Kletterrosen

So schneiden Sie Kletterrosen vorbildlich – Tutorial für Einsteiger

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Kletterrosen fordern den Gärtner bei der Schnittpflege heraus mit dornenbewehrten, episch langen Ranken. Wer die Unterschiede zwischen einmalblühenden Ramblern und öfterblühenden Climbern ignoriert, dem wird die märchenhafte Blütenpracht verwehrt. Dieses Tutorial spielt Einsteigern in die Rosenpflege alle Trümpfe in die Hand für den perfekten Schnitt.

Kletterrosen Rückschnitt
Kletterrosen sollten mit Bedacht geschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wann sollte ich die Kletterrosen schneiden?
Schneiden Sie die Kletterrosen am Pflanztag und im darauffolgenden Frühjahr. Der Schnitt ist abhängig von der Rosenart. So schneiden Sie Forsythien im März oder April. Rambler-Rosen bekommen alle 5-7 Jahre einen Verjüngungsschnitt. Einmalblühende Rosen schneiden Sie einmal jährlich und öfterblühende im Frühjahr und im Sommer.

Einmalblühende und öfterblühende Sorten

Schneiden von Kletterrosen wird zur gärtnerischen Erfolgsgeschichte, wenn Ihnen sortenspezifische Blüheigenschaften bekannt sind. Einmalblühende Sorten – Rambler genannt – unterziehen Sie einer anderen Schnittführung, als öfterblühende Sorten – sogenannte Climber. Wichtige Unterschiede fassen wir im Folgenden zusammen:

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Einmalblühende Kletterrosen (Rambler)

  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Blütenanlage: an vorjährigen Seitentrieben
  • Starkes Wachstum mit langen, biegsamen Ranken
  • Wuchshöhe: 350 bis 900 cm
  • Verwendung: Begrünung von Rosenbögen, Lauben, alten Bäumen, mächtigen Fassaden

Öfterblühende Kletterrosen (Climber)

  • Blütezeit: Mai bis Juli, Nachblüte von August bis Oktober/November
  • Blütenanlage: an diesjährigen, ein- und mehrjährigen Ranken
  • Markant größere Blüten, als Rambler
  • Sparriges Wachstum mit verholzenden, steifbeinigen Trieben
  • Wuchshöhe: 200 bis 350 cm
  • Verwendung: Begrünung kleiner Säulen, definierter Hauswandpartien, Obelisken, Rankgittern

Ein wichtiger Schnitt-relevanter Unterschied besteht darin, dass Climber-Rosen ein Grundgerüst bilden. Jeder Gerüsttrieb trägt vergleichsweise kurze Seitentriebe als wertvolles Blütenholz. An ein- und mehrjährigen Seitentrieben erscheinen die ersten Blüten von Mai bis Juli. Zur gleichen Zeit sprießen diesjährige Ranken aus den Gerüsttrieben, um mit einer langanhaltenden Nachblüte zu verzaubern.

Rambler-Rosen verzichten auf ein Gerüst. Hier ist das Wachstum bestimmt durch lange Ranken aus der Basis mit einem Jahreszuwachs von bis zu 600 Zentimetern, die im nächsten Jahr ab Juni erblühen. Ohne einen gelegentlichen Schnitt verwandeln sich Rankrosen zu einem undurchdringlichen Gewirr aus alten und jungen, meterlangen Trieben. Die Gebrüder Grimm hatten sicherlich Rambler-Rosen im Sinn, als sie das Dornröschenschloss beschrieben.

