Robinie

Akazie & Robinie: Die Unterschiede im Überblick

Obwohl sie oft verwechselt werden, unterscheiden sich Akazien und Robinien in vielerlei Hinsicht. Dieser Artikel befasst sich mit den botanischen Unterschieden, den Wachstumsbedingungen und weiteren Merkmalen beider Baumarten, um Ihnen bei der Auswahl der passenden Pflanze für Ihren Garten zu helfen.

Botanische Einordnung

Bei der Einordnung von Akazien und Robinien zeigen sich deutliche botanische Unterschiede. Beide Arten gehören zwar zur Familie der Hülsenfrüchtler, sind aber verschiedenen Unterfamilien zugeordnet. Akazien zählen zu den Mimosengewächsen und sind mit ihren rund 800 Arten vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Robinien hingegen gehören zu den Schmetterlingsblütlern und umfassen etwa 20 Arten, die ihren Ursprung in Nordamerika haben. In Europa ist insbesondere die Robinia pseudoacacia, bekannt als Falsche Akazie oder Scheinakazie, heimisch geworden.

Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

  • Familie: Akazien (Mimosengewächse) – Robinien (Schmetterlingsblütler)
  • Artenvielfalt: ca. 800 Akazienarten – ca. 20 Robinienarten
  • Verbreitung: Akazien (tropische und subtropische Gebiete) – Robinien (Nordamerika)
  • Bekannteste europäische Art: Robinia pseudoacacia (Falsche Akazie)
Winterhärte

Akazien benötigen in kälteren Regionen einen Winterschutz, während Robinien frosthart sind

Winterhärte

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Akazien und Robinien liegt in ihrer Winterhärte. Da Akazien aus wärmeren Regionen stammen, sind sie in Europa nur bedingt winterhart. Ausgepflanzt gedeihen sie nur in sehr milden Klimazonen oder benötigen Winterschutz (13,00€ bei Amazon*). Robinien hingegen sind, obwohl ebenfalls wärmeliebend, nach ihrer Etablierung vollkommen frosthart. Diese Robustheit macht sie zu einer beliebten Wahl als Alleebäume, selbst in städtischen Umgebungen mit extremen Bedingungen.

  • Akazien: bedingt winterhart, benötigen Schutz in kühleren Regionen
  • Robinien: vollkommen frosthart, ideal für den europäischen Winter

Wuchsform

Robinien und Akazien unterscheiden sich auch in ihrer Wuchsform. Während Robinien in der Regel als Bäume mit starkem Stamm und hoher, breiter Krone wachsen, zeigen Akazien in Mitteleuropa meist ein buschförmiges Wachstum. Akazien im Kübel benötigen ein geschütztes Winterquartier.

Eine Ausnahme bildet die Silberakazie (Acacia dealbata), die unter optimalen Bedingungen bis zu 30 Meter hoch werden kann. Im Gegensatz dazu steht die Kugelrobinie, eine speziell gezüchtete Form, die als Hochstamm veredelt wird und maximal 6 Meter Höhe erreicht. Ihre kugelförmige Krone bildet keine Blüten aus.

Blätter

Die Blattstruktur ist ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung der beiden Arten. Akazienblätter sind meist doppelt und paarig gefiedert, während Robinienblätter eine unpaarige Fiederung aufweisen.

  • Akazienblätter: wechselständig, doppelt paarig gefiedert, oft mit auffälligen Nebenblättern, die zu Dornen umgebildet sein können
  • Robinienblätter: wechselständig, unpaarig gefiedert mit 9-19 Fiederblättern, Nebenblätter können ebenfalls zu Dornen werden

Blüte

Sowohl Robinien als auch Akazien bezaubern mit ihren Blüten. Robinien präsentieren sich im Frühsommer mit hängenden Trauben in Weiß- und Rosatönen. Sie sind besonders bienenfreundlich und liefern den begehrten Robinienhonig. Akazien hingegen öffnen ihre meist gelben Blüten, die in runden oder walzigen Ähren angeordnet sind, bereits im Vorfrühling.

  • Robinienblüten: Weiß bis Rosa, in hängenden Trauben, Frühsommer, bienenfreundlich
  • Akazienblüten: meist Gelb, in runden oder walzigen Ähren, Vorfrühling

Früchte

Die Früchte beider Arten unterscheiden sich in Größe und Form. Robinien bilden gestielte Schoten von bis zu zehn Zentimetern Länge und einem Zentimeter Breite. Akazienfrüchte sind deutlich kleiner und erreichen höchstens die Hälfte der Größe von Robinienfrüchten.

  • Robinienfrüchte: Gestielte Schoten, bis zu 10 cm lang, ca. 1 cm breit
  • Akazienfrüchte: Deutlich kleiner als Robinienfrüchte
Rinde

Die Rinde beider Baumarten weist deutliche Unterschiede in Farbe und Struktur auf

Rinde

Auch die Rinde bietet ein Unterscheidungsmerkmal.

  • Robinienrinde: dunkelgrau bis braun, stark rissig und tief gefurcht
  • Akazienrinde: heller, glatter, mit feineren Rissen

Kugelakazie – eine Robinie

Die Kugelrobinie, oft auch als Kugelakazie bezeichnet, ist eine Zierform der Robinie. Sie ist ideal für kleinere Gärten oder städtische Bereiche und erreicht eine Höhe von 4 bis 6 Metern. Ihre dichte, kugelförmige Krone trägt keine Blüten.

  • Bezeichnungen: Kugelakazie (Handelsname), Kugelrobinie (botanisch korrekt)
  • Höhe: 4 bis 6 Meter
  • Krone: kugelförmig, dicht verzweigt, blütenlos
  • Eigenschaften: robust, anpassungsfähig, resistent gegen Krankheiten und Schädlinge
Bilder: APugach / Shutterstock