Kirschbaum ertragreich schneiden – Tutorial mit allen Anleitungen
Der kulinarische Genuss frisch gepflückter Kirschen ist Gärtnern vorbehalten, die einen Kirschbaum ihr Eigen nennen. Süßkirschen wachsen zu imposanten Bäumen heran, sind schnittempfindlich und tragen selbst am alten Holz noch saftige Früchte. Das erfordert eine planvolle Schnittpflege von der Erziehung über die Erhaltung bis zur Verjüngung. In diesem Tutorial können Sie alle Schnitt-Anleitungen nachlesen. So schneiden Sie Ihren Kirschbaum richtig.
Schnittarten und Termine
Die Süßkirsche nimmt unter allen Obstbäumen eine Sonderstellung ein. Blüten erscheinen an kurzen, einjährigen und zweijährigen Trieben. Fernerhin tragen auch ältere Triebe wertvolles Fruchtholz, reich garniert mit zahlreichen Blütenknospen, das im Fachjargon als Buketttrieb bezeichnet wird. Mit einer gut belichteten Rundkrone erzogene Kirschbäume sind entlang ihrer Leitäste bis tief ins Kroneninnere mit Fruchtholz besetzt. Dieses einzigartige Wuchsverhalten geht einher mit einer ausgeprägten Schnittempfindlichkeit. Abgesehen von der Erziehungsphase sollte ein Kirschbaum in Intervallen von 3 oder 4 Jahren verschnitten werden. Alle Schnittarten mit den besten Terminen fasst folgende Übersicht zusammen:
Schnittart | Ziel/Anlass | bester Termin |
---|---|---|
Erziehungsschnitt | Aufbau einer lichtdurchfluteten Rundkrone | Februar/März im 1. bis 6. oder 8. Standjahr |
Erhaltungsschnitt | Totholz auslichten, Fruchtholz fördern | alle 3-4 Jahre im Sommer nach der Ernte |
Verjüngungsschnitt | vernachlässigten Kirschbaum revitalisieren | im Spätwinter |
Erziehungsschnitt formt ertragreiche Krone
In den ersten Standjahren zielt die Schnittpflege am Kirschbaum ab auf die Erziehung einer perfekt geformten Krone. An majestätischen Süßkirschen erstreckt sich der Kronenaufbau über sechs bis acht Jahre. Ein platzsparender Spindelbaum profitiert in den ersten drei bis vier Standjahren von einem umsichtigen Kronenaufbau. So gelingt die Erziehung einer Süßkirsche vorbildlich:
- Bester Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr, vor Beginn des Austriebs
- Kronengerüst aufbauen mit dominantem Mitteltrieb und 3 Leitästen im idealen Winkel von 90 bis 120°
- Steil aufwärts gerichtete Konkurrenten zum Mitteltrieb entfernen oder in die Schräglage abspreizen
- Zu flach stehende Äste hochbinden in einen idealen Winkel von 45° bis 60°
- Seitengerüsttriebe in der Saftwaage halten durch Rückschnitt auf Spitzenknospen in gleicher Höhe
Bevor Sie einen steil aufwärts gerichteten Seitentrieb wegschneiden, prüfen Sie seine Eignung zum Fruchtholz. Ein grüner Trieb ist noch biegsam. Befindet er sich an einer günstigen Position am Kronengerüst, binden Sie den jungen Zweig in die vorteilhafte Schräglage. Abgespreizt im Winkel von etwa 60° reduziert sich der Saftdruck, das Wachstum beruhigt sich und es gedeihen die ersten Blütenknospen. Zum Abspreizen können Sie den Trieb mit Schnur an seinem Leitast fixieren. Am Spindelbaum dirigieren Sie das Wachstum ganz einfach mit Wäschklammern in die ideale Position. Fernerhin hält der Fachhandel spezielle Spreizhölzer bereit.
