Koreatanne: Pflanzung, Pflege & Eigenschaften des Nadelbaums
Die Koreatanne (Abies koreana) ist ein Nadelgehölz aus Korea, das sich durch attraktive Zapfen und langsames Wachstum auszeichnet. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Eigenschaften, die Pflanzung und Pflege der Koreatanne.
Steckbrief
Herkunft
Die Koreatanne (Abies koreana), ein Mitglied der Kieferngewächse (Pinaceae), stammt aus den Bergwäldern Südkoreas, einschließlich der Insel Jeju-do. Sie gedeiht in Höhenlagen bis zu 1.000 Metern. Die Einführung als Zierpflanze begann im Jahr 1913 in Großbritannien und verbreitete sich anschließend nach Deutschland und in andere Teile Europas. Heute sind zahlreiche Sorten erhältlich, die sich in Wuchs und Nadelfärbung unterscheiden.
Wuchs
Die Koreatanne wächst langsam und erreicht hierzulande eine Höhe von fünf bis acht Metern, in ihrer Heimat bis zu fünfzehn Metern. Der Baum entwickelt einen kegelförmigen, breiten Wuchs mit waagerecht bis leicht aufwärts gerichteten Ästen. Diese sind in Etagen angeordnet und verleihen der Pflanze eine kissenförmige, pyramidale Silhouette. Die Borke wird im Alter schwarz gesprenkelt und glänzt olivbraun, während die Zweige farblich zwischen Blassbraun und Grau-Rosa variieren.
Blätter
Die nadelförmigen Blätter der Koreatanne sind 1,5 bis 2 Zentimeter lang, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün und auf der Unterseite mit zwei breiten weißen Streifen versehen. Sie sprießen in Büscheln aus harzigen Knospen und umschließen dicht den gesamten Zweig. Die Nadeln besitzen eine abgerundete oder eingekerbte Spitze, wobei sie im oberen Kronenbereich auch spitz zulaufen können.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Koreatanne bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort. Sie gedeiht am besten auf kühlen, leicht sauren und nährstoffreichen Böden, die feucht bis frisch sind. Schwere, lehmige und kalkhaltige Böden sollten vermieden oder aufbereitet werden. Wichtig ist auch genügend Platz für das ausladende Wurzelsystem. In kleineren Gärten sind Zwergsorten eine gute Wahl. Als Kübelpflanze ist ein teilsonniger bis halbschattiger Standort ideal, da der Topfballen in der prallen Sonne austrocknen kann.
Blüte
Die Koreatanne ist einhäusig (monözisch) und bildet sowohl männliche als auch weibliche Blüten an einer Pflanze. Blütezeit ist von Mai bis Juni. Die männlichen, hellrosa bis blasspurpurroten Blüten sind unscheinbar und hängen in Gruppen in den Achseln der oberen Nadeln. Die weiblichen Blüten sind violett, bestehen aus zahlreichen Samenschuppen und scheiden reichlich Harz aus.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Koreatanne bevorzugt leicht sauren, humusreichen und durchlässigen Boden, der kühl, feucht und nährstoffreich ist. Bei kalkhaltigen Böden empfiehlt es sich, Sand einzuarbeiten, um die Struktur zu verbessern und die Durchlässigkeit zu erhöhen. Verwenden Sie auch Rhododendronerde (80,00€ bei Amazon*) zur Aufbereitung auf kalkhaltigen Böden.
Früchte
Die Zapfen der Koreatanne sind ihre auffälligsten Früchte. Unreife Zapfen sind violett bis rotbraun und haben eine fassartige Form. Reife Zapfen sind braun und von einer Harzschicht überzogen. Die Zapfen erreichen eine Länge von vier bis sieben Zentimetern und variieren farblich von dunkelviolett bis braun mit oft grünen Querzeichnungen. Die Koreatanne setzt Zapfen bereits bei Jungbäumen sehr früh an.
Koreatanne pflegen
Die Koreatanne ist pflegeleicht und anspruchslos.
Gießen
Regelmäßiges Gießen während trockener Perioden ist ratsam. Vermeiden Sie Staunässe, insbesondere bei Kübelpflanzen.
Bodenpflege
Bei sehr saurem Boden kann Magnesiummangel auftreten, erkennbar an braunen Nadeln. Hier hilft das Düngen mit Bitterkalk oder das Einsprühen der Nadeln mit aufgelöstem Bitterkalk.
Düngen
Im Frühjahr eine Portion Kompost oder speziellen Nadelgehölz-Dünger auftragen. Alternativ können Sie Langzeit- oder Flüssigdünger verwenden.
Rückschnitt
In der Regel ist kein Schnitt erforderlich. Wenn nötig, schneiden Sie nur grüne Triebe, niemals ins Altholz.
Überwinterung
Die Koreatanne ist winterhart, jedoch sollten junge Nadeln vor Spätfrösten geschützt werden. Kübelpflanzen sollten vor Kahlfrost geschützt und an einen windgeschützten Ort gestellt werden.
