Kräuterspirale

Kräuterspirale aus Gabionen selber bauen: Anleitung & Tipps

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Kräuterspiralen aus Gabionen vereinen ansprechendes Design mit funktionalem Anbau. Dieser Artikel liefert eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau einer eigenen Kräuterspirale und gibt wertvolle Tipps zur Auswahl geeigneter Pflanzen und deren Pflege.

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Mit Gabionen lassen sich viele verschiedene Dinge machen

Auswahl des Standorts

Für eine erfolgreiche Kräuterspirale ist ein gut gewählter Standort unerlässlich. Idealerweise wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Platz in Ihrem Garten. Eine vollsonnige Lage sorgt dafür, dass sonnenhungrige Kräuter optimal gedeihen, während die Bauweise der Kräuterspirale auch schattige Bereiche für andere Pflanzen bietet.

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Wichtige Kriterien für den Standort

  • Sonneneinstrahlung: Die Kräuterspirale sollte nach Süden ausgerichtet sein, um ausreichend Licht und Wärme zu erhalten.
  • Windschutz: Ein windgeschützter Platz schützt die zarten Kräuter vor Schäden durch starke Winde.
  • Platzbedarf: Planen Sie mindestens zwei bis drei Meter im Durchmesser für die Kräuterspirale ein. Dies ermöglicht den Kräutern ausreichend Raum zum Wachsen und gewährleistet, dass Sie bequem um die Spirale herumgehen und ernten können.

Zusätzliche Überlegungen

  • Nähe zum Haus: Wenn Sie die Kräuter häufig in der Küche verwenden möchten, wählen Sie einen Standort in der Nähe des Hauses.
  • Flächenanforderungen: Eine ebene Fläche erleichtert den Aufbau und sorgt für eine stabile Konstruktion.

Berücksichtigen Sie diese Punkte bei der Auswahl des Standorts, um das volle Potenzial Ihrer Kräuterspirale auszuschöpfen und eine reiche Kräuterernte zu gewährleisten.

Planung und Grundriss

Bevor Sie mit dem Bau der Kräuterspirale beginnen, ist eine sorgfältige Planung des Grundrisses essenziell. Die Kräuterspirale ist spiralförmig aufgebaut und bietet durch ihre Struktur unterschiedliche Wachstumsbedingungen für verschiedene Kräuter.

Schritte zur Erstellung des Grundrisses

  1. Mittelpunkts festlegen: Setzen Sie einen Pflock in die Mitte der zukünftigen Kräuterspirale.
  2. Umfang bestimmen: Befestigen Sie ein Ende einer Schnur an diesem Pflock und spannen Sie die Schnur so, dass sie den Radius der geplanten Spirale abzeichnet. Binden Sie das andere Ende der Schnur an einen zweiten Pflock.
  3. Kreis ziehen: Ziehen Sie mithilfe des zweiten Pflocks einen Kreis am Boden, der den maximalen Durchmesser der Kräuterspirale markiert.
  4. Spirale skizzieren: Zeichnen Sie innerhalb dieses Kreises eine Spirale, die sich zur Mitte hin verjüngt.

Aushub der Fläche

Heben Sie die Erde innerhalb der gezeichneten Spirale etwa 20 bis 30 Zentimeter tief aus. Für den Platz, an dem später der Mini-Teich entsteht, sollte die Aushebung etwa 40 Zentimeter betragen.

Tipps zur Planung

  • Materialbedarf: Berechnen Sie die benötigten Materialien, wie Steine für die Gabionen oder die Trockensteinmauer und Erde für die unterschiedlichen Bodenschichten.
  • Nachhaltigkeit: Planen Sie die Wiederverwertung des ausgehobenen Mutterbodens für die Füllung der unteren Schichten der Spirale.
  • Platz zum Arbeiten: Berücksichtigen Sie einen ausreichenden Umkreis um die Spirale, um genügend Platz für den Bau und die spätere Pflege der Kräuter zu haben.

Indem Sie diese Schritte befolgen, legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche und ertragreiche Kräuterspirale in Ihrem Garten.

Vorbereitung des Bodens

Der nächste Schritt ist die Bodenarbeit, welche die Stabilität und Langlebigkeit Ihrer Kräuterspirale sicherstellt.

