Wildkraut

Wildkräuter im Rasen: Bekämpfen oder Nutzen ziehen?

Wildkräuter im Rasen sind häufig anzutreffende Pflanzen, die die Rasenfläche besiedeln und das Wachstum des Rasens beeinträchtigen können. Dieser Artikel stellt häufige Wildkräuter vor, erläutert ihre Merkmale und zeigt effektive Methoden zur Bekämpfung auf, um einen gesunden und dichten Rasen zu erhalten.

Häufige Wildkräuter im Rasen

Es gibt eine Vielzahl von Wildkräutern, die sich im Rasen ansiedeln können. Hier sind einige der gängigsten Arten:

  • Löwenzahn: Kennzeichnend sind seine gelben Blüten, die von April bis Oktober blühen. Durch das tiefe Wurzelwerk ist er schwer zu entfernen. Löwenzahn gedeiht gut an sonnigen und nährstoffreichen Standorten.
  • Kriechendes Fingerkraut: Diese Pflanze bildet lange Stängel, die bis zu 100 cm lang werden. Die goldgelben Blüten erscheinen von Juni bis August. Es bevorzugt feuchte und stickstoffreiche Böden.
  • Gänseblümchen: Mit kleinen weißen Blüten und gelbem Zentrum sind sie leicht zu erkennen. Sie wachsen in dichten Büscheln und blühen von März bis November. Gänseblümchen bevorzugen feuchte, verdichtete Böden.
  • Niederliegendes Mastkraut: Häufig mit Moos verwechselt, besiedelt es feuchte und nährstoffreiche Rasenflächen und bildet eine dichte Vegetationsdecke.
  • Quecke: Dieses Gras bildet unterirdische Rhizome und bevorzugt gut durchlüftete, nährstoffreiche Böden. Es kann den Rasen stark durchwurzeln.
  • Rotklee: Ähnlich wie Weißklee, hat Rotklee auffällig rosa-rote Blüten und breitet sich auf gut gedüngten, feuchten Böden aus.
  • Moose: Diese Pflanzen erscheinen vor allem in schattigen, feuchten Rasenflächen mit schlechter Bodendurchlässigkeit.
  • Hühnerhirse: Dieses Gras bevorzugt warme, sandige Böden und gedeiht besonders gut in lückigen Rasenflächen.

Ein gut gepflegter, dichter Rasen kann vielen dieser Wildkräuter widerstehen. Es ist jedoch wichtig, deren Verbreitung regelmäßig zu überprüfen.

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Ursachen für Wildkräuter im Rasen

Das Wachstum von Wildkräutern im Rasen kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:

1. Ungünstige Standortbedingungen:

  • Bodenverdichtung: Starke Verdichtung verhindert das Wachstum der Rasengräser und fördert Wildkräuter.
  • Schatten: Zu wenig Licht schwächt den Rasen und begünstigt das Wachstum schattenliebender Wildkräuter.
  • Wassermangel: Unzureichende Bewässerung, besonders im Sommer, lässt trockenheitsresistente Wildkräuter gedeihen.

2. Fehlende oder falsche Pflege:

  • Mangelnde Nährstoffzufuhr: Ein Nährstoffmangel schwächt die Rasengräser, was Wildkräutern Platz verschafft.
  • Unzureichende pH-Werte: Ein ungünstiger pH-Wert beeinträchtigt das Wachstum der Rasengräser und begünstigt Wildkräuter.
  • Unregelmäßiges Mähen: Zu seltenes oder zu tiefes Mähen kann Wildkräutern Auftrieb geben.

3. Samenverbreitung:

  • Samen werden durch Wind und Tiere wie Vögel verbreitet. Auch im Kompost und Bewässerungssysteme können Samen enthalten sein.

4. Kahle Stellen im Rasen:

  • Lückenhafte Grasnarben: Solche Stellen bieten ideale Bedingungen für Wildkräuter, die weniger anspruchsvoll sind als Rasengräser.

Eine detaillierte Analyse und kontinuierliche Pflege des Rasens sind unverzichtbar, um die Verbreitung von Wildkräutern zu kontrollieren.

Bekämpfung von Wildkräutern im Rasen

Zur Bekämpfung von Wildkräutern im Rasen können verschiedene Methoden angewandt werden:

  1. Manuelle Entfernung: Verwenden Sie einen Unkrautstecher, um die Pflanzen mitsamt Wurzelwerk zu entfernen.
  2. Chemische Mittel: Herbizide können in Fällen von starkem Befall sinnvoll sein. Wenden Sie diese gleichmäßig an frostfreien Tagen an und bewässern Sie den Rasen anschließend gut.
  3. Vertikutieren und Aerifizieren: Diese Maßnahmen fördern die Bodenbelüftung und entfernen Rasenfilz sowie Unkräuter. Sie schaffen somit günstige Bedingungen für das Wachstum von Rasengräsern.
  4. Gezielte Düngung: Düngen Sie den Rasen im Frühjahr und Sommer, um die Konkurrenzfähigkeit der Rasengräser zu stärken.
  5. Regelmäßiges Mähen: Mähen Sie den Rasen etwa alle fünf bis sieben Tage und passen Sie die Schnitthöhe je nach Rasentyp an.
  6. Nachsaat: Schließen Sie kahle Stellen nach dem Vertikutieren durch Nachsaat, um Wildkräutern den Platz zu nehmen.
  7. Richtige Bewässerung: Wässern Sie den Rasen ein- bis zweimal wöchentlich mit 10 bis 20 Litern Wasser pro Quadratmeter, um tiefes Wurzelwachstum zu fördern.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie einen gesunden Rasen frei von Wildkräutern erhalten. Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihres Rasens und passen Sie die Pflegemaßnahmen bei Bedarf an.