Silberregen

Silberregen: Pflege, Standort und Vermehrung der Zierpflanze

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Seinen poetischen Namen verdankt der Silberregen einerseits seiner charakteristischen Wuchsform und andererseits der ungewöhnlichen Blattfärbung. Die dicht an dicht stehenden Laubblätter besitzen eine auffällige, silbrige Farbgebung, durch die die Pflanze dank ihrer bis zu 150 Zentimeter langen, hängenden Triebe wie ein glänzender Wasserfall wirkt. Der Silberregen wird vor allem als Balkon- oder Zimmerpflanze kultiviert und kommt in Blumenampeln am besten zur Geltung. Mit der richtigen Pflege haben Sie lange Freude an dem wüchsigen Windengewächs.

Dichondra argentea
Der Silberregen eignet sich hervorragend, um kahle Stellen zu verdecken
AUF EINEN BLICK
Was ist der Silberregen und wie pflege ich ihn?
Der Silberregen ist eine Zuchtsorte der Dichondra argentea, die für ihre silbrigen, hängenden Triebe bekannt ist. Sie gedeiht am besten an warmen, sonnigen bis halbschattigen Standorten und benötigt durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Als Balkon- oder Zimmerpflanze ist sie pflegeleicht und ungiftig.

Herkunft und Verbreitung

Der Silberregen ist keine eigene Art, sondern eine besonders auffällige Zuchtsorte der im Süden der USA sowie in Mittel- und Südamerika weit verbreiteten Art Dichondra argentea. Diese gehört der etwa 15 Arten umfassenden Gattung Dichondra an, die wiederum zur Familie der Windengewächse (bot. Convolvulaceae) gerechnet wird und mit der Süßkartoffel (bot. Ipomoea batatas) verwandt ist.

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Die verschiedenen Dichondra-Arten sind fast ausschließlich in den tropischen und subtropischen Regionen Mittel- und Südamerikas beheimatet, lediglich zwei Arten – Dichondra repens und Dichondra brevifolia – sind auch in Neuseeland und Australien zu finden. Als Neophyt breitet sich Dichondra micrantha, ursprünglich in Texas, Mexiko sowie auf den karibischen Inseln beheimatet, im Süden Europas aus, wo die Art gern großflächig als Rasenersatz gesät wird.

Aussehen und Wuchs

Dichondra argentea ‚Silberregen‘ ist eine krautig wachsende Pflanze, deren bis zu anderthalb oder sogar zwei Meter langen, dünnen Triebe niederliegend oder herabhängend wachsen. Die Sorte wird manchmal auch als ‚Silver Falls‘ bezeichnet. Die Pflanzen, meist als Jungpflanzen geliefert oder selbst vorgezogen, sind rasch wüchsig und bilden innerhalb weniger Wochen dicht begrünte Flächen aus. Aus diesem Grund kann die eigentlich mehrjährige, aber nicht ausreichend frostharte Kriech- bzw. Hängepflanze problemlos einjährig kultiviert werden.

Verwendung

Am schönsten kommt der Silberregen einzeln gepflanzt in Blumenampeln oder Balkonkästen zur Geltung, schmückt aber auch Mauern, Vorsprünge, Zäune und ähnliche Bauten auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten. Sehr beliebt ist zudem eine Verwendung als Rasenersatz zur Begrünung von kahlen Freiflächen, etwa im Staudenbeet oder als Begrenzung eines solchen.

Die silbern glänzenden Blätter werden durch die Vergesellschaftung mit rot oder blau bis violett blühenden Stauden oder Sommerblumen besonders hervorgehoben. Hier eignet sich Dichondra argentea vor allem als (hängende) Hintergrundbepflanzung oder Beetumrandung. Geeignete Pflanzpartner sind beispielsweise Eisenhut (Vorsicht, giftig!), Duftnessel, Sommeraster, Lupine, Färberhülse, Rittersporn, Glockenblume, Flockenblume, Nelke, Rote Schafgarbe, Spornblume, Fingerhut (ebenfalls giftig!) oder Stockrose.

Des Weiteren eignet sich Dichondra argentea auch vorzüglich als Zimmerpflanze, ist das tropische Gewächs mit dem hohen Zierwert doch pflegeleicht.

Blätter

Die silbrig glänzenden, behaarten Blätter des Silberregens erinnern aufgrund ihrer rundlichen Form an kleine Münzen und sitzen dicht an dicht an den zierlichen, langen Trieben. Dadurch entsteht ein kompaktes, dichtwüchsiges Gesamtbild.

