Obstbaum

Fruchtholzschnitt: Anleitung für optimale Erträge

In der Schnittpflege von Obstgehölzen wird jeder Gärtner früher oder später mit den Erfordernissen eines Fruchtholzschnitts konfrontiert. Dieser Ratgeber erläutert anhand einer praxisorientierten Definition die spezifische Bedeutung des Begriffs für den privaten Obstanbau. Profitieren Sie von hilfreichen Tipps für die sachkundige Schnittführung.

AUF EINEN BLICK
Was ist ein Fruchtholzschnitt und wann wird er durchgeführt?
Der Fruchtholzschnitt ist eine gezielte Schnittmaßnahme an Obstbäumen im Ertragsalter, um abgetragene Fruchttriebe zu entfernen und junge Fruchtholze zu fördern. Durchführung variiert je nach Obstart und Baumtyp, erwarten Sie den ersten Fruchtholzschnitt bei Hochstämmen im 6. Jahr und bei Spindeln im 2. bis 3. Jahr nach der Pflanzung.

Fruchtholzschnitt – Definition mit Erläuterungen

Gezielte Schnittmaßnahme an Obstbäumen im Ertragsalter zum Zweck eines Austauschs zwischen überalterten, abgetragenen Fruchttrieben und jungem Fruchtholz.

Verläuft der Aufbauschnitt an Obstbäumen wunschgemäß, mündet die Schnittpflege in einen regelmäßigen Fruchtholzschnitt. Diese Phase der Schnittpflege nimmt ihren Anfang, wenn sich alle gerüstbildenden Astkategorien entwickelt haben. An der Stammverlängerung haben sich kräftige Leitäste mit vitalen Seitentrieben entwickelt, an denen sich alljährlich das erhoffte Fruchtholz mit Blüten und Früchten bildet. In Kombination mit einem Auslichtungsschnitt legt der Fruchtholzschnitt fortan die Basis für eine kontinuierliche Rotation zwischen abgetragenen und jungen, fruchttragenden Zweigen.

Fruchtholzschnitt sachgerecht handhaben – Tipps für die Schnittführung

An einem majestätischen Hochstamm-Apfelbaum rückt ein Fruchtholzschnitt frühestens im sechsten Standjahr in den Fokus. Ein kleiner Spindelbaum tritt unter Idealbedingungen bereits im zweiten oder dritten Standjahr in diese Phase der Schnittpflege ein. Einige Obstarten erfordern einen alljährlichen Fruchtholzschnitt, wohingegen er bei anderen Obstgehölzen alle 4 bis 6 Jahre auf dem Terminkalender zu notieren ist. Arten- und sortenübergreifend versinnbildlicht untenstehende Abbildung den sachkundigen Fruchtholzschnitt am Beispiel eines Apfelbaumes:

Fruchtholz ist an keinem Obstbaum statisch und ewig jung, sondern befindet sich permanent in Bewegung. In der Jugendphase wächst es aufrecht, blüht und trägt Früchte. Im weiteren Verlauf neigt sich das Fruchtholz unter dem Gewicht seiner süßen Last nach unten. Gemäß der Wachstumsgesetze sprießt daraus neues, aufwärts gerichtetes Holz und der Prozess der Rotation wiederholt sich.

Tipp

Schneiden Sie wertvolles Fruchtholz nicht irgendwo ab, sondern gemäß den Regeln des Ableitungsschnitts. Wie untenstehende Abbildung verdeutlicht, kürzen Sie einen überalterten Fruchttrieb an der Verzweigung zu einem aufrechten, jüngeren Zweig ein.

Fruchtholz schneiden

Altes Fruchtholz wird immer auf jüngeres Holz abgeleitet.

Bilder: Oleksandrum / Shutterstock