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Organische Rosendünger: Vorteile und geeignete Hausmittel

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Rosen gehören zu den unangefochtenen Lieblingen im Garten. Damit Ihre Rosenstöcke gesund wachsen und üppig blühen, brauchen sie jedoch den richtigen Nährstoffcocktail. Welche Rosendünger sich eignen und wann Sie diese ausbringen, erläutern wir Ihnen in diesem Beitrag.

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Rosen sind sehr nährstoffhungrig
AUF EINEN BLICK
Welcher Dünger ist für Rosen am besten geeignet?
Geeignete Rosendünger sind organische Dünger wie Stallmist, Kompost oder Hornspäne, die alle notwendigen Nährstoffe liefern. Ergänzend können Hausmittel wie Kaffeesatz, Bananenschalen und Holzasche verwendet werden. Mineralische Dünger sollten nur in Kombination mit organischen verwendet werden, um die Bodenqualität nicht zu verschlechtern.
  • Rosen haben einen hohen Nährstoffbedarf und brauchen einen ausgewogenen Mix verschiedener Bestandteile.
  • Grundsätzlich sind zwei Düngungen pro Jahr vorgesehen, manchmal auch eine dritte zwecks Kaliumversorgung.
  • Bevorzugen Sie organische Rosendünger, da diese alle notwendigen Nährstoffe liefern.
  • Besonders gut eignen sich Stallmist, Kompost und ergänzend Hausmittel wie Kaffeesatz, Bananenschalen und Holzasche.

Rosen richtig düngen – Diese Nährstoffe brauchen Rosen

Rosen zeigen ihre verschwenderische Blütenpracht nur dann, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt mit einem optimal zusammengesetzten Dünger versorgt werden. Nicht jedes Düngemittel eignet sich für die Versorgung der anspruchsvollen Gehölze, denn für

  • die Blütenbildung braucht die „Königin der Blumen“ viele Nährstoffe, die die Knospenbildung anregen. Insbesondere die remontierenden und öfter blühenden Sorten haben einen hohen Nährstoffbedarf.
  • die Förderung der Frosthärte ist eine Versorgung mit einem ausgewogenen Nährstoffcocktail unabdingbar. Die richtige Zusammensetzung des Düngers und der richtige Düngezeitpunkt fördert den Triebabschluss und sorgt für ein rechtzeitiges Ausreifen neuer Triebe vor dem Winter.
  • die Einlagerung von Reserven vor dem Winter ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Aus diesen Reserven entwickeln Rosen im Folgejahr die neuen Austriebe.
  • die Verbesserung der Bodenqualität ist ein guter, ausgewogener Rosendünger ebenfalls unverzichtbar. Rosen brauchen einen lockeren, humusreichen Boden, weshalb der Dünger optimalerweise das Bodenleben und damit die Humusbildung anregt.

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Inhaltsstoffe und optimale Zusammensetzung

Worauf es bei der Rosenpflege im Frühjahr ankommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Um die Rose in ihrem Wachstum und bei der Blütenbildung zu unterstützen, reicht es jedoch nicht, einfach irgendeinen Dünger zu verabreichen. Es kommt stattdessen auf die richtige Nährstoffmixtur zum passenden Zeitpunkt an – dann klappt es auch mit der Rosenpflege. Insbesondere achten sollten Sie auf diese Nährstoffe:

NPK Dünger: Dünger enthält wichtige Nährstoffe für Pflanzen

 

  • Stickstoff: wichtig für den Blattaustrieb und das Triebwachstum, daher verstärkt im Frühjahr verabreichen, im Sommer hingegen nur schwach
  • Phosphor: wichtig für die Blütenbildung, im Frühjahr ausbringen, bei öfter blühenden und remontierenden Sorten auch in schnellwirkender Form im Sommer
  • Kalium: fördert die Ausbildung fester Triebe und damit die Winterhärte, wird vor allem im Sommer und Herbst verabreicht

Handelsübliche Rosendünger enthalten die genannten sowie weitere Nährstoffe, Mineralstoffe und Spurenelemente in optimaler Zusammensetzung. Bevor Sie jedoch zu diesen Düngern greifen, ist eine Bodenanalyse sinnvoll. Diese können Sie durch ein entsprechendes Institut durchführen lassen und gibt Ihnen Aufschluss darüber, welche Nährstoffe in Ihrem Boden fehlen – und welche reichlich vorhanden sind. Viele Gartenböden sind heute reich an Phosphor, weshalb eine Überversorgung vermieden werden sollte.

Exkurs

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen?