Schritt 1: Aushub

Heben Sie die Oberfläche innerhalb des abgesteckten Bereichs etwa 20 cm tief aus. Am Standort des zukünftigen Mini-Teichs sollte der Aushub tiefer, etwa 35 bis 40 cm, erfolgen. Die obere Grasnarbe kann dabei abgetragen oder zumindest gewendet werden.

Schritt 2: Erdschicht vorbereiten

Der ausgehobene Boden kann teilweise wiederverwendet werden. Lagern Sie die Erde auf einer Plane neben dem Arbeitsbereich, um sie später gezielt in die verschiedenen Zonen Ihrer Kräuterspirale einzubringen.

Schritt 3: Schotter und Fundament

Füllen Sie die ausgehobene Fläche, mit Ausnahme des Teichbereichs, mit einer Schicht aus Schotter oder Bauschutt. Diese Schicht sollte etwa 10 bis 20 cm dick sein und dient als Drainage- und Stützfundament. Überschüssiges Wasser wird effizient abgeleitet, was der Mauer und den pflanzlichen Bewohnern zugutekommt.

Durch diesen Vorbereitungsschritt schaffen Sie eine solide Grundlage für Ihre Kräuterspirale. Achten Sie darauf, die Schotterschicht gleichmäßig zu verteilen und leicht zu verdichten, um eine stabile Auflagefläche für die folgenden Gabionen oder Steine zu gewährleisten.

Aufbau der Gabionen

Der Aufbau der Gabionen ist ein zentraler Schritt beim Bau Ihrer Kräuterspirale.

Vorbereitung und Materialbeschaffung

Für eine Kräuterspirale aus Gabionen benötigen Sie:

  • Fertige Drahtkörbe (Gabionen)
  • Spiraldrähte und Spannanker
  • Verzinkter Draht zur Stabilisierung
  • Steine für die Füllung der Gabionen (Granit, Sandstein, Feldsteine oder gebrochener Beton sind geeignet)

Schritte zum Aufbau der Gabionen

  1. Standortvorbereitung: Stellen Sie sicher, dass der Standort gut vorbereitet ist. Der Boden sollte eben und stabil sein.
  2. Positionierung: Platzieren Sie die Drahtkörbe entlang der spiralförmigen Markierung. Fixieren Sie die Gabionen mit Spiraldrähten und Spannankern.
  3. Innenauskleidung: Bevor die Gabionen mit Steinen gefüllt werden, empfiehlt sich eine robuste Folie als Innenauskleidung. Dies verhindert das Durchspülen von Erde und hält die Gabionen sauber.
  4. Befüllung: Füllen Sie die Gabionen gleichmäßig mit den ausgewählten Steinen. Achten Sie darauf, dass die Steine nicht durch die Gitter fallen und die Gabionen nicht deformieren. Eine Schicht Kies oder Splitt am Boden kann die Drainage verbessern. Verdichten Sie das Material schrittweise.
  5. Verankerung: Verankern Sie die Gabionen fest im Boden, entweder durch Erdanker oder das Eingraben der unteren Drahtgitterreihe.

Weitere Tipps

  • Werkzeuge: Zangen, Bolzenschneider und Kabelbinder sind zum Zusammenbau der Gabionen und Fixieren der Folie hilfreich.
  • Sicherheit: Tragen Sie Handschuhe, um Verletzungen beim Arbeiten mit Draht und Steinen zu vermeiden.
  • Ästhetik: Wählen Sie ästhetisch ansprechende Steine, um die Kräuterspirale zu einem visuellen Highlight im Garten zu machen.

Nach dem Aufbau und Befüllen der Gabionen haben Sie eine robuste und langlebige Basis für Ihre Kräuterspirale geschaffen.

Befüllung der Kräuterspirale

Die richtige Befüllung der Kräuterspirale schafft optimale Wachstumsbedingungen für verschiedene Kräuter. Jede Höhe der Spirale bildet eine eigene Zone mit spezifischen Bodenverhältnissen.

Unterste Schicht: Drainage

Für einen guten Wasserabfluss und zur Vermeidung von Staunässe beginnt die Befüllung der Kräuterspirale mit einer Drainageschicht aus Schotter oder grobem Kies. Diese sollte im inneren Bereich der Spirale etwa 50 cm hoch und nach außen abnehmend sein.

Oberstes Drittel: Magere Bodenverhältnisse

Dieser Bereich besteht aus einem mageren, sandigen Substrat, das gut durchlässig ist und wenig Nährstoffe bietet. Ideal für mediterrane Kräuter.

