Ginster

Wann und wie ist Ginster zu schneiden?

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Die Gattung Echter Ginster (Genista) beschert uns leuchtend gelbe Ziersträucher, die Garten und Balkon in ein Blütenmärchen verwandeln. Bekannte Arten sind Färber-Ginster, Flügel-Ginster und Goldland-Ginster, die zwischen 40 und 100 Zentimetern Höhe erreichen. Der Gattung Geißklee (Cytisus) verdanken wir majestätische, bis 2 Meter hohe Ginstersträucher, wie Besen-Ginster oder Elfenbein-Ginster. Obschon beide Gattungen sich zum Verwechseln ähnlich sehen und sich ihre Blütezeiten überschneiden, unterscheiden sie sich hinsichtlich der Schnittpflege. Dieses Tutorial erklärt Ihnen den richtigen Ginster-Schnitt zum besten Zeitpunkt und macht auf wichtige Unterschiede aufmerksam.

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Ginster bereichern Balkon und Garten mit einem gelben Blütenmeer
AUF EINEN BLICK
Wann sollte man Ginster schneiden?
Nach dem Winter schneiden Sie den Ginster. Sie entfernen braune und abgestorbene Pflanzenteile. Der perfekte Zeitpunkt dafür liegt im Frühjahr. Oftmals fallen einige Triebe den Kahlfrösten zum Opfer und können vor der Blühte entfernt werden.

Im Naturgarten gedeihen Ginster ungeschnitten

Dank ihrer frühen Blütezeit im Jahr sind alle Ginstersträucher eine willkommene Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Die Ziergehölze erstrahlen in ihrer ganzen Pracht, wenn wertvolle Bestäuberinsekten nach der Winterruhe auf nahrhaften Nektar angewiesen sind, um Kraft zu schöpfen für den Aufbau ihrer Völker. Für ökologisch orientierte Gärtner zählen Ginstersträucher zur Grundausstattung, wenn sie einen Naturgarten anlegen.

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Im naturnahen Garten dürfen Ginstersträucher beider Gattungen dürfen frei wachsen. Grund für die gärtnerische Entscheidung ist, dass die Gehölze nicht sonderlich schnittverträglich sind. Entweder wird jedes Jahr geschnitten oder überhaupt nicht. Aus altem Holz treiben die Gehölze nicht mehr aus. Ein alljährlicher Schnitt fördert zwar das Wachstum junger Triebe, mündet indes in einer unnatürlichen, formal geprägten Form. Ungeschnittene Ginster entwickeln einen natürlichen Habitus mit hohem Nutzwert für Insekten und Vögel. Im gleichen Zug säen sich die Sträucher selber aus. Da Ginsterarten ohnehin zu den kurzlebigen Gehölzen zählen, werden beim Jäten einfach einige Keimlinge verschont. Sterben die Elternpflanzen ab, hat der Nachwuchs die entstehende Lücke längst gefüllt.

Ginster-Schnitt im Überblick – alle Schnittarten und Termine

Echten Ginster können Sie nicht einzig anhand seiner goldgelben Blütentrauben identifizieren. Im Gegensatz zu ebenfalls gelb blühendem bis 2 Meter hohem Besenginster oder Edelginster der Cytisus-Gattung, bleiben echte Ginstersträucher deutlich unter 100 Metern Wuchshöhe. Einen weiteren Hinweis auf die richtige Schnittführung zum besten Zeitpunkt gibt die Blütezeit. Frühlingsblühende Cytisus-Arten erblühen am vorjährigen Holz und werden unmittelbar nach der Blütezeit beschnitten. Sommerblühende Genista-Arten erblühen an diesjährigen Trieben** und werden im zeitigen Frühjahr verschnitten. Sofern Ihnen die botanische Zuordnung Ihres Ginsters nicht geläufig ist, können Sie anhand der Wuchshöhe und Blütezeit entscheiden, welche Schnittarten und Termine der folgenden Tabelle für Ihren Blütenstrauch zutrifft:

Schnittart Ginster-Art (durchschnittliche Wuchshöhe) Blütezeit bester Termin
Pflanzschnitt alle Ginster irrelevant unmittelbar nach der Pflanzung
Erhaltungsschnitt Echter Ginster u. a. (40 bis 80 cm) Mai/Juni bis August/September jedes Jahr im Februar
Erhaltungsschnitt Besen-Ginster u. a. (100 bis 200 cm) April/Mai bis Juni/Juli jedes Jahr nach der Blütezeit

Nach einem Termin für den Verjüngungsschnitt werden Sie in dieser Tabelle vergeblich Ausschau halten. Ginster verträgt keinen Schnitt ins alte Holz. Aus diesem Grund hat eine Schnittpflege von Ginstersträuchern nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie am Pflanztag beginnt und alljährlich absolviert wird.

