Trompetenbaum

Trompetenbaum schneiden: Die besten Tipps & Tricks

Seine monumentale Präsenz entfaltet ein Trompetenbaum ohne alljährliche Schnittmaßnahmen. Wird die Krone zu dicht, sperrig oder ausladend, behebt ein Auslichtungs- und Formschnitt das Problem. Lesen Sie in diesem Tutorial, wann und wie Sie einen Catalpa als Hausbaum richtig schneiden.

AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte man einen Trompetenbaum schneiden?
Ein Trompetenbaum sollte im Spätwinter geschnitten werden, um die Krone auszulichten, die Form zu erhalten und Platzprobleme zu vermeiden. Je nach Art des Baums können Auslichtungs-, Formschnitt- oder Ableitungsschnitte erforderlich sein, um das optimale Wachstum und Erscheinungsbild zu gewährleisten.

Bester Zeitpunkt ist im Winter

Um einen Trompetenbaum zu schneiden, ist im Spätwinter die beste Zeit. Zu anderen Terminen fallen die schönsten Attribute Ihres Hausbaums der Schere zum Opfer oder Sie kollidieren mit den Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes. Alle Argumente für einen winterlichen Schnittzeitpunkt fasst folgende Übersicht zusammen:

  • Laubfreie Winterzeit erlaubt perfekten Überblick über die Krone
  • Dekorativer Fruchtschmuck aus langen Schoten bleibt lange erhalten
  • Freie Sicht auf angelegte Blütenknospen
  • Schonend für den Baum in Saftruhe
  • Keine schädliche Auswirkung auf nistende Vögel

Alternativ verschneiden Sie einen Trompetenbaum nach der Blütezeit im August. Zu dieser Zeit hat der Baum noch nicht die Blütenknospen für das nächste Jahr angelegt. Sofern sich die Schnittpflege auf den diesjährigen Zuwachs beschränkt, ist ein Schnitt innerhalb der sommerlichen Schonfrist erlaubt.

Tipp

Schneiden Sie Ihre Bäume nie bei Temperaturen unterhalb von – 5 Grad Celsius. Weitere Ausschlusskriterien bei der Terminwahl sind sommerliche Hitze und Dürre sowie Regen. Extreme Witterungsbedingungen aller Art torpedieren das Schnittergebnis bis hin zum Totalausfall.

Anleitung Auslichtungsschnitt

Seine repräsentative Statur entwickelt ein Trompetenbaum ohne einen Schnitt. Gelegentliches Auslichten ist dennoch von Vorteil, damit die Krone lichtdurchflutet und mit dichtem Blätterkleid gedeiht. Untenstehende Abbildung illustriert, wie sich ein ausgelichteter Trompetenbaum vorher und nachher präsentiert. So absolvieren Sie den perfekten Auslichtungsschnitt:

  • Krone alle 5 bis 6 Jahre im Winter auslichten
  • Totholz auf Astring schneiden
  • In die falsche Richtung wachsende Zweige entfernen
  • Von parallelen Trieben den schwächeren ohne lange Stumme herausschneiden
  • Triebe aus dem Stamm oder der Baumscheibe abschneiden oder abreißen

Plagen Sie Zweifel, ob ein Trieb abgestorben ist oder nicht? Dann führen Sie einen simplen Vitalitätstest durch. Mit Daumennagel oder Messerspitze kratzen Sie ein Stückchen Rinde ab. Tritt saftiges, helles oder grünes Gewebe zutage, pulsiert im Trieb das Leben und er wird weiterhin wachsen. Dunkles, trockenes Gewebe hingegen signalisiert, dass an dieser Stelle das Wachstum eingestellt wurde und der Ast ausgelichtet werden sollte.

Trompetenbaum Auslichtungsschnitt

Alle 5 bis 6 Jahre profitiert der Trompetenbaum von einem Auslichtungsschnitt. Totholz schneiden Sie auf Astring ab. Ins Innere der Krone wachsende, sich kreuzende oder ungünstig positionierte Zweige werden entfernt. Stammtriebe und Wildlinge aus der Baumscheibe reißen Sie ab.