Exkurs
Schnittzeitpunkt beeinflusst Wachstumsstärke
Eine alte Bauernweisheit hat bis heute Gültigkeit: „Willst du einen Kirschbaum tragen sehen, schneide ihn im Sommer. Willst du deinen Kirschbaum wachsen sehen, schneide ihn im Winter.“ Wer sich in der Praxis noch nicht von der Beweiskraft überzeugen konnte, erhält die Bestätigung aus botanisch-wissenschaftlicher Sicht. Im zeitigen Frühjahr schüttet der Baum den Großteil seiner Reservestoffe aus, die mit hohem Druck in Richtung der Spitzenknospen befördert werden. Daraus resultiert ein kräftiger Wachstumsschub. Je weiter die Saison fortschreitet, desto mehr lässt der Saftdruck nach und das Wachstum reduziert sich auf ein Minimum. Daraus folgt, wer das Wachstum anregen will, schneidet, wenn der Saftdruck am stärksten ist. Um das Wachstum zu beruhigen und die Fruchtbarkeit zu steigern, ist der Sommer die beste Zeit für einen Schnitt.
In 4-Jahres-Intervallen schneiden – Anleitung Erhaltungsschnitt
Mit Beginn der Ertragsphase mündet am Kirschbaum die Schnittpflege von der Erziehung in die Erhaltung. Süßkirschen blühen und fruchten bereits an einjährigen, unverzweigten Trieben, die kürzen als 10 Zentimeter sind. Wie untenstehende Abbildung illustriert, befinden hier sich an der Triebbasis Blütenknospen. Zweijährige, leicht verzweigte Triebe sind über die gesamte Länge reich garniert mit Blütenknospen. Dreijährige und ältere Äste prahlen im Frühling ebenfalls mit zahlreichen Blütenknospen. In Kombination mit einer ausgeprägten Schnittempfindlichkeit, steht für einen Kirschbaum ein Erhaltungsschnitt alle drei bis vier Jahre auf dem Pflegeprogramm. So absolvieren Sie den Erhaltungsschnitt an Süßkirschen richtig:
- Bester Zeitpunkt ist nach der Ernte im Sommer
- Ins innere der Krone wachsende, sich kreuzende und abgestorbene Äste entfernen
- Mehr als 5 cm starke, herabhängende Triebe ableiten auf einen weiter innen stehenden Seitentrieb
- Alte, vergreisende Äste auslichten auf 10 bis 20 cm kurze Zapfen
- Vorjährige, unverzweigte Langtriebe zurückschneiden auf 10 bis 15 cm
- Schnitt ansetzen kurz über einer nach außen gerichteten, spitzen Blattknospe oder einem Blatt
Vom Schnitt verschont bleiben kurze, quirlartig angeordnete Triebe mit zahlreichen Blütenknospen. Die sogenannten Buketttriebe sind ausgeprägt fruchtbar und werden Ihnen im nächsten Jahr einen reichen Fruchtbehang bescheren. Nach einem fachgerechten Erhaltungsschnitt wirkt die Krone Ihres Kirschbaums leergefegt. Das ist kein Hinweis auf eine falsche Vorgehensweise. Schon im nächsten Sommer präsentiert sich das Kronengerüst locker, lichtdurchflutet und trägt eine große Anzahl saftig-süßer Kirschen.
Ableiten ist besser als Einkürzen
Charakteristisch für Süßkirschen ist, dass sie bereits in jungen Jahren auf den Verlust ihrer Triebspitzen mit ungünstigen Wirteln reagieren. Dabei treiben aus schlafenden Augen dicke Büschel aus, die wertvolles Fruchtholz und Blütenknospen beschatten. Die unerwünschte Reaktion können Sie unterbinden, indem Sie bereits an Jungbäumen den Ableitungsschnitt einem einfachen Rückschnitt vorziehen. Hierbei wird ein führender Ast umgelenkt auf einen untergeordneten Seitentrieb, um eine lichtdurchflutete Krone zu erhalten. So gelingt der perfekte Ableitungsschnitt im Kirschbaum:
- Überlangen Kirschbaumast nicht einfach zurückschneiden
- Stattdessen einen jungen, nach außen gerichteten Seitentrieb weiter innen aussuchen
- An der Gabelung von altem und jungem Ast schneiden
- Schere einige Millimeter weit im alten Holz ansetzen
- Resultat: junger Seitentrieb ersetzt den abgetragenen Fruchtast ohne Wirtelbildung
Mit einer Ableitung gehen Sie ebenfalls gegen Zwiesel vor. So werden in Gärtnersprache V-förmige Gabelungen bezeichnet, die auf Dauer den Kirschbaum instabil machen. Halten Sie bereits an jungen Süßkirschen Ausschau nach den Triebdoppelungen, um einen von beiden rechtzeitig zu entfernen mithilfe der Ableitung auf den besser positionierten Trieb. Sofern ein Zwiesel als senkrechter Konkurrent zum Mitteltrieb gedeiht, sollte er vollständig entfernt werden.
Tipp
Trägt ein Kirschbaum Schattenmorellen und ähnlich saftig-saure Früchte, gelten andere Schnittregeln. Hier befindet sich das ergiebigste Fruchtholz an langen, vorjährigen Trieben, sodass ein alljährlicher, kräftiger Rückschnitt sinnvoll ist. Dem Schnitt von Sauerkirschen ist aus diesem Grund ein gesondertes Tutorial gewidmet.
Alten Kirschbaum etappenweise verjüngen – so geht es
Haben Sie einem alten, lange Jahre ungeschnittenen Kirschbaum eine Verjüngungskur verordnet? Dann gehen Sie bitte etappenweise vor. Statt die vergreiste Krone in einem Durchgang auszulichten, verteilen Sie die Maßnahme auf zwei bis drei Jahre. Die Schnittempfindlichkeit macht es erforderlich, dass Sie dicke, abgestorbene Triebe nicht auf Astring absägen. Schonender geht es mit einem Schnitt auf Zapfen. Die folgende Vorgehensweise hat sich in der Gartenpraxis gut bewährt, um eine alte Süßkirsche zu revitalisieren:
- Bester Zeitpunkt ist über eine Zeitraum von 2 bis 3 Jahren, jeweils im Spätwinter
- Im zweiten und dritten Jahr zusätzlich im Sommer verschneiden
- Wichtig: Schnittwunden mit mehr als 10 Zentimetern Durchmesser vermeiden
- Zu Beginn Totholz, nach innen, senkrechte oder quer wachsende Äste herausschneiden
- Überhängende Leitäste verschlanken auf einen jungen Seitentrieb nahe am Stamm
Der Übergang vom Verjüngungs- zum Erhaltungsschnitt ist fließend. Spricht Ihr Kirschbaum gut auf die erste Etappe an, führen Sie im verjüngten Kronenbereich im Sommer nach der Ernte eine erste Erhaltungsmaßnahme durch. Sind nach spätestens drei Jahren alle Regionen der Krone verjüngt, reduziert sich die Schnittpflege auf einen sommerlichen Erhaltungsschnitt alle drei bis vier Jahre, wie ihn dieses Tutorial erklärt.
Dicke Äste in Etappen auf Zapfen sägen
Sehen Sie sich gezwungen, einen mehr als 10 Zentimeter dicken Ast aus der Krone zu entfernen, gehen Sie in folgenden Schritten vor:
- In 30 cm Abstand zum Stamm den Ast von unten ansägen bis zur Mitte
- Säge um 10 cm nach rechts oder links versetzen
- Ast mit einer Hand stabilisieren und von oben sägen, bis er abbricht
- Stumpf absägen auf einen Zapfen mit einer Länge von 10 cm
Den verbliebenen Zapfen können Sie nach ein bis zwei Jahren entfernen. In der Regel treiben senkrechte und flache Jungtriebe aus einem Zapfen aus. Lassen Sie einen oder zwei der vielversprechendsten, waagerechten Kandidaten stehen. Es bestehen gute Aussichten, dass sich daraus wertvolles Fruchtholz entwickelt. Alle übrigen Jungtriebe sowie die Reste des eingetrockneten Zapfens werden entfernt.
Hintergrund
Verjüngungsschnitt im Winter durchführen
Tipps zu Werkzeug und Zubehör
Schlüssel zum Erfolg im Kirschbaumschnitt ist eine Kombination aus richtiger Vorgehensweise und sachdienlicher Ausrüstung. Die folgende Grundausstattung ist obligat, um eine Süßkirsche sicher und fachkundig zu verschneiden:
- Einhand-Gartenschere für Zweige bis 2 cm Durchmesser, wahlweise als Bypass- oder Amboss-Schere
- Zweihand-Baumschere mit Teleskop-Griff für Äste von 3 bis 5 cm Stärke
- Klappsäge mit Japanzahnung oder Bügelsäge für dicke Triebe ab 4 bis 5 cm Durchmesser
- Messer zum Glätten von Schnittwunden
- Stabile Leiter mit zwei Schenkeln
- Handschuhe, Schutzbrille
Moderne Baumscheren mit Teleskop-Griff ermöglichen einen Schnitt bis in schwindelerregende 4 Meter Höhe, was waghalsige Kletterpartien im mächtigen Kirschbaum erübrigt. Mit einer innovativen Schneid-Giraffe schneiden Sie Äste bis in 6 Metern Höhe präzise und sicher. Achten Sie beim Kauf von Schneidwerkzeug und Zubehör auf eine hochwertige Markenqualität. Das erleichtert die Schnittarbeiten, hinterlässt glatte Schnittwunden und optimiert die Sicherheit für Gärtner und Kirschbaum gleichermaßen.
Häufig gestellte Fragen
Aus Kostengründen habe ich mich entschieden, zwei Kirschbäume als wurzelnackte Ware zu kaufen. Sollte ich die Jungbäume einem Pflanzschnitt unterziehen?
An wurzelnackten Bäumen garantiert der Pflanzschnitt für einen guten Start und ebnet den Weg für die bestmögliche Erziehung. Wählen Sie für das Kronengerüst den kräftigsten Trieb als Stammverlängerung. Um den Mitteltrieb sollten sich drei bis vier Leitäste gleichmäßig verteilen, die in einem idealen Winkel von 45° bis 60° zum Mitteltrieb stehen. Zu steil stehende Äste werden abgespreizt. Zu flache Triebe hochgebunden. Die Leitäste schneiden Sie um ein Drittel zurück. Nach dem Schnitt sollten sich die Spitzenknospen der Leitäste auf gleicher Höhe befinden, in der sogenannten Saftwaage. Der Mitteltrieb überragt die Leittriebe, sodass sich ein gedachtes Dreieck formiert mit einer Winkelstellung von 90 bis 120°.
Ich möchte einen Kirschbaum pflanzen, unter dessen Krone ich mit dem Rasenmäher noch manövrieren kann. Wie unterscheiden sich die Stammhöhen, die ich in Baumschulen erwerben kann?
Bei jungen Kirschbäumen unterscheiden Baumschulen nach Buschbaum oder Viertelstamm mit 40 bis 60 cm. Halbstämme erreichen eine Höhe von 120 cm. Hochstämme haben eine Höhe von 200 cm. Diese Stammhöhe verändert sich üblicherweise nicht. Eine Ausnahme gilt für den Fall, dass der Gärtner die Krone verschneidet und den Stamm aufastet. Buschbäume erlauben so gerade noch, mit dem Handmäher die Baumscheibe zu mähen. Unter einem Halbstamm ist der Rasenschnitt mit dem Aufsitzmäher einen Versuch wert. Keine Schwierigkeiten in Sachen Bewegungsfreiheit bestehen unter einem Hochstamm.
Unser Kirschbaum wurde vor 2 Jahren gepflanzt. Wann wäre der beste Zeitpunkt, um den Baum zu schneiden?
Die Süßkirsche fruchtet am zweijährigen oder mehrjährigen Holz. Einen erwachsenen Kirschbaum sollte man vornehmlich im Sommer beschneiden, unmittelbar nach der Ernte. Dieser Schnittzeitpunkt fördert die Bildung von Fruchtknospen. Bei einem jungen, erst zwei Jahre alten Baum empfehlen wir hingegen einen Schnitt im Frühling, parallel zum Austriebsbeginn. Frühestens im dritten Jahr bilden sich erste Kurztriebe mit Blüten. Ab diesem Zeitpunkt unterziehen Sie den Kirschbaum bei Bedarf einem Sommerschnitt, um das Wachstum zu beruhigen und Fruchtholz zu fördern.
Vor einem Jahr haben wir eine Süßkirsche als Buschbaum gepflanzt, der in diesem Jahr spärliche 7 Blüten getragen hat. Was kann ich tun, um die Blütenanzahl zu erhöhen?
Die Blütenanzahl ist vollkommen normal und sogar positiv zu bewerten. Junge Kirschbäume konzentrieren sich in den ersten Standjahren auf Wurzelbildung und Wachstum. Fassen Sie sich bitte noch ein wenig in Geduld. Im Verlauf der nächsten Jahre gedeihen stetig mehr Blüten, parallel zum größeren Wuchs. Vorteilhaft ist eine ergänzende Nährstoffzufuhr ab dem zweiten Standjahr in Form von Kompost und Hornspänen oder einem organischen Obstbaum-Dünger.
Ich möchte gerne zwei bis drei Kirschbäume im Garten pflanzen. Ab welchem Jahr kann ich mit der ersten Ernte rechnen?
Ein Kirschbaum mit mittelstarker bis schwachwüchsiger Unterlage trägt im Durchschnitt nach 3 bis 6 Jahren die ersten Früchte. Maßgeblichen Einfluss auf den Beginn der Ertragsphase nehmen ein sonniger Standort und eine sachkundige Erziehung mit lichtdurchfluteter Krone und waagerechtem Fruchtholz.
In meinem Garten stehen drei Kirschbäume, die mein Vorgänger vor vier Jahren viel zu eng gesetzt hat. Die Stammhöhe beträgt 100 bis 120 Zentimeter. Ist es möglich, so große Süßkirschen umzupflanzen? Wenn ja, worauf ist zu achten?
Innerhalb der ersten fünf Standjahre ist ein Umpflanzen von Kirschbäumen noch möglich. Die beste Zeit ist im Herbst nach dem Laubfall. Stechen Sie die Wurzelscheibe mit einem scharfen Spaten ab in einem möglichst großen Radius. Je mehr Wurzeln mit dem Baum an den neuen Standort umziehen, desto aussichtsreicher verläuft die Prozedur. Da infolge der Rodung ein großen Anteil an Wurzelmasse verloren geht, unterziehen Sie die Kirschbäume einem entsprechenden Rückschnitt. Eine ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung ist wichtig, damit umgepflanzte Bäume schnell und kräftig verwurzeln können.
Die 3 häufigsten Schnittfehler
Ist ein Kirschbaum geprägt durch ein dichtes Geflecht aus unfruchtbaren Steiltrieben, massives Wachstum dichter Triebwirtel und großer, nicht heilender Schnittwunden, sind dem Gärtner typische Schnittfehler unterlaufen. Folgende Übersicht macht aufmerksam auf die drei häufigsten Irrtümer in der Schnittpflege von Süßkirschen und gibt Tipps für eine gekonnte Vorbeugung:
Schnittfehler | Schadbild | Vorbeugung |
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Steiltriebe nicht ausgelichtet oder korrigiert | Krone mit zahlreichen, unfruchtbaren Ästen | Steiltriebe auf Zapfen abschneiden,spreizen oder hochbinden |
überlange Äste irgendwo abgeschnitten | massives Wachstum dichter Triebwirtel an den Spitzen | zu lange Triebe ableiten, statt einfach einzukürzen |
dicke Äste nicht auf Zapfen abgeschnitten | nicht heilende Schnittwunden, Ausbreitung von Holz-Fäulnis | dicke Äste etappenweise und auf Zapfen absägen |
Tipp
Wenn ein Kirschbaum keine Früchte trägt, liegt die Krux zumeist am fehlenden Befruchter. Abgesehen von wenigen Ausnahmen, sind Süßkirschen angewiesen auf eine zweite Sorte in räumlicher Nähe. Da sich nicht alle Kirschsorten gegenseitig befruchten, fragen Sie beim Erwerb in der Baumschule Ihres Vertrauens bitte genau nach, welche Kombinationen geeignet sind.