Zum besseren Verständnis dieses Tutorials wird auf die wiederholte Auflistung der betreffenden Ginsterarten im Folgenden verzichtet. Echter Ginster beinhaltet die Schnittführung für alle Genista-Arten, wie Färber-Ginster, Flügel-Ginster, Goldland-Ginster und Sand-Ginster. Besen-Ginster repräsentiert Arten der Gattung Cytisus, wie Elfenbein- und Edel-Ginster sowie daraus hervorgegangene Sorten.

Pflanzschnitt ermuntert Ginster zur kräftigen Verzweigung

Die Schnittpflege an Ginstersträuchern beginnt am Pflanztag. Ein Pflanzschnitt hat sich zum Ziel gesetzt, das junge Gehölz zu einer dichten Verzweigung von unten her zu motivieren. Die folgende Schnittführung gilt sowohl für Echten Ginster und Sorten als auch für Besenginster und Sorten:

  • Unmittelbar nach der Pflanzung alle Triebe zurückschneiden auf eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern
  • Wurzelnackte Ware mindestens um die Hälfte, Topfware um mindestens ein Drittel einkürzen
  • Beschädigte und erkennbar schwache Triebe am Ansatz abschneiden
  • Wurzelnackte Jungsträucher auf beschädigte Wurzeln untersuchen, um diese herauszuschneiden

Sie verleihen dem Blütenstrauch eine dekorative, halbkugelige Form, wenn Sie in unterschiedlichen Tiefen schneiden. Äußere Triebe kürzen Sie auf 10 Zentimeter ein, wohingegen Triebe im Zentrum auf 13 bis 15 Zentimeter verschnitten werden.

Ginster schneiden nach Pflanzung

Kürzen Sie an wurzelnackten Gehölzen alle Triebe um die Hälfte ein, damit sie üppig verzweigen. An Topf- und Containerware schneiden Sie kräftige Triebe um ein Drittel und lediglich die schwachen Zweige um die Hälfte zurück.

Hintergrund

Pflanzschnitt lenkt Saftdruck zur Basis um

In jedem Ginsterstrauch fungiert der Saftdruck als Schaltzentrale für das Wachstum. Die florale Marschrichtung geht zum Licht, um im Konkurrenzkampf mit Pflanznachbarn die Nase vorn zu haben. Folglich nimmt der größte Anteil der Reservestoffe Kurs auf die Spitzenknospen. Dort findet das stärkste Wachstum statt. Das gilt für die Pflanze an sich und jeden einzelnen Trieb gleichermaßen. Je größer der Abstand einer Knospe zur Spitzenposition, desto geringer der Saftdruck und schwächer das Wachstum. Beim Pflanzschnitt kappen Sie alle Triebe um die Hälfte. Zuvor untergeordnete Knospen werden zur neuen Spitze. Der intensivierte Saftdruck ruft ein verstärktes Wachstum hervor, sodass ein junger Strauch an der Basis kräftig austreibt und dicht verzweigt.

Echten Ginster jedes Jahr kräftig schneiden – Anleitung Erhaltungsschnitt

Echter Ginster blüht an den diesjährigen Trieben. Mehrjähriges Holz ist hinderlich für das sommerliche Blütenfestival und sollte in jedem Frühjahr weichen, wie untenstehende Abbildung illustriert. So gelingt der perfekte Erhaltungsschnitt:

  • Bester Zeitpunkt ist im Februar (spätestens bis Anfang März)
  • Handschuhe, Augenschutz und langärmelige Kleidung anlegen
  • Gesamten Strauch zurückschneiden bis auf eine Höhe von 10 Zentimetern

Im Anschluss an den Erhaltungsschnitt düngen Sie mit reifem Kompost und Hornspänen. In der Regel deckt eine einmalige Startdüngung den Nährstoffbedarf für die Saison ab. Kübelpflanzen verwöhnen Sie mit einem Langzeitdünger als Granulat oder Stäbchen. Alternativ verabreichen Sie ab Anfang März alle 4 Wochen mit einen Flüssigdünger bis Ende August.

Jedes Jahr im Februar schneiden Sie alle Triebe auf 10 Zentimeter zurück. Einen Schnitt ins alte Holz verträgt Echter Ginster nicht. Schneiden Sie aus diesem Grund jährlich.