Schnittarten und Termine

Als Faustregel für die Schnittpflege an Kletterrosen gilt: einmalblühende Sorten einmal jährlich schneiden – öfterblühende Sorten zweimal jährlich schneiden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zu den wichtigsten Schnittarten mit Hinweisen zum jeweils besten Zeitpunkt:

Schnittarten/Termine Einmalblühend (Rambler) Öfterblühend (Climber)
Pflanzschnitt am Pflanztag und folgenden Frühjahr am Pflanztag und folgenden Frühjahr
Erhaltungsschnitt (Hauptschnitt) ab dem 5. Jahr im Frühjahr im Frühjahr (März/April)
Pflegeschnitt entfällt im Sommer (Ende Juni/Anfang Juli)
Verjüngungsschnitt alle 7 Jahre im Februar etappenweise im Februar

Rosengärtner notieren immer häufiger den Herbst als zusätzlichen Schnitt-Termin. Unter welchen Voraussetzungen es sinnvoll ist, Rosen am Ende der Saison ein weiteres Mal zu verschneiden, beleuchtet ein gesondertes Tutorial.

Pflanzschnitt und erste Formierung

Beste Pflanzzeit für Kletterrosen ist im Herbst. Das gilt primär für wurzelnackte Rosen, die im sonnenwarmen Boden zügig verwurzeln. Im Container gezogene Rosen können zwar ganzjährig in den Boden, dennoch profitieren die edlen Blumen ebenfalls von einer herbstlichen Pflanzzeit. Ein Pflanzschnitt ist für beide Kultivierungsvarianten vorteilhaft, weil er jungen Kletterrosen den Start am neuen Standort schmackhaft macht. So gehen Sie sachkundig vor:

Wurzelnackte Kletterrose

  • Am Pflanztag: Wurzeln zurückschneiden auf 20 bis 25 cm Länge, beschädigte Triebe entfernen
  • Im Frühjahr: Triebe einkürzen auf 3 bis 5 Augen

Container-Rose

  • Am Pflanztag: Wurzeln nicht beschneiden, beschädigte Zweige entfernen
  • Im Frühjahr: Triebe zurückschneiden auf 3 bis 5 Augen

Im Topf gezogene Kletterrosen erhalten in der Regel keinen Wurzelschnitt. Eine Ausnahme gilt für Wurzelstränge mit verdrehtem Wuchs, die über den Topfrand ragen oder aus der Bodenöffnung wachsen. Wurzeln mit Drehwuchs verleihen einer Kletterrose keine Stabilität und werden zurückgeschnitten bis zur Austrittsstelle am Erdballen.

Wurzelnackte Kletterrosen Rückschnitt

An wurzelnackten Kletterrosen schneiden Sie vor der Pflanzung die Wurzelstränge auf 20 bis 25 cm zurück. Containerrosen bleiben am Pflanztag ungeschnitten. Im nächsten Frühjahr verschneiden Sie alle Triebe auf 3 bis 5 Knospen.

Rambler einmal jährlich schneiden

Lohn für einen jährlichen Erhaltungsschnitt an Rambler-Rosen ist eine opulente Blütenpracht zur Sommerzeit. Einmalblühende Kletterrosen sind direkt aus Wildrosen entstanden. Demzufolge sprießen ihre langen Ranken unmittelbar aus der Basis, tragen im Frühsommer dichte Blütenbüschel und begeistern im Herbst mit dekorativen Hagebutten. Solange Sie die wüchsigen Rankrosen ohne riskante Kletterpartien erreichen können, dirigieren Sie das Wachstum in die gewünschte Richtung. So schneiden Sie richtig:

  • Rambler ab dem 5. Jahr einmal jährlich schneiden im Februar
  • Verkahlende, abgestorbene Ranken am Ansatz auslichten und herausziehen
  • Überlange, auf Kopfhöhe hängende Triebe ableiten auf einen weiter unten positionierten Seitentrieb
  • Im Verlauf des Sommers diesjährige Ruten schräg bis waagerecht anbinden

Schneiden Sie vorjährige Langtriebe möglichst nicht zurück, denn diese tragen die meisten Blütenknospen. Sehen Sie sich gezwungen, eine vergreiste Ranke auszulichten, zerteilen Sie den Trieb in mehrere Stücke. Auf diese Weise lässt sich das alte Holz besser aus der Kletterrose herausziehen. Leichtes Schütteln kann im Zweifel die Verharkungen lösen, sodass beim Herausziehen keine jungen Ranken mit Mitleidenschaft gezogen werden.

Ein alljährlicher Schnitt sorgt für Ordnung in starkwüchsigen Rambler-Rosen. Lichten Sie vergreisende Bodentriebe aus. Überlange Ranken leiten Sie ab auf einen tiefer stehenden Jungtrieb. Diesjährige Ranken binden Sie waagerecht an.

Tipp

Einmalblühende Rambler stellen ihre Wuchskraft unter Beweis, indem sie mitunter kurz vor der Blüte sehr lange, sehr dünne Triebe sprießen lassen. Diese „Angelruten“ schneiden Sie auf zwei bis drei Augen zurück.

Rambler-Rosen alle 7 Jahre verjüngen

Über längere Zeit ungeschnittene Rankrosen verwandeln sich in ein undurchdringliches Geflecht aus vitalen und vergreisten sowie abgestorbenen Ranken. Ein beträchtliches Gewicht macht Rambler-Rosen im Verlauf der Jahre zu einem Sicherheitsrisiko. Es ist ratsam, für einmalblühende Kletterrosen alle 5 bis 7 Jahre einen Verjüngungsschnitt auf dem Terminplan zu notieren. Bester Zeitpunkt ist im Spätwinter, im Einklang mit den Vorschriften im Bundesnaturschutzgesetz. So machen Sie es richtig:

  • Schutzbrille, dornenfeste Kleidung und Handschuhe anlegen
  • Vorab junge, bodennahe Triebe freischneiden, von der Rankhilfe lösen und auf den Boden legen
  • Abgestorbene, kahle Ranken mit der Schere zerschneiden
  • Teilstücke von der Kletterhilfe lösen und herausziehen

Beim Verjüngungsschnitt kommt Ihnen die biegsame Beschaffenheit von Rambler-Ranken zugute. Vor allem junges, vitales Holz lässt sich problemlos auf den Boden legen und anschließend erneut an der Kletterhilfe oder dem Wirtsbaum befestigen.

Öfterblühende Kletterrosen – Anleitung Erhaltungsschnitt

Wenn im Frühjahr die Forsythien blühen, öffnet sich das Zeitfenster für den Rosenschnitt. Öfterblühende Kletterrosen bilden ein stabiles Grundgerüst und wachsen schwächer, als Rambler. Diese Eigenschaften vereinfachen die Schnittpflege. Primäres Ziel ist die Förderung zahlreicher Seitenverzweigungen. Mehrjährige Seitentriebe erblühen ab Ende Mai und geben im August den floralen Staffelstab weiter an diesjährige Seitenzweige, die bis zum ersten Frost blühen. Mit dieser Schnittführung machen Sie es richtig:

  • Möglichst viele Triebe von der Rankhilfe lösen und seitlich auf den Boden legen
  • An Gerüsttrieben alle Seitentriebe zurückschneiden auf 3 bis 5 Augen
  • Schnitt durchführen in 5 bis 10 mm Abstand zu einem Auge
  • Obacht: vielversprechende Langtriebe aus dem Vorjahr nicht verschneiden
  • Ab dem 5. Jahr: einen oder zwei ältere Gerüsttriebe auslichten als kontinuierliche Verjüngungsmaßnahme

Untenstehende Abbildung illustriert, wie eine Kletterrose vor und nach dem Frühjahrsschnitt aussehen sollte. Sie haben alles richtig gemacht, wenn die Gerüsttriebe an eine „Hühnerleiter“ erinnern. Der stufige Aufbau unterstützt das Wachstum von seitlichem Blütenholz und vereinfacht die Formierung am Rankgerüst.

