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Optimale Gartenerde: So sorgen Sie für glückliche Pflanzen

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Die Beschaffenheit des Gartenbodens spielt eine entscheidende Rolle für das Gedeihen Ihrer Pflanzen. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Anleitung zur Bestimmung Ihrer Bodenart und zeigt verschiedene Methoden zur Verbesserung der Bodenqualität, abgestimmt auf die jeweiligen Bedürfnisse.

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Nährstoffarme Erde kann mit Kompost angereichert werden

Bestimmung der Bodenart im Garten

Um die richtigen Schritte zur Bodenverbesserung einzuleiten, sollten Sie zunächst die Bodenart in Ihrem Garten bestimmen. Ein einfacher Test, die sogenannte Wurst- und Kugelprobe, kann Ihnen dabei helfen. Nehmen Sie eine Handvoll feuchte Erde und versuchen Sie, daraus zuerst eine Kugel und anschließend eine Wurst zu formen:

  • Sandboden: Die Erde lässt sich weder zu einer Kugel noch zu einer Wurst formen und zerfällt leicht. Sandböden sind locker und wasserdurchlässig, speichern jedoch Wasser und Nährstoffe nur schlecht.
  • Lehm-/Sandboden (humoser Boden): Die Erde lässt sich zu einer Kugel und einer Wurst formen, ohne zu kleben. Diese Bodenart bietet eine ausgewogene Struktur und gute Bedingungen für die meisten Gartenpflanzen, da sie sowohl Feuchtigkeit als auch Luft gut hält.
  • Lehmboden: Die Erde lässt sich leicht zu einer Wurst formen und fühlt sich dabei klebrig an. Lehmböden zeichnen sich durch eine hohe Nährstoff- und Wasserhaltekapazität aus, neigen aber auch zu Verdichtung und schlechter Durchlüftung.

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Bodenverbesserung für Sandböden

Sandböden erwärmen sich schnell und lassen Wasser gut abfließen. Ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit und Nährstoffe zu speichern, ist jedoch begrenzt. Hier sind einige Methoden, um die Qualität von Sandböden zu verbessern:

  • Organisches Material einarbeiten: Regelmäßige Gaben von reifem Kompost verbessern die Fähigkeit des Bodens, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Auch Gründüngungspflanzen tragen nach dem Untergraben als natürlicher Dünger zur Bodenverbesserung bei.
  • Mulchen: Eine Schicht organischen Mulchs, wie zum Beispiel gehäckseltes Laub, reguliert die Bodentemperatur und mindert die Verdunstung, was besonders für Sandböden vorteilhaft ist.
  • Tonmineralien hinzufügen: Bentonit und andere Tonmineralien erhöhen die Wasserspeicherfähigkeit des Sandbodens. Eine leichte Einarbeitung dieser Materialien trägt nachhaltig zur Verbesserung der Bodenstruktur bei.
  • Kalken bei Bedarf: Liegt der pH-Wert des Bodens unter 5,5, ist eine Kalkung empfehlenswert, um die Nährstoffverfügbarkeit zu steigern. Verteilen Sie den Kalk gleichmäßig und arbeiten Sie ihn anschließend leicht in den Boden ein.

Bodenverbesserung für Lehm- und Tonböden

Lehm- und Tonböden bieten eine gute Nährstoff- und Wasserhaltefähigkeit, können aber zu Staunässe und Bodenverdichtung neigen. Mit folgenden Maßnahmen verbessern Sie die Bodenqualität:

  • Einarbeitung von organischem Material: Reifer Kompost ist auch für diese Bodenart wertvoll. Er hilft, die Tonpartikel zu größeren Krümeln zu verbinden, wodurch die Belüftung verbessert, Staunässe reduziert und das Wurzelwachstum erleichtert wird.
  • Zugabe von Sand: Sand verbessert den Wasser- und Luftaustausch im Boden. Verteilen Sie ihn gleichmäßig und arbeiten Sie ihn ein, um die Struktur aufzulockern und Verdichtungen zu verringern.
  • Tiefenlockerung: Graben Sie den Boden vor dem ersten Frost tief um. Die entstehenden Eiskristalle lockern im Winter die verdichteten Bodenschichten durch Frostgare auf.
  • Gründüngung: Gründüngungspflanzen wie Ölrettich und Lupinen lockern den Boden mit ihren starken Wurzeln und reichern ihn mit organischem Material an.
  • Drainage: Bei starker Bodenverdichtung kann die Anlage einer Drainage notwendig sein, um überschüssiges Wasser abzuleiten und die Wurzelgesundheit zu schützen.

