Kirsche

Schritt für Schritt: Anleitung zum Wildkirschen-Schnitt

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Wildkirschen bringen kleine schwarze Früchte hervor, die bei Vögeln besonders beliebt sind. Manche Gärtner lieben den leicht herben Geschmack dieser Wildfrüchte. Doch ein solcher Baum kann schnell zu Platzproblemen führen, wenn er nicht im Zaum gehalten wird.

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Kirschbäume sollten im Februar/März beschnitten werden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollten Wildkirschen geschnitten werden?
Wildkirschen sollten einmal jährlich entweder im Frühjahr (Februar bis März) oder direkt nach der Kirschernte geschnitten werden. Achten Sie darauf, nicht zu viele Äste zu entfernen und schneiden Sie bis auf bestehende Blattknospen zurück, um ein gesundes Wachstum des Baums zu fördern.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Grundsätzlich können Wildkirschen sowohl vor dem Austrieb als auch nach der Kirschernte beschnitten werden. Bei beiden Terminen sollten Sie darauf achten, nicht zu viele Äste zu entnehmen. Es reicht aus, wenn Sie diese heimischen Gehölze mit Wildcharakter einmal pro Jahr einem Schnitt unterziehen.

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Frühjahresschnitt

Von Februar bis März lassen sich Kirschbäume problemlos beschneiden. Wichtig ist, dass der Rückschnitt nicht zu intensiv durchgeführt wird. Die Obstgehölze neigen bei intensiven Eingriffen zur übermäßigen Produktion von Harz, was Sie durch eine normale Schnittintensität verhindern können.

Sommerschnitt

Ab August sind Schnitteingriffe nicht mehr empfehlenswert, da der Baum zu dieser Zeit Energie für den Winter einlagert. Da Wildkirschen im Frühjahr blühen und während des Sommers zur Fruchtreife kommen, kann der Schnitt direkt nach der Ernte relativ früh stattfinden. Es sollten noch genügend Blätter am Baum erhalten bleiben, damit dieser den Blattverlust ausreichend kompensieren kann.

Nachteile:

  • im Sommer sind Schaderreger aktiver, sodass Schnitte zusätzliche Kräfte rauben
  • zu spätes Schneiden beeinträchtigt die Einlagerung von Reservestoffen
  • kann für alte und geschwächte Wildkirschen tödlich enden

Wachstum

Wildkirschen haben ein stärkeres Wachstum als Zierkirschen. Sie entwickeln eine breite und kegelförmige Krone mit zahlreichen starken Ästen, an denen reichlich Kurztriebe entstehen. An diesen blühen zwischen April und Mai doldige Blütenstände, die gleichzeitig mit den Blättern erscheinen. Die Langtriebe besitzen eine endständige Knospe.

Schnittmaßnahmen

Normalerweise erfordern Wildkirschen keinen Schnitt. Da sie ohne Pflegeeingriffe sehr stark wachsen und Höhen bis zu 20 Meter erreichen, sind regelmäßige Eingriffe empfehlenswert. Diese müssen mit Vorsicht durchgeführt werden. Zwar erweist sich das Gehölz als gut schnittverträglich und wuchert auch, wenn ihm der Haupttrieb entnommen wurde. Allerdings treibt die Wildart normalerweise nicht mehr aus altem Holz aus, da hier schlafende Knospen fehlen.

Grundregeln

Schneiden Sie Wildkirschen bereits nach der Pflanzung regelmäßig, damit sie eine überschaubare Größe entwickeln. Wählen Sie neben dem Haupttrieb vier Leitäste für den Kronenaufbau aus. Alte Exemplare, die eine ausladende Krone entwickelt haben, sollten nur bedingt gekürzt werden. Schneiden Sie immer bis auf bestehende Blattknospen zurück. Wenn Sie Äste vollständig entnehmen, kappen Sie diese am Astring.

Tipp

Wildkirschen eignen sich als perfekte Unterlage zum Veredeln von Zuchtformen. Wenn Sie Teile der Wildart erhalten möchten, müssen Sie diesen Bereich stärker schneiden.

Bonsai

Kirschen setzen Blüten an den Vorjahrestrieben an, weswegen Sie die Kunstbäume nur nach der Blüte schneiden sollten. Nachtreibende Zweige bleiben bis zum nächsten Jahr stehen. Beim Umtopfen werden die Wurzeln eingekürzt, sodass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wurzelwerk und Krone entsteht.

Bilder: Tatyana Andreyeva / Shutterstock