Hintergrund

Erhaltungsschnitt vor Beginn der Brutzeit erledigen

Wenn im März Amseln, Buchfinken und Zilpzalp die diesjährige Brutzeit eröffnen, müssen alle Schnittarbeiten an Gehölzen beendet sein. Gemäß Bundesnaturschutzgesetz erstreckt sich die Schonzeit für nistende Vögel vom 1. März bis 30. September, damit auch Dompfaff, Heckenbraunelle und Zaunkönig ihr Brutgeschäft in Ruhe zu Ende bringen können. Radikale Schnittmaßnahmen, wie Auf-den-Stock-setzen, sind erlaubt zwischen 1. Oktober und 28. Februar, sofern sich keine wild lebenden Tiere im Strauch oder Baum aufhalten. Ausnahmsweise gestattet der Gesetzgeber während der Schonfrist leichte Pflegeschnitte, sofern diese sich auf den aktuellen Zuwachs beschränken.

Moderater Erhaltungsschnitt an Besen-Ginster – so schneiden Sie richtig

Besen-Ginster blüht an den einjährigen Trieben. Der Strauch legt die Knospen bereits im Vorjahr an. Ein Rückschnitt im Frühjahr würde folglich alle Hoffnungen auf eine opulente Frühlingsblüte zunichte machen. Mit einer behutsamen Schnittführung können Sie das Ziergehölz dennoch in Form halten, sofern Sie in jedem Jahr zur Schere greifen. Wie untenstehende Abbildung aufzeigt, verfolgt der Erhaltungsschnitt zugleich das Ziel einer kontinuierlichen Verjüngung. So gehen Sie richtig vor:

  • Bester Zeitpunkt ist im unmittelbaren Anschluss an die Blütezeit
  • Strauch auf nistende Vögel untersuchen, um gegebenenfalls an einem späteren Zeitpunkt zu schneiden
  • Handschuhe, Schutzbrille und langärmelige Kleidung anlegen
  • Ab dem 4. Standjahr die 3 ältesten Bodentriebe auslichten im Tausch gegen 3 junge Bodentriebe
  • Zu lange Zweige ableiten auf einen Seitentrieb in 40 bis 50 Zentimetern Höhe

Obschon Sie Besen-Ginster nach der Blütezeit schneiden, erhält sie ebenfalls eine wohl bemessene Portion Kompost mit Hornspänen. Während diesjährige Blüten verwelken, legt die Pflanze die Knospen für das kommende Jahr an. Da kommen zusätzliche Nährstoffe gerade recht.

Ginster zurückschneiden

Beginnend mit dem vierten Standjahr tauschen Sie die drei ältesten Bodentriebe gegen Jungtriebe aus. Verbliebene Bodentriebe leiten Sie ab auf einen jungen Seitentrieb in 40 bis 50 Zentimetern Höhe.

Exkurs

Ginsterzweige ableiten, statt einfach nur abzuschneiden

Widmen Sie sich dem Formschnitt eines zu groß geratenen Besenginsters, schneiden Sie betreffende Äste nicht irgendwo. Damit ein Schnitt keine unansehnlichen Lücken hinterlässt, empfehlen wir den Ableitungsschnitt. Ziel dieser effektiven Schnitt-Technik ist eine Verschlankung statt einer Einkürzung. Zu diesem Zweck suchen Sie am betreffenden Zweig auf 40 oder 50 Zentimeter Höhe einen jungen Seitentrieb. Wo sich alter Zweig und junger Seitentrieb gabeln, setzen Sie die Schere an. Das junge Holz übernimmt nunmehr die Führungsposition, ohne dass im Gesamtbild eine Lücke sichtbar wird.

Vergreister, alter Ginsterstrauch – was tun?

Ein Schnitt ins alte Holz ist an allen Ginstersträuchern tabu. Ungeachtet ihrer botanischen Zugehörigkeit, Blütezeit oder Wuchshöhe, verweigern Ihnen die Gehölze konsequent das Wachstum, wenn Sie mehrjährige Triebe verschneiden. Logische Folge ist die Rodung des streikenden Ginsters, um an seiner Stelle einen Jungstrauch zu pflanzen. Bevor Sie den ehemals prächtigen Frühlings- oder Sommerblüher aussondern, geben Sie ihm bitte eine letzte Chance. Die folgenden Ideen für den floralen Rettungsplan basieren auf zwei alternativen Voraussetzungen: es sind keine jungen Bodentriebe vorhanden – es gedeihen noch einige junge Bodentriebe. Lassen Sie sich von unseren Vorschlägen inspirieren:

Keine jungen Bodentriebe vorhanden

Wurden ein Echter Ginster oder Besenginster über viele Jahre nicht geschnitten, sind häufig keine bodenbürtigen Jungtriebe mehr vorhanden. Den alten Ginsterstrauch auf den Stock zu setzen, ist keine Lösung, denn aus altem Holz ist kein Wachstum zu erwarten. Triebstummel trocknen einfach zurück. Unten verkahlte, überalterte Bodentriebe verfügen mitunter in ihrer oberen Hälfte über einen vitalen, grünen Bereich.

