Worauf kommt es bei dieser Schnitttechnik an?
Diese seit 1920 auch im professionellen Obstanbau zum Einsatz kommende Technik basiert auf vorausschauendem Schneiden und der Kenntnis der Wuchsgesetze von Obstbäumen:
- Durch gezielten Schnitt entscheiden Sie, welche Äste das spätere Baumgerüst bilden. Die Zweige sollen kräftig und ohne Konkurrenztriebe wachsen.
- Durch Zurückschneiden, Knicken oder Brechen wird bevorzugt im unteren Bereich waagerecht wachsendes Fruchtholz erzeugt.
Wann wird geschnitten?
Obstbäume sollten in der vegetationslosen Zeit, die in unseren Breiten von Ende Oktober bis Anfang April dauert, geschnitten werden. Häufiger Fehler von Gartenneulingen ist:
- Jungbäume gar nicht oder zu wenig zu beschneiden.
- Altbäume zu stark einzukürzen.
Gerade bei Jungbäumen ist es aber wichtig, nicht zu zögerlich zu schneiden, damit sie eine stabile Krone und gutes Fruchtholz ausbilden.
Wie sollte ein Obstbaum aufgebaut sein?
Experten empfehlen einen leicht S-förmigen Aufbau des Baumes mit maximal vier Leitästen. Diese sollten so angeordnet sein, dass Sie für die spätere Ernte bequem eine Leiter dazwischen platzieren können. Aus den Leitästen wachsen Seitenäste, an denen sich das Fruchtholz bildet.
Wie wird geschnitten?
Häufig wird aus Unwissenheit falsch eingekürzt:
- Häufig wird begonnen, von unten in Stammnähe zu schneiden und dabei alle Äste, die nach innen wachsen, zu entfernen.
- Diesem Schnitt fallen auch zukünftige Seitenäste, die für den Aufbau der Krone wichtig wären, zum Opfer.
Richtig wäre es, den Baum von außen nach innen zu schneiden. Als Vorlage für den Laien dienen Bilder von optimal geschnittene Obstbäumen. Achten Sie insbesondere auf die Verteilung und Stellung der Leitäste, da diese das Gerüst des Baumes sind.
Wie können möglichst viele Fruchtäste erhalten werden?
Hierfür ist es wichtig, dass ein möglichst gerader Ast wächst. Damit dies gelingt, wird „gebrochen“ oder „geknickt“, wie diese Maßnahme im Fachjargon genannt wird. Das heißt, sie richten den Zweig mit ein wenig Kraft aus. Junge Äste überleben dies problemlos und wachsen wieder an.
Tipp
Früchte trägt der Baum nicht an den Leitästen, sondern an den waagerecht austreibenden, kurzen Trieben. Fruchtknospen erkennen Sie an ihrer runden, prallen Form, während Blattknospen flach und spitz auslaufend an steil nach oben wachsenden Ästen sitzen.