Grundsätzlich düngen Sie Ihre Rosen zwei Mal im Jahr. Die erste Gabe ist zur Zeit des Austriebs im Frühjahr fällig, etwa gegen Anfang April. Die zweite Düngung erfolgt nach der Blüte zwischen Ende Juni und Anfang Juli. Dieser Dünger muss schnell wirken. Achten Sie darauf, dass neu gepflanzte – und optimalerweise reichlich mit reifem Kompost versorgte – Rosen im Pflanzjahr keine weitere Düngung mehr benötigen. Diese düngen Sie erst im zweiten Jahr.

Welche Rosendünger eignen sich?

Grundsätzlich werden mineralische und organische Düngeformen unterschieden. Manche Rosendünger liegen auch in einer Mischung aus mineralischen und organischen Bestandteilen vor, wozu auch viele Bio-Rosendünger gehören. Welcher Dünger sich wann eignet – oder auch nicht – erläutern wir in diesem Abschnitt.

Mineralische Rosendünger

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Bei mineralischen Düngern besteht die Gefahr der Überdüngung

Bei Mineraldüngern liegen die Nährstoffe in Form von Salzen vor. Diese Rosendünger sind für die Pflanzen sehr schnell verfügbar, allerdings besteht deshalb auch die Gefahr einer Überdüngung. Zudem birgt eine reine Düngung mit mineralischen Düngern das Problem, dass insbesondere der aus Salzen gewonnene Stickstoff den Humusabbau fördert und somit auf lange Sicht zu einer Verschlechterung der Bodenqualität führt. Aus diesem Grund sollten Sie niemals auf reine Mineraldünger setzen, sondern stattdessen einem Mix aus organischen und mineralischen Bestandteilen oder einer rein organischen Düngung (plus der Zugabe von Urgesteinsmehl) den Vorzug geben. Handelsübliche Rosen-Volldünger genügen diesen Ansprüchen in der Regel.

Exkurs

Kann man Rosen mit Blaukorn düngen?

Blaukorn ist ein so genannter NPK-Dünger, der in rein mineralischer Form vorliegt. Grundsätzlich können Sie Ihre Rosen damit düngen, allerdings raten wir Ihnen davon ab. Blaukorn hat einen hohen Stickstoffanteil, der die Triebe stark wachsen lässt und dafür die Blütenbildung vernachlässigt. Die Rosen werden buschig, blühen aber nur wenig. Zudem bleiben die Triebe weich, härten nicht richtig aus und sind deshalb anfälliger für einen Schädlingsbefall oder Rosenkrankheiten.

Natürlicher Rosendünger

Anstatt Rosendünger zu kaufen, können Sie stattdessen organische Materialien aus dem eigenen Garten – oder vom Nachbarn – nutzen. Für Rosen eignen sich insbesondere die hier vorgestellten Rohstoffe hervorragend. Die rein organische Düngung bietet gleich mehrere Vorteile:

  1. Die Rosen werden kontinuierlich über einen längeren Zeitraum mit Nährstoffen versorgt.
  2. Eine Überdüngung ist praktisch nicht möglich.
  3. Die organische Düngung fördert das Bodenleben und damit die Humusbildung.
  4. Mit einer organischen Düngung verbessern Sie allmählich den Boden.

Zudem sorgen Stallmist, Kompost und Co. dafür, dass der natürliche Nährstoffkreislauf erhalten bleibt.

Stallmist

Aufgrund der ausgewogenen Nährstoffzusammensetzung eignen sich insbesondere Rinderdung oder Pferdemist (mit Stroh!) sehr gut zur Düngung von Rosen. Allerdings sollten Sie keinen frischen Stallmist verwenden, da dieser zu scharf ist und die Pflanze schädigen könnte. Lassen Sie den Mist stattdessen gut ausreifen (etwa auf dem Misthaufen oder mit dem Kompost (9,00€ bei Amazon*)) oder verwenden Sie im Handel erhältliche Pellets. Diese bestehen aus getrocknetem Mist und haben zudem den Vorteil, dass sie nicht stinken.

Kompost

Humus ist ein wichtiger Bodenbestandteil für Rosen, weshalb Sie diese sehr gut mit reifem Gartenkompost düngen können. Schon beim Pflanzen geben Sie pro Rose eine Schaufel mit ins Pflanzloch, um optimale Startbedingungen zu schaffen. Bei der Frühjahrsdüngung kann die Kompostgabe mit einer Handvoll Hornmehl oder Hornspänen ergänzt werden, um den fürs Wachstum wichtigen Stickstoff zuzuführen. Urgesteinsmehl sorgt wiederum für den ausgewogenen Mix aus Mineralien und Spurenelementen.

Hornspäne / Hornmehl

Hornspäne, Hornmehl oder Knochenmehl ist reich an Stickstoff. Diesen organischen Dünger geben Sie zum Frühjahrsaustrieb der obligatorischen Kompost- bzw. Mistgabe hinzu. Als alleiniger Dünger eignet sich das Material aufgrund der fehlenden Ausgewogenheit jedoch nicht.