Blüten , Blütezeit und Früchte

Die kleinen, hellen gelbgrünen Glockenblüten erscheinen zahlreich während der gesamten Saison, sind aber recht unauffällig. Im Anschluss an die Blüte entwickeln sich Kapselfrüchte, die meist aus zwei getrennten, häutigen Kapseln mit lediglich je einem runden Samen bestehen.

Giftigkeit

Dichondra argentea ist ungiftig und daher bestens auch für Haushalte mit kleinen Kindern und neugierigen Haustieren geeignet.

Welcher Standort ist geeignet?

Als typisches Gewächs der Subtropen und Tropen hat es der Silberregen gerne warm: Um sich wohlzufühlen und kräftig zu wachsen, braucht das Gewächs eine Temperatur von mindestens 16 Grad Celsius. Unterhalb diesem Wert stellt Dichondra argentea das Wachstum ein. Der ideale Standort sollte jedoch nicht nur warm, sondern auch wind- und regengeschützt sowie möglichst sonnig bis halbschattig sein.

Ein etwas schattigerer Standort schadet jedoch nicht, da die Pflanze dank ihrer langen Triebe gezielt den Weg ins Sonnenlicht sucht. Vor allem Balkonpflanzen profitieren davon, eher schattig gepflanzt zu werden. Lediglich die Triebe sollten in der Sonne wachsen. Durch diese Maßnahme trocknet das Substrat im Kübel nicht so schnell aus und Sie müssen weniger gießen.

Boden / Substrat

Im Hinblick auf den Boden ist der Silberregen recht anspruchslos und gedeiht auf jedem gut durchlässigen, nährstoffreichen, sandig-lehmigen Boden hervorragend – lediglich durchlässig und locker muss er sein, denn die Sorte braucht Trockenheit. Aus diesem Grund sollten Sie in Kübeln kultivierte Pflanzen stets mit einer guten Drainage versehen, damit Staunässe gar nicht erst entsteht. Zudem ist überschüssiges Gießwasser gleich nach dem Wässern aus dem Übertopf oder Untersetzer zu entfernen. Kübelpflanzen fühlen sich übrigens in einer guten Pflanzerde auf Humusbasis am wohlsten.

Übrigens gilt diese Beschreibung nicht für alle Dichondra-Arten, denn manche – beispielsweise die Kriechende Dipondra (bot. D. repens), diese bevorzugt einen eher frischen bis feuchten Untergrund und darf auf keinen Fall austrocknen.

Silberregen richtig pflanzen

Da sich in den Garten ausgepflanzter Silberregen aufgrund mangelnder Winterhärte nicht durch die kalte Jahreszeit bringen lässt, sollten Sie jedes Jahr entweder neue Jungpflanzen kaufen oder diese vorziehen. Das Saatgut ist recht günstig im Fachhandel zu erwerben.

Vorziehen

Ab Mitte Januar säen Sie die Samen in kleine Töpfe mit Anzuchtsubstrat aus und stellen diese bei etwa 22 Grad Celsius auf eine helle Fensterbank. Halten Sie das Substrat nur leicht feucht und vermeiden Sie Nässe, sonst kommt es zu Schimmelbefall. Nach etwa zwei Wochen beginnen die Keimlinge schließlich zu wachsen, dann können Sie die Temperatur auf rund 20 Grad Celsius absenken.

Pflanzzeit

Ab Mitte bis Ende Mai, wenn die Temperaturen draußen konstant mindestens 16 Grad Celsius betragen, können Sie die Jungpflanzen entweder ins Beet oder in einen größeren Topf mit nährstoffhaltigerem Substrat pflanzen. Gewöhnen Sie die Pflänzchen aber langsam an den neuen Standort, damit es nicht zu Irritationen kommt.

Alternativ können Sie die Samen ab Mai auch direkt ins Freie aussäen, allerdings darf es danach nicht mehr kälter als 16 Grad Celsius werden.

Pflanzabstand

Sofern Sie den Silberregen als Bodendecker pflanzen wollen, empfiehlt sich ein Pflanzabstand von mindestens 20 Zentimetern. Die Pflanzen können bis zu 60 Zentimeter breit und zwischen 15 und 30 Zentimeter hoch werden, weshalb der empfohlene Abstand auch in Pflanzgefäßen wie etwa einem Blumenkasten eingehalten werden sollte. Für einen Balkonkasten mit einer Länge von 60 Zentimeter sollten Sie also maximal fünf Silberregen-Pflanzen einplanen.
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Silberregen gießen

Im Gegensatz zu manchen anderen Dichondra-Arten braucht der Silberregen nur wenig Wasser und kommt dafür hervorragend mit Trockenheit und Hitze zurecht. Gießen Sie also nur mäßig, aber regelmäßig und lassen Sie das Substrat zwischendurch abtrocknen.