Exkurs

Sachkundige Vorbereitung – Sicherheitsrisiken vermeiden

Damit Gärtner und Trompetenbaum die Schnittmaßnahme wohlbehalten überstehen, kommt es auf die richtige Vorbereitung an. Zur Grundausstattung gehören eine standfeste Leiter, Arbeitshandschuhe und Schutzbrille. Für den Schnitt an Ästen bis 4 cm Durchmesser steht eine Astschere bereit, wahlweise mit Bypass- oder Amboss-Mechanik. Dicke Äste meistern Sie mit einer Japansäge. Für nicht schwindelfreie Gärtner empfehlen wir eine Combisystem-Baumschere, die immerhin bis in 5 Metern Höhe schneidet ohne Kletterpartien auf der Leiter. Scherenklingen und Sägeblätter sollten scharf, blitzsauber und desinfiziert sein. Rechnen Sie mit einem ganzen Berg an Schnittgut, übernimmt ein Garten-Häcksler die Entsorgung.

Formschnitt reguliert Platzprobleme

Das ausladende Kronenwachstum von Trompetenbäumen wird häufig unterschätzt. Bei einer Wuchshöhe von 10 bis 15 Metern erstreckt sich die Krone über einen beeindruckenden Durchmesser von 8 bis 12 Meter. Das kann selbst im großen Garten Platzprobleme verursachen. Häufigster Anlass für einen Formschnitt am Gewöhnlichen Trompetenbaum ist die fachgerechte Kronenverkleinerung. Im Anschluss an einen gründlichen Auslichtungsschnitt verfahren Sie so:

  • Bester Zeitpunkt ist im Januar/Februar an einem milden, bedeckten Tag
  • Überlange Gerüstäste um ein Drittel oder die Hälfte verkürzen
  • Schnitt ansetzen 5 bis 10 mm oberhalb eines gegenständigen Knospenpaars
  • Massiv verästelte, überhängende Triebe verschlanken auf einen jungen Seitentrieb

Treten Sie nach jedem Schnitt einige Schritte zurück, um das weitere Vorgehen zu planen. Größere Löcher im Kronenbild können Sie vermeiden, indem Sie einem Ableitungsschnitt den Vorzug geben vor einer einfachen Einkürzung. Sehen Sie sich gezwungen, einen dicken Ast zu entfernen, gehen Sie bitte etappenweise vor. In etwa 40 Zentimetern Entfernung zum Stamm sägen Sie den Ast von unten an. Ziehen Sie die Säge heraus und versetzen die nächste Schnittstelle um 10 Zentimeter nach rechts oder links. Nunmehr sägen Sie, bis der Ast abbricht. Zu guter Letzt sägen Sie den Stumpf auf Astring ab.

Hintergrund

Ableitung perfektioniert Formschnitt

Lassen Sie sich bitte nicht dazu hinreißen, eine massiv ausladende Krone zu kappen. Das niederschmetternde Ergebnis ist ein Trompetenbaum mit dem Erscheinungsbild einer Kopfweide. Dezenter gelingt die Kronenverkleinerung, wenn Sie vertraut sind mit der Technik des Ableitungsschnitts. Hierzu nehmen Sie einen überlangen Gerüsttrieb in Augenschein. Halten Sie Ausschau nach einem tiefer positionierten, nach schräg-außen gerichteten Seitentrieb. Setzen Sie die Säge oder Schere genau dort an, wo sich beide Triebe gabeln. Idealerweise schneiden Sie einige Millimeter im alten Holz. Der bisherige Seitentrieb steigt in der Asthierarchie auf und übernimmt ab sofort die lokale Führungsposition.

Kugel-Trompetenbaum schneiden

Ein Kugel-Trompetenbaum macht häufiger Bekanntschaft mit der Baumschere, als sein großer Bruder. Das gilt zumindest für ein älteres Exemplar, wenn die kugelrunde Krone ihre harmonische Form verliert. Untenstehende Abbildung illustriert, wie ein gekonnter Form- und Auslichtungsschnitt in Intervallen von 2 bis 3 Jahren gelingt. So schneiden Sie Catalpa bignonioides ‚Nana‘ richtig:

  • Bester Schnittzeitpunkt ist im Spätwinter
  • Alle Hauptäste um bis zu zwei Drittel zurückschneiden
  • Wichtig: zumindest einen 15 bis 20 cm langen Stumpf stehen lassen
  • Schnittstellen wählen in kurzer Distanz zu einem schlafenden Auge

Wundbehandlung größerer Schnittflächen hat sich als nachteilig erwiesen. Statt Schnittwunden mit Baumwachs vollständig zu versiegeln, bestreichen Sie lediglich die Wundränder. An dieser Stelle befindet sich wertvolles Kambium-Holz, das für die baumeigene Wundheilung zuständig ist und vor Frost geschützt werden sollte.