Bodenverbesserung durch Gründüngung

Gründüngungspflanzen leisten einen wertvollen Beitrag zur Bodenverbesserung. Sie verbessern die Bodenstruktur, liefern Nährstoffe und regulieren auf natürliche Weise das Unkrautwachstum. Je nach Jahreszeit und Bodenbedürfnissen kommen unterschiedliche Gründüngungspflanzen zum Einsatz:

Nicht winterharte Gründüngungspflanzen:

  • Erbsen und Lupinen binden Stickstoff aus der Luft und geben ihn in einer für andere Pflanzen nutzbaren Form an den Boden ab. Sie werden im Frühjahr gesät und vor der Reife im Herbst untergepflügt.
  • Tagetes sind bekannt für ihre nematodenbekämpfenden Eigenschaften und ihre Attraktivität für bestäubende Insekten. Sie können zwischen Hauptkulturen oder vor der Neubepflanzung gesät werden.

Winterharte Gründüngungspflanzen:

  • Bienenfreund (Phacelia) und Winterroggen eignen sich für die Aussaat im Spätsommer. Sie überstehen den Winter und werden im Frühjahr eingearbeitet. Sie verbessern die Bodenstruktur und schützen den Boden vor Erosion und Nährstoffauswaschung.
  • Luzerne (Medicago sativa) ist ein Stickstoffsammler und zeichnet sich durch eine tiefe Durchwurzelung aus, die zur Auflockerung des Bodens und zur Verbesserung der Wasserhaltekapazität beiträgt. Sie ist mehrjährig und kann über mehrere Jahre hinweg zur Bodenverbesserung beitragen.

Bodenverbesserung durch organische Dünger

Organische Dünger sind essenziell für eine nachhaltige und effektive Bodenpflege. Sie versorgen den Boden nicht nur mit Nährstoffen, sondern verbessern auch nachhaltig die Bodenstruktur:

  • Kompost: Ein Allrounder für jeden Bodentyp. Er reichert den Boden mit wichtigen Nährstoffen an und fördert die Humusbildung. Kompost verbessert sowohl die Wasserhaltekapazität in sandigen Böden als auch die Krümelstruktur in schweren Böden.
  • Hornspäne: Hornspäne sind ein langsamer Freisetzer von Stickstoff und sorgen für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung über einen längeren Zeitraum. Sie fördern das Wurzelwachstum und stärken die Pflanzengesundheit.
  • Pflanzenjauchen: Pflanzenjauchen, insbesondere aus Brennnesseln, liefern schnell verfügbare Nährstoffe und aktivieren das Bodenleben. Ihre Anwendung stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen und dient der gezielten Nährstoffversorgung während der Wachstumsphase.

Bodenbearbeitung: Umgraben oder Lockern?

Die Entscheidung, ob der Gartenboden umgegraben oder nur gelockert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile:

Umgraben:

  • Ermöglicht die intensive Einarbeitung von Kompost und Mist.
  • Kann die natürliche Bodenstruktur und die darin lebenden Mikroorganismen stören.
  • Regelmäßiges Umgraben ist vor allem bei schweren, lehmigen Böden empfehlenswert.

Lockern:

  • Erhält die natürliche Schichtung des Bodens und schont das Bodenleben.
  • Nährstoffe und Dünger werden weniger tief eingearbeitet, erreichen die Wurzeln jedoch durch natürliche Prozesse.
  • Für die Auflockerung können Sie eine Grabegabel oder einen Grubber verwenden.

Tipps für eine effektive Bodenbearbeitung:

  • Nutzen Sie Ihr Körpergewicht, um das Einstechen der Grabegabel oder des Spatens zu erleichtern.
  • Lockern Sie den Boden im Herbst, damit Sauerstoff eindringen kann.
  • Fördern Sie das Bodenleben, indem Sie Regenwürmer durch das Einarbeiten organischer Substanzen wie Kompost unterstützen.
  • Bei Bodenverdichtungen kann eine Tiefenlockerung nötig sein.

Bodenanalyse

Eine Bodenanalyse liefert wichtige Informationen über die Zusammensetzung und den Zustand Ihres Gartenbodens:

  • Eigenregie: Einfache Tests zur Bestimmung von pH-Wert und Nährstoffgehalt können Sie selbst durchführen.
  • Laboranalyse: Für eine umfassende Einschätzung senden Sie eine Bodenprobe an ein spezialisiertes Labor.

Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft Ihnen, den Gesundheitszustand Ihres Gartenbodens zu erhalten und das Wachstum Ihrer Pflanzen positiv zu beeinflussen.

Bilder: Danylo Samiylenko / Shutterstock