Kräuterspirale

Kräuterschnecke im Garten: Schritt für Schritt selber bauen

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Kräuter frisch aus dem eigenen Garten? Mit einer Kräuterschnecke schaffen Sie ideale Wachstumsbedingungen und setzen duftende Akzente. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt von der Planung über den Bau bis zur fertigen Kräuterschnecke.

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Eine Kräuterspirale aus Stein ist die einfachste Bauvariante

Auswahl des Standorts

Bevor Sie mit dem Bau Ihrer Kräuterschnecke beginnen, ist die sorgfältige Wahl des optimalen Standorts entscheidend. Viele Kräuter benötigen reichlich Licht und Wärme, um ihre gesunden Inhaltsstoffe und Aromen voll entwickeln zu können. Ein vollsonniger Platz, der mindestens sechs Stunden Sonne pro Tag erhält, ist daher ideal, vorzugsweise an einer südlich ausgerichteten Stelle.

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Auch die Bodenbeschaffenheit spielt eine wichtige Rolle. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Wenn Ihr Gartenboden schwer und lehmig ist, verbessern Sie ihn durch die Zugabe von Sand oder Kies. Dies fördert eine bessere Drainage.

Die Nähe zur Küche ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Eine Kräuterschnecke in unmittelbarer Hausnähe erleichtert das schnelle Ernten frischer Kräuter. Achten Sie außerdem darauf, dass ausreichend Platz zur Verfügung steht. Eine typische Kräuterschnecke beansprucht einen Durchmesser von etwa zwei bis drei Metern und benötigt etwa sieben Quadratmeter Fläche. Ein windgeschützter Standort, speziell vor kalten Nordwinden, ist ebenfalls von Vorteil.

Planung der Kräuterschnecke

Nachdem Sie den optimalen Standort gewählt haben, können Sie mit der Detailplanung der Kräuterschnecke beginnen. Legen Sie zunächst die gewünschte Größe und Form fest. Eine gut dimensionierte Kräuterschnecke hat einen Durchmesser von etwa 2,5 bis 3 Metern und eine Höhe von 80 Zentimetern, was genügend Platz für verschiedene Kräuter und unterschiedliche Klimazonen bietet.

Größendimensionen und Markierung

Markieren Sie die Mitte des geplanten Bereichs mit einem Stab. Ziehen Sie von diesem Punkt aus einen Kreis mit einem Radius von etwa 1 bis 1,5 Metern. Nutzen Sie eine Schnur oder kleine Steine, um die Grenze des Kreises zu markieren. Danach markieren Sie innerhalb des Kreises eine Spirale, die sich ein- bis zweimal zur Mitte hin eindreht, wobei das Ende der Spirale nach Süden zeigen sollte.

Zonen innerhalb der Kräuterschnecke

Die spiralförmige Struktur der Kräuterschnecke schafft unterschiedliche Feuchtigkeits- und Klimazonen:

  • Obere Zone (Trockene Zone): Diese Zone ist sonnig und trocken und eignet sich hervorragend für mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Lavendel. Der Boden sollte hier besonders durchlässig und sandig sein.
  • Mittlere Zone (Gemäßigte Zone): Diese Zone weist moderate Bedingungen auf und ist ideal für Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Schnittlauch. Eine Bodenmischung aus Gartenerde, Sand und Kompost ist hierfür optimal.
  • Untere Zone (Feuchte Zone): Am Fuß der Kräuterschnecke ist es am feuchtesten und schattigsten. Diese Bedingungen sind perfekt für Kräuter wie Pfefferminze und Brunnenkresse. Der Boden sollte hier humos und reich an Nährstoffen sein.

Zusätzliche Elemente

Überlegen Sie, ob Sie am Ende der Kräuterschnecke einen kleinen Teich anlegen möchten. Dieser könnte ein zusätzliches Feuchtbiotop schaffen und sich besonders für feuchtigkeitsliebende Pflanzen eignen. Der Teich sollte etwa 40 Zentimeter tief sein und kann mit einer Teichfolie ausgekleidet werden. Achten Sie auch hier darauf, dass der Teich nach Süden ausgerichtet ist, um die besten Lichtverhältnisse zu gewährleisten.

Materialauswahl

Für den Bau einer Kräuterschnecke benötigen Sie folgende Materialien, die gut durchdacht sein sollten:

Steine

Für die Umrandung und Struktur der Kräuterschnecke eignen sich verschiedene Arten von Steinen, wie Natursteine, Ziegelsteine und Klinkersteine. Diese sind robust und wetterbeständig, was eine langlebige und stabile Mauer gewährleistet. Verwenden Sie möglichst gerade Steine, um eine stabile Anordnung zu ermöglichen. Eine Trockenmauer ohne Mörtel bietet zudem Kleintieren Unterschlupf.

Schotter und Kies

Die Basis der Kräuterschnecke bildet eine Schicht aus grobem Schotter oder Kies, etwa 10 cm hoch. Diese Drainageschicht verhindert Staunässe. Im Innenbereich der Kräuterschnecke sollte die Schotterschicht bis zu 50 cm hoch sein und nach außen hin allmählich auslaufen.

