Kletterrosen

Kletterrosen pflegen & schneiden: So blühen sie üppig!

Kletterrosen schmücken mit ihren üppigen Blüten Wände, Zäune und Pergolen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Auswahl, Pflanzung und Pflege von Kletterrosen, um eine prachtvolle Blütenpracht zu garantieren.

Kletterrose pflegen

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Kletterrose Rosa luciae im Real Jardín Botánico de Madrid.
Foto: A. Barra | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Kletterrosen benötigen regelmäßige Pflege für gesundes Wachstum und üppige Blüten. Wichtige Aufgaben sind Gießen, Düngen, Schneiden, Aufbinden und Pflanzenschutz.

Das richtige Gießen spielt eine zentrale Rolle, vor allem in Trockenperioden. Gießen Sie vorzugsweise morgens direkt auf den Wurzelbereich, um Staunässe und Blattkrankheiten zu vermeiden. Mulch hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten. Vor dem Einpflanzen sollten die Wurzeln mehrere Stunden gewässert werden.

Die Düngung erfolgt zweimal jährlich: Anfang April und ein zweites Mal nach der Hauptblüte Ende Juni. Verwenden Sie speziellen Rosendünger. Neu gepflanzte Rosen düngen Sie erst nach der ersten Blüte.

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Aufbinden der Triebe ist essenziell, da Kletterrosen keine eigenen Halteorgane haben und zu den Spreizklimmern gehören. Führen Sie die Triebe an einer stabilen Rankhilfe entlang und befestigen Sie diese locker. Waagrecht geführte Triebe fördern die Blütenbildung.

Ein regelmäßiger Rückschnitt verbessert die Gesundheit und Form der Pflanze. Entfernen Sie beschädigtes und krankes Holz sowie unverzweigte Äste. Abgefallenes Laub sollte ebenfalls entsorgt werden, um Pilzwachstum zu verhindern.

Für den Pflanzenschutz pflanzen Sie robuste Sorten und ergreifen Sie vorbeugende Maßnahmen gegen Pilzkrankheiten. Fungizide bringen Sie regelmäßig im Abstand von 10–14 Tagen aus. Tierische Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben erfordert Ihre zusätzliche Aufmerksamkeit und Behandlung bei starkem Befall.

Kletterrose richtig schneiden

Der regelmäßige Schnitt ist entscheidend für die Gesundheit und Blühfreudigkeit von Kletterrosen. Je nach Rosentyp variieren Schnittzeitpunkt und Technik.

Schnittzeitpunkte

  • Ramblerrosen: Einmalblühende Sorten schneiden Sie im Sommer nach der Blüte. Entfernen Sie alle blütentragenden Seitentriebe.
  • Öfterblühende Kletterrosen: Diese schneiden Sie im Frühjahr während des Knospenschwellens. Kürzen Sie die Seitentriebe auf 4–5 Augen. Entfernen Sie abgeblühte Triebe, um eine Nachblüte zu fördern.

Werkzeuge und Technik

Verwenden Sie saubere und scharfe Werkzeuge wie Rosenschere (10,00€ bei Amazon*) und Astsäge. Setzen Sie den Schnitt leicht schräg über einer nach außen weisenden Knospe, um das Abfließen von Regenwasser zu ermöglichen. Lassen Sie keine Stummel stehen.

Regelmäßiger Rückschnitt entlastet die Pflanze und fördert das Wachstum. Kürzen Sie Seitentriebe auf 4–5 Augen und entfernen Sie jährlich 1–2 alte Haupttriebe. Befestigen Sie nach dem Schnitt alle verbleibenden Triebe an der Rankhilfe.

Sorten & Arten

Kletterrosen zeigen eine beeindruckende Vielfalt an Farben, Formen und Wuchsstärken. Hier einige bemerkenswerte Sorten:

‚Gloire de Dijon‘

  • Jahr: 1853
  • Farbe: Gelblich-Rosa
  • Stammform: Teerose

‚American Pillar‘

  • Jahr: 1902
  • Farbe: Rot-Weiß
  • Stammform: Rosa wichuraiana

‚Dorothy Perkins‘

  • Jahr: 1902
  • Farbe: Kirschrosa
  • Stammform: Rosa wichuraiana

‚New Dawn‘

  • Jahr: 1930
  • Farbe: Zartrosa, später Weißlich-Rosa
  • Stammform: Rosa lucieae

‚Excelsa‘

  • Jahr: 1910
  • Farbe: Blutrot
  • Stammform: Rosa wichuraiana

‚Paul’s Scarlet Climber‘ / ‚Blaze‘ / ‚New Blaze‘

  • Jahr: 1917
  • Farbe: Scharlachrot
  • Stammform: Büschel-Rose

‚Easlea’s Golden Rambler‘

  • Jahr: 1933
  • Farbe: Zitronengelb
  • Stammform: Büschel-Rose

Moderne Sorten wie ‚Jasmina‘, ‚Santana‘, ‚Compassion‘, ‚Kir Royal‘, ‚Manhattan Blue‘, ‚Tucan‘ und ‚Crème Brûlée‘ überzeugen durch ihre Blütenpracht und Widerstandsfähigkeit.

Welcher Standort ist geeignet?

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Kletterrose Rosa luciae in voller Blüte, Aizu, Fukushima, Japan.
Foto: Qwert1234 | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Kletterrosen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Ideal sind Südost- oder Südwestlagen, da zu heiße Südlagen vermieden werden sollten. Ein luftiger Standort schützt vor Pilzkrankheiten, weil die Blätter nach Regen schneller abtrocknen.

Halten Sie Abstand zu anderen Pflanzen, um die notwendige Luftzirkulation zu gewährleisten. Ein Abstand von etwa 30 bis 50 Zentimetern zur Rankhilfe und ein Mindestabstand von acht Zentimetern zur Wand sorgen für eine gute Entwicklung der Wurzeln und Triebe.

Einige Sorten wachsen auch im Halbschatten gut, jedoch sollte immer ein luftiger Platz bevorzugt werden.

Verwendung

Kletterrosen eignen sich hervorragend zur Begrünung und Verschönerung verschiedener Strukturen:

  • Rosenbögen und Torbögen: Verwandeln Sie Bögen in romantische Durchgänge.
  • Hauswände und Mauern: Verdecken unansehnliche Fassaden.
  • Pergolen und Lauben: Schaffen einladende, schattige Plätze.
  • Carports und Garagen: Wertet funktionale Gebäude optisch auf.
  • Rankgerüste und Obelisken: Unterstützen die langen Triebe und fördern deren Wuchs.

Kletterrosen bieten auch Sichtschutz durch ihre dichten Blätter und Blüten. Da sie keine eigenen Halteorgane besitzen und zu den Spreizklimmern zählen, benötigen sie stabile Rankhilfen. Mit der Kombination aus Kletterrosen und Clematis lassen sich besonders wirkungsvolle Pflanzbilder gestalten.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für Kletterrosen ist lehmig, humusreich und gut wasserdurchlässig. Eine Mindesttiefe von 50 Zentimetern ist wichtig, um den Wurzeln ausreichend Platz zu bieten.

Wichtige Eigenschaften des Bodens:

  • Lehmanteil: Speichert Feuchtigkeit und Nährstoffe.
  • Humus: Verbessert die Bodenstruktur.
  • Sand: Fördert die Drainage.
  • ph-Wert: Liegt optimalerweise zwischen 5,5 und 6,5.

Sandige Böden sollten mit Humus und Bentonit angereichert werden. Schwere Böden können durch Einarbeiten von Gründüngungspflanzen und regelmäßige Kompostgaben verbessert werden. Während der Wachstumssaison sollte der Boden regelmäßig belüftet werden, um Staunässe zu vermeiden.

Wuchs

Kletterrosen sind mehrjährige, schnellwachsende Spreizklimmer mit langen, starren Trieben. Diese benötigen Unterstützung durch geeignete Rankhilfen wie Rosenbögen, Pergolen, Hauswände und Obelisken.

Richten Sie die Triebe waagerecht oder leicht nach oben aus, um die Blütenbildung zu fördern und das Verkahlen im unteren Bereich zu verhindern.

Kletterrosen und Ramblerrosen

Kletterrosen (Climber) und Ramblerrosen haben unterschiedliche Eigenschaften. Kletterrosen blühen mehrmals im Jahr und haben steifere Triebe. Sie eignen sich für Rosenbögen, Pergolen und Hauswände.

Ramblerrosen sind wuchsfreudiger und haben lange, biegsame Triebe, die Höhen von bis zu zehn Metern erreichen können. Diese blühen meist nur einmal im Jahr und benötigen weniger Pflege. Sie eignen sich für hohe Strukturen wie Fassaden und große Rosenbögen.

Rankhilfen

Kletterrosen brauchen stabile Rankhilfen wie Rosenbögen, Rankgitter, Pergolen und Obelisken. Wichtig sind Stabilität, Materialwahl und ausreichende Luftzirkulation, insbesondere bei Rankhilfen an Hauswänden.

Beispiele für Rankhilfen:

  • Strauchrosen: Rosenobelisken und Rosensäulen für bis zu 200 cm Höhe.
  • Kletterrosen: Rosenbögen, Pergolen und freistehende Rankgitter für Höhen zwischen 250 und 400 cm.
  • Ramblerrosen: Rosenlauben, Pavillons und Laubengänge für bis zu 10 Meter Höhe.

Richten Sie die Triebe schräg oder waagerecht aus und befestigen Sie diese mit weichem Material wie Bast oder gummiummanteltem Draht.

Kletterrose vermehren

Kletterrosen können durch verschiedene Methoden vermehrt werden: Stecklinge, Steckhölzer, Absenker und Veredelung.

