Silberregen

Silberregen: Giftig oder Ungiftig? So erkennen Sie den Unterschied.

Silberregen bezeichnet zwei verschiedene Pflanzen: die giftige Robinie und die ungiftige Dichondra argentea. Dieser Artikel erläutert die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und gibt Tipps zur sicheren Handhabung.

Zwei Arten Silberregen

Unter dem Namen „Silberregen“ werden zwei unterschiedliche Pflanzenarten zusammengefasst, die sehr verschiedene Eigenschaften aufweisen.

Die erste Art ist die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia). Dieser sommergrüne Laubbaum kann bis zu 30 Meter hoch werden und zeichnet sich durch seine weißen Blütentrauben aus, die im Frühjahr eine dekorative Pracht entfalten. Die Robinie ist allerdings hochgiftig, besonders ihre Samen und die Rinde enthalten toxische Substanzen.

Lesen Sie auch

Die zweite Art ist die Dichondra argentea, eine Schlingpflanze mit bis zu zwei Meter langen Trieben. Sie besitzt silberfarbene, behaarte Blätter und ihre Blüten sind eher unscheinbar. Im Gegensatz zur Gewöhnlichen Robinie ist Dichondra argentea ungiftig und wird häufig in Blumenkästen oder als hängende Dekoration auf Balkonen verwendet. Ihre rundlichen Blätter verleihen der Pflanze ein attraktives Aussehen.

Bei der Wahl und Pflege der Pflanzen sollten Sie die unterschiedlichen Eigenschaften dieser beiden Arten stets beachten. Während die Gewöhnliche Robinie aufgrund ihrer Giftigkeit größte Vorsicht verlangt, ist Dichondra argentea eine pflegeleichte und ungefährliche Option für den heimischen Garten.

Die Gewöhnliche Robinie

Die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia), manchmal auch als Falsche Akazie bezeichnet, stammt ursprünglich aus Nordamerika. Seit knapp 400 Jahren ist sie in Europa weit verbreitet und wird häufig in Parks und Gärten angepflanzt. Ihre eleganten, weißen Blütentrauben sorgen im Frühjahr für eine beeindruckende Blütenpracht.

Dieser Laubbaum kann eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen und bildet eine weit ausladende Krone. Die Blätter bestehen aus vielen kleinen Fiederblättchen, die für ein zartes Laubkleid sorgen.

Neben ihrer attraktiven Erscheinung ist die Robinie jedoch auch als invasive Art bekannt. Sie neigt dazu, sich unkontrolliert auszubreiten und kann die Artenvielfalt in heimischen Ökosystemen gefährden. Daher sollte bei der Pflanzung im Garten eine sorgfältige Standortwahl und Kontrolle der Vermehrung berücksichtigt werden.

Giftigkeit der Gewöhnlichen Robinie

Die Gewöhnliche Robinie enthält besonders in ihren Samen und ihrer Rinde toxische Substanzen wie Robin und Phasin. Diese Eiweiße wirken auf die roten Blutkörperchen agglutinierend und können Gewebeschäden verursachen. Bereits eine geringe Menge von etwa 150 Gramm Robinienrinde kann für Pferde tödlich sein, und auch bei Menschen sowie Haustieren besteht eine hohe Vergiftungsgefahr.

Erste Symptome einer Vergiftung treten in der Regel etwa eine Stunde nach dem Kontakt auf und beinhalten Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In schwereren Fällen kann es zu Muskelkrämpfen, Atemnot und sogar zu tödlichen Komplikationen kommen. Beim Schneiden oder Bearbeiten der Robinie sollten Sie Schutzmaßnahmen wie das Tragen eines Mundschutzes ergreifen und nach dem Kontakt gründlich die Hände waschen.

Maßnahmen bei einer Robinien-Vergiftung

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollten Sie unverzüglich handeln. Geben Sie dem Betroffenen viel Wasser oder Tee zu trinken, um die Giftstoffe schneller aus dem Körper zu leiten. Kontaktieren Sie umgehend einen Arzt oder die Giftnotrufzentrale und geben Sie möglichst genaue Informationen über die aufgenommene Menge und den Zeitpunkt des Verzehrs. In schweren Fällen sollten Sie sofort den Notarzt rufen.