Climber Rose Frühjarsschnitt

Die Skizze illustriert, wie Sie die Triebe zweiter und dritter Ordnung bis auf zwei oder drei Augen zurückschneiden sollten, damit die Triebe nach dem Frühjahrsschnitt luftig und dekorativ am Spalier formiert werden können.

Hintergrund

Rosenranken waagerecht anbinden

Senkrechte Rosenranken werden unten kahl. Austrieb und Blüte finden lediglich an ihrem oberen Ende statt, weil hier das Wachstumsgesetz der Spitzenförderung regiert. Sobald Sie eine Ranke waagerecht anbinden, beruhigt sich das Wachstum. Jetzt findet Ihre Kletterrose Zeit und Muße, zahlreiche Blatt- und Blütenknospen anzulegen, verteilt über die gesamte Trieblänge. Binden Sie junge Rosentriebe unten am Spalier waagerecht an. Ältere Triebe im oberen Bereich leiten Sie eine schräge Position. Das optimiert die Blütenpracht und sorgt für eine gleichmäßige Formierung am Spalier.

Öfterblühende Climber – Anleitung Pflegeschnitt

Nach dem ersten Blütendurchgang kommt Schwung in ein erneutes Rosenfestival, wenn Sie Ihre Climber ausputzen. Der Sommerschnitt an Kletterrosen ist denkbar einfach und erzielt dennoch ein Maximum an Blütenflor bis zum ersten Frost. So verschneiden Sie öfterblühende Kletterrosen Ende Juni/Anfang Juli richtig:

  • Kletterrose sorgfältig untersuchen auf brütende Vögel, um gegebenenfalls nicht oder später zu schneiden
  • Rosenschere schleifen und reinigen, dornenfeste Handschuhe mit Stulpen und eine Schutzbrille anlegen
  • Abgeblühte Ranke mit einer Hand umfassen und leicht biegen
  • Schere ansetzen in kurzer Distanz über dem ersten vollständigen Fiederblatt

Binden Sie den diesjährigen Zuwachs schräg bis waagerecht am Spalier an. Als Spreizklimmer verfügen Kletterrosen nicht über Haftorgane oder die Fähigkeit, sich selbstständig um eine Strebe zu winden. Verwenden Sie bitte weiches, dehnbares Bindematerial, das nicht in die Rinde einschneidet und sich für Schnittmaßnahmen problemlos öffnen lässt.

Exkurs

Versuchsschnitt gibt Sicherheit

Einige der schönsten Climber reagieren ungehalten auf die Auslichtung alter Bodentriebe. Unterziehen Sie eine öfterblühende Kletterrose zum ersten Mal einer kontinuierlichen Verjüngung, sollten Sie einen Versuchsschnitt durchführen. Für den Probelauf schneiden Sie maximal ein Drittel der vergreisten Äste bodeneben ab. Treibt der Climber willig wieder aus, entfernen Sie im nächsten Frühjahr die restlichen Ast-Greise. Falls nicht, zählt Ihre Kletterrose zu den empfindlichen Sorten. Pflanzen Sie eine Bodendeckerrose oder kleine Strauchrose, um den verkahlenden Fuß zu kaschieren. Im Frühling vertuschen Tulpen das ästhetische Manko mit ihren malerischen Blüten.

Climber etappenweise verjüngen

Überalterte Kletterrosen vergreisen an den Triebspitzen und verkahlen von der Basis her. Statt eine ehemals prachtvolle Climber-Rose auszumustern, lohnt sich das Experiment einer etappenweisen Verjüngung. In der Gartenpraxis hat sich gut bewährt, die Maßnahme auf 3 Jahre zu verteilen. So gelingt der Plan:

  • Bester Zeitpunkt für jede Etappe ist im Februar bei frostfreier und trockener Witterung
  • Jeweils ein Drittel der abgestorbenen oder verkahlten Gerüsttriebe bodeneben absägen
  • An verbliebenen Gerüsttrieben massiv verästele Spitzen ableiten auf einen weiter unten stehenden Seitentrieb
  • Anschließend den jungen Seitentrieb zurückschneiden auf 2 bis 3 Knospen

Die bereits verjüngten Partien unterziehen Sie im Frühjahr einem Erhaltungsschnitt und im Sommer einem Pflegeschnitt. Achten Sie während der Verjüngung bitte besonders streng auf eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung. Mit einem organischen Volldünger, wie Oscorna Animalin, bringen Sie das Wachstum in Schwung. Verabreichen Sie den Dünger ab April und gießen Sie großzügig bemessen nach.