Geeignete Hausmittel

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Holzasche ist ein super Dünger für Rosen

„Blüht eine Blume, zeigt sie uns die Schönheit. Blüht sie nicht, lehrt sie uns die Hoffnung.“ (aus China)

Eine gute Ergänzung zur Düngung mit Kompost oder Stallmist sind diverse Abfälle, die täglich in der Küche zusammenkommen:

  • Kaffee: enthält viele wichtige Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente, versäuert jedoch mit der Zeit den Boden. Deshalb nur gelegentlich und nicht ständig anwenden. Kaffeesatz gut trocknen (schimmelt sonst!) und in den Boden einarbeiten.
  • Bananenschalen: sind reich an Kalium, deshalb bei der Sommerdüngung gut zerkleinert (möglichst im Mixer) mit in die Erde einarbeiten.
  • Holzasche: eignet sich hervorragend als Rosendünger, allerdings nur, wenn reines, unbehandeltes Holz verbrannt wurde. Holzasche enthält viel Kalium und Kalk, zudem hemmt das Material das Wachstum von Pilzen.

Wichtig ist, die jeweiligen Grundstoffe sorgfältig in den Boden einzuarbeiten und anschließend anzugießen. Nur so gelangen die Nährstoffe an die Wurzeln.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Rosendünger auch für andere Pflanzenarten verwenden, beispielsweise für Clematis?

Natürlich können Sie Rosendünger auch für andere Pflanzenarten verwenden. Viele Hersteller empfehlen eine Düngung explizit auch für andere (Blüten-)Sträucher und Stauden, sofern diese üppig blühen sollen. Aufgrund seiner Zusammensetzung eignet sich Rosendünger besonders gut für Gehölze aus der Gattung der Rosengewächse, beispielsweise Wildrosen wie die Hunds- oder Apfelrose, für Zieräpfel und Zierquitten sowie für viele Obstgehölze.

Auch für Sträucher wie Flieder (Syringa und Sommerflieder), Forsythien, Goldregen und Schneeball ist der Spezialdünger gut geeignet. Viele Gärtner versorgen zudem ihre Hortensien damit und konnten gute Erfahrungen sammeln. Die häufig zusammen mit Rosen kultivierte Waldrebe (Clematis) lässt sich ebenso mit Rosendünger versorgen, ebenso wie das Geißblatt. Lediglich für Pflanzenarten, bei denen das Augenmerk vor allem auf das Wachstum der Triebe und Blätter liegt (z. B. Rasen, Grün- und Heckenpflanzen) ist Rosendünger ungeeignet. Für Gemüse wiederum ist der Spezialdünger zu schwach dosiert und daher nicht ausreichend.

Meine Rosen bekommen plötzlich gelbe Blätter, was stimmt da nicht?

Gelbe Blätter weisen oft auf einen Pflegefehler hin, oft steckt ein Nährstoffmangel dahinter – aber nicht immer! Manchmal sind sie ein erster Hinweis auf einen beginnenden Sternrußtau, eine häufig bei Rosen auftretende Pilzkrankheit. Werden die Blätter allerdings immer heller, während die Blattadern dunkelgrün bleiben, so handelt es sich um einen Eisenmangel. Diesen beheben Sie mit einem speziellen Eisendünger, zudem sollten Sie den pH-Wert des Bodens überprüfen – ist dieser nämlich zu sauer, kann der Strauch nicht genügen Nährstoffe über die Wurzeln aufnehmen. Dasselbe gilt, wenn Sie die Rose zu feucht halten.

Meine Rosen wollen nicht blühen, brauchen sie mehr Dünger?

Auch für die ausbleibende Blüte kann es viele Gründe geben, nicht immer ist eine mangelhafte Düngung die Ursache. Bevor Sie also zum Dünger greifen, schließen Sie zunächst andere Fehlerquellen aus. Dazu gehören: falscher Standort (zu wenig Licht), ungeeigneter Boden (zu mager, zu sauer, stark verdichtet), Staunässe (verdichteter Boden, falsches Gießen), Krankheiten und Schädlinge sowie falsches Schneiden. Achten Sie beim Rückschnitt genau auf die Empfehlungen für Ihre Rosensorten, da Sie sonst versehentlich die Blütenknospen mit abschneiden und sich so der Blüte selbst berauben.

Tipp

Einen flüssigen Rosendünger können Sie auch selbst herstellen: Dazu setzen Sie eine Pflanzenjauche aus Brennnesseln und Ackerschachtelhalm an, die Sie mit Urgesteinsmehl versetzen. Verdünnen Sie sie vor einer Anwendung im Verhältnis 1:9 (1 Teil Jauche, 9 Teile weiches Wasser) und gießen Sie Ihre Rosen alle zwei Wochen damit.

Bilder: VH-studio / Shutterstock