Stecklinge

Im Sommer nicht verholzte Triebe schneiden, untere Blätter entfernen und in feuchte Anzuchterde stecken. Nach einigen Wochen wurzeln die Stecklinge und können im Frühjahr ins Freiland gepflanzt werden.

Steckhölzer

Im Spätherbst verholzte Triebe in Erde stecken und den Boden feucht halten. Im Frühjahr austreiben und umsetzen.

Absenker

Einen langen Trieb in eine Erdmulde legen, einschneiden und mit Erde bedecken. Im Herbst Wurzeln bilden und im Frühjahr trennen und umpflanzen.

Veredelung

Im Frühsommer ein Auge der gewünschten Sorte in eine Wildrosenunterlage einsetzen. Diese Methode erfordert Übung und wird häufig in Gärtnereien angewendet.

Krankheiten & Schädlinge

Kletterrosen können von Krankheiten wie Sternrußtau, Mehltau, Rosenrost und Grauschimmel sowie Schädlingen wie Blattläusen und Spinnmilben befallen werden.

Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung:

  • Sternrußtau: Gut durchlüfteter Standort und keine Nässe auf den Blättern.
  • Mehltau: Entfernung befallener Pflanzenteile und luftiger Standort.
  • Rosenrost: Entfernung befallener Blätter.
  • Grauschimmel: Vermeidung von Feuchtigkeit auf den Blättern.

Für die Schädlingsbekämpfung können natürliche Feinde wie Marienkäferlarven und Raubwanzen hilfreich sein. Bei starkem Befall sind Pflanzenschutzmittel notwendig.

So kommt die Pflanze über den Winter

Kletterrosen sind winterhart, aber Schutzmaßnahmen sind besonders in rauen Klimazonen nötig.

Schützen Sie die Wurzeln mit einer Schicht Laub oder Reisig. Hüllen Sie die Basis der Pflanze mit Erde ein und wickeln Sie die unteren zwei Meter in eine Weidenmatte. Lange Triebe können zusätzlich mit Sackleinen behängt werden.

Topfrosen sollten mit Laub oder Tannenreisig abgedeckt und der Topf mit Luftpolsterfolie umwickelt werden. Eine regelmäßige, mäßige Bewässerung ist wichtig.

Blüte

Kletterrosen beeindrucken mit einer Vielfalt von Blütenfarben und -formen, von einfach bis stark gefüllt, und erscheinen in Weiß, Gelb, Orange, Rosa und Rot.

Blütenformen:

  • Einfache Blüten: 5–9 Blütenblätter
  • Halbgefüllte Blüten: 10–19 Blütenblätter
  • Gefüllte Blüten: 20–39 Blütenblätter
  • Stark gefüllte Blüten: 40 oder mehr Blütenblätter

Einmalblühende Sorten blühen im Frühsommer, während öfterblühende Sorten von Juni bis zum Herbst blühen. Mit der richtigen Pflege verwandeln Kletterrosen jede Gartenstruktur in eine traumhafte Blütenlandschaft.

Häufig gestellte Fragen

Welche Unterschiede bestehen zwischen Kletterrosen und Ramblerrosen?

Kletterrosen (Climber) und Ramblerrosen unterscheiden sich in mehreren Merkmalen. Kletterrosen haben meist steifere Triebe und blühen mehrmals im Jahr, ideal für Rosenbögen, Pergolen und Hauswände. Ramblerrosen verfügen über lange, biegsame Triebe, die Höhen von bis zu zehn Metern erreichen können, sind einmalblühend und eignen sich für hohe Strukturen wie Fassaden und große Rosenbögen.

Was kennzeichnet die Blüten der Kletterrose ‚Rosarium Uetersen’®?

Die Kletterrose ‚Rosarium Uetersen’® ist bekannt für ihre großen, gefüllten, tiefrosa Blüten, die mit der Zeit einen leicht silbrigen Ton annehmen. Sie ist sehr robust, pflegeleicht, besitzt eine starke Frosthärte sowie Regenfestigkeit und kann auch im Halbschatten und in Töpfen gedeihen.

Wie lassen sich Kletterrosen am besten vermehren?

Es gibt mehrere Methoden zur Vermehrung von Kletterrosen: Stecklinge (im Sommer), Steckhölzer (im Spätherbst), Absenker (Triebe in Erdmulden legen und beschweren, bis sie Wurzeln bilden) und Veredelung (Einsetzen eines Auges der gewünschten Sorte in eine Wildrosenunterlage).

Was ist ein besonderes Merkmal der Kletterrose ‚Jasmina’®?

Die Kletterrose ‚Jasmina’® beeindruckt durch ihre Vielzahl an prallgefüllten, hellrosa Blüten und ihren süßen Duft, der an reife Äpfel erinnert, vor allem mittags und abends. Sie ist äußerst robust und trägt das ADR-Prädikat sowie weitere Auszeichnungen.

Bilder: New Africa / stock.adobe.com