Kirsche

Kirschbaum-Pflege im Winter: So übersteht er die Kälte

Der Kirschbaum benötigt auch im Winter Ihre Aufmerksamkeit. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur optimalen Pflege Ihres Kirschbaums während der kalten Jahreszeit, von Frostschutzmaßnahmen bis hin zum artgerechten Baumschnitt.

Winterruhe des Kirschbaums

Im Winter durchläuft der Kirschbaum eine Phase der Vegetationsruhe, in der sein Stoffwechsel stark reduziert wird. Diese Ruheperiode ist unerlässlich, damit der Baum im Frühjahr wieder kräftig austreiben kann. Während dieser Zeit bildet der Kirschbaum keine neuen Blätter, Blüten oder Früchte, sondern konzentriert sich darauf, seine gespeicherte Energie zu bewahren. Achten Sie darauf, junge Bäume besonders zu schützen und erforderliche Schnittmaßnahmen bei trockenem, mildem Wetter durchzuführen.

Frostschutz für junge Kirschbäume

In den ersten zwei Standjahren benötigen junge Kirschbäume besonderen Schutz vor Frost. Wickeln Sie den Stamm mit atmungsaktivem Frostschutzvlies (14,00€ bei Amazon*) um, das Sie im Frühjahr wieder entfernen sollten, um Schimmelbildung zu vermeiden. Eine Schicht aus Laub oder Rindenmulch um den Baum reguliert die Bodentemperatur und schützt die Wurzeln vor Frost. Achten Sie darauf, dass der Mulch nicht direkt am Stamm anliegt, um Fäulnis zu verhindern. Ein Kalkanstrich auf dem Stamm reflektiert das Sonnenlicht und vermindert Temperaturschwankungen, die zu Frostrissen führen können.

Schnittmaßnahmen im Winter

Die Wintermonate eignen sich besonders für den Verjüngungsschnitt älterer Kirschbäume. Entfernen Sie abgestorbenes, krankes oder beschädigtes Holz und korrigieren Sie Wachstumsfehler wie sich kreuzende oder reibende Äste. Eine lichte Kronenbildung fördert die Belichtung des gesamten Baumes. Lassen Sie an den Schnittstellen immer einen kleinen Stummel von etwa 5 bis 7 cm stehen, um den Haupttrieb zu schützen. Ein radikalerer Schnitt kann bei alten Bäumen notwendig sein, um neues Wachstum zu stimulieren, sollte jedoch mit Vorsicht durchgeführt werden.

Erkennen von Kirschbaumarten im Winter

Kirschbäume können im Winter anhand ihrer Zweige und Knospen unterschieden werden. Die Farbe und Struktur der Zweige sowie die Form und Anordnung der Knospen variieren je nach Art. Hier sind spezifische Merkmale einiger Kirschbaumarten:

Feuer-Kirsche

  • Zweige: Rotbraune Farbe mit auffälligen, hellen Lentizellen.
  • Knospen: Rote, eiförmige und abstehende Knospen.

Spätblühende Trauben-Kirsche

  • Zweige: Braungraue Farbe mit Lentizellen.
  • Knospen: Rotbraune, leicht zugespitzte Knospen, die am Zweigende gehäuft auftreten.

Trauben-Kirsche

  • Zweige: Hellbraun und leicht glänzend.
  • Knospen: Braune, längliche und spitze Knospen.

Wild-Kirsche

  • Zweige: Hellgrau und glänzend.
  • Knospen: Rötlichbraune, abstehende Knospen, besonders am Zweigende gehäuft.

Durch genaue Beobachtung dieser Merkmale können Sie Kirschbaumarten auch im Winter zuverlässig identifizieren.

Unterschiede beim Schnitt von Süß- und Sauerkirschen

Der Schnitt von Süß- und Sauerkirschen unterscheidet sich maßgeblich aufgrund ihrer Wuchseigenschaften und Fruchtbildungsgewohnheiten:

Süßkirschen

  • Wuchstyp: Süßkirschen wachsen stark in die Höhe mit ausgeprägter Apikaldominanz.
  • Schnittzeitpunkt: Der beste Schnittzeitpunkt ist der Sommer nach der Ernte, um das starke Wachstum zu dämpfen.
  • Ziel des Schnittes: Begrenzung der Baumgröße und Erhaltung von Fruchtholz.
  • Technik: Entfernen Sie nach innen wachsende Zweige und älteres Fruchtholz und lassen Sie jüngere Zweige mit Blütenknospen stehen.

Sauerkirschen

Sauerkirschen

Ein gezielter Winterschnitt fördert eine gesunde Krone bei Sauerkirschen

  • Wuchstyp: Sauerkirschen wachsen buschiger und breiter.
  • Schnittzeitpunkt: Im Spätwinter, zwischen November und März.
  • Ziel des Schnittes: Erhaltung einer gut belüfteten, lichtdurchlässigen Krone und Förderung neuer Fruchttriebe.
  • Technik: Schneiden Sie bei Schattenmorellen die abgeernteten Triebe stark zurück. Bei Süßweichseln achten Sie darauf, die Buketttriebe zu erhalten.

Schnitt von Säulen- und Zwergkirschen

Säulenkirschen benötigen aufgrund ihrer schlanken Form nur minimalen Schnitt. Zu lange Seitenäste kürzen Sie auf etwa 10 bis 15 cm, um die typische Form zu erhalten. Zwergkirschen, die ideal für kleine Gärten oder Kübel sind, benötigen regelmäßigen Schnitt. Achten Sie darauf, dass alle Seitenäste in einem rund 45-Grad-Winkel nach oben wachsen und steil nach oben strebende Triebe vorsichtig heruntergebunden werden. Der Mitteltrieb kann bei Bedarf in späteren Jahren gekürzt werden, um die gewünschte Baumform zu unterstützen.

Durch sorgfältige Pflege und gezielte Schnittmaßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihr Kirschbaum gesund bleibt und eine reiche Ernte im kommenden Jahr bringt.

Bilder: Coast-to-Coast / iStockphoto