Koreatanne richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für die Koreatanne ist im Oktober. Das Pflanzloch sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Arbeiten Sie bei schweren Böden reichlich Sand ein, um die Durchlässigkeit zu verbessern. Setzen Sie die Koreatanne ins Pflanzloch, füllen Sie die Erde wieder ein und treten diese vorsichtig fest. Gießen Sie anschließend gut an.
Koreatanne richtig schneiden
Rückschnitt ist normalerweise nicht erforderlich. Sollten dennoch Schneidemaßnahmen nötig sein, entfernen Sie nur junge, grüne Triebe. Schneiden Sie niemals ins Altholz, da diese Bereiche keine neuen Triebe ausbilden. Bei Bonsai-Kulturen ist ein spezieller Schnitt notwendig. Grüne Triebe zwischen Mai und Oktober etwa alle vier bis sechs Wochen um einen Zentimeter kürzen.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Sorten der Koreatanne, die sich in Wuchsform und Nadelfärbung unterscheiden. Hier sind einige:
Kompakt und robust:
‚Oberon‘: Dunkelgrüne Nadeln, kompakter, breitrunder Wuchs, sehr winterhart. Ideal für kleine Gärten und Gefäße.
Kissenförmig und winterhart:
‚Tundra‘: Frischgrüne Nadeln, dicht, kissenförmig. Perfekt für Steingärten und Gefäße, sehr winterhart.
Klassisch und elegant:
‚Molli‘: Kegelförmiger Wuchs, blauviolette Zapfen in jungen Jahren, geeignet für kleinere Gärten und Gefäße.
Silbrig und kleinwüchsig:
‚Silberperl‘: Winzige, silbrig schimmernde Nadeln, ideal für kleinere Gärten oder Gefäße.
Gelblich-golden:
‚Golden Glow‘: Gelbgoldene Nadeln, langsam und kompakt wachsend, dekorativ in Ziergärten oder als Kübelpflanze.
Krankheiten & Schädlinge
Die Koreatanne ist robust, kann aber von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Häufigste Schädlinge:
- Sitkafichtenlaus: Gelbfärbung und Nadelfall durch Saugen an den Nadeln.
- Asiatischer Laubholzbockkäfer: Schädigt durch Fraß am Splintholz.
- Japanische Käfer, rote Spinnen und Milben: Verursachen Schäden an den Nadeln.
- Rindenläuse: Saugen Zellsäfte von der Rinde. Bekämpfung durch Brennnesselsud oder harten Wasserstrahl.
Häufige Krankheiten:
- Herpotrichia-Nadelbräune: Braunfärbung durch Pilzmycel. Feuchte und windstille Standorte begünstigen den Befall.
- Sirococcus-Triebsterben: Pilzbefall vor allem an jungen Trieben, führt zum Nadelfall und Verkrümmung der Zweige.
Bekämpfung und Vorbeugung:
- Nützlinge einsetzen: Marienkäfer und Schlupfwespen.
- Pestizide anwenden: Monatliche Anwendung zur Vorbeugung und Bekämpfung.
- Natürliche Mittel: Seifenlauge oder Brennnesselsud gegen Blatt- und Rindenläuse.
- Bodenpflege: Gute Nährstoffversorgung, ggf. Düngung mit Kalzium und Magnesium.
- Rückschnitt: Entfernen befallener und geschädigter Triebe.
Häufig gestellte Fragen
Warum breiten sich die Äste der Koreatanne in Etagen aus?
Die Koreatanne hat eine natürliche Tendenz zur Ausbildung waagerecht abstehender Äste, die in Etagen angeordnet sind. Diese spezielle Wuchsform verleiht der Koreatanne nicht nur ihre charakteristische kissenförmige, pyramidale Silhouette, sondern ermöglicht auch eine maximale Lichtaufnahme und eine effiziente Raumnutzung.
Was kann ich tun, wenn die Koreatanne Magnesiummangel hat?
Magnesiummangel kann bei sehr saurem Boden auftreten und sich durch braune Nadeln äußern. Um dagegen vorzugehen, sollten Sie den Boden im Frühjahr mit Bitterkalk düngen oder die Nadeln mit aufgelöstem Bitterkalk besprühen. Dies hilft, den Magnesiumgehalt im Boden zu erhöhen und die Gesundheit der Koreatanne zu verbessern.
Können Koreatannen als Bonsai kultiviert werden?
Ja, Koreatannen können als Bonsai kultiviert werden. Dabei ist ein spezieller Schnitt erforderlich, um die gewünschte Form zu erreichen. Grüne Triebe sollten zwischen Mai und Oktober etwa alle vier bis sechs Wochen um einen Zentimeter gekürzt werden. Es ist wichtig, niemals ins Altholz zu schneiden, da diese Bereiche keine neuen Triebe ausbilden.
Wie beeinflusst die Höhe der Koreatanne ihre Standortwahl?
Da Koreatannen in ihrer Heimat Höhen von bis zu 15 Metern erreichen können, benötigen sie viel Platz für ihr weitläufiges Wurzelsystem. In kleineren Gärten sind daher Zwergsorten wie ‚Oberon‘ oder ‚Tundra‘ besser geeignet. Achten Sie darauf, die Koreatanne nicht zu dicht an Wege, Zäune oder Gebäude zu pflanzen, um Schäden an Leitungen und Rohren zu vermeiden.