Zeder: Standort, Pflege & Vermehrung des Nadelbaums
Zedern beeindrucken mit ihrer majestätischen Wuchsform und dem charakteristischen Duft ihrer Nadeln. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Zedern von Standortanforderungen über die Vermehrung bis hin zur richtigen Pflege.
Wuchs
Zedern, wissenschaftlich als Cedrus bekannt, sind imposante Nadelbäume, die je nach Art und Standort 15 bis 40 Meter hoch werden können. Ihre Kronen beginnen oft kegelförmig und breiten sich mit dem Alter aus, wobei sie schließlich eine durch waagerecht abstehende, oft bogig überhängende Zweige charakterisierte Form erreichen. Die Krone älterer Zedern zeigt dabei eine unregelmäßige, ausladende Struktur.
Das tief und herzförmig verlaufende Wurzelsystem der Zedern sorgt für starke Verankerung im Boden und gute Stabilität. Dadurch können Zedern trotz ihrer Höhe stürmischen Bedingungen widerstehen und ein sehr hohes Alter erreichen – häufig werden sie zwischen 500 und 900 Jahre alt.
Arten und ihre typische Wuchsform:
- Atlas-Zeder (Cedrus atlantica): 15 bis 25 Meter hoch, mit oft breiter Krone.
- Himalaya-Zeder (Cedrus deodara): 15 bis 20 Meter hoch, kegelförmiger Wuchs.
- Libanon-Zeder (Cedrus libani): Bis zu 40 Meter hoch, besonders ausladende Krone.
Blätter
Die nadelförmigen, immergrünen Blätter der Zedern sind je nach Art 1,5 bis 6 Zentimeter lang und etwa 1 Millimeter breit. Ihre Farben variieren von dunkel- bis blaugrün. Die Nadeln sind an Langtrieben spiralig einzeln und an Kurztrieben in Bündeln von 10 bis 40 Nadeln angeordnet.
Unterschiede in Nadelfestigkeit und Farbe:
- Atlas-Zeder: Weiche, blaugrüne Nadeln.
- Libanon-Zeder: Steife und spitze Nadeln in einem bläulich-grünen Farbton.
Die Nadeln bleiben meist 3 bis 6 Jahre am Baum und fallen dann ab. Es ist wichtig, die Zedern vor Wurzelfäule zu schützen, da übermäßige Feuchtigkeit ein rasches Abwerfen der Nadeln verursachen kann.
Welcher Standort ist geeignet?
Zedern benötigen einen vollsonnigen Standort und bevorzugen einen gut durchlässigen Boden. Licht und Wärme sind essenziell für das Wohlbefinden der Zedern. Ideal sind kalkhaltige, sandige bis lehmige Böden, die tiefgründig und nährstoffreich sind. Zedern tolerieren sowohl leicht saure als auch alkalische Bedingungen, bevorzugen aber schwach saure Böden.
Optimaler Standort:
- Schutz vor starken Winden, besonders für junge Bäume
- Ausreichend Platz für das große Wachstum
- Kein Anbau auf sehr dichten oder nassen Böden, um Wurzelfäule zu vermeiden
Ein gut gewählter Standort trägt maßgeblich zur Robustheit und Langlebigkeit der Zedern bei.
Blüte
Zedern sind einhäusig und tragen sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die männlichen Blüten sind walzenförmig, 4,5 bis 8 Zentimeter lang und gelblich bis rötlich gefärbt, während die weiblichen Blüten kleiner sind und eine grünlich bis rötliche Färbung haben. Die Bestäubung erfolgt im Herbst durch Windverbreitung der Pollen, wobei die Befruchtung erst im folgenden Jahr abgeschlossen wird. Nach der Bestäubung entwickeln sich die Zapfen aus den weiblichen Blüten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Zedern ist tiefgründig, humos und nährstoffreich. Eine gute Drainage ist unerlässlich, um Staunässe zu vermeiden. Sandig-lehmige Böden sind besonders geeignet, da sie eine gute Balance zwischen Wasserspeicherung und Drainage bieten. Der pH-Wert kann leicht sauer bis alkalisch sein, wobei schwach saure Böden bevorzugt werden. Regelmäßige Bewässerung, besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung, ist wichtig, aber extreme Schwankungen in der Bodennässe sollten vermieden werden.