Sand

Sand verbessert die Bodendurchlässigkeit. Je nach Zone der Kräuterschnecke wird dem Bodensubstrat Sand beigemischt. In der oberen, trockenen Zone wird der Erde zur Hälfte Sand hinzugefügt. In den mittleren und unteren Zonen nimmt der Sandanteil zugunsten anderer Substratzusätze ab.

Kompost

Kompost sorgt für eine nährstoffreiche Umgebung und unterstützt das gesunde Wachstum Ihrer Kräuter. Besonders in den mittleren und unteren Bereichen der Kräuterschnecke sollte der Boden großzügig mit Kompost angereichert werden.

Gartenerde

Gartenerde bildet die Grundlage des Substrats in allen Zonen der Kräuterschnecke. Je nach den Bedürfnissen der Kräuter sollte sie mit Sand und Kompost gemischt werden.

Teichfolie (optional)

Falls Sie planen, einen Teich anzulegen, benötigen Sie Teichfolie, um das Wasser im Teich zu halten und ein Feuchtbiotop zu schaffen.

Bau der Kräuterschnecke

Beim Bau einer Kräuterschnecke sind folgende Schritte zu berücksichtigen:

  1. Grundfläche markieren: Stecken Sie die Grundfläche der Kräuterschnecke ab. Setzen Sie einen Pflock in die Mitte, ziehen Sie einen Kreis mit einem Radius von 1 bis 1,5 Metern und markieren Sie die Kreisfläche mit einer Schnur oder kleinen Steinen. Die Spirale sollte sich nach Süden hin öffnen.
  2. Mutterboden abtragen: Tragen Sie innerhalb der markierten Fläche den Mutterboden spatentief ab, um Platz für die Drainageschicht und das spätere Auffüllen mit Erde zu schaffen.
  3. Schotterfundament anlegen: Füllen Sie die abgetragene Fläche mit einer etwa 10 cm dicken Schicht Schotter oder grobem Kies auf.
  4. Trockenmauer aufbauen: Beginnen Sie mit der ersten Steinreihe der Trockenmauer in Form einer Spirale mit zwei Windungen. Verwenden Sie gerade Steine, um die Stabilität zu gewährleisten.
  5. Schotter und Erde einfüllen: Füllen Sie den Innenbereich der Spirale schrittweise mit einer Schotterschicht auf. Im Zentrum sollte diese etwa 50 cm hoch sein und zur Außenseite hin abflachen. Anschließend füllen Sie die Kräuterschnecke schichtweise mit Garten-, Sand- und Komposterden, angepasst an die jeweiligen Zonen.
  6. Teich anlegen (optional): Am Fuß der Kräuterschnecke kann ein kleiner Teich angelegt werden. Heben Sie ein etwa 40 cm tiefes Loch aus, legen Sie es mit Teichfolie aus, bedecken Sie diese mit einer Sandschicht und füllen Sie den Teich mit Wasser. Befestigen Sie den Rand mit Steinen.

Bepflanzung der Kräuterschnecke

Bevor Sie Ihre Kräuterschnecke bepflanzen, lassen Sie die eingefüllte Erde etwa zwei Wochen lang sacken, um Absackungen vorzubeugen. Gießen Sie die Erde in dieser Zeit regelmäßig. Die ideale Pflanzzeit ist das Frühjahr.

Die Bepflanzung gliedert sich in verschiedene Zonen:

  • Obere Zone (trockener Standort): Ideal für mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Oregano, Thymian, Majoran, Bergbohnenkraut, Ysop und Salbei.
  • Mittlere Zone (mäßig trockener bis frischer Standort): Geeignet für Kräuter wie Basilikum, Koriander, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Petersilie, Dill, Estragon, Kapuzinerkresse und Pimpinelle.
  • Untere Zone (frischer Standort): Perfekt für Kräuter wie Schnittlauch, Dill, Estragon, Garten-Bergminze, Liebstöckel und Indianernessel.
  • Uferzone des Teichs (feuchter bis nasser Standort): Falls vorhanden, kann diese Zone Kräuter wie Amerikanischer Kalmus, Pfefferminze und Brunnenkresse beherbergen.

Pflege der Kräuterschnecke

Die Pflege einer Kräuterschnecke umfasst:

  • Bewässerung: Gießen Sie die Kräuterschnecke regelmäßig und passen Sie die Bewässerung den Bedürfnissen der verschiedenen Zonen an.
  • Düngung: Verwenden Sie organische Dünger einmal pro Monat während der Vegetationsperiode.
  • Unkrautbekämpfung: Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, um Konkurrenz um Nährstoffe zu vermeiden.
  • Schädlings- und Krankheitskontrolle: Kontrollieren Sie die Kräuterschnecke regelmäßig auf Schädlingsbefall und Krankheitsanzeichen. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort.
  • Ernte: Ernten Sie Ihre Kräuter regelmäßig, um das Wachstum neuer Triebe zu fördern.
  • Winterpflege: Reduzieren Sie die Bewässerung im Winter und schützen Sie frostempfindliche Kräuter gegebenenfalls mit einem Winterschutz.

Mit diesen Pflegemaßnahmen bleibt Ihre Kräuterschnecke gesund und liefert Ihnen über lange Zeit frische Kräuter.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock