsequent verweigern, sprießen an einer Eibe sogar unmittelbar aus dem Stamm frische Zweige. Wie untenstehende Abbildung illustriert, ist eine etappenweise Vorgehensweise sinnvoll. So geht es:

  • Bester Zeitpunkt ist jeweils im Spätwinter bis 1. März, konform zu Wachstum und Bundesnaturschutzgesetz
  • Erste Etappe: Rückschnitt einer Heckenseite bis auf kurze Stummel an den Gerüsttrieben
  • Zweite Etappe: Oberseite stutzen bis auf 50 Zentimeter unterhalb der gewünschten Hecken-Endhöhe
  • Dritte Etappe: Zweite Heckenseite verschneiden bis auf kurze Zapfen am Strauchgerüst

Folgen Sie dieser Schnitt-Strategie, verfügt Ihre Hecke stets über ein ausreichendes Nadelvolumen für die Bildung von Reservestoffen für den erneuten Austrieb. Im Anschluss an die dritte Etappe leiten Sie mit einem stufenweisen Aufbauschnitt das Wachstum zu einer dichten Koniferen-Hecke ein.

Als einzige Konifere toleriert die Eibenhecke eine Verjüngung. Gehen Sie in Etappen vor. Im ersten Jahr verschneiden Sie eine Seite und eine Flanke, im zweiten Jahr kürzen Sie die Heckenpflanzen in der Höhe. Im letzten Jahr schneiden Sie die andere Seite und Flanke.

Häufig gestellte Fragen

Gibt es Heckensträucher, die schnell wachsen, ganzjährigen Sichtschutz bieten und einfach zu schneiden sind?

Zu den Premium-Sorten unter den schnell wachsenden und immergrünen Heckensträuchern zählt Feuerdorn ‚Red Column‘ (Pyracantha coccinea). Mit einem jährlichen Zuwachs von bis zu 60 Zentimetern, lässt die Sichtschutzfunktion nicht lange auf sich warten. Ausgestattet mit langen, spitzen Dornen, wehrt eine Feuerdorn-Hecke ungebetene Gäste zuverlässig ab. In der Regel genügt ein Form- und Auslichtungsschnitt nach der Blütezeit im Juni, damit die Hecke dicht und vital bleibt. Der Schutz des Gärtners vor dem Dornenkleid ist die einzige Herausforderung bei der Schnittpflege. Mit ähnlichen Vorzügen punktet die Großblättrige Berberitze (Berberis julianae) und daraus hervorgegangenen, schnittverträglichen Sorten.

Auf meinem eingezäunten Grundstück möchte ich eine Laubhecke, am liebsten mit Hainbuchensträuchern als Sichtschutz pflanzen. Wie groß sollte der Pflanzabstand zwischen Zaun und Hecke sein? Wie oft muss eine Hainbuchenhecke geschnitten werden?

Ein Abstand zum Zaun von 50 bis 60 Zentimetern ist ratsam. So kann die Hecke ausreichend in die Breite wachsen und Sie haben genügend Platz für die Schnittpflege. Hainbuchen erhalten im Februar einen umfangreichen Form- und Auslichtungsschnitt. Für ein gepflegtes Erscheinungsbild schneiden Sie zwischen Ende Juni und Mitte Juli den diesjährigen Zuwachs zurück.

Wir leben in einer schneereichen Region. In jedem Jahr bricht meine Thuja-Hecke unter der weißen Last fast zusammen, wenn ich den Schnee nicht regelmäßig von der Heckenkrone abkehre. Wie kann ich dem Übel vorbeugen?

So schön eine Hecke mit weißer Haube anzusehen ist, wirkt dennoch ein erhebliches Gewicht auf die Krone. Um Schneebruch wirksam vorzubeugen, empfehlen wir eine spezielle Heckenform mit spitz zulaufender Krone und breiter Basis. Je kleiner die Heckenfläche an der Oberseite, desto weniger Schnee kann sich ansammeln.

Ich ärgere mich über mehrere Lücken in meiner Buchsbaumhecke. Was kann ich dagegen tun?

Die Ursachen sind vielfältig, das Ergebnis immer ärgerlich. Lücken und Löcher verschandeln das gepflegte Erscheinungsbild einer Buchsbaumhecke viele Jahre lang. Sofern Schattenwurf benachbarter Pflanzen die Ursache ist, schneiden Sie diese bitte entsprechend zurück. Mit einem einfachen Gärtnertrick können Sie die Lücken schneller verschließen. Überbrücken Sie die Abstände zwischen angrenzenden Trieben mit waagerecht oder diagonal geführten Bambusstäben. Kappen Sie die Triebspitzen ein wenig, regen Sie zusätzlich das Wachstum an und von der Lücke ist innerhalb kurzer Zeit nichts mehr zu sehen.

Eine formale Laubhecke ist nach meinem Geschmack. Viel lieber möchte ich eine frei wachsende, gemischte Blütenhecke pflanzen. Worauf ist beim Schnitt zu achten?

Frei wachsende Blütenhecken sind für jeden Garten eine Bereicherung. Als blütenreiches Refugium für Vögel und Kleintiere kann die Hecke zugleich als Einfriedung und Sichtschutz dienen. Die Schnittpflege fällt zurückhaltender aus, als bei formalen Laubhecken. Alljährliches Auslichten im Spätwinter ist wichtiger, als der Rückschnitt von Ästen. Vorteilhaft für ein blickdichtes Wachstum ist die kontinuierliche Verjüngung. Dabei lichten Sie im Januar oder Februar die jeweils ältesten Bodentriebe im Tausch gegen junge Triebe aus. Den Zeitpunkt für den Schnitt stimmen Sie ab auf die Blütezeit. Frühlingsblühende Sträucher schneiden Sie am Ende der Blütezeit. Sommerblühende Heckensträucher erhalten im Spätwinter einen Schnitt.

Meine Ligusterhecke habe ich Mitte Mai gepflanzt. Ohne Rückschnitt hat Sie jetzt im Oktober eine Höhe von gut 70 Zentimetern erreicht. Ziel ist eine 1,50 Meter hohe, blickdichte Hecke. Leider habe ich jetzt erst Ihre Anleitung für das Verschneiden gelesen. Wann und wie empfehlen Sie mir unter diesen Vorbedingungen einen Rückschnitt?

Es spricht nichts dagegen, die Hecke jetzt (Mitte Oktober) um ein Drittel zurückzuschneiden. Alternativ belassen Sie die Pflanzen so und führen den Schnitt zum besten Termin im Februar durch. Ein zweites Mal verschneiden Sie die Heckenpflanzen Ende Juni. Kürzen Sie jeweils den Neuzuwachs um ein Drittel ein. Da es sich bei Liguster um stark wachsende Laubgehölze handelt, können Sie während der Aufbauphase im September/Oktober nochmals einen moderaten Schnitt absolvieren, um eine buschige Verzweigung zu unterstützen. Begleitend stellen Sie bitte eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung sicher.

Die 3 häufigsten Schnittfehler

Wenn die Hecke vom Ansatz her verkahlt, durch braune Stellen und Löcher verschandelt ist oder nach einem Verjüngungsschnitt nicht mehr austreibt, sind Gärtner Opfer eines Schnittfehlers geworden. Um die Leser dieses Tutorials vor den schlimmsten Irrtümern im Heckenschnitt zu bewahren, nennt folgende Tabelle häufige Fehler mit Tipps für die Vorbeugung.

Schnittfehler Schadbild Vorbeugung
nicht in Trapezform geschnitten vorzeitige Verkahlung von unten und innen her Hecke immer mit breiter Basis und schmaler Krone schneiden
radikal auf den Stock gesetzt Totalausfall aller Heckensträucher Laubhecken etappenweise verjüngen
Koniferenhecke stark zurückgeschnitten braune Stellen und Löcher im Schnittbild Koniferen stets im benadelten Bereich schneiden

Ein häufiges Versäumnis beim Verschnitt von Hecken rührt nicht von einem Schnittfehler her. Kommen bei der Schnittpflege unsaubere Scheren zum Einsatz, sind Krankheiten und Schädlingsbefall vorprogrammiert. Statistiken haben bewiesen, dass die Verbreitung von Pilzinfektionen, Blattläusen und anderem Gesindel primär auf nicht gereinigte Klingen, Sägeblätter und Messerbalken beruht. Säubern Sie bitte vor jedem Heckenschnitt das Werkzeug mit heißem Wasser und desinfizieren es anschließend mit Spiritus.

Tipp

Umpflanzen erfordert einen außerplanmäßigen Heckenschnitt. Häufig wird innerhalb der ersten fünf Standjahre offenbar, dass sich eine Hecke zu nah an Gebäuden, Straßen oder Nachbargrundstücken befindet. Der erfolgreiche Standortwechsel hängt maßgeblich davon ab, dass Sie die Heckensträucher vorab oder hinterher um ein Drittel oder die Hälfte verschneiden.

Bilder: encierro / Shutterstock