Achten Sie darauf, stets nur von unten zu gießen und die Blätter und Blüten nicht zu benetzen.

Silberregen richtig düngen

In den Garten ausgepflanzte Exemplare benötigen als einjährige Pflanzen keinen Dünger. In Töpfen kultivierten Silberregen – der sich schließlich recht unkompliziert überwintern lässt – sollten Sie zwischen August und September jedoch etwa alle vier Wochen mit einem über das Gießwasser verabreichten Flüssigdünger versorgen.

Silberregen richtig schneiden

Kultivieren Sie den Silberregen lediglich einjährig, so ist ein Rückschnitt nicht notwendig. Lediglich wenn die Triebe zu lang werden, können Sie sie einfach mit einer Schere einkürzen und ansonsten dem Wachstum der schnellwüchsigen Pflanze ihren Lauf lassen. Überwinterte Exemplare hingegen werden im Frühjahr vollständig zurückgeschnitten und treiben anschließend umso schöner wieder aus.

Silberregen vermehren

Der Silberregen lässt sich nicht nur über Samen, sondern auch durch im Frühsommer geschnittene Stecklinge unkompliziert vermehren. Schneiden Sie hierzu etwa fünf Zentimeter lange Kopfstecklinge ab und stecken Sie diese in kleine Töpfe mit Anzuchtsubstrat. Stellen Sie die Töpfchen an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen, und warmen Platz, beispielsweise auf einer Fensterbank. Halten Sie das Substrat leicht feucht, aber nicht nass. Die Stecklinge bilden innerhalb kurzer Zeit Wurzeln und können, sobald sich neue Blätter entwickeln, in einen größeren Topf oder ins Frühbeet umgesetzt werden.

Überwintern

In den Garten ausgepflanzter Silberregen ist nicht winterhart und kann auch mit Schutzmaßnahmen wie Reisig etc. nicht im Freien überwintert werden. Daher muss als Bodendecker verwendete Dichondra jedes Jahr aufs Neue gepflanzt werden. In Töpfen kultivierte Exemplare jedoch können unter folgenden Bedingungen durch die kalte Jahreszeit gebracht werden:

  • heller, geschützter Standort im Haus oder Wintergarten
  • Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius
  • bei Temperaturen unter 12 Grad Celsius stellt Silberregen das Wachstum ein
  • Gießen während des Winters stark reduzieren
  • Substrat zwischen den Wassergaben mindestens zwei Zentimeter tief austrocknen lassen
  • Düngung komplett einstellen

Im April schneiden Sie den Silberregen schließlich vollständig zurück und topfen die Pflanze in frisches, nährstoffreiches Substrat und gegebenenfalls ein größeres Gefäß um. Beginnen Sie nun langsam wieder mit dem Düngen und steigern Sie ebenfalls langsam die Wassermengen. Ab Mitte bis Ende Mai kann die Pflanze schließlich wieder ins Freie, sofern die Temperaturen konstant über 16 Grad Celsius liegen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Silberregen gilt als robust und wird nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen.

Tipp

Neben der als ‚Silberregen‘ bezeichneten Sorte der Art Dichondra argentea gibt es auch von den vor allem als Balkonblumen beliebten Hängeglöckchen (bot. Campanula poscharskyana) eine gleichnamige Sorte. Diese trägt ihren poetischen Namen wegen des üppigen schneeweißen Blütenflors. Daneben wird auch die Gewöhnliche Robinie gelegentlich als Silberregen bezeichnet.

Arten und Sorten

Neben der Art Dichondra argentea und deren Sorte ‚Silberregen‘ werden auch andere Dichondra-Arten als Zierpflanzen kultiviert. Dichondra micrantha beispielsweise wird als Bodendecker und Rasenersatz verwendet. Auch Dichondra repens wird als Zierpflanze kultiviert und kann als Rasenersatz oder Bodendecker in Gärten verwendet werden. Die Art gibt es mit grünen bis hin zu grauen Laubblättern und wird jedes Jahr aufs Neue ausgesät. Dichondra repens ist eine kleine, krautige Pflanze, die in Neuseeland und vielen Teilen Australiens heimisch ist. Sie wird gelegentlich als Nierenkraut bezeichnet und wächst häufig in Wald- und Grünlandhabitaten.