Dichondra argentea

Dichondra argentea, auch als Silberregen bekannt, gehört zur Familie der Windengewächse und ist in den Tropen und Subtropen Amerikas beheimatet. Die Pflanze besticht durch ihre langen, silbrig glänzenden Triebe, die in Blumenampeln oder Balkonkästen wie ein wasserfallartiger Vorhang herabhängen. Die rundlichen, behaarten Blätter verstärken diesen ästhetischen Effekt und verleihen der Pflanze ein attraktives Erscheinungsbild.

Standort und Pflege

Silberregen bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Ein durchlässiges Substrat ist essenziell, da die Pflanze Staunässe nicht verträgt. Beim Einpflanzen sollten Sie auf eine gute Drainage achten.

Silberregen hat einen geringen Wasserbedarf und nur gelegentliches Gießen reicht aus. Alle drei Wochen wird empfohlen, Flüssig- oder Langzeitdünger zu verwenden.

Verwendungsmöglichkeiten

Dichondra argentea kann als Bodendecker, Hänge- oder Kletterpflanze verwendet werden. Ihre langen Triebe verleihen Balkonen und Terrassen ein dekoratives Element. Sie eignet sich besonders gut für Mauern und Vorsprünge, wo ihre Triebe über Kanten wachsen. Auch als flächige Begrünung zur Beetumrandung ist sie ideal.

Winterhärte und Überwinterung

Die Pflanze ist in unseren Breiten nicht winterhart und sollte bei Temperaturen unter 16°C frostfrei überwintert werden. Ein heller, kühler Ort mit etwa 10 bis 15°C ist ideal. Während der Wintermonate sollte das Gießen reduziert und auf Düngung verzichtet werden.

Vermehrung

Dichondra argentea kann durch Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden. Ziehen Sie die Samen ab Mitte Januar bei etwa 22°C auf der Fensterbank vor. Nach der Keimung kann die Temperatur um einige Grad abgesenkt werden. Alternativ können Sie Triebe von etwa fünf Zentimetern abschneiden und in Erde stecken.

Ungiftigkeit von Dichondra argentea

Dichondra argentea ist eine ungiftige Zierpflanze, die weder für Menschen noch für Tiere gesundheitliche Risiken birgt. Wegen ihres dekorativen Aussehens und der pflegeleichten Eigenschaften ist sie eine ausgezeichnete Wahl für naturnahe Gartenlandschaften.

Unterscheidungsmerkmale

Die beiden Pflanzenarten, die als Silberregen bekannt sind, weisen deutliche Unterschiede in Bezug auf ihr Erscheinungsbild und ihre Eigenschaften auf.

Habitus und Wuchsform

Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia):

  • Laubbaum mit aufrechter Wuchsform
  • Höhe bis zu 30 Meter
  • Weit ausladende Krone

Dichondra argentea:

  • Schlingpflanze und Bodendecker
  • Triebe bis zu zwei Meter lang
  • Niederliegende oder überhängende Triebe

Blätter und Blüten

Gewöhnliche Robinie:

  • Blätter aus vielen kleinen Fiederblättchen
  • Große, weiße Blütentrauben im späten Frühjahr

Dichondra argentea:

  • Rundliche, silbrig glänzende, fein behaarte Blätter
  • Kleine und unscheinbare Blüten von Mai bis August

Verwendung und Pflege

Gewöhnliche Robinie:

  • Verwendung: Parks, Gärten, Straßenbaum
  • Hoher Pflegeaufwand durch notwendige Kontrolle der Vermehrung

Dichondra argentea:

  • Verwendung: Blumenampeln, Balkonkästen, Rasenersatz
  • Pflegeleicht mit geringem Wasserbedarf und geringer Düngung

Mit diesem Wissen können Sie die für Ihre Bedürfnisse geeignete Pflanze auswählen und sicher handhaben.

Bilder: Magdevski / iStockphoto