Moderater Nachschnitt

Ein radikaler Kronenschnitt um bis zu zwei Drittel reduziert den Schnittaufwand in den folgenden Jahren. Sofern Sie Ihrem Kugel-Trompetenbaum nach einigen Jahren einen erneuten Formschnitt verordnen, beschränkt sich der Umfang auf die seither ausgetriebenen Äste. Schneiden Sie an den vorherigen Schnittstellen befindliche Äste bis zum Ansatz zurück. Diese Schnittführung hinterlässt ein etwas größeres Kronengerüst, das seine harmonische Kugelform bewahrt.

Kugel-Trompetenbaum Formschnitt

Alle 2 bis 3 Jahre lichten Sie die Kugelkrone aus. Ausladende Äste kürzen Sie bis zu zwei Drittel ein. Solange ein 15 bis 20 Zentimeter lange Stumpf mit schlafenden Augen verbleibt, setzt sich das Wachstum unvermindert fort.

Häufig gestellte Fragen

Ist ein Trompetenbaum giftig?

Experten stufen den Trompetenbaum als gering giftig ein. Auf der offiziellen Liste der Giftpflanzen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist die Baumart nicht verzeichnet. Gemäß einer Gesamtschau des GIZ (Giftinformationszentrum Nord) besteht ein minimales Vergiftungsrisiko, wenn Pflanzenteile in größeren Mengen verschluckt werden. Für Gärtner relevant sind chinoide Inhaltsstoffe im Holz, die bei direktem Hautkontakt allergische Reaktionen auslösen können.

Meinen neuen Trompetenbaum habe ich mit 3 dünnen Stämmchen erworben, die auf 3 Meter angewachsen. Wie erreiche ich, dass sich eine Krone bildet?

Wenn Sie einen Trompetenbaum eintriebig als Stamm erziehen möchten, wählen Sie den stabilsten Trieb aus und statten ihn mit einem Stützstab aus. Die übrigen dünnen Stämmchen schneiden Sie bodeneben ab. Befindet sich die Triebspitze 4 bis 6 Knospen über dem gewünschten Kronenansatz, schneiden Sie die Spitzenknospe ab. Es treiben daraufhin seitliche Zweige aus, die sich als Leitäste zur Krone formieren.

Für einen frisch ausgepflanzten Trompetenbaum wird Winterschutz empfohlen. Welche Baumbereiche sind zu schützen? Welches Material ist geeignet?

Primär der Wurzelbereich und Stamm sollten vor winterlichen Witterungsbedingungen geschützt werden. Bedecken Sie im Herbst die Baumscheibe mit einer dicken Mulchschicht aus Laub und Reisig oder Rindenmulch. Den Stamm umwickeln Sie mit Vlies oder Jutebändern.

Unser Trompetenbaum steht seit einem Jahr im Beet und ist schnell gewachsen. Allerdings sind viele Zweige schwach und brechen ständig ab. Was tun?

Catalpa bignonioides ist in jungen Jahren leicht bruchanfällig. Diesem Manko können Sie entgegenwirken durch einen regelmäßigen Auslichtungs- und Formschnitt. Entfernen Sie in den ersten Jahren regelmäßig abgestorbene und beschädigte Triebe. Indem Sie die Krone im Spätwinter um ein Drittel zurück schneiden, fördern Sie das Wachstum von jungen, gesunden und widerstandsfähigen Ästen. Jeder Schnitt erzeugt im schnell wachsenden Holz einen Saftstau, der sich vorteilhaft auswirkt auf eine kompakte, dichte und gleichmäßig verzweigte Krone.

Die 3 häufigsten Schnittfehler

Umsichtige Gärtner handeln in der Schnittpflege nach dem Mott: erkannte Gefahr ist gebannte Gefahr. Die folgende Tabelle macht aufmerksam auf die drei häufigsten Schnittfehler mit Schadbildern und gibt Tipps für die Vorbeugung:

Schnittfehler Schadbild Vorbeugung
nie geschnitten ausladende Krone, im Alter schleppenartig hängende Astspitzen alle 5 bis 6 Jahre auslichten und in Form schneiden
übergroße Krone radikal geschnitten unförmiges Wachstum überlange Gerüsttriebe ableiten
im Herbst geschnitten kein Fruchtschmuck im Winter im Januar oder Februar verschneiden

Tipp

Stärkung der Winterhärte ist ein großes Thema in der Pflege vom Trompetenbaum. Damit Ihr Hausbaum gut gewappnet ist für strengen Frost, erhält er im Herbst einen Kalium-betonten Dünger. Im naturnahen Garten erfüllt Beinwelljauche diese Aufgabe. Alternativ verabreichen Sie spätestens Ende August/Anfang September Thomaskali, Patentkali oder Kalimagnesia.