Hintergrund

Ableitung – fundamentale Schnitt-Technik

In der Schnittpflege von Bäumen, Sträuchern und Rosen nimmt der Ableitungsschnitt eine Schlüsselfunktion ein. Das Geheimnis der fundamentalen Schnitt-Technik liegt darin, dass ausgediente Astpartien strategisch klug umgelenkt werden auf einen vielversprechenden Seitentrieb. An einem vergreisten Gerüsttrieb Ihrer Kletterrose suchen Sie im unteren Bereich einen günstig positionierten Seitenzweig aus. An der Gabelung von Alt und Jung schneiden Sie den verästelten Besen ab.

Häufig gestellte Fragen

Meine öfterblühenden Kletterrosen sind 2 Jahre alt und haben in diesem Jahr prächtig geblüht. Sollte ich die Climber jetzt im Herbst schneiden oder erst im Frühjahr?

Öfterblühende Kletterrosen können Sie während der gesamten Saison schneiden. Bester Zeitpunkt für den Hauptschnitt ist im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen. Regelmäßiges Ausputzen verwelkter Blüten lockt frische Rosenblüten hervor. An windexponierten Standorten ist es sinnvoll, im Herbst zu schneiden, damit Sie die Rosen eng an die Kletterhilfe bekommen. Das reduziert die Gefahr von Windbruch auf ein Minimum.

Aus wie vielen Einzelblättern bestehen die Fiederblätter einer Kletterrose? An unserem Climber sprießen meterlange, daumendicke Triebe ohne Seitenverzweigungen mit fünf- bis siebenzähligen Fiederblättern. Handelt es sich um Wildtriebe?

Fünf- bis siebenteilige Fiederblätter sind ein Kriterium für Triebe einer Edelrose. Unter dem Einfluss nass-kalter Witterung oder bei Stickstoff-Überschuss neigen Kletterrosen dazu, sehr lange, sogenannte Geiltriebe wachsen zu lassen. Freilich können selbst die normalen Jahrestriebe an jungen Climber-Rosen extrem lang werden. Ein jährlicher Schnitt im Frühjahr fördert auf Dauer eine kräftige Verzweigung. Wildtriebe identifizieren Sie am helleren Laub und neun- bis fünfzehnzähligen Fiederblättern.

Die öfterblühende Kletterrose ‚Santana‘ haben wir im Mai gepflanzt. Jetzt im Juli blüht sie zum ersten Mal. Benötigt die Rose eine Kletterhilfe. Ist im nächsten Jahr tatsächlich ein Schnitt erforderlich?

Ohne eine stabile Rankhilfe kommen Kletterrosen nicht aus. Die Ranken besitzen keine eigenen Haftorgane, sondern müssen entsprechend aufgebunden und geleitet werden. Parallel zum Wachstum spreizen kletternde Rosen ihre dornenbewehrten Seitentriebe auseinander, um sich mit einem Spalier oder einer Baumrinde zu verharken. Im Prinzip können Sie eine Kletterrose ungeschnitten wachsen lassen. Vorteilhaft für ein dekoratives Arrangement am Spalier und eine opulente Blütenfülle ist ein jährlicher Schnitt im zeitigen Frühjahr. Schneiden Sie Ihre Kletterrose stufig in Form und binden die Ranken schräg bis waagerecht an, wird sie rasch die Fassade begrünen und auf der gesamten Fläche Blüten bilden.