Hängt betreffender Ginsterstrauch lässig über einer Mauer oder einem Holzzaun, hat er durchaus noch einen gewissen Charme. Pflegen Sie die grünen Köpfe, als handle es sich um eine eigene Pflanze und belassen den unteren verkahlten Bereich, wie er ist.

Mindestens zwei oder drei junge Bodentriebe vorhanden

Unter idealen Standortbedingungen gedeihen am vergreisten Ginster junge, unverzweigte Bodentriebe. Dieser Nachwuchs bildet eine perfekte Ausgangsbasis für den Neuaufbau. Zunächst schneiden Sie alle alten, kahlen Bodentriebe am Ansatz oder auf kurze Zapfen ab. Bester Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr, kurz vor Beginn des Austriebs. Den Nachwuchs-Bodentrieben wird nicht länger der Weg zum Licht versperrt, sodass ein kräftiges Wachstum einsetzt. Düngen Sie den verjüngten Strauch großzügig mit Kompost und Hornspänen. In der Folgezeit führen Sie eine konsequente, artkonforme Schnittpflege durch, gemäß den Anleitungen in diesem Tutorial.

Häufig gestellte Fragen

Ist ein Ginster giftig?

In allen Ginsterarten sind giftige Stoffe enthalten, wie das Alkaloid Spartein oder der Giftstoff Cytisin. In höchster Konzentration befinden sich Toxine in den Samen. Der Verzehr von 5 bis 10 Samen reicht aus, damit Kinder unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Gelangen größere Mengen von Blättern und Samen in den menschlichen Organismus, drohen ernste gesundheitliche Probleme, wie Kreislaufversagen und Herzkollaps. Pferde, Kühe, Schafe, Hunde, Katzen und Fische reagieren mit typischen Vergiftungssymptomen, wenn sie Pflanzenteile von Ginstersträuchern verspeisen. Im Familiengarten sollte auf die Kultivierung von Ginster verzichtet werden oder die Kinder werden eindringlich auf die Gefahren aufmerksam gemacht.

Meinen gelben Edelginster (Cytisus scoparius) habe ich bislang nicht verschnitten. Mittlerweile hat der Strauch zwei Haupttriebe mit 2,5 Metern Höhe entwickelt, die leicht überhängen. Es ist in der Mitte eine Lücke entstanden, die mir überhaupt nicht gefällt. Kann ein Rückschnitt das Problem beheben?

Gelben Edelginster zu schneiden, ist sehr heikel, weil der Strauch nach einem starken Schnitt ins alte Holz schlecht austreibt. Die besten Aussichten für einen Formschnitt bieten junge Pflanzen, die Sie von Anfang an regelmäßig schneiden und somit kompakt halten. Jetzt ist es höchstwahrscheinlich zu spät. Wenn Ihnen der Edelginster nicht mehr gefällt, sollten Sie ihn roden. Zuvor wäre es immerhin noch einen Versuch wert, einen Rückschnitt um die Hälfte oder zwei Drittel zu versuchen und die Reaktion abzuwarten.

Worin besteht der Unterschied zwischen Gewöhnlichem Besenginster und Edelginster? Beide Arten entstammen doch der Gattung Cytisus.

Beim Gewöhnlichen Besenginster handelt es sich um die heimische Wildform. Wenn Ihnen bei Ihren Spaziergängen in Feld und Wald ein Ginsterstrauch begegnet, handelt es sich zumeist um diese gelb blühende und bis zu 2 Meter hohe Ginsterart. Edelginster sind hingegen das Resultat von Züchtung oder natürlicher Mutation. Hier haben Sie die Auswahl unter diversen Sorten mit mannigfaltigen Blütenfarben. Edelginster blühen weiß, gelb, apricot, rot oder zweifarbig.

Kann ich einen Elfenbeinginster (Cytisus praecox ‚Allgold‘) auch mit 50 Zentimetern kleiner halten, als die 100 bis 150 Zentimeter, die er normalerweise erreicht?