Früchte
Die Früchte der Zedern sind große, tonnenförmige Zapfen, die eine Länge von 8 bis 13 Zentimetern und eine Breite von 5 bis 9 Zentimetern erreichen können. Sie sind anfangs graugrün bis bläulich und reifen zu einem rot- bis dunkelbraunen Farbton. Die Zapfen bestehen aus zahlreichen Schuppen und enthalten die Samen, die mit kleinen Flügeln ausgestattet sind, um durch den Wind verbreitet zu werden. Nach zwei bis drei Jahren zerfallen die Zapfen am Baum und setzen die Samen frei.
Zeder pflegen
Zedern sind pflegeleicht, solange einige Grundregeln beachtet werden. In Trockenperioden, besonders im Winter, sollten junge Zedern regelmäßig gegossen werden, um Trockenheitsschäden zu vermeiden. Der Wurzelbereich kann zum Feuchtigkeitserhalt und zur Unkrautunterdrückung mit Rindenmulch abgedeckt werden. In schneereichen Gegenden sollten die Zweige vor Schneedruck geschützt werden. Düngung ist in der Regel nicht notwendig, aber bei nährstoffarmem Boden kann im Frühjahr etwas Kompost eingearbeitet werden.
Pflegemaßnahmen:
- Regelmäßige Bewässerung während Trockenperioden
- Abdecken des Wurzelbereichs mit Rindenmulch
- Bei Bedarf Entfernen von abgestorbenen oder kranken Zweigen im Sommer
- Schutz der Zweige vor Schneedruck durch Umwickeln mit einer Schnur
Pflanzung
Die beste Pflanzzeit für Zedern ist im Frühjahr oder Herbst. Vor dem Pflanzen sollte der Wurzelballen gründlich gewässert werden. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, und der Baum sollte gut angegossen werden. Ein ausreichend sonniger Standort mit schützenden Windverhältnissen und viel Platz ist ideal. Ein Stützpfahl kann helfen, jungen Bäumen in den ersten Jahren Stabilität zu geben.
Wichtige Schritte zur Pflanzung:
- Gründliches Wässern des Wurzelballens
- Ausreichende Größe des Pflanzlochs
- Mischung aus Aushub und Kompost im Pflanzloch
- Sofortiges Gießen nach dem Einsetzen
Zeder richtig schneiden
Zedern benötigen keinen regelmäßigen Schnitt, jedoch sollten abgestorbene, kranke oder störende Äste entfernt werden. Dies erfolgt am besten im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr. Verwenden Sie für diese Maßnahmen stets scharfe und saubere Werkzeuge, um glatte Schnitte zu erzielen und die Heilung zu fördern.
Geeignete Werkzeuge:
- Bypassscheren für dünnere Äste
- Astscheren für mitteldicke Äste
- Baumsägen für dickere Äste
Zeder vermehren
Zedern können durch Samen, Stecklinge oder Pfropfen vermehrt werden.
Aussaat von Samen
- Samen im Herbst ernten und leicht trocknen.
- Im Kühlschrank stratifizieren.
- Im Frühling in feuchten Sand einschichten und bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt aussäen.
Stecklingsvermehrung
- Junge, gesunde Triebe im Sommer schneiden.
- In Anzuchterde aus Torf und Sand stecken.
- An einem hellen, geschützten Standort platzieren.
Pfropfen
- Gesunde Unterlagen, oft Atlas-Zeder, wählen.
- Pfropfreis im Spätsommer seitlich mit der Unterlage verbinden.
- Unter kontrollierten Bedingungen kultivieren, bis das Pfropfreis verwachsen ist.