Mischung: 1/2 Sand, 1/2 Gartenerde

Mittleres Drittel: Durchlässiger, humoser Boden

Der Boden ist hier durchlässiger und humusreicher, ideal für Kräuter, die mehr Nährstoffe und Feuchtigkeit benötigen.

Mischung: 1/3 Gartenerde, 1/3 Kompost, 1/3 Sand

Unterstes Drittel: Frischer, humoser Boden

Das unterste Drittel enthält den nährstoffreichsten Boden, ideal für Kräuter, die nahrhafte und feuchtere Bedingungen benötigen.

Mischung: 1/2 Gartenerde, 1/2 Kompost

Vorbereitung und Einfüllen der Schichten

  • Bereiten Sie die verschiedenen Erdmischungen auf einer Plane neben der Kräuterspirale vor.
  • Füllen Sie die Zonen der Spirale von unten nach oben mit den entsprechenden Erdmischungen.
  • Verdichten Sie das Erdreich nach dem Einfüllen jeder Schicht leicht, um Stabilität zu gewährleisten.

Durch die sorgfältige Befüllung der Kräuterspirale schaffen Sie optimale Bedingungen für die unterschiedlichen Kräuter und erreichen maximale Erträge bei minimalem Pflegeaufwand.

Die vier Zonen der Kräuterspirale

Eine Kräuterspirale ist in vier Zonen unterteilt, die jeweils verschiedene klimatische Bedingungen und Bodenverhältnisse bieten.

Wasserzone

Diese Zone befindet sich am untersten Ende der Kräuterspirale und kann einen Mini-Teich enthalten. Sie bietet ein feuchtes Mikroklima, besonders geeignet für Pflanzen, die viel Wasser benötigen.

  • Brunnenkresse
  • Wasserminze
  • Bachbunge

Feuchtzone

An die Wasserzone schließt die Feuchtzone an. Der Boden ist hier weiterhin humusreich und enthält viel Kompost. Ideal für Pflanzen, die hohe Feuchtigkeit bevorzugen.

  • Petersilie
  • Kerbel
  • Sauerampfer

Normale Zone

Die Normale Zone liegt weiter oben in der Spirale und erhält weniger Feuchtigkeit. Ideal für Kräuter, die gemäßigte Bedingungen mit weniger Wasser bevorzugen.

  • Schnittlauch
  • Koriander
  • Minze
  • Basilikum

Trockenzone und Mittelmeerzone

Die oberste Zone bildet die Trockenzone, ideal für mediterrane Kräuter. Der Boden ist mager und gut durchlässig.

  • Thymian
  • Rosmarin
  • Lavendel
  • Oregano
  • Salbei

Durch die richtige Anordnung und Pflege der verschiedenen Zonen können Sie eine Vielzahl an Kräutern in unterschiedlichen Klimazonen erfolgreich kultivieren.

Bepflanzung der Kräuterspirale

Sobald die Kräuterspirale fertig aufgebaut ist, können Sie mit der Bepflanzung beginnen. Wässern Sie die vorbereiteten Kräuter gut, damit sie optimal anwachsen können. Auch die Spirale selbst sollte vor der Bepflanzung befeuchtet werden, um ausreichende Bodenfeuchtigkeit sicherzustellen.

Vorbereitende Maßnahmen

  • Kräuter vorbereiten: Wässern Sie die Kräuter gründlich.
  • Boden befeuchten: Beregnen Sie die Erde in der Kräuterspirale.

Platzierung der Kräuter

Verteilen Sie die Kräuter samt Töpfen zunächst auf der Spirale, um die beste Anordnung zu erkennen.

Platzhalter: Setzen Sie Platzhalter für zusätzliche Pflanzen wie Dille, Koriander oder Petersilie.

Einpflanzen

Nehmen Sie die Kräuter aus den Töpfen, lockern Sie die Wurzelballen leicht auf und schneiden Sie die Wurzeln etwas an.

Pflanzen in die Erde setzen: Setzen Sie die Kräuter in die jeweiligen Zonen der Spirale und achten Sie dabei auf ausreichenden Platz für das Wachstum.

Zonenbezogene Bepflanzung

Beachten Sie die spezifischen Bedürfnisse der Kräuter.

  • Wasserzone: Brunnenkresse, Wasserminze
  • Feuchtzone: Petersilie, Kerbel
  • Normale Zone: Basilikum, Minze, Schnittlauch, Koriander
  • Trockenzone: Oregano, Salbei, Rosmarin, Thymian

Durch die sorgfältige Planung und Bepflanzung Ihrer Kräuterspirale schaffen Sie ideale Bedingungen für die unterschiedlichen Kräuter.

Pflege der Kräuterspirale

Um das optimale Wachstum Ihrer Kräuter zu gewährleisten, sind regelmäßige Pflege und gezielte Maßnahmen erforderlich:

Gießen

  • Erstes Jahr: Gießen Sie die Kräuterspirale einmal pro Woche von oben, um alle Bereiche gleichmäßig zu bewässern.
  • Ab dem zweiten Jahr: Reduzieren Sie die Gießmenge und gießen Sie nur noch bei Bedarf, vor allem während längerer Trockenperioden.

Bodenpflege

  • Auflockerung: Lockern Sie den Boden regelmäßig leicht auf, um die Wasserversorgung und Belüftung der Wurzeln zu verbessern.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht kann das Austrocknen des Bodens verhindern und Unkrautwachstum unterdrücken.

Düngung

  • Verzichten auf chemische Düngemittel: Nutzen Sie organische Alternativen, um den Geschmack der Kräuter nicht zu beeinträchtigen.
  • Kompost: Düngen Sie die Kräuterspirale im Frühling und Herbst mit Kompost, um das Pflanzenwachstum zu fördern und die Bodenstruktur zu verbessern.

Schneiden und Ernten

  • Zurückschneiden: Regelmäßiger Rückschnitt fördert buschiges Wachstum. Entfernen Sie bei Bedarf kranke oder abgestorbene Pflanzenteile.
  • Ernte: Ernten Sie die Kräuter regelmäßig, um das Nachwachsen anzuregen und zu verhindern, dass die Pflanzen verholzen.

Reinigung

  • Gabionenpflege: Spülen Sie die Steine der Gabionen alle paar Wochen mit einem Gartenschlauch ab und vermeiden Sie den Einsatz von Hochdruckreinigern.
  • Steine ersetzen: Weiße oder helle Steine können nach einigen Jahren durch neue ersetzt werden, um Verfärbungen zu minimieren.

Durch diese Pflegemaßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Kräuterspirale gesund bleibt und Sie eine reiche Kräuterernte genießen können.

Überwinterung der Kräuter

Besondere Maßnahmen sind notwendig, um Ihre Kräuter optimal auf den Winter vorzubereiten.

Winterharte Kräuter

Viele mehrjährige Kräuter wie Thymian, Salbei und Lavendel sind winterhart und können draußen überwintern, benötigen jedoch zusätzlichen Schutz:

  • Frostschutzvlies: Decken Sie die Kräuter mit einem Frostschutzvlies ab, um vor Frost, Wind und starkem Niederschlag zu schützen.
  • Schnitt: Vermeiden Sie es, die Pflanzen im Herbst kräftig zurückzuschneiden, da dies sie schwächen könnte. Schneiden Sie stattdessen im Frühling zurück.

Nicht winterharte Kräuter

Einige Kräuter wie Basilikum, Eisenkraut und Zitronengras sind nicht winterhart und sollten ins Haus geholt werden:

  • In Töpfe umpflanzen: Pflanzen Sie diese Kräuter in Töpfe um und stellen Sie sie an einen hellen, frostfreien Platz im Haus oder Gewächshaus.
  • Regelmäßige Wasserzufuhr: Gießen Sie die Kräuter gelegentlich auch während der Wintermonate, um ein Austrocknen der Wurzeln zu verhindern. Vermeiden Sie dabei Staunässe.

Allgemeine Hinweise

  • Wurzelschutz: Schützen Sie die Wurzeln aller Kräuter vor starkem Frost. Eine Mulchschicht oder das Einarbeiten von Laub kann helfen.
  • Lüften: Lassen Sie das Frostschutzvlies an wärmeren Tagen kurz angehoben, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Pflege: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Pflanzen und entfernen Sie krankes oder abgestorbenes Pflanzenmaterial.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Ihre Kräuter gut durch den Winter kommen und im Frühling gesund neu austreiben.

Bilder: JGA / Shutterstock