Sind Kletterrosen geeignet für einen Kübel? Wie groß sollte der Topf mindestens sein?

Sofern eine Kletterhilfe zur Verfügung steht, können Sie Climber und Rambler im Kübel halten. Eine weitere wichtige Voraussetzung ist die ausreichende Versorgung mit Wasser und Rosendünger. Mindestens 70 cm tief sollte ein Kübel sein, damit die Tiefwurzler sich gut entwickeln können. Parallel zum Fortschritt des Wachstums topfen Sie eine Kletterrose um in einen größeren Kübel, sobald das bisherige Gefäß vollständig durchwurzelt ist.

Unsere Ramblerrose wächst in einen Apfelbaum, der infolge Pilzbefall abstirbt. Wann ist der beste Zeitpunkt, die Kletterrose umzupflanzen? Wie gehe ich am besten vor?

Wenn Ihre Kletterrose das Laub abgeworfen hat, sollten Sie umpflanzen. Graben Sie den Wurzelballen möglichst tief und breit aus, um den Verlust an Wurzelmasse zu reduzieren. Schneiden Sie die Ramblerrose zurück auf 50 Zentimeter über dem Boden und pflanzen sie zeitnah am neuen Bestimmungsort ein. Wählen Sie bitte einen Standort, an dem sich in den vorherigen 3 bis 4 Jahren keine Rosengewächse befunden haben, um dem Problem von Bodenmüdigkeit aus dem Weg zu gehen.

Das hohe Gewicht unserer Kletterrose hat den Rosenbogen beschädigt. Wann und wie weit kann ich die Rose für Reparaturarbeiten einkürzen?

Es ist ohne weiteres möglich, eine Kletterrose um bis zu zwei Drittel zurückzuschneiden. Nachteil des Rückschnitts ist der Ausfall von Blüten über mehrere Jahre. Zwei Termine stehen zur Wahl. Im Oktober oder Februar verkraftet eine Rankrose die Maßnahme am besten. Sofern Sie den Schnitt vor dem Winter durchführen, decken Sie die Pflanze mit einer Rosenhaube aus Vlies ab. Damit die verlorene Pflanzenmasse schnell aufgeholt wird, empfehlen wir, ab April einen organischen Volldünger zu verabreichen, wie Oscorna Animalin.

Die 3 häufigsten Schnittfehler

Wenn der Gärtner seine einmalblühende Kletterrose wie eine öfterblühende Climber-Rose schneidet, sind schlimmstenfalls alle Hoffnungen auf die nächste Blütezeit dahin. Stehen Kletterrosen mit kahlem Fuß da oder leiden unter Krankheiten, sind sie ebenfalls Opfer einer falschen Schnittpflege. Die häufigsten drei Schnittfehler mit hilfreichen Tipps für die Vorbeugung fasst folgende Tabelle zusammen:

Schnittfehler Schadbild Vorbeugung
Rambler wie Climber geschnitten Ausfall der nächsten Blütezeit Einmalblühende Sorten einmal jährlich auslichten
lange Ranken lediglich eingekürzt fortschreitende Verkahlung von der Basis her Kletterrosen stufig schneiden (Stichwort Hühnerleiter)
ziellos geschnitten Wachstumsdepression, vertrocknete Knospen, grassierende Krankheiten 5-10 mm über einem Auge schneiden

Tipp

Wenn Kletterrosen mit kümmerlichem Wachstum ihrem Gärtner Sorgen bereiten, liegt das Problem häufig am ungeeigneten Fußvolk. Obschon sich Rosen und Lavendel optisch wunderbar ergänzen, gehen ihre Ansprüche an die Wasser- und Nährstoffversorgung weit auseinander. Als Unterpflanzung besser geeignet sind Phlox, Frauenmantel oder Schleierkraut, die auch bei Clematis gern gesehene Gesellschafter sind.