Sorten & Arten
Einige bekannte Zeder-Sorten und ihre Eigenschaften:
- Cedrus atlantica (Atlas-Zeder): Breit-kegelförmig, 15 bis 25 Meter hoch, dunkelgrüne bis blaugrüne Nadeln.
- Cedrus atlantica ‚Glauca‘ (Blaue Atlas-Zeder): Stahlblaue Nadeln, bis zu 25 Meter hoch.
- Cedrus libani (Libanon-Zeder): Ausladende, unregelmäßige Kronen, bis zu 40 Meter hoch, bläulich-grüne Nadeln.
- Cedrus deodara (Himalaya-Zeder): Kegelförmiger Wuchs, 15 bis 20 Meter hoch, gleichmäßiger Wuchs.
Diese Vielfalt macht Zedern zu flexiblen Bäumen für unterschiedliche Gartenbedingungen.
So kommt die Pflanze über den Winter
Ältere Zedern sind winterhart, jedoch benötigen junge Zedern besonderen Schutz. Verwenden Sie Winterschutzvlies und decken Sie den Wurzelbereich mit Laub oder Rindenmulch ab, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. In schneereichen Regionen sollten junge Zedern vor Schneedruck geschützt werden, indem die Zweige zusammengebunden werden.
Wichtige Überwinterungsmaßnahmen:
- Verwendung von Winterschutzvlies
- Abdeckung des Wurzelbereichs
- Schutz vor Schneedruck
Während des Winters ist ausreichende Bewässerung essenziell, um winterliche Trockenheit zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Wie unterscheidet sich die Überwinterung von Zedern im Garten und in Bonsaischalen?
Die Überwinterung von Zedern im Garten und in Bonsaischalen erfordert unterschiedliche Pflegeansätze. Während etablierte Zedern im Garten relativ winterhart sind und oft lediglich einen Windschutz benötigen, müssen Zedern in Bonsaischalen deutlich mehr geschützt werden. Bonsai-Zedern sollten in einem Foliengewächshaus oder an einem sehr geschützten Ort mit Temperaturen um 0 Grad überwintert werden, da sie in den flachen Schalen frostempfindlich sind.
Können Zedern nach einem starken Rückschnitt im Frühjahr wieder austreiben?
Ein starker Rückschnitt bei Zedern, besonders bei jungen oder frisch aus der Baumschule stammenden Bäumen, kann problematisch sein. Wie einige Benutzer berichtet haben, zum Beispiel Barbara aus Inning a. Ammersee, kann ein radikaler Rückschnitt in Kombination mit der Überwinterung zu einem Absterben des Baumes führen. Daher sollte der Rückschnitt vorsichtig und mit Bedacht durchgeführt werden, um Vitalität und Austreibungsfähigkeit der Zeder nicht zu beeinträchtigen.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Pflege einer Atlas-Zeder?
Atlas-Zedern können anspruchsvoll sein, besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung. Die Bäume müssen vor starkem Wind und extremer Nässe geschützt werden, um Wurzelfäule und andere Schäden zu vermeiden. Ein Beitrag von Volker aus Graz verdeutlicht, dass die Überwinterung eine kritische Phase darstellt, in der Schutzmaßnahmen wie das Einwickeln in Folie oder die Platzierung an einem windgeschützten Standort notwendig sind. Ein gut durchlässiger, humoser Boden und regelmäßige Bewässerung ohne Staunässe sind essenziell.
Was sollte beim Gießen und Düngen von Zedern beachtet werden?
Beim Gießen und Düngen von Zedern ist Vorsicht geboten. Zedern benötigen regelmäßige Bewässerung, vor allem in Trockenperioden, wie Reinhold aus Berlin beschreibt. Übermäßiges Gießen sollte allerdings vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern. Bei der Düngung sollte man sparsam vorgehen. Eine regelmäßige Blattdüngung und eine durchlässige Substratmischung, wie Boncoco, tragen zur Gesundheit der Zedern bei.