Robinie

Giftige Robinie: Vorsicht bei Kontakt mit Blättern & Rinde

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Die Robinie besticht durch ihre Blütenpracht und Robustheit, doch Vorsicht: Verschiedene Pflanzenteile enthalten Giftstoffe, die für Mensch und Tier gefährlich sein können. Dieser Artikel beleuchtet die Giftstoffe der Robinie, die Symptome einer Vergiftung und gibt wichtige Hinweise zum Umgang mit diesem Baum.

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Samen und Blätter der Robinie sind hochgiftig

Giftstoffe der Robinie

Die Robinie enthält in verschiedenen Pflanzenteilen toxische Substanzen und wird daher als giftig eingestuft. Besonders hohe Konzentrationen an Giftstoffen befinden sich in der Rinde, den Samen und den Blättern. Die Hauptgifte sind Toxalbumine wie Robin und Phasin sowie Lektine und weitere sekundäre Pflanzenstoffe.

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Robin und Phasin sind Toxalbumine, die eine schädigende Wirkung auf rote Blutkörperchen haben und gewebsschädigend wirken. Diese Eiweiße bewirken das Verklumpen der roten Blutkörperchen. Wichtig ist, dass die Toxizität dieser Gifte durch Erhitzen abnimmt. Schon geringe Mengen können bei Menschen und Tieren schwerwiegende Vergiftungserscheinungen verursachen.

Die Rinde der Robinie enthält zusätzlich Protocatechingerbstoffe und Syringin, während die Blätter Asparagin, Indican und wenig ätherisches Öl aufweisen. Die Samen enthalten das Aminosäurederivat Canavanin.

Diese Giftstoffe gelangen meist über den Verzehr, die Schleimhäute oder in seltenen Fällen durch Hautkontakt in den Körper. Besonders beim Schneiden oder Bearbeiten des Holzes kann der Holzstaub toxisch wirken. Beim Umgang mit der Robinie sollten Sie daher Schutzkleidung und Atemschutz tragen.

Vergiftungserscheinungen beim Menschen

Menschen können durch die Aufnahme giftiger Teile der Robinie, insbesondere der Rinde und Samen, schnell Vergiftungserscheinungen entwickeln. Besonders gefährdet sind Kinder und ältere Menschen.

Typische Symptome

Eine Vergiftung durch Robinie zeigt sich durch verschiedene Symptome, die oft zusammen auftreten:

  • Erbrechen und Übelkeit: Diese Beschwerden treten häufig als erste Anzeichen schon innerhalb einer Stunde nach Aufnahme der Giftstoffe auf.
  • Magenschmerzen und Krämpfe: Viele Betroffene erleben starke Magenkrämpfe.
  • Durchfall: Dies kann zur Dehydration führen.
  • Schwindel und Müdigkeit: Betroffene fühlen sich oft müde und haben Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Erweiterte Pupillen: Dies ist eine deutliche Reaktion des Nervensystems.
  • Starker Speichelfluss und erhöhte Pulsrate: Diese Symptome können zusammen mit anderen Beschwerden auftreten.
  • Krämpfe und unkontrollierte Bewegungen: Bei schweren Vergiftungen können muskuläre Störungen auftreten.

Erste Hilfe bei Robinienvergiftungen

Zeigen sich bei Ihnen oder einer anderen Person Anzeichen einer Vergiftung, sollten Sie sofort handeln:

  • Trinken Sie viel Flüssigkeit: Dies unterstützt den Körper bei der Ausscheidung der Giftstoffe.
  • Erbrechen herbeiführen: Dies kann direkt nach Verzehr helfen, die aufgenommene Giftmenge zu reduzieren.
  • Medizinische Hilfe aufsuchen: Kontaktieren Sie sofort einen Arzt oder den Notdienst für professionelle Unterstützung.
  • Ruhe bewahren: Halten Sie die betroffene Person ruhig, bis Hilfe eintrifft.

Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist es wichtig, nicht zu zögern und sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um schwere gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Gefährdung für Tiere

Die Giftstoffe der Robinie sind gefährlich für viele Tierarten, darunter Hunde, Katzen, Rinder, Pferde, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster. Eine Vergiftung tritt meist durch den Verzehr von Rinde, Blättern oder Samen auf.

Symptome einer Vergiftung bei Tieren

Selbst geringe Mengen können bei Tieren schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Typische Vergiftungserscheinungen umfassen:

  • Starkes Speicheln
  • Unruhe, gefolgt von Apathie und Teilnahmslosigkeit
  • Erhöhter Puls
  • Erweiterte Pupillen
  • Entzündungen des Magen-Darm-Trakts, oft mit Krämpfen und Durchfall
  • Gleichgewichtsstörungen und Taumeln
  • Krampfanfälle
  • Schädigung von Leber und Nieren
  • Häufiger Harndrang
  • Potenzielle Blindheit

Besonders bei Pferden kann eine Robinienvergiftung zu Hufrehe führen, die sich durch Lahmheit und deutlichen Schmerzen zeigt. Historische Berichte dokumentieren, dass Pferde nach dem Verzehr von Robinienrinde verendeten.

Vorsichtsmaßnahmen

Um eine Vergiftung Ihrer Haustiere zu vermeiden, sollten Sie sicherstellen, dass diese keinen Zugang zu Robinien haben. Dies gilt auch für herabgefallene Pflanzenteile. Bei Verdacht auf Aufnahme von Robinienteilen suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.

Robinienholz auf Spielplätzen

Robinienholz wird häufig im Spielplatzbau verwendet, da es robust und witterungsbeständig ist. Es besitzt ausgezeichnete Eigenschaften wie hohe Resistenz gegen Verrottung und natürliche Widerstandskraft gegen Insekten und Pilze.

Sicherheitsaspekte

Trotz der Vorteile müssen bei der Verwendung von Robinienholz Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigt werden, da das Holz toxische Substanzen enthält. Es sollte entwässert und entsplintet werden, um Giftstoffe zu entfernen und Splitterbildung zu minimieren.

Wichtige Maßnahmen zur Risikominderung

Um die Sicherheit auf Spielplätzen zu gewährleisten, beachten Sie bitte folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Wartung: Prüfen Sie die Spielgeräte regelmäßig auf Schäden und Abnutzung.
  • Entsplintetes Holz verwenden: Dies reduziert die Exposition gegenüber giftigen Substanzen.
  • Erzieherische Maßnahmen: Klären Sie Kinder über die potenziellen Gefahren der Robinie auf.
  • Gefährdungsbeurteilungen: Führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung nach DIN 18034 durch, um potenzielle Risiken zu identifizieren.

Durch diese Vorsichtsmaßnahmen kann Robinienholz sicher im Spielplatzbau verwendet werden.

Bilder: Ana D / Shutterstock