Kräuterspirale

Kräuterspirale aus Holz selber bauen: So gelingt es Ihnen

Mit einer Kräuterspirale im Garten haben Sie frische Kräuter stets griffbereit. In dieser Bauanleitung erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihre eigene Kräuterspirale aus Holz anlegen und bepflanzen.

Planung der Kräuterspirale

Eine sorgfältige Planung ist essentiell, bevor Sie mit dem Bau Ihrer hölzernen Kräuterspirale beginnen. Dadurch sichern Sie optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Kräuter und erleichtern die spätere Pflege.

Standortwahl

Wählen Sie einen möglichst sonnigen und windgeschützten Standort in Ihrem Garten. Dadurch erhalten die meisten Kräuter das benötigte Sonnenlicht und sind gleichzeitig vor extremen Wetterbedingungen geschützt. Achten Sie darauf, dass der Standort gut erreichbar ist, damit Sie die Kräuterspirale leicht pflegen und die Kräuter bequem ernten können.

Grundriss und Form

Stecken Sie den Grundriss der Kräuterspirale mit einer gespannten Schnur und Pflöcken ab. Ein gängiger Durchmesser beträgt etwa 2,5 Meter, um eine gute Erreichbarkeit aller Bereiche zu gewährleisten. Die Form sollte einer Schnecke ähneln, die sich nach Süden öffnet, um eine optimale Nutzung des Sonnenlichts sicherzustellen.

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Höhenstaffelung

Planen Sie die Höhe der Kräuterspirale stufenweise nach oben hin ansteigend. Die höchste Stelle sollte etwa 80 cm betragen. Diese Staffelung ermöglicht es, verschiedene Mikroklimata zu erzeugen, was besonders wichtig für Kräuter mit unterschiedlichen Boden- und Feuchtigkeitsanforderungen ist.

Wasserbecken und Drainage

Überlegen Sie, ob Sie ein kleines Wasserbecken am unteren Ende der Kräuterspirale integrieren möchten, um feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Brunnenkresse zu beherbergen. Dies kann durch das Eingraben eines stabilen Eimers oder Maurerkübels realisiert werden. Planen Sie eine Schotter- oder Sandschicht als Drainage unter dem Boden der Spirale, um Staunässe zu vermeiden.

Materialauswahl

Für den Bau der Kräuterspirale verwenden Sie witterungsbeständige Holzarten wie Sibirische Lärche, Douglasie oder Robinie. Diese Holzarten sind besonders robust gegenüber Feuchtigkeit und Verrottung, was für den direkten Erdkontakt entscheidend ist.

Benötigte Materialien

  • Folie für Teiche: Zum Schutz der Holzseiten vor direktem Wasser, auf den Innenseiten der Planken anzubringen.
  • Kies oder Schotter: Für die nötige Drainageschicht am Boden der Spirale.
  • Sandmasse: Um das Substrat zu lockern und die Wasserabflussfähigkeit zu verbessern.
  • Holzleisten: Speziell behandelt für den Einsatz im Freien, unterschiedlich lang für die spiralförmige Anordnung.
  • Bauschutt oder grober Schotter: Dient als Kernmaterial, um der Spirale Standfestigkeit zu verleihen.
  • Dünger-Kompost: Zur Sicherstellung der Nährstoffzufuhr in den verschiedenen Zonen der Kräuterspirale.

Konstruktiver Holzschutz

Behandeln Sie das Holz mit einem umweltfreundlichen Holzschutzmittel. Vermeiden Sie toxische Stoffe, um eine Gesundheitsgefährdung durch Schadstoffeinträge in die Kräuter zu verhindern. Hinterlüften Sie die Holzflächen, um stehende Feuchtigkeit und damit verbundene Verrottung zu vermeiden.

Werkzeuge

Für den Aufbau benötigen Sie folgende Werkzeuge:

  • Hammer zum Einschlagen der Holzpflöcke,
  • Säge für das Zuschneiden der Holzplanken,
  • Bohrer und Schrauben für das sichere Verbinden der Holzteile,
  • Wasserwaage zur Überprüfung der Ebenmäßigkeit der Konstruktion,
  • Spaten und Schaufel für das Ausheben der Baugrube und Verteilen der Materialien.

Bau der Kräuterspirale

Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, beginnen Sie mit dem Bau Ihrer Kräuterspirale.

Untergrund und Fundament vorbereiten

  1. Grundfläche ausheben: Heben Sie die Grundfläche der geplanten Kräuterspirale circa 20 cm tief aus. Falls Sie einen kleinen Teich integrieren möchten, graben Sie an der entsprechenden Stelle etwa 40 cm tief.
  2. Drainage anlegen: Füllen Sie die ausgehobene Fläche mit einer ca. 10 cm hohen Schicht aus Schotter oder Kies. Diese Drainageschicht sorgt dafür, dass das Wasser gut abfließen kann und keine Staunässe entsteht.

Konstruktion der Spirale

  1. Holzkonstruktion errichten: Bereiten Sie Holzbretter in unterschiedlichen Längen vor, um die spiralförmige Struktur zu erstellen. Beginnen Sie in der Mitte der Spirale und stecken Sie die Bretter schrittweise spiralförmig in den Boden, wobei die Höhe der Bretter von innen nach außen abnimmt.
  2. Stabilität und Schutz: Stabilisieren Sie die Holzstruktur durch das Verbinden der Bretter mit verzinktem oder Edelstahl-Draht entlang der Außenseite.
  3. Teichfolie anbringen: Verkleiden Sie die Innenseiten der Holzbretter bis zur späteren Füllhöhe mit einer stabilen Teichfolie. Diese schützt das Holz vor Feuchtigkeit und erhöht die Lebensdauer.