Das ist durchaus möglich, erfordert hingegen einen alljährlichen Schnitt. Ein Elfenbeinginster erblüht am einjährigen Holz, sodass er nach der Blütezeit geschnitten wird. Da er aus altem Holz kaum oder überhaupt nicht mehr austreibt, sollten Sie daher in jedem Jahr Triebe auf die gewünschte Höhe zurückschneiden.

Ist Ginster winterhart?

Ausgepflanzte Ginstersträucher sind vollkommen winterhart. Gleichwohl empfehlen wir im Pflanzjahr einen leichten Schutz durch Laub und Reisig, da sich in Jungpflanzen die Frosthärte erst entwickeln muss. Im Kübel hingegen sind alle Ginstersträucher angewiesen auf einen Winterschutz. Umhüllen Sie das Gefäß mit Luftpolsterfolie und stellen es in eine geschützte Nische auf Holz oder Styropor.

Können Teile des Schnittguts als Stecklinge für die Vermehrung verwendet werden?

Die erfolgversprechendste Vermehrungsmethode ist die Aussaat von Samen. Stecklingsvermehrung ist möglich, jedoch mit einer hohen Ausfallrate verbunden. Verwenden Sie 15 Zentimeter lange, krautige und nicht blühende Zweigspitzen, die Sie in der unteren Hälfte entlauben. Daraufhin füllen Sie Töpfe mit Anzuchtsubstrat und setzen 2 bis 3 Stecklinge zu zwei Drittel hinein. Eine übergestülpte, transparente Haube fördert die Bewurzelung. Halten Sie das Substrat konstant leicht feucht. Bewurzelte Stecklinge pflanzen Sie direkt ins sonnige Beet.

Ich habe ein Ginster-Hochstämmchen geschenkt bekommen. Worauf ist beim Schnitt zu achten?

Die Schnittpflege von Hochstämmchen und Sträuchern unterscheidet sich nicht wesentlich. Sofern es sich um einen Echten Ginster der Genista-Gattung handelt, schneiden Sie die Krone in jedem Frühjahr auf 5 bis 10 Zentimeter zurück. Daraufhin setzt ein kräftiges Wachstum frischer Triebe ein, an denen sich die sonnengelbe Blütenpracht entfaltet. Wurden Sie beschenkt mit einem Besenginster-Hochstämmchen der Cytisus-Gattung, schneiden Sie nach der Blütezeit die Krone um die Hälfte bis zwei Drittel zurück. Im Gegensatz zu Ginstersträuchern im Beet sollte etwas kräftiger verschnitten werden, um die Krone kompakt und blühfreudig zu halten.

In meinem Steingarten habe ich Kissenginster (Cytisus decumbens) als Bodendecker gepflanzt? Muss ich die Sträucher schneiden?

Kissenginster wird 10 bis 20 Zentimeter hoch, bei einem jährlichen Zuwachs von durchschnittlich 5 Zentimetern. Dichtbuschig und blütenreich gedeiht die Pflanze ohne jegliche Schnittmaßnahmen.

Die 3 häufigsten Schnittfehler

Verweigert ein Ginsterstrauch die ersehnte Blütenpracht, vergreist zu einem kahlen Gestrüpp oder stirbt vollkommen ab, kann das kein Zufall sein. In der Tat offenbaren sich auf diese Weise typische Versäumnisse in der Schnittpflege. Die folgende Tabelle informiert Sie über die drei häufigsten Schnittfehler und gibt Tipps für die sachkundige Vorbeugung:

Schnittfehler Schadbild Vorbeugung
falscher Schnittzeitpunkt Ausfall der Blütezeit Echten Ginster im Februar, Besenginster nach der Blütezeit schneiden
nie ausgelichtet zunehmende Verkahlung von innen heraus, vorzeitige Vergreisung Echten Ginster regelmäßig auslichten, an Besenginster die ältesten gegen junge Bodentriebe austauschen
auf den Stock gesetzt kein Wachstum mehr nicht ins alte Holz schneiden, kein Verjüngungsschnitt

Tipp

Hinsichtlich ihrer Standortpräferenzen ist ein wichtiger Unterschied zu beachten zwischen Echtem Ginster und Besenginster. Echte Ginsterarten und Sorten bevorzugen einen frischen bis mäßig feuchten und nährstoffreichen Boden. Besenginster-Arten und Sorten entfalten ihr Optimum in trockener, gerne sandiger und magerer Erde.

Bilder: Peter Maerky / Shutterstock