Befüllen der Spirale

6. Substratschichten einfüllen: Beginnen Sie in der Mitte der Spirale mit einer weiteren Drainageschicht aus Kies oder Schotter. Füllen Sie dann den Kern der Spirale mit einem Gemisch aus Gartenerde und Sand, wobei der Sandanteil in den oberen Bereichen höher sein sollte.

  • Kernzone (innen): 50 % Pflanzenerde, 50 % Sand
  • Mittelzone: 50 % Gartenerde, 30 % Sand, 20 % Kompost
  • Außenzone: 50 % Gartenerde, 50 % Kompost

Achten Sie darauf, die verschiedenen Erdmischungen entsprechend der jeweiligen Zone schichtweise einzufüllen und leicht zu verdichten.

Letzte Arbeiten vor der Bepflanzung

Abschlussarbeiten: Schneiden Sie überstehende Teile der Teichfolie ab und überprüfen Sie die Stabilität der Konstruktion. Füllen Sie abschließend den kleinen Teich am Fuß der Kräuterspirale mit Wasser, sofern Sie diesen integriert haben.

Die verschiedenen Zonen der Kräuterspirale

Die Kräuterspirale umfasst verschiedene Zonen, die unterschiedliche klimatische Bedingungen und Bodenverhältnisse simulieren. Dies ermöglicht es, eine breite Palette an Kräutern anzubauen.

Wasserzone

Am niedrigsten Punkt der Kräuterspirale befindet sich die Wasserzone. Diese Zone eignet sich für Kräuter, die nasse Bedingungen bevorzugen. Ein kleines Wasserbecken kann hier integriert werden, um ein durchgehend feuchtes Mikroklima zu schaffen. Pflanzen wie Brunnenkresse und Wasserminze gedeihen hier besonders gut. Verwenden Sie als Substrat normale Gartenerde, gemischt mit einem kleinen Anteil Kompost.

Feuchtzone

Oberhalb der Wasserzone liegt die Feuchtzone. In diesem Bereich mischen Sie Gartenerde und Kompost zu gleichen Teilen. Diese Zone erhält gelegentlich Schatten, was die Bodenfeuchtigkeit bewahrt. Kräuter wie Petersilie, Dill, Bärlauch und Minze sind hier bestens aufgehoben.

Normalzone

In der mittleren Höhe der Spirale befindet sich die Normalzone. Der Boden ist durchlässiger und trocknet schneller ab. Mischen Sie Gartenerde mit etwa 30 % Sand und 20 % Kompost. Pflanzen wie Estragon, Oregano und Majoran fühlen sich in dieser Zone wohl.

Trockenzone

Die Trockenzone bildet den höchsten Punkt der Kräuterspirale. Diese Zone ist voll sonnenbelichtet und der Boden besonders durchlässig. Mischen Sie Gartenerde und Sand im Verhältnis 1:1. Eine zusätzliche Drainageschicht aus Kies oder Schotter verhindert Staunässe. Thymian, Salbei und Rosmarin gedeihen in dieser Zone am besten.

Bepflanzung der Kräuterspirale

Nun, da Ihre Kräuterspirale bereit zur Bepflanzung ist, sollten Sie den idealen Pflanzzeitpunkt und die nötigen Vorbereitungen berücksichtigen.

Idealer Pflanzzeitpunkt

Der beste Zeitpunkt für die Bepflanzung ist das Frühjahr, sobald keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind. So haben die Kräuter ausreichend Zeit, sich gut einzuwurzeln und kräftig zu wachsen.

Zweiwöchige Wartezeit

Lassen Sie nach der Fertigstellung der Kräuterspirale etwa zwei Wochen vergehen, damit sich das Substrat setzen kann. Dies reduziert das Risiko von später auftretender Staunässe und ist wichtig für das Wachstum der Kräuter.

Sortenauswahl

Wählen Sie die Kräuter entsprechend den Mikroklimazonen Ihrer Spirale aus:

  • Trockenzone (oben): Pflanzen wie Rosmarin, Salbei und Thymian.
  • Normalzone (mittlere Höhe): Estragon, Majoran und Oregano.
  • Feuchtzone (untere Bereiche): Petersilie, Dill und Minze.
  • Wasserzone (am Fuß der Spirale): Brunnenkresse und Wasserminze.

Pflanzabstand und Einpflanzen

Graben Sie für jedes Kraut ein Loch, das etwa 1,5-mal so groß ist wie der Wurzelballen des Pflanztopfs. Setzen Sie die Pflanzen mittig in die Löcher und füllen Sie diese wieder mit Erde auf. Achten Sie darauf, dass die Kräuter nicht zu dicht gepflanzt werden, damit sie ausreichend Platz zum Wachsen haben.

Angießen und Pflege

Gießen Sie die frisch gepflanzten Kräuter gründlich an. In den ersten Tagen ist es wichtig, regelmäßig zu gießen, damit die Pflanzen gut anwachsen können. Verwenden Sie eine Gießkanne mit Brauseaufsatz, um die Erde gleichmäßig und schonend zu befeuchten.

Mit diesen Schritten schaffen Sie optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Bepflanzung Ihrer Kräuterspirale, sodass Sie schon bald eine reiche Ernte genießen können.

Bilder: